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Wacholder richtig in Form bringen: Anleitung und Techniken

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Der Wacholder ist ein langsam wachsendes Gehölz, das regelmäßige Schnittmaßnahmen gut verträgt. Dabei sollten Sie neben dem Zeitpunkt einige Aspekte beachten, damit der Strauch nicht unschön wirkt. Es gibt verschiedene Schnitttechniken, für die der Wacholder geeignet ist.

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Der Wacholder ist gut schnittverträglich
AUF EINEN BLICK
Wann und wie sollte man Wacholder schneiden?
Wacholder schneiden ist idealerweise im Frühjahr oder im Oktober durchzuführen. Je nach Wachstumsform sind verschiedene Techniken anwendbar, wie Erhaltungsschnitt bei Hecken, Formschnitt bei Solitärgehölzen oder Gestaltungsschnitt bei Bonsais. Achten Sie auf den richtigen Schnittrythmus und den Schutz der Vogelbrut.

Vor dem Schnitt

Das Schnittwerkzeug muss vor dem Einsatz gründlich gereinigt und mit Alkohol desinfiziert werden, damit der Wacholder keine Krankheiten bekommt. Verwenden Sie Handschuhe, da die spitzen Nadeln schnell zu Verletzungen führen können. Bei empfindlichen Personen kann der leicht giftige Pflanzensaft Hautirritationen verursachen.

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Der ideale Zeitpunkt

Formschnitte sind während der gesamten Vegetationsperiode möglich. Intensive Rückschnitte müssen außerhalb der Vogelbrutzeit durchgeführt werden, da ansonsten Bußgelder drohen. Ein radikaler Rückschnitt während der Brutzeit kann Nester zerstören. Auch wenn Sie das Gehölz in Form bringen möchten, sollten Sie die Pflegemaßnahme außerhalb der Brutaktivität durchführen. Diese beginnt am 1. März und endet am 30. September.

Schnittrythmus

Obwohl der Wacholder zu den langsam wachsenden Gehölzen zählt, sollte er jährlich zurückgeschnitten werden. Wählen Sie einen bedecken und kühlen Tag im Frühjahr, um den Strauch zu schneiden. Wenn Sie den Strauch vor dem Austrieb kürzen, kann er in der kommenden Vegetationsperiode gut austreiben und dichte Verzweigungen bilden. Schnittmaßnahmen sind auch im Oktober möglich, wenn der Strauch während des Sommers aus der Form gewachsen ist.

Erhaltungsschnitt bei Hecken

Hecken und Sträucher werden trapezförmig geschnitten, damit auch die unteren Äste und Blätter genügend Licht abbekommen. Diese Form ist nicht nur optisch ansprechend, sondern verhindert eine Verkahlung im unteren Bereich. Entfernen Sie abgestorbene Äste und spannen Sie Schnüre, um die angestrebte Form nicht aus den Augen zu verlieren.

Richten Sie Ihre Heckenschere (28,00€ bei Amazon*) parallel zur Pflanze aus. Schneiden Sie den Wacholder entlang Ihrer Orientierungshilfen von der Spitze zur Basis. Ecken werden leicht abgerundet, um den Lichteinfall zu erhöhen.

Formschnitt bei Solitärgehölzen

Sträucher in Einzelstellung eignen sich zur Gestaltung besonderer Wuchsformen. Mit Hilfe einer Schablone können Sie aus Ihrem Wacholder Kugeln, Spiralen oder Tiere formen. Die entsprechende Form kann aus Draht gebastelt und über die Pflanze gestülpt werden. Vor dem Formschnitt werden abgestorbene Triebe entfernt. Alle überstehenden Äste werden zurückgeschnitten, wobei jeder Schnitt in einer Astgabelung ansetzen sollte.

Gestaltungsschnitt bei Bonsais

Wacholder sind in der Bonsaikunst beliebt, da sie extravagante Formen ermöglichen. Dafür ist der Schnitt von besonderer Bedeutung. Das Gehölz ist gut schnittverträglich, toleriert regelmäßige Schnittmaßnahmen aber besser als einen Radikalschnitt.

Tipps zum richtigen Schnitt:

  • Triebspitzen regelmäßig abknipsen
  • radikale Rückschnitte vermeiden
  • abstehende Fasern mit einer Pinzette abziehen
  • verkahlte Äste vollständig entfernen

Das Entfernen abgestorbener Äste erfordert einige Vorbereitungen, damit am Bonsai keine Lücken entstehen. Über und unter dem anvisierten Ast müssen sich Triebe entwickeln, welche die Lücke kaschieren. Alternativ bietet sich ein kahler Ast für die Totholz-Gestaltung an.

Bilder: as_trofey / Shutterstock