Kriechwacholder pflanzen & pflegen: So gelingt der Bodendecker
Der Kriechwacholder (Juniperus horizontalis) ist ein robuster und pflegeleichter Bodendecker, der mit seinen attraktiven Nadelfarben und seinem flachen Wuchs überzeugt. Erfahren Sie in diesem Artikel alles Wissenswerte über die Pflanzung, Pflege, Sorten und Verwendungsmöglichkeiten des Kriechwacholders.
- Wuchs
- 🗓️ Saison-Spezial: Schnittkalender
- Blätter
- Blüte
- Früchte
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Kriechwacholder richtig pflanzen
- Kriechwacholder pflegen
- Kriechwacholder richtig schneiden
- Verwendung
- Sorten & Arten
- Kriechwacholder vermehren
- Krankheiten & Schädlinge
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Wuchs
Der Kriechwacholder, auch als Teppichwacholder bekannt, ist ein flachwüchsiger, immergrüner Zwergstrauch. Er erreicht eine Höhe von 20 bis 50 Zentimetern und eine Breite von 120 bis 150 Zentimetern, abhängig von der Sorte. Die Pflanze verfügt über bodenaufliegende Äste, die dicht aneinander liegen und im Alter übereinander geschichtet werden. Dies führt zu einer dichten Nadelmatte, die besonders geeignet ist, um große Flächen abzudecken und Unkraut zu unterdrücken.
Die Borke des Kriechwacholders ist glatt und braun, blättert jedoch an jungen Zweigen in dünnen Streifen ab, während sie an dickeren Ästen in breiten Streifen oder Platten abschält. Auch im Winter bleibt der Strauch ein attraktiver Blickfang im Garten. Die Pflanze wächst langsam, ist aber robust und pflegeleicht, was sie zu einer langlebigen Gartenpflanze macht.
Blätter
Die schuppenförmigen Nadeln des Kriechwacholders sind charakteristisch für diese Pflanze. Sie sind sechs bis acht Millimeter lang, leicht gebogen und stehen in Quirlen zu dritt an den Zweigen. Die Nadeloberseite schmücken zwei weiße Bänder, während die Unterseite eine Furche aufweist. Die Nadeln haben eine spitze, oft stumpfe Spitze und überlappen sich bis zu einem Drittel ihrer Länge.
Die Nadelfarbe variiert je nach Sorte von hellgrün und dunkelgrün über bläulich bis hin zu gelb. Besonders ansprechend ist die Winterfärbung vieler Sorten, die ihre Nadeln in bronzefarbenen oder rötlichen Tönen zeigen.
Blüte
Der Kriechwacholder ist eine zweihäusige Pflanze, die entweder männliche oder weibliche Blüten trägt. Diese kleinen, unscheinbaren Blütenkätzchen erscheinen im Frühjahr, normalerweise von April bis Mai. Um Früchte zu erhalten, benötigen Sie sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen im Garten, die durch Windbestäubung befruchtet werden.
Früchte
Nach erfolgreicher Befruchtung entwickeln sich im zweiten Lebensjahr ab September kleine, kugelförmige Früchte. Diese beginnen grün und verfärben sich zu einem dunklen Blauschwarz. Botanisch gesehen handelt es sich bei diesen Früchten nicht um echte Beeren, sondern um kleine Zapfen, die hell bereift und harzig sind und ein bis drei Samen enthalten. Die Früchte des Kriechwacholders sind giftig und daher nicht zum Verzehr geeignet. Kindern und Haustieren sollte der Zugang zu diesen Früchten verwehrt bleiben.
Welcher Standort ist geeignet?
Der Kriechwacholder gedeiht am besten an vollsonnigen Standorten. Schattige Lagen beeinträchtigen hingegen sein Wachstum und seine Gesundheit. Da er empfindlich auf Wurzeldruck reagiert, sollte der Pflanzabstand mindestens einen Meter betragen. Der Kriechwacholder bevorzugt gut durchlässige Böden, die sandig oder steinig sein können. Staunässe sollte vermieden werden, um Wurzelfäule zu verhindern.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Kriechwacholder bevorzugt frische bis feuchte, durchlässige Böden und zeigt eine Vorliebe für lehmige Sandböden. Er kommt jedoch auch mit sandigen und steinigen Böden gut zurecht. Staunässe sollte vermieden werden, da sie die Pflanze anfällig für Wurzelfäule macht. Nährstoffarme Böden sind kein Problem. Zu nährstoffreiche und feuchte Böden erhöhen jedoch das Risiko für Pilzkrankheiten wie das Zweigsterben.
Kriechwacholder richtig pflanzen
Die Pflanzung des Kriechwacholders kann ganzjährig in Töpfen oder Kübeln erfolgen. Ideal für die Beetpflanzung sind der Frühling und Herbst. Im Herbst profitiert der Kriechwacholder vom noch warmen Boden, was die Wurzelbildung fördert.
Schritte zur Beetpflanzung:
- Standortwahl: Wählen Sie einen sonnigen Standort mit gut durchlässigem Boden.
- Pflanzloch vorbereiten: Heben Sie ein Loch aus, das doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen ist.
- Einsetzen der Pflanze: Setzen Sie den Kriechwacholder mit dem Wurzelballen in das Loch und füllen Sie es mit Erde auf.
- Bewässerung: Bewässern Sie den frisch gepflanzten Kriechwacholder gründlich. Die Pflanze sollte in den ersten Wochen regelmäßig gegossen werden.
Für die Pflanzung in Kübeln beachten Sie ähnliche Schritte und sorgen Sie für ausreichende Drainage, um Staunässe zu vermeiden.
Kriechwacholder pflegen
Kriechwacholder ist sehr pflegeleicht. Junge Pflanzen benötigen bei Trockenheit regelmäßige Bewässerung. Etablierte Pflanzen sind trockenheitsresistent. Einmal jährlich kann ein Koniferendünger (11,00€ bei Amazon*) genutzt werden, um die Gesundheit der Pflanze zu unterstützen. Stellen Sie sicher, dass der Standort sonnig bis halbschattig ist und der Boden gut durchlässig. Der Kriechwacholder ist winterhart und benötigt keinen besonderen Winterschutz. Kübelpflanzen sollten lediglich an einem geschützten Platz im Freien überwintert werden.
Kriechwacholder richtig schneiden
Ein regelmäßiger Rückschnitt ist nicht notwendig, kann aber bei Bedarf erfolgen. Der ideale Zeitraum für den Schnitt liegt zwischen Frühjahr und Herbst. Achten Sie darauf, keine Aststummel stehen zu lassen und nicht ins alte Holz zu schneiden, da die Pflanze hier kaum wieder austreibt.
Schritte zum Rückschnitt:
- Schnittzeitpunkt: Frühling bis Herbst
- Werkzeug: Scharfe Gartenschere und Schutzhandschuhe
- Äste auswählen: Überlange und störende Zweige entfernen
- Schnitt: An Verzweigungen ansetzen und nicht ins alte Holz schneiden
- Korrektur: Leichte Formkorrekturen vornehmen
So behält der Kriechwacholder seine attraktive Form und bleibt gesund.
Verwendung
Kriechwacholder eignet sich hervorragend als Bodendecker, Steingartenpflanze und zur Begrünung von Mauern und Böschungen. Auch für die Grabbepflanzung und Kübelbepflanzung ist er ideal. Seine dichten Nadelmatten unterdrücken Unkraut, während die Pflanze durch ihre Winterhärte und Anspruchslosigkeit besticht.
Kriechwacholder ist zudem eine wertvolle Pflanze für naturnahe Gärten und trockene, sandige oder steinige Böden. Sie kann sowohl als Solitär als auch in Kombination mit Stauden wie Thymian, Sedum und Storchschnabel verwendet werden. In der Bonsai-Kunst ist sie ebenfalls beliebt.
Sorten & Arten
Die Sortenvielfalt des Kriechwacholders bietet für jeden Geschmack die passende Pflanze. Beliebte Sorten sind:
Sorte | Nadelaussehen | Wuchseigenschaften | Besonderheiten |
---|---|---|---|
‚Blue Chip‘ | Silbrig-blaue Nadeln | Dicht, teppichartig | Beliebt als Bodendecker |
‚Wiltonii‘ | Intensives Blau | Flach, Ausläufer bildend | Bildet besonders dichte Matten |
‚Prince of Wales‘ | Kräftiges Hellgrün | Breitwachsend, flach | Gleichmäßiger, klassischer Wuchs |
‚Glauca‘ | Silbrig-graue Nadeln | Bodendeckend, dicht | Weit verbreitet, pflegeleicht |
‚Limeglow‘ | Leuchtend gelbe Nadeln | Kompakt, langsam wachsend | Bringt leuchtende Farbe in den Garten |
‚Andorra Compact‘ | Dunkelgrüne Nadeln, im Winter violett | Kompakter Wuchs | Langsam wachsend, ideal für kleine Gärten |
‚Blue Acres‘ | Blaugrüne Nadeln | Breit ausladend | Winterhart und robust |
‚Ice Blue‘ | Silbrig-blaue Nadeln | Teppichartig, dicht | Besonders dekorative, frostharte Sorte |
Kriechwacholder vermehren
Die Vermehrung des Kriechwacholders erfolgt durch Stecklinge oder Absenker.
Stecklinge: Diese Methode ist schneller und zuverlässiger. Nehmen Sie im späten Frühjahr oder frühen Sommer 10-15 cm lange Triebspitzen und stecken Sie diese in gut durchlässige Anzuchterde. Halten Sie die Stecklinge feucht, bis sie Wurzeln bilden.
Absenker: Ein junger, bodennaher Trieb wird zu Boden gebogen und an der Kontaktstelle mit Erde bedeckt. Eine Metallklammer oder ein Draht fixiert den Trieb, bis er Wurzeln schlägt. Anschließend kann der bewurzelte Trieb von der Mutterpflanze getrennt und umgepflanzt werden.
Krankheiten & Schädlinge
Kriechwacholder ist robust, kann aber gelegentlich von Krankheiten und Schädlingen befallen werden.
Krankheiten:
- Wacholderrost: Ein Pilzbefall, selten ein ernsthaftes Problem. Sorgen Sie für gute Drainage und entfernen Sie betroffene Pflanzenteile.
- Zweigsterben: Verursacht oft auf feuchten, nährstoffreichen Böden. Vermeiden Sie Staunässe und verbessern Sie die Bodenbelüftung.
Schädlinge:
- Spinnmilben: Diese saugen Pflanzensaft und schwächen bei starkem Befall die Pflanze. Regelmäßige Kontrollen und geeignete Pflanzenschutzmittel helfen.
- Blattläuse: Befallene Teile können abgewaschen werden. Bei stärkerem Befall helfen geeignete Mittel.
Durch gute Pflegemaßnahmen bleibt der Kriechwacholder widerstandsfähig gegenüber den meisten Krankheiten und Schädlingen.
Häufig gestellte Fragen
Kann der Kriechwacholder auch als Bonsai kultiviert werden?
Ja, der Kriechwacholder eignet sich auch hervorragend für die Bonsai-Kunst. Seine dichte Nadelstruktur und seine Robustheit machen ihn zu einer beliebten Wahl für Bonsailiebhaber. Er benötigt jedoch einen sonnigen Standort und regelmäßige Bewässerung, um als Bonsai gesund zu bleiben.
Warum verfärben sich die Nadeln des Kriechwacholders im Winter oft bronzefarben oder rötlich?
Die Verfärbung der Nadeln im Winter ist eine typische Reaktion vieler Sorten des Kriechwacholders. Dies ist ein Schutzmechanismus der Pflanze gegen tiefe Temperaturen. Die bronzenen oder rötlichen Töne sind eine Anpassung, die hilft, die Pflanze vor Frostschäden zu bewahren.
Welche Rolle spielt der Kriechwacholder in der Tierwelt, insbesondere für Vögel?
Die dichten Nadeln und das niedrige Wachstum des Kriechwacholders bieten vielen kleinen Vögeln Schutz und Nistplätze. Obwohl die Früchte des Kriechwacholders für den Menschen giftig sind, dienen sie einigen Vogelarten als Nahrung, die die Samen über ihren Kot verbreiten und so zur Vermehrung der Pflanze beitragen.
Ist der Kriechwacholder anfällig für den Birnengitterrost?
Im Gegensatz zu anderen Wacholderarten ist der Kriechwacholder (Juniperus horizontalis) normalerweise nicht anfällig für den Birnengitterrost. Diese Krankheit benötigt den Gemeinen Wacholder (Juniperus communis) als Zwischenwirt und greift Kriechwacholder selten an, sodass diese Gefahr im Garten eher gering ist.