Korkenzieherweide

Korkenzieherweide: Pflanzung, Pflege und Schneiden der Weide

Die Korkenzieherweide (Salix matsudana ‚Tortuosa‘) ist eine Weidenart mit auffällig gedrehten Ästen, die sie zu einer beliebten Wahl für Gärten und die Floristik macht. Dieser Artikel beleuchtet die Eigenschaften, die richtige Pflege und Vermehrung sowie häufige Krankheiten und Schädlinge der Korkenzieherweide.

Herkunft

Die Korkenzieherweide (Salix matsudana ‚Tortuosa‘) ist eine Kulturform der Chinesischen Weide (Salix matsudana) und gehört zur Gattung der Weiden (Salix). Ihre ursprüngliche Heimat liegt in Ostasien, insbesondere in China. Die dekorativen, gedrehten Äste machen sie zu einem beliebten Zierbaum, der häufig in Gärten und Parks gepflanzt wird. Die Zweige werden auch gerne in der Floristik und für Bastelarbeiten verwendet. Ökologisch betrachtet, werden die Blätter von Schmetterlingsraupen als Futter und der Pollen von Wildbienen geschätzt.

Wuchs

Die Korkenzieherweide wächst als Strauch oder kleiner Baum und erreicht eine Höhe von 8 bis 12 Metern sowie eine Breite von 2,50 bis 3,50 Metern. Ihre schnörkeligen und spiralförmig verdrehten Äste verleihen ihr eine charakteristische, optische Anziehungskraft. Dieser Baum wächst schnell, etwa 50 bis 80 Zentimeter pro Jahr, und kann unter optimalen Bedingungen sogar bis zu 100 Zentimeter jährlich zunehmen. Aufgrund ihres schnellen Wachstums und der damit verbundenen brüchigen Äste vergreist die Korkenzieherweide nach 10 bis 15 Jahren. Regelmäßiger Rückschnitt kann dies verzögern und die Vitalität der Weide fördern. Als Flachwurzler entwickelt sie ein umfangreiches Wurzelnetz, das nahegelegene Bauwerke gefährden kann. Daher ist bei der Standortwahl Vorsicht geboten.

Blätter

Die Blätter der Korkenzieherweide sind schmal, spitz zulaufend und 5 bis 10 Zentimeter lang. Beim Austrieb verdrehen sie sich um sich selbst, was einen zusätzlichen optischen Reiz bietet. Die Blattoberseite ist mittelgrün, die Unterseite bläulich bis weißlich. Im Herbst verfärben sich die Blätter leuchtend hellgelb, was der Weide auch zu dieser Jahreszeit eine attraktive Erscheinung verleiht. Die Blätter sind lanzettförmig und besitzen einen fein gesägten Rand.

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Blüte

Die Korkenzieherweide blüht im März und April zeitgleich mit dem Blattaustrieb. Ihre weißgrauen Kätzchen sind etwa 2,5 Zentimeter lang und bieten durch ihren hohen Pollen- und Nektargehalt eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten. Trotz ihrer dezenten Erscheinung tragen die Blüten zur ökologischen Vielfalt im Garten bei.

Früchte

Aus den Blüten entwickeln sich im Spätsommer bis Herbst kleine, graufilzige Kapselfrüchte. Diese platzen bei Reife auf und setzen winzige, silbrig bewimperte Samen frei, die vom Wind weit verbreitet werden können. Die Fruchtreife tritt bereits nach etwa zehn Jahren ein.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Korkenzieherweide bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Sie benötigt ausreichend Platz zum Wachsen, da ihre Wurzeln und Äste auf engem Raum Schaden anrichten können. Ein Abstand von mindestens 3 bis 5 Metern zu Gebäuden und Mauern ist empfehlenswert. Der Boden sollte gut durchlässig und frisch bis feucht sein, da Staunässe der Pflanze schadet. Sie ist sowohl auf sauren als auch auf alkalischen Böden anpassungsfähig und gedeiht auf sandigen sowie lehmigen Substraten, solange diese nicht dauerhaft trocken sind.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die Korkenzieherweide zeigt sich hinsichtlich des Bodens sehr tolerant. Wichtig ist, dass der Boden gut durchlässig ist, um Staunässe zu vermeiden. Frisch-feuchte, humose und nährstoffreiche Böden bieten optimale Wachstumsbedingungen. Die Pflanze gedeiht sowohl auf sauren als auch auf alkalischen Böden.

Pflanzung

Die Pflanzung der Korkenzieherweide kann ganzjährig erfolgen, solange es frostfrei ist. Ideale Pflanzzeiten sind Frühjahr und Herbst. Das Pflanzloch sollte doppelt so groß wie der Wurzelballen sein. Der Aushub wird mit Kompost und Hornspänen angereichert. Setzen Sie die Weide in derselben Tiefe wie im Topf in das Pflanzloch und wässern Sie sie gründlich. Ein Stützpfahl gibt dem jungen Baum zusätzlichen Halt.

Schritte zur Pflanzung:

  1. Pflanzloch ausheben, doppelt so groß wie der Wurzelballen.
  2. Untergrund auflockern.
  3. Aushub mit Kompost und Hornspänen mischen.
  4. Weide in das Pflanzloch setzen, nicht tiefer als im Topf.
  5. Erde gut antreten und wässern.
  6. Stützpfahl vor dem Einpflanzen einschlagen.

Korkenzieherweide pflegen

Nach dem Anwachsen ist die Korkenzieherweide pflegeleicht. In Trockenperioden benötigt sie zusätzliche Wassergaben. Einmal jährlich Kompost oder Hornspäne decken den Nährstoffbedarf. Kübelpflanzen müssen häufiger gegossen und gedüngt werden. Mulch schützt die Wurzeln vor extremen Temperaturen und hält die Bodenfeuchtigkeit. Freistehende Weiden sind winterhart, Kübelpflanzen sollten im Winter mit Vlies oder Noppenfolie geschützt werden.

Pflegemaßnahmen:

  • Regelmäßiges Gießen in Trockenperioden.
  • Jährliche Gabe von Kompost oder Hornspänen.
  • Kübelpflanzen alle 14 Tage mit Flüssigdünger versorgen.
  • Mulchschicht zur Feuchtigkeitserhaltung und Temperaturschutz.

Korkenzieherweide richtig schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist notwendig, um die Vitalität und Form der Korkenzieherweide zu erhalten. Der beste Zeitpunkt ist das zeitige Frühjahr vor Beginn der Vegetationsperiode. Schneiden Sie alle zwei Jahre die ältesten Haupttriebe bodennah ab und entfernen Sie kranke, tote und sich kreuzende Triebe. Ein radikaler Rückschnitt nach 10 bis 15 Jahren kann notwendig sein, da die Äste im Alter brüchig werden. Die Weide treibt nach einem solchen Schnitt problemlos wieder aus.

Schnittanleitung:

  1. Werkzeug desinfizieren und schärfen.
  2. Kranke und abgestorbene Triebe entfernen.
  3. Nach innen oder quer wachsende Triebe entfernen.
  4. Älteste Haupttriebe alle zwei Jahre bodennah abschneiden.
  5. Restliches Geäst nach Bedarf kürzen.
  6. Kübelpflanzen um ein Drittel stutzen.

Korkenzieherweide vermehren

Die Korkenzieherweide lässt sich leicht über Steckhölzer vermehren. Schneiden Sie im Herbst einjährige, etwa 20 Zentimeter lange Triebe mit drei bis vier Knospen. Die Triebe werden oben gerade und unten schräg abgeschnitten. Diese Steckhölzer können entweder direkt eingepflanzt oder in Wasser zur Bewurzelung gebracht werden. Im Frühjahr sind sie bereit zum Auspflanzen ins Freiland.

Schritte zur Vermehrung:

  1. Einjährige Triebe im Herbst schneiden.
  2. Oben gerade und unten schräg gegenüber einer Knospe schneiden.
  3. Über Winter einlagern oder in Wasser zur Bewurzelung bringen.
  4. Im Frühjahr ins Freiland pflanzen.

Krankheiten & Schädlinge

Korkenzieherweiden sind anfällig für Pilzkrankheiten wie Weidenschorf und Marssonina-Pilze. Beide Krankheiten zeigen sich durch braune Verfärbungen und vertrocknete Triebe. Entfernen Sie betroffene Pflanzenteile und entsorgen Sie sie im Hausmüll. Für präventive Maßnahmen kann eine sparsame Stickstoffdüngung hilfreich sein.

Häufige Schädlinge sind der Weidenbohrer und der Weidenblattkäfer, die vor allem jungen Pflanzen schaden. Entfernen Sie befallene Triebe und Larven konsequent. Weiteren Befall können Sie durch den Einsatz biologischer Insektizide und durch regelmäßige Kontrollen vorbeugen.

Verwendung

Aufgrund ihres schnellen Wachstums und des hohen Platzbedarfs ist die Korkenzieherweide nicht für kleine Gärten geeignet. Sie eignet sich hervorragend als Solitärpflanze in größeren Gärten und Gefäßen. Die auffällig verdrehten Zweige sind besonders dekorativ und werden gerne in der Floristik sowie als Vasenschmuck verwendet. Korkenzieherweiden haben auch einen ökologischen Wert, da sie eine frühe Nahrungsquelle für Hummeln und andere Insekten darstellen. Anpassungsfähig und pflegeleicht, bietet die Korkenzieherweide vielfältige Verwendungsmöglichkeiten im Garten.

Synonyme: Diese Weide ist auch unter den Namen Zickzack-Weide bekannt.

Häufig gestellte Fragen

Kann die Korkenzieherweide Schäden an Gebäuden verursachen?

Ja, die Korkenzieherweide kann durch ihr weitreichendes und flaches Wurzelnetz Schäden an nahegelegenen Rohren und Fundamenten verursachen. Die Wurzeln gründen tiefer, als man vermuten würde, und können im schlimmsten Fall Bauwerke in ihrer Nähe beeinträchtigen. Daher sollte die Weide immer in ausreichendem Abstand zu Gebäuden und anderen Strukturen gepflanzt werden.

Ist die Korkenzieherweide für kleine Gärten geeignet?

Nein, aufgrund ihres schnellen Wachstums und großen Platzbedarfs ist die Korkenzieherweide nicht für kleine Gärten geeignet. Sie erreicht schnell Höhen von 8 bis 12 Metern und bildet ein ausgedehntes Wurzelnetz. Für kleinere Gärten ist die Korkenzieherhasel eine bessere Wahl, da sie weniger Platz benötigt und ähnliche verdrehte Zweige bietet.

Welche ökologischen Vorteile bietet die Korkenzieherweide?

Die Korkenzieherweide bietet einigen Insekten und Schmetterlingsraupen eine wichtige Nahrungsquelle. Besonders Wildbienen profitieren vom Pollen der Blüten, die Im März und April erscheinen. Auch Raupen von Schmetterlingsarten wie dem Pappelkarmin und dem Rostbraunen Erpelschwanz ernähren sich von den Blättern der Korkenzieherweide, was ihren ökologischen Wert unterstreicht.

Wie vermehrt man eine Korkenzieherweide am besten?

Eine unkomplizierte Methode zur Vermehrung der Korkenzieherweide ist das Schneiden und Einpflanzen von Steckhölzern im Herbst. Hierbei werden etwa 20 Zentimeter lange, einjährige Triebe verwendet, die drei bis vier Knospen tragen. Die Steckhölzer können entweder sofort in die Erde gesteckt oder über den Winter eingelagert und im Frühjahr ausgepflanzt werden.

Bilder: Martina Unbehauen / Shutterstock