Küchenschelle

Küchenschellen einfach vermehren: So geht’s!

Die Küchenschelle, mit ihren charmanten Blüten, kann durch Aussaat und Teilung vermehrt werden. Dieser Artikel beschreibt die beiden Methoden im Detail und gibt wertvolle Tipps für eine erfolgreiche Vermehrung Ihrer Küchenschellen.

Küchenschellen-Vermehrung durch Aussaat: Der richtige Zeitpunkt

Ob Herbst oder Frühjahr – beide Jahreszeiten eignen sich für die Aussaat von Küchenschellen. Entscheidend für den Erfolg ist, dass Sie die natürlichen Ansprüche der Samen an die Keimung berücksichtigen.

Herbst-Aussaat: Natürliche Kälteperiode nutzen

Die Aussaat im Herbst bietet den Vorteil, dass die Samen die natürliche Kälteperiode des Winters durchlaufen. Diese sogenannte Stratifikation ist wichtig, um die Keimruhe zu brechen und die Samen auf das Keimen vorzubereiten. Im Frühjahr, wenn der Boden auftaut, befinden sich die Samen bereits in der idealen Position, um zu keimen. Die natürlichen Witterungsbedingungen begünstigen die Keimung ohne Ihr Zutun. Da Küchenschellen zu den Lichtkeimern gehören, sollten die Samen nur leicht angedrückt und nicht mit Erde bedeckt werden. Die winterlichen Niederschläge sorgen für ausreichend Feuchtigkeit, sodass Sie die Aussaat nicht zusätzlich gießen müssen.

Frühjahrsaussaat: Künstliche Kältebehandlung

Wenn Sie die Küchenschellen im Frühjahr aussäen möchten, müssen Sie eine künstliche Kältebehandlung durchführen, um die Stratifikation zu simulieren. Legen Sie die Samen dazu für 4-6 Wochen in den Kühlschrank, bevor Sie sie aussäen. Schützen Sie die frisch ausgesäten Samen vor Vögeln, die sie als Nahrungsquelle betrachten könnten. Wie bei der Herbstaussaat ist auch hier darauf zu achten, dass die Samen ausreichend Licht bekommen. Drücken Sie sie leicht auf das Substrat und halten Sie die Aussaat feucht.

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Küchenschellen-Vermehrung durch Aussaat: Bedürfnisse der Kaltkeimer

Küchenschellen sind Kaltkeimer, das heißt, ihre Samen benötigen einen Kältereiz, um den Keimprozess zu starten. Dies kann entweder durch die natürliche Kälteperiode des Winters oder durch eine künstliche Kältebehandlung im Kühlschrank erfolgen. Bei der Aussaat im Freiland im Spätsommer oder Herbst durchlaufen die Samen eine natürliche Stratifikation. Dieser Prozess bereitet die Samen auf das Wachstum vor.

Da Küchenschellen gleichzeitig Lichtkeimer sind, sollten die Samen nicht zu tief in das Substrat eingearbeitet werden, da sie Licht zum Keimen benötigen. Drücken Sie die Samen einfach leicht auf das feuchte Substrat und schützen Sie sie vor Vögeln. Eine Abdeckung mit einem leichten Vlies kann dabei helfen, ohne die Lichtverfügbarkeit wesentlich zu reduzieren.

Wenn Sie die Aussaat im Frühjahr bevorzugen oder verspätet sind, können Sie die Samen künstlich stratifizieren. Halten Sie die Samen dazu zunächst 2-4 Wochen lang feucht und warm, gefolgt von einer 4-6-wöchigen Kühlphase im Kühlschrank bei Temperaturen zwischen -4°C und +4°C. Diese Methode simuliert den natürlichen Stratifikationsprozess und erhöht die Keimwahrscheinlichkeit.

Küchenschellen-Vermehrung durch Aussaat: Schritt für Schritt

  1. Vorbereitung: Wählen Sie geeignete Anzuchtgefäße und füllen Sie diese mit einer gut durchlässigen Anzuchterde (7,00€ bei Amazon*) oder einem Sand-Gartenerde-Gemisch.
  2. Aussaat: Verteilen Sie die Samen gleichmäßig auf der Oberfläche der Erde und drücken Sie sie leicht an.
  3. Kältebehandlung: Im Frühjahr die Gefäße für 4-6 Wochen in den Kühlschrank stellen, um den Kältereiz zu simulieren.
  4. Keimung: Nach der Kältebehandlung die Gefäße an einen hellen und warmen Ort stellen.
  5. Pikieren: Sobald die Sämlinge groß genug sind, können Sie sie vorsichtig in einzelne Töpfe umpflanzen.
  6. Auspflanzen: Im Frühjahr, nach den letzten Frösten, können die jungen Küchenschellen-Pflanzen in den Garten gepflanzt werden.
Küchenschellen-Vermehrung durch Aussaat: Tipps für den Erfolg

Durch die natürliche Keimruhe brechen Küchenschellensamen effizient im Herbst aus

Küchenschellen-Vermehrung durch Aussaat: Tipps für den Erfolg

  • Sofortige Aussaat: Säen Sie die Samen am besten direkt nach der Reife aus, um die natürliche Neigung der Pflanze zur Selbstaussaat zu nutzen.
  • Oberflächliche Aussaat: Als Lichtkeimer benötigen die Samen Kontakt mit der Sonne, um zu keimen. Drücken Sie die Samen daher nur leicht auf das feuchte Substrat an.
  • Standortwahl: Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit einem gut durchlässigen, mageren und kalkhaltigen Boden.
  • Feuchtigkeit und Temperatur kontrollieren: Während der Keimphase ist eine gleichmäßige Feuchtigkeit wichtig. Kaltkeimer wie die Küchenschelle benötigen auch eine Kälteperiode, um die Keimung zu induzieren. Naturgemäße Bedingungen erreichen Sie durch Aussaat im Freiland im Herbst, alternativ kann eine künstliche Kälteperiode im Kühlschrank simuliert werden.
  • Geduld: Küchenschellensamen können sich Zeit lassen, um zu keimen. Bewahren Sie Geduld und kontrollieren Sie regelmäßig den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens, ohne die Samen zu stören.

Küchenschellen-Vermehrung durch Teilung: Der ideale Zeitpunkt

Der ideale Zeitpunkt für die Teilung von Küchenschellen ist das Frühjahr nach der Blütezeit. In dieser Phase befinden sich die Pflanzen in einer Wachstumsphase und können sich gut von dem Eingriff erholen.

Küchenschellen-Vermehrung durch Teilung: Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Zeitpunkt wählen: Teilen Sie die Küchenschellen im Frühjahr nach der Blütezeit.
  2. Pflanze ausgraben: Heben Sie die Küchenschelle vorsichtig aus dem Boden und schütteln Sie überschüssige Erde ab.
  3. Horst teilen: Teilen Sie den Wurzelballen mit einem sterilisierten, scharfen Messer oder Spaten in mehrere Segmente.
  4. Standort vorbereiten: Sorgen Sie am neuen Standort oder in den Töpfen für eine gute Drainage.
  5. Einpflanzen: Setzen Sie die geteilten Pflanzenteile ein und halten Sie einen Abstand von etwa 30 Zentimetern zwischen den Pflanzen ein.
  6. Anwässern: Gießen Sie die neu gepflanzten Küchenschellen gründlich an.

Küchenschellen-Vermehrung durch Teilung: Tipps für den Erfolg

  • Werkzeugwahl: Verwenden Sie ein scharfes, sauberes Messer oder einen Spaten, um die Wurzeln präzise zu teilen.
  • Schnitte setzen: Teilen Sie die Wurzeln behutsam, um die Pflanze nicht unnötig zu stressen.
  • Nachpflege: Gießen Sie die geteilten Pflanzen nach dem Einpflanzen gründlich an.
Bilder: yocamon / iStockphoto