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Faszinierender Lebkuchenbaum: Blüten, Duft und Herbstfärbung

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Lesen Sie hier alles Wissenswerte über den prächtigen Kuchenbaum. Informative Details zu Blüte, Blätter und Wachstum. So pflanzen, pflegen und schneiden Sie den Lebkuchenbaum richtig.

kuchenbaum
Die weiblichen Blüten des Kuchenbaums sind kaminrot
AUF EINEN BLICK
Was zeichnet den Kuchenbaum im Garten aus?
Der Kuchenbaum (Cercidiphyllum) ist ein dekoratives Ziergehölz mit herzförmigen Blättern, die im Herbst nach Lebkuchen duften und leuchtende Farben annehmen. Er wächst als Großstrauch oder mehrstämmiger Baum, erreicht eine Höhe von 8-15 m und bevorzugt nährstoffreiche, frisch-feuchte, leicht saure Böden an sonnigen bis halbschattigen Standorten.

Steckbrief

  • Wissenschaftlicher Name: Cercidiphyllum
  • Gattung: Kuchenbäume mit 2 Arten
  • Synonyme: Lebkuchenbaum, Katsurabaum
  • Wuchstyp: Kleinbaum, Großstrauch
  • Wuchshöhe: 8 m bis 15 m
  • Wachstum: mehrstämmig, schirmförmig
  • Blüte: Büschel
  • Früchte: Balgfrüchte, geflügelte Samen
  • Blätter: stumpf-herzförmig, gestielt
  • Wurzeln: Flachwurzler
  • Giftigkeit: ungiftig
  • Verwendung: Ziergehölz

Blüte

Kuchenbäume sind zweihäusig getrenntgeschlechtlich. Männliche und weibliche Blüten erscheinen auf getrennten Gehölzen. Die Blüten entfalten sich vor dem Laubaustrieb. An folgenden Merkmalen sind Lebkuchenbaum-Blüten zu erkennen:

  • Männliche Blüte: weiß mit 10 mm langen Staubblättern, langen Staubfäden mit rötlichen Staubbeuteln
  • Weibliche Blüte: kurz gestielt mit 2 bis 8 karminroten Einzelblüten und 15 bis 30 Samen-Anlagen
  • Anordnung: in Büscheln
  • Position: endständig
  • Bestäubung: Windtransport
  • Blütezeit: März bis Mai

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Befinden sich männliche und weibliche Kuchenbäume in räumlicher Nähe, bilden sich im Herbst kleine braune Balgfrüchte mit geflügelten, 5 mm langen Samen.

Blätter

Die Blätter sind sein schönster Schmuck und bergen ein duftendes Geheimnis. In der Tat verdankt der Kuchenbaum seinen Namen dem herbstlichen Laubgewand. Folgende Eigenschaften zeichnen Lebkuchenbaum-Blätter aus:

  • Blattform: breit-eiförmig, elliptisch bis herzförmig
  • Blattrand: fein gesägt oder gekerbt, mitunter wellig
  • Blattstiele: dunkelrot, 4 cm bis 6 cm lang
  • Anordnung: gegenständig, selten wechselständig
  • Blattfarbe: bronzefarbener Laubaustrieb, sommergrün, gelbe bis scharlachrote Herbstfärbung
  • Geruch: im Herbst nach Zimt, Karamell oder Lebkuchen

Im Altweibersommer zelebriert der Lebkuchenbaum ein furioses Spektakel aus leuchtenden Herbstfarben, wie folgendes Video eindrucksvoll demonstriert:

Video: Kuchenbaum im herbstlichen Prachtgewand

Wachstum

Kuchenbäume wachsen als Großstrauch oder mehrstämmiger Baum. In den ersten Jahren bilden die Ziergehölze eine lockere, pyramidale Krone. Mit fortschreitendem Alter gewinnt die Krone an Breite, wird rundlicher bis schirmförmig. Parallel zum Alterungsprozess wird die glatte, grau-braune Rinde zusehends rauer und löst sich streifenweise ab. Einzelne Stämme neigen mitunter zum Drehwuchs, was eine malerische Komponente im Erscheinungsbild erzeugt.

Wurzeln

Der Katsurabaum entwickelt ein flaches Wurzelsystem, das mehr in die Breite, als in die Tiefe geht. Obschon das Ziergehölz keine Ausläufer bildet, können die zahlreichen Oberbodenwurzeln Gehwegplatten und andere gepflasterte Flächen anheben.

Arten

Cercidiphyllum ist eine elitäre Pflanzengattung mit lediglich zwei Arten. Beide Ziergehölze begeistern im Hobbygarten als ein Fest für die Sinne mit leuchtender Herbstfärbung und verführerischem Lebkuchen-Duft. Folgende Tabelle gibt einen Überblick zu den Unterschieden:

Kuchenbaum-Arten Japanischer Kuchenbaum Pracht-Kuchenbaum
Wissenschaftlicher Name Cercidiphyllum japonicum Cercidiphyllum magnificum
Wuchshöhe 8 m bis 15 m 6 m bis 10 m
Wuchsbreite 4 m bis 8 m 3 m bis 5 m
Zuwachs 30 cm bis 50 cm 20 cm bis 30 cm
Blattform herzförmig eiförmig
Blütezeit April bis Mai Mai bis Juni
Besonderheit wichtigste Art Rarität aus Honshu

Gut zu wissen für Hobbygärtner mit Familiengarten: Beide Kuchenbaum-Arten und daraus hervorgegangene Sorten sind nicht giftig. Der appetitliche Geruch wird erzeugt durch einen harmlosen Malzzucker und nicht durch ein pflanzliches Gift.

Kuchenbaum pflanzen

Beste Pflanzzeit ist im Frühling. Einen Kuchenbaum aus der Baumschule im Container oder mit Ballen können Sie im Grunde genommen das ganze Jahr hindurch pflanzen, sofern der Boden nicht gefroren ist. Dem ausladenden Wachstum trägt eine wohlüberlegte Standortwahl Rechnung. Mit sachkundiger Bodenvorbereitung und Pflanztechnik heißen Sie das exotische Ziergehölz im Garten herzlich willkommen. Lesen Sie in folgenden Abschnitten wichtige Hinweise:

Standort

Diese Kriterien kennzeichnen den optimalen Standort für einen Katsurabaum:

  • Sonnig bis halbschattig
  • Nährstoffreiche Erde
  • Frisch-feuchter Boden, vorzugsweise lehmig-tonig
  • Neutraler bis saurer pH-Wert

Stehen verschiedene Standorte zur Wahl, lohnt sich als Entscheidungshilfe ein pH-Wert-Test (2,00€ bei Amazon*) aus dem Baumarkt. Je saurer die Erde, desto prachtvoller die Herbstfärbung.

Bodenvorbereitung

Im Naturgarten ist eine organisch geprägte Bodenvorbereitung empfehlenswert, um dem hohen Nährstoffbedarf Ihres Katsurabaumes gerecht zu werden. Idealerweise absolvieren Sie folgende Arbeiten bereits im Herbst des Vorjahres, ansonsten im Frühjahr einige Wochen vor der Pflanzung:

  1. Am Standort die Beeterde zwei Spaten tief umgraben
  2. Gartenerde idealerweise sieben
  3. Reifen Kompost oberflächlich einharken (3 l je m²) und einregnen

In den folgenden Wochen und Monaten sind fleißige Bodenorganismen darum bemüht, die organischen Nährstoffe in der Komposterde so zu verarbeiten, dass sie für den Katsurabaum zur Verfügung stehen.

Pflanzanleitung

Am Pflanztag stellen Sie den Wurzelballen mitsamt Container oder Ballentuch in einen Eimer mit gesammeltem Regenwasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Derweil jäten Sie am Standort das Unkraut und harken die Erde gründlich durch. So pflanzen Sie einen Lebkuchenbaum richtig:

  1. Pflanzgrube ausheben mit dem doppelten Durchmesser der Wurzeln
  2. Aushub vermischen mit einigen Handvoll Hornspänen als ergänzende Startdüngung
  3. Wassergetränktes Ziergehölz austopfen, Ballentuch noch nicht öffnen
  4. Kuchenbaum mittig ins Pflanzloch stellen, Ballentuch öffnen
  5. Mit angereicherter Erde auffüllen und festtreten
  6. Gießrand aus Beeterde formen und Katsurabaum einschlämmen

Die Pflanztiefe sollte so bemessen sein, dass die Wurzelscheibe dünn mit Erde bedeckt ist und bündig mit dem Gartenboden abschließt.

Exkurs

Kuchenbaum blütenreich unterpflanzen

Mit floraler Pracht überbrücken blühende Stauden als Unterpflanzung die Wartezeit bis zur glamourösen Performance im Herbst. Die idealen Bodendecker müssen Wurzeldruck und Schattenwurf zu ertragen. Pflanzen Sie auf der Baumscheibe Elfenblumen (Epimedium), Immergrün (Vinca major) und Herzblättrige Schaumblüten (Tiarella cordifolia). Diese Blütenschönheiten haben sich auch beim Flachwurzler Kugelahorn hervorragend bewährt als farbenfrohes Fußvolk.

Kuchenbaum pflegen

Die Kuchenbaum-Pflege ist geprägt von einem hohen Nährstoff- und Wasserbedarf. Auf Trockenstress reagiert das Ziergehölz mit Blattabwurf. Nährstoffmangel beeinträchtigt Wachstum, Blüte und Blättertracht. Die Schnittpflege beschränkt sich auf leichte Korrekturen und Auslichten von Totholz. Eine Erziehung zum Hochstamm ist möglich. Unerwarteter Blattverlust erfordert sofortigen Handlungsbedarf. Ein Blick auf folgende Pflege-Hinweise lohnt sich:

Gießen

Sobald die Erde der Baumscheibe fühlbar angetrocknet ist, besteht Gießbedarf. Eine Wassergabe kann an warmen Sommertagen auch nach einem Regenschauer erforderlich sein, weil die ausladende Krone Regentropfen abfängt wie ein Regenschirm. Eine Mulchschicht aus Komposterde oder Rindenmulch hält die Wurzelscheibe länger feucht.

Düngen

Mit einer organischen Startdüngung im März stimmen Sie den Kuchenbaum ein auf die neue Vegetationsphase. Bester Zeitpunkt ist vor Beginn der Blüte. Streuen Sie je Quadratmeter 100 Gramm Hornspäne und 3 Liter Kompost aus. Mit Blick auf die flachen Oberbodenwurzeln arbeiten Sie den organischen Dünger vorsichtig ein und gießen nach. Im Juni freut sich das Ziergehölz über einen Nachschlag.

Kuchenbaum schneiden

In die Bildung einer pyramidalen, später breit-schirmförmigen Krone sollten Schnittmaßnahmen nicht eingreifen. Aus zwei Anlässen können Sie einen Lebkuchenbaum dennoch schneiden. Wann und wie Sie es richtig machen, erläutern folgende Zeilen:

  • Kuchenbaum im Februar schneiden an einem frostfreien, bedeckten Tag
  • Eingangs abgestorbene Äste auslichten
  • Im zweiten Schritt ungünstig wachsende Zweige entfernen oder zurückschneiden

Ein weiteres Zeitfenster für einfache Korrekturen öffnet sich Ende Juni/Anfang Juli, sofern sich der Rückschnitt auf den diesjährigen Zuwachs beschränkt.

Zum Hochstamm erziehen

Als fertig erzogener Hochstamm schlägt ein Katsurabaum mit mehr als 1.000 Euro zu Buche, wenn Sie das Prachtstück in der Baumschule kaufen. Aus diesem Grunde erziehen Hobbygärtner das mehrstämmige Ziergehölz selber zum Hochstamm. Folgende Kurzanleitung erklärt, wie das Vorhaben gelingt:

  1. Kuchenbaum als Strauch im Container kaufen (gibt es mit 125 cm bis 150 cm Wuchshöhe schon für unter 50 EUR)
  2. Kräftigsten Trieb als zukünftigen Baumstamm auswählen
  3. Verbliebene Bodentriebe an der Basis abschneiden
  4. Dem Stamm-Trieb einen Stützstab zur Seite stellen für ein gerades Wachstum
  5. Pflegen bis zur gewünschten Stammhöhe zuzüglich 20 bis 40 cm
  6. Stamm-Trieb schneiden
  7. Schere oder Säge ansetzen in kurzer Distanz zu einer Knospe oder einem schlafenden Auge

Unterhalb der Schnittstelle verzweigt der Baumstamm zu einer Krone

Kuchenbaum verliert Blätter – Was tun?

Mit schlaff herabhängenden Blättern fängt es an. Wird das Warnsignal ignoriert, fallen inmitten der Hochsaison die schönen, herzförmigen Blätter scharenweise ab. So handeln Sie jetzt richtig:

  • Ursache: Trockenstress
  • Gegenmaßnahme: Kuchenbaum durchdringend wässern
  • Wie?: Wasserschlauch mindestens 20 Minuten auf die Baumscheibe halten

Der akute Wasserbedarf ist gedeckt, wenn sich auf der Wurzelscheibe kleine Pfützen bilden. Gießen Sie fortan häufiger, jedoch nie ohne vorherige Fingerprobe, damit sich keine Staunässe bildet.

Beliebte Sorten

Die beiden Kuchenbaum-Arten obiger Tabelle inspirierten versierte Züchter für folgende, gartentaugliche Sorten:

  • Hängender Katsurabaum ‚Pendulum‘: 4 m bis 7 m hoher, mehrstämmiger Baum mit breit-hängender Silhouette.
  • Lebkuchenbaum ‚Rotfuchs‘: mehrstämmiges Ziergehölz trägt rote Blätter an rötlichen Ästen, Wuchshöhe 4 m bis 6 m.
  • Kugeliger Katsurabaum ‚Glowball‘: kupferfarbener Laubaustrieb, orangegelbe Herbstfärbung, rundlicher Wuchs.

FAQ

Kann man den Kuchenbaum im Kübel halten?

Im Prinzip ist jedes Ziergehölz geeignet für die Kultivierung im Kübel. Damit sich ein Kuchenbaum im knapp bemessenen Substratvolumen prächtig entwickelt, kommt es auf eine kontinuierliche Wasser- und Nährstoffversorgung an. An heißen Sommertagen ist es zumeist erforderlich, dass Sie Ihren durstigen Katsurabaum morgens und abends gießen. Weil die Wurzeln im Kübel für Frostschaden anfällig sind, ist ein Winterschutz dringend zu empfehlen.

Kann ich die Blätter trocknen, um den Lebkuchen-Geruch zu konservieren?

Nein, leider verfliegt der verführerische Lebkuchen-Duft, wenn die Blätter vertrocknen. Der typische Geruch entsteht durch Malzzucker (Maltose), den ein Kuchenbaum in seinen Blättern produziert. Dieser Zucker zersetzt sich bei Trockenheit. Aus diesem Grunde duftet ein Katsurabaum bei feuchtem Herbstwetter besonders intensiv.

Wie kann ich am laublosen Kuchenbaum abgestorbene Äste erkennen?

Mit einem einfachen Vitalitätstest machen Sie die Probe aufs Exempel. Kratzen Sie mit dem Fingernagel ein Stückchen der Rinde ab vom fraglichen Ast. Tritt dunkelbraunes Gewebe hervor, handelt es sich um Totholz. Erkennen Sie hingegen helles bis grünes, saftiges Gewebe, wird der Ast im Frühling austreiben.

Bilder: Colin Michael Baker / Shutterstock