Knoblauch

Knoblauch im Winter und Frühling pflanzen und ernten

Knoblauch ist einfach zu pflanzen und benötigt kaum Pflege – auch eine Kultur auf dem Balkon in Töpfen ist möglich. In einer Mischkultur mit Erdbeeren, Karotten oder Tomaten bietet Knoblauch Schutz gegen ungebetene Gäste wie Wühlmäuse.

Wie wird Knoblauch gepflanzt?

Knoblauch wird im Winter oder Frühling mit einem Abstand von 15 cm und einem Reihenabstand von 20 cm an einen sonnigen und warmen Platz gepflanzt. Zur Bodenvorbereitung können Gesteinsmehl und Kompost eingearbeitet werden. Die Zehen werden ca. 5 cm tief mit dem spitzen Ende nach oben in die Erde gesteckt. Im Frühling kann mit Pflanzenjauche gedüngt werden.

Brutzwiebeln oder Zehen pflanzen?

Wer Knoblauch im eigenen Garten pflanzen möchte, greift auf Brutzwiebeln (Bulbillen) oder Zehen (Tochterzwiebeln) zurück. Letztere bezeichnen die einzelnen Bestandteile der Mutterknolle, die schließlich in der Küche Verwendung finden. Brutzwiebeln bilden sich hingegen aus der Blüte der Knoblauchpflanze und sehen aus wie kleine, rundlich violette Knubbel. Bulbillen sind streng genommen nicht gleichzusetzen mit den tatsächlichen Knoblauchsamen, die sich nur selten entwickeln.

Entwicklung von Bulbillen und Knoblauch als Illustration

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Es ist zwar möglich, Knoblauchaus Samen selber zu ziehen und aus den Blüten wieder Samen zu gewinnen. Allerdings ist dieser Prozess sehr schwierig und zeitintensiv. Im Gegenzug wachsen die Bulbillen selbst umso besser. Viele Hobbygärtner sprechen den Brutzwiebeln robustere Knollen und eine reichere Ernte zu. Nachteil: Im ersten Jahr nach dem Aussetzen bilden sich nur sogenannte Rundlinge, die erst im zweiten Jahr zu richtigen Knollen werden. Aus den normalen Zehen bildet sich hingegen schon im ersten Jahr ein vollständiger Knoblauch.

Tipp

Die Brutzwiebeln oder Bulbillen des Knoblauchs werden oft mit dem Begriff „Knoblauchsamen“ gleichgesetzt, obwohl sie eigentlich etwas Unterschiedliches meinen. Falls Sie im Internet also auf Knoblauchsamen stoßen, können Sie fast sicher davon ausgehen, dass die Bulbillen gemeint sind.

Wann wird Knoblauch gepflanzt?

Für Knoblauch gibt es zwei Pflanzzeiten. Wird der Knoblauch gegen Jahresende gepflanzt, fällt die Ernte größer aus. Haben Sie die Pflanzzeit im Winter verpasst, können die Zehen noch im Frühjahr gesteckt werden. Der Erntezeitpunkt beider Pflanzungen ist ungefähr gleich.

Knoblauch wird in die Erde gesteckt

Knoblauch wird in aufgelockerte Erde ca. 5 cm tief eingepflanzt.

Im Frühjahr stecken und im Sommer ernten

Knoblauchzehen oder Bulbillen werden Mitte Februar bis Mitte März in die Erde gesteckt und eingepflanzt. Falls Sie den Zeitpunkt um einige Tage verpasst haben, können Sie die Zehen im Haus auf feuchtem Küchenpapier vorkeimen lassen. Anschließend werden sie ebenfalls in Freie gesetzt. Um Knoblauch im Frühjahr selbst anzubauen, eignen sich aber nicht alle Knoblauchsorten. ‚Gardos‘ und ‚Ljubasha‘ sind laut der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) empfehlenswert.

Der Frühjahrsanbau kommt besonders Anfängern entgegen. Aufgrund der kürzeren Vegetationszeit ist ein Befall mit der Knoblauchfliege unwahrscheinlicher. Im Gegenzug muss man mit kleineren Knollen und entsprechend kleineren Ernten rechnen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt der frühen Pflanzung ist die verbesserte Lagerfähigkeit des Knoblauchs.

Im Herbst stecken und im Sommer ernten

Die beste Zeit für das Ausstecken von Knoblauch liegt zwischen Mitte September und Anfang Oktober. Solange das Wetter noch milde Temperaturen hervorbringt, wachsen aus den Zehen und Bulbillen kleine Pflänzchen hervor, die im nächsten Frühling durchstarten und größere Knollen ausbilden. Den Winter überstehen die Zwiebeln problemlos. Gartenexperte Rasch empfiehlt aber ausdrücklich auf heimische Sorten (zum Beispiel ‚Deutscher Porzellan‘) zurückzugreifen. Zehen aus dem Supermarkt stammen meist aus wärmeren Gebieten wie Ägypten und vertragen deshalb das deutsche Klima nicht.

Tipp

Für den Winteranbau spricht die größere Ernte, wohingegen die Frühjahrspflanzung einen besseren Schutz gegenüber Schädlingen verspricht. Anfänger, die mit kleineren Erträgen leben können, sollten mit dem Ausstecken also im Februar/März beginnen, damit ihnen die Schädlingsbekämpfung erspart bleibt.

Erdbeeren und Knoblauch in einem Beet gepflanzt

Erdbeeren und Knoblauch sind gute Pflanzpartner im Beet.

Der richtige Standort für Knoblauch

Das Lauchgewächs mag es warm und sonnig. Damit sich die flachen Wurzeln gut ausbreiten können, sollte der Boden locker sein. Gegen Schädlinge hilft zudem ein windiger Standort. Nasse und schwere Böden sind dem Knoblauch allerdings ein Graus. Gleichzeitig sind sandige und humusarme Standorte ebenfalls ungeeignet, weil die Wurzeln dann schnell zum Austrocknen neigen. Am besten eignen sich zum Beispiel Weinanbauregionen, um Knoblauch optimal zu pflanzen.

Anleitung: Knoblauch im Beet pflanzen

Knoblauch pflanzen ist denkbar einfach. Man muss nur darauf achten, den Flachwurzlern möglichst viel Platz zu bieten, also den Abstand zueinander einzuhalten. Damit die Pflanze schnell auf eigenen Füßen steht, hilft es, sie mit dem spitzen Ende nach oben in die Erde zu setzen. Aus dem harten, flachen Ende sprießen die Wurzeln.

Und so geht’s:

  1. Einzelne Knoblauchzehen aus der Mutterknolle herausbrechen und etwa eine Woche ablagern.
  2. Dann das Beet mit Urgesteinsmehl oder Kompost (etwa 2 Liter auf 1 Quadratmeter) vorbereiten.
  3. Die Zehen werden in einem Pflanzabstand von 15 Zentimeter und in einem Reihenabstand von 20 Zentimeter etwa 5 Zentimeter richtig herum in die Erde gedrückt.
  4. Anschließend wird das Loch mit Erde bedeckt. Ab 10 cm Wuchshöhe kann der Knoblauch mit Mulch bedeckt werden.
  5. Bis Ende Mai freut sich der Knoblauch als Mittelzehrer über ein bis zwei Jauchegaben und mäßigem Gießen.
  6. Wenn die Blätter beginnen zu vergilben und sich umzulegen, wird das Wässern eingestellt, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Die Ernte findet ab Mitte Juli statt.

Anleitung, wie Knoblauch im Beet gepflanzt wird als Illustration

Was passiert, wenn der Knoblauch blüht?

Frühjahrsknoblauch und die Softneck-Sorten bilden in der Regel keine Blüten. Wie der Name sagt, würde der „sanfte Nacken“ die schweren Bulbillen nicht halten und brechen. Bei Hardneck-Sorten können kleine Knospen auf 80 bis 100 Zentimeter langen Stielen sitzen. Dafür investiert die Pflanze Energie, die für viele Hobbygärtner in den Knollen besser aufgehoben wäre. Ob aus dem frühzeitigen Entfernen eine größere Ernte resultiert, ist bei Knoblauch allerdings nicht wissenschaftlich bewiesen.

Lässt man die Knospen stehen, entwickeln sich daraus die Brutzwiebeln, die wieder eingepflanzt werden können. Entscheidet man sich jedoch dazu, die Knospen auszubrechen, müssen diese nicht zwangsläufig auf dem Kompost landen. Sie finden Verwendung in der Küche und lassen sich zum Beispiel zu einem Pesto verarbeiten. Ihr Geschmack ist etwas milder als der der Zehen.

Ist Knoblauch ein Flach- oder Tiefwurzler?

Knoblauch ist ein Flachwurzler. Dementsprechend braucht die Pflanze viel Platz, damit sich die Wurzeln frei entfalten können. Bei sandigen Böden kann es vorkommen, dass die Wurzeln aufgrund der lockeren Körnung austrocknen können. Fest und nass darf es allerdings auch nicht sein, weil dann Fäulnis droht. Vor dem Ausstecken sollte der Boden also einmal gut durchgeharkt werden, um ihn aufzulockern.

Anleitung: Knoblauch im Topf pflanzen

Knoblauch kann im Topf gepflanzt werden. Möchten Sie nur die grünen Pflanzenteile verwenden, können die Zehen sehr eng gesetzt werden. Sollen sich im Topf richtige Knollen ausbilden, braucht es viel Platz. Achten Sie also besonders auf den Pflanzabstand der Zehen zueinander.

  • Wenn noch nicht vorhanden: Abflussloch in den Topfboden bohren
  • Eine Drainageschicht aus Blähton, Holzhäcksel oder Steinen auslegen
  • Den Topf mit hochwertiger Gemüseerde füllen (alternativ: Mischung aus Kompost, Sand und Gartenerde)
  • Pro 10 Liter Topfvolumen eine bis drei Zehen 5 Zentimeter tief einsetzen; der Abstand beträgt 15 Zentimeter
  • Mit Stroh, Heu oder Rasenschnitt kann ab 10 cm Höhe der Pflanze gemulcht werden
  • Haben Sie weder Kompost noch Muttererde als Füllung zur Verfügung, eignet sich die Gemüseerde von Plantura.

Anleitung, wie Knoblauch im Topf gepflanzt wird als Illustration

Anleitung: Brutzwiebeln (Bulbillen) pflanzen

Der Anbau von Brutzwiebeln lohnt sich aufgrund der zu erwartenden Erntemenge. Ein Nachteil der Pflanzung von Bulbillen ist jedoch die längere Wachtumszeit.

So geht’s:

  1. Die Bulbille wird 5 Zentimeter in den Boden gedrückt; auf genügend Abstand achten!
  2. Auf der oberen Erdschicht darf etwas gemulcht werden, um den Boden vor Austrocknung zu schützen
  3. Im Juli werden die Rundlinge geerntet und bis zum Herbst in einem dunklen und kühlen Ort gelagert
  4. Dann wird der kleine Rundling ab September in die Erde gedrückt wie zuvor die Brutzwiebel
  5. Im nächsten Frühjahr steht die Ernte der vollen Knolle an

Dabei muss die Brutzwiebel nicht zwangsläufig in das Beet gesetzt werden. Die Bulbillen fühlen sich auch im Topf wohl, solange der Abstand gewährleistet bleibt. Allerdings dauert es im Kübel ebenfalls zwei Jahre, bis die richtigen Knollen erntereif sind – Zwischenlagerung inklusive. Auf dem YouTube-Kanal „Pilz- und Gartenwelt“ wird der Knoblauchanbau und der Unterschied zwischen Bulbillen, Rundlingen und Knollen noch mal ausführlich behandelt.

Warum müssen Bulbillen aus- und wieder eingepflanzt werden?

Dem einen oder anderen mag es verwundern, warum die Bulbillen zwischengelagert werden müssen. Astrid Späth vom Biogarten-Füllhorn hat nachgeforscht: Die Bulbillen werden im Sommer ausgepflanzt, weil sie bei der notwendigen Bearbeitung des Beetes verletzt werden könnten. Mit der Harke wird das Beet an der Oberfläche etwas aufgelockert. Gleichzeitig verhindert das Durchharken das Sprießen von Unkraut. Die Rundlinge können in der Zwischenzeit problemlos im Trockenen gelagert werden und ziehen danach ins frisch gemachte Beet.

Gute und schlechte Nachbarn für Knoblauch

Zu den guten Nachbarn von Knoblauch gehören:

  • Erdbeeren
  • Tomaten
  • Möhren
  • Rote Beete
  • Gurken
  • Dill
  • Obstbäume (als Unterpflanzung der Baumscheibe)

Schlechte Nachbarn für Knoblauch sind:

  • Erbsen
  • Frisolen
  • Kohl
  • Stangenbohnen
  • andere Lauchgewächse

Knoblaucharten: Hardneck und Softneck

Es gibt Hunderte verschiedene Varietäten des Knoblauchs. Sie werden alle einer von zwei Kategorien zugeordnet: Hardneck und Softneck. Ausschlaggebend für die Bestimmung sind die Blütenbildung, die Widerstandsfähigkeit und in welcher Formation die Zehen in der Knolle stehen. Außerdem ist der namensgebende Nacken (Englisch: neck) für die Kategorisierung mitentscheidend.

Knoblaucharten als Illustration

Fühlt sich das Laub über der Knolle hart an, handelt es sich wahrscheinlich um eine Hardneck-Sorte. Hardneck-Knoblauch wird in fünf Untergruppen zusammengefasst. Dazu zählen zum Beispiel Rocambole, Purple Stripe und Porcelain. Sie entwickeln lange Blütenstiele, an denen die Bulbillen wachsen. In der Knolle ist rund um den zentralen Stängelansatz nur eine Reihe von Zehen (Tochterzwiebeln) vorhanden.

Softneck-Sorten weisen mehrere Reihen von Zehen auf, die kleiner sind. Der Softneck-Knoblauch gehört zu den meist angebauten Sorten, schießt jedoch nicht. Das bedeutet, am Stiel bildet sich keine Blüte mit Bulbillen. Aufgrund des weichen Stiels würde die Blüte abbrechen. Im Gegensatz zum Hardneck-Knoblauch können die Stiele jedoch zum trocknen geflochten werden.

Tipp

In unseren Breiten hat sich der Hardneck-Knoblauch bewährt. Er mag die feuchten Frühjahr- und Sommerphasen mit gemäßigten Temperaturen. Obendrein ist er winterhart, lässt sich jedoch schlechter lagern als Softneck-Knoblauch.

Bilder: Alina / stock.adobe.com