Kartoffeln

Kartoffelsorten: Welche Kartoffel für welches Gericht?

Kartoffeln sind aus der deutschen Küche nicht wegzudenken. Doch die Sortenvielfalt ist riesig und welche Kartoffel für welches Gericht geeignet ist, ist nicht immer leicht zu durchschauen.

Die Unterscheidung der Kartoffelsorten

Kartoffeln lassen sich nach verschiedenen Kriterien unterscheiden. Die wichtigsten Merkmale sind der Kochtyp und der Erntezeitpunkt.

Kochtypen von Kartoffeln

Kochtypen von Kartoffeln

Die Auswahl des Kochtyps beeinflusst die Zubereitung der Kartoffelgerichte deutlich

Der Kochtyp wird durch den Stärkegehalt der Kartoffel bestimmt. Es gibt drei Kochtypen:

  • Festkochende Kartoffeln: Mit einem Stärkegehalt von etwa 10 bis 15 Prozent bleiben diese Kartoffeln beim Kochen fest. Sie eignen sich besonders für Kartoffelsalat, Bratkartoffeln oder Pellkartoffeln. Beispiele sind Annabelle, Linda und Nicola.
  • Vorwiegend festkochende Kartoffeln: Mit einem mittleren Stärkegehalt von etwa 15 bis 18 Prozent werden sie beim Kochen etwas mehliger. Sie sind ideal für Salzkartoffeln, Pommes Frites oder Rösti. Beispiele sind Granola, Finka und La Ratte.
  • Mehligkochende Kartoffeln: Mit einem hohen Stärkegehalt von etwa 18 bis 22 Prozent zerfallen diese Kartoffeln beim Kochen und eignen sich gut für Kartoffelpüree, Gnocchi oder Knödel. Beispiele sind Augusta, Adretta und Ackersegen.

Erntezeitpunkt von Kartoffeln

Erntezeitpunkt von Kartoffeln

Der Erntezeitpunkt variiert je nach Reifezeit der Kartoffelsorten

Der sehr frühe Sorten: Diese Kartoffeln reifen in etwa 90 bis 110 Tagen und können ab Ende Juni geerntet werden. Sie haben meist ein intensives Aroma. Beispiele sind Acapella, Arosa und Bellaprima.

  • Frühe Sorten: Mit einer Reifezeit von etwa 120 bis 140 Tagen können diese Sorten ab August geerntet werden und sind als Lagerkartoffeln gut geeignet. Beispiele sind Cilena, Gala und Marabel.
  • Mittelfrühe bis späte Sorten: Diese Sorten benötigen etwa 140 bis 160 Tage bis zur Reife und bleiben bis Ende Oktober im Boden. Sie sind besonders gut lagerfähig. Beispiele sind Agria, Blauer Schwede und Vitelotte.
Beliebte Kartoffelsorten

Verschiedene Kartoffelsorten bieten kulinarische Vielfalt und unterschiedliche Zubereitungsmöglichkeiten

Beliebte Kartoffelsorten

Hier einige der beliebtesten Kartoffelsorten, unterschieden nach Kochtyp und Reifezeit:

  • Annabelle: Eine festkochende Sorte mit gelbem Fleisch, fein im Geschmack, ideal für Salate, Ofenkartoffeln oder Aufläufe.
  • Linda: Ebenfalls festkochend, mit cremigem Geschmack, perfekt für Salate, Pellkartoffeln oder Gratins.
  • Nicola: Festkochend, leicht süßlich im Geschmack, geeignet für Pellkartoffeln, Aufläufe oder gekochte Speisekartoffeln.
  • La Ratte: Eine vorwiegend festkochende, mittelfrühe Sorte mit speckigem Geschmack, gut für Pellkartoffeln oder Kartoffelsalate.
  • Augusta: Eine frühe mehligkochende Sorte, mild im Geschmack, ideal für Püree, Suppen oder Gnocchi.
  • Ackersegen: Mehligkochend und mittelspät, mit buttrigem Geschmack, geeignet für Püree oder Ofenkartoffeln.
  • Blauer Schwede: Vorwiegend festkochend, mittelfrüh, mit kräftigem Geschmack, ideal für Salzkartoffeln, Pellkartoffeln oder Salate.
  • Desiree: Vorwiegend festkochend, mittelfrüh, mit fruchtigem Geschmack, passend für Salzkartoffeln, Pellkartoffeln oder Rösti.

Exoten: Bunte und besondere Kartoffelsorten

Neben traditionellen Sorten finden sich auch exotische Variationen mit besonderen Farben und Formen. Diese Sorten sind optisch ansprechend und oft geschmacklich intensiv.

Bunte Kartoffelsorten

Farbige Kartoffeln sind nicht nur ein Hingucker, sondern auch geschmacklich oft besonders.

  • Rote Emmalie: Vorwiegend festkochend, früh, mit rotem Fleisch, gut für Kartoffelsalate, Pellkartoffeln oder Gnocchi.
  • Heiderot: Mittelspät und festkochend, mit rotem Fleisch, leicht buttrig im Geschmack, geeignet für Kartoffelsalate, Bratkartoffeln oder Pellkartoffeln.
  • Violetta: Mittelfrüh und festkochend, mit violettem Fleisch, kräftigem Geschmack, passend für Salzkartoffeln, Pellkartoffeln oder Salate.
  • Blaue Anneliese: Mittelspät und festkochend, mit blauem Fleisch, kräftig im Geschmack, gut für Salzkartoffeln, Pellkartoffeln oder Püree.

Besondere Kartoffelsorten

Besondere Kartoffelsorten

Einzigartige Kartoffelsorten bieten besondere Formen und intensive Aromen beim Kochen

Manche Sorten zeichnen sich durch einzigartige Formen oder Aromen aus.

  • Angeliter Tannenzapfen: Mittelspät und festkochend, mit rosa Schale und gelbem Fleisch, feinwürzig, geeignet für Pellkartoffeln, Salate oder Bratkartoffeln.
  • Bamberger Hörnchen: Mittelspät und festkochend, mit gelbroter Schale und gelbem Fleisch, würzig im Geschmack, ideal für Salate, Bratkartoffeln oder Pellkartoffeln.
  • Rosa Tannenzapfen: Mittelspät und festkochend, mit rosa Schale und gelbem Fleisch, sehr würzig, passend für Salate oder Pellkartoffeln.
Alte, robuste Kartoffelsorten

Der Anbau alter Sorten bewahrt wertvolle genetische Vielfalt der Kartoffeln

Alte, robuste Kartoffelsorten

Alte Sorten sind besonders widerstandsfähig und geschmacklich oft einzigartig. Sie gewinnen daher zunehmend an Beliebtheit.

Beliebte alte Sorten

  • La Ratte: Mittelfrüh und vorwiegend festkochend, mit speckigem Geschmack, ideal für Pellkartoffeln und Kartoffelsalate.
  • Bamberger Hörnchen: Mittelspät und festkochend, würzig, geeignet für Salate, Bratkartoffeln oder Pellkartoffeln.
  • Linda: Festkochend, cremig im Geschmack, gut für Salate, Pellkartoffeln oder Gratins.
  • Sieglinde: Früh, festkochend, kräftiger Geschmack, ideal für Kartoffelsalat, Salz- und Pellkartoffeln.
  • Blauer Schwede: Mittelfrüh und vorwiegend festkochend, kräftig im Geschmack, passend für Salzkartoffeln, Pellkartoffeln oder Salate.
  • Bintje: Mittelfrüh und mehligkochend, mild und cremig, ideal für Backkartoffeln, Püree oder Salzkartoffeln.

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Bilder: jmbatt / iStockphoto