Kirschlorbeer

Kirschlorbeer und Ameisen: Eine besondere Beziehung

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Haben Sie einen Kirschlorbeer gepflanzt, machen Sie vielleicht folgende Beobachtung: Auf der Blattunterseite finden sich kleine braune Punkte, die eifrig von Ameisen besucht werden. Doch was zieht die kleinen Krabbeltiere beinahe magisch an und was machen diese so zahlreich auf der Lorbeerkirsche?

Kirschlorbeer Ameisen
AUF EINEN BLICK
Warum halten sich Ameisen am Kirschlorbeer auf?
Ameisen werden von Kirschlorbeerpflanzen angezogen, da diese Nektardrüsen besitzen, die süße, zuckerhaltige Pflanzensäfte produzieren. Die Ameisen nutzen diese Pflanzensäfte als Nahrung und schützen dabei oft auch Blattläuse, die ebenfalls süße Ausscheidungen abgeben.

Nektardrüsen ziehen Ameisen an

Die kleinen braunen Punkte auf der Unterseite er Blätter sind lebende Drüsen, aus denen der Kirschlorbeer zuckerreiche Pflanzensäfte ausscheidet. Diese werden als extraflorale Nektarinen bezeichnet, da sie sich nicht wie bei vielen anderen Pflanzen in den Blüten, sondern am unteren Teil der Blattspreite befinden. Bedingt durch die austretenden Säfte siedeln sich an diesen Stellen im Laufe der Zeit Rußtaupilze an, welche die Drüsen fast schwarz färben. Dies ist jedoch für die Lorbeerkirsche nicht gefährlich und bedarf keiner Behandlung.

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Ameisen lieben kohlehydratreiche Nahrung

Neben Eiweiß ernähren sich die nützlichen Ameisen von süßen Pflanzensäften und zuckerhaltigen Ausscheidungen von Schadinsekten. Deshalb führen Ameisenstraßen häufig den Kirschlorbeer hinauf zu den Nektarinen, wo die Tiere den abgesonderten Pflanzensaft aufnehmen. Der Weg zu der begehrten Nahrungsquelle wird mit Duftstoffen (Pheromonen) markiert, damit alle Arbeiterinnen ihn gut finden.

Ameisen und Blattläuse, eine symbiotische Lebensgemeinschaft

Bemerken Sie Schäden am Kirschlorbeer sind hierfür nicht die Ameisen selbst verantwortlich. Meist sind dann den Pflanzensaft saugende Blattläuse nicht weit. Die Ameisen werden vom Geruch des Honigtaus, den die Läuse bei der Verdauung absondern, magisch angezogen. Sie melken und pflegen die Schädlinge und schützen sie zudem vor Fressfeinden wie Spinnen und anderen Insekten. Blattläuse gehören zu den Tieren, die sich ohne Paarung vermehren und dadurch in kürzester Zeit große Kolonien bilden können. Bekämpfen Sie die Läuse in der Lorbeerkirsche, verringert sich auch die Zahl der Ameisen in der Pflanze drastisch.

Tipps gegen die Ameisen

Um die Ameisen zu vertreiben können Sie in den betroffenen Kirschlorbeer-Sträuchern Raupenleimringe (9,00€ bei Amazon*) anbringen. Bekämpfen Sie die Ameisen und die Blattläuse wenn möglich ohne Chemie, da Biozide nicht nur für die Tiere schädlich sind. Die Mittel gelangen auch in die Luft und über das Regenwasser in den Boden und schädigen durch ihre Langlebigkeit die Umwelt.

Tipps & Tricks

Finden Sie unter dem Kirschlorbeer mehrere Ameisenvölker, können Sie diese problemlos umsiedeln. Füllen Sie einen großen Blumentopf mit Erde, Holzwolle oder Stroh und stellen Sie diesen umgekehrt über das Nest. Sobald die Ameisen den Topf besiedelt haben können Sie diesen mit einem Spaten aufnehmen und an einen Ort stellen, wo die nützlichen Insekten nicht stören.

SKb