Kamelie

Perfekte Pflege für Kamelien: Schritt für Schritt zum Erfolg

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Als wirklich pflegeleicht kann man die Kamelie kaum bezeichnen, kompliziert zu pflegen ist sie aber auch nicht. Stimmen Standort und Boden, dann sind zumindest die wichtigsten Voraussetzungen für ein langes Leben dieser sehr attraktiven Pflanze gegeben.

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Ein guter Standort ist das A und O für das Gedeihen der Kamelie
AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man eine Kamelie richtig?
Um die Kamelie richtig zu pflegen, benötigt sie einen halbschattigen Standort, leicht sauren und feuchten Boden, regelmäßiges Gießen, Düngung von Mai bis August und einen kühlen, hellen Ort zum Überwintern. Schädlinge und Krankheiten sollten kontrolliert und behandelt werden.

Standort und Boden

Die Kamelie braucht viel Licht, damit sich ihre Blüten optimal entwickeln können. Zu warm darf es allerdings nicht sein, denn die Kamelie mag es eher kühl. Sie verträgt die Mittagssonne im Sommer nicht sehr gut, ebenso wie die Morgensonne im Winter. Dann vertrocknet sie leicht. Ideal ist daher ein Standort im lichten Schatten.

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Der Boden sollte frisch bis leicht sein und ein wenig sauer. Daher können Sie die Kamelie gut mit Rhododendron oder Hartriegel kombinieren, die ähnliche Ansprüche an den Boden haben wie die Kamelie. Staunässe sollte ebenso gemieden werden wie das komplette Austrocknen des Wurzelballens.

Richtig pflanzen und umpflanzen

Die Kamelie eignet sich hervorragend als Solitärpflanze, zum Beispiel in einem japanischen Garten, aber auch für die Kübelpflanzung auf Balkon oder Terrasse. Als reine Zimmerpflanze fühlt sie sich dagegen nicht sehr wohl. Ein unbeheizter Wintergarten ist dagegen nahezu ideal. Umpflanzen ist im Freiland in der Regel nicht nötig, sollte bei Bedarf jedoch nach der Blüte erfolgen.

Heben Sie für die Pflanzung im Freiland ein Loch aus, das mindestens doppelt so groß ist wie der Wurzelballen Ihrer Kamelie und füllen Sie dieses etwa zur Hälfte mit frischer Rhododendronerde. Setzen Sie die Pflanze ein und füllen Sie das Pflanzloch komplett mit Rhododendronerde. Zusätzlicher Dünger ist dann nicht mehr erforderlich. Drücken Sie Erde fest und gießen Sie die Kamelie gut an.

Die Kamelie im Topf

Auch wenn Sie Ihre Kamelie in einen Topf pflanzen wollen, sollten Sie Rhododendronerde verwenden. So stellen Sie sicher, dass der Boden den erforderlichen pH-Wert von etwa 4,5 bis 5,5 aufweist. Alternativ zu dieser speziellen Erde können Sie kalkfreie Komposterde, Torf und Lauberde zu gleichen Teilen mischen.

Kamelien richtig gießen und düngen

Während der Wachstumsphase und der Blütezeit braucht die Kamelie recht viel Wasser. Dann sollte sie regelmäßig (etwa einmal pro Woche) und reichlich gegossen werden, aber so, dass keine Staunässe entsteht.

Dünger braucht die Kamelie vor allem in der Zeit, in der sie die neuen Knospen bildet, in den meisten Fällen also von Mai bis etwa August. Am besten geeignet ist ein Rhododendrondünger, gern auch in Form eines Langzeitdüngers.

Kamelien richtig beschneiden

Einen Rückschnitt verträgt die Kamelie in der Regel recht gut. Er sollte idealerweise im Frühjahr erfolgen. Bis zu zwei Drittel der Triebe dürfen dabei abgeschnitten werden. Achten Sie jedoch immer auf eine harmonisches Gesamtbild der Pflanze.

Trockene und/oder kranke Triebe entfernen Sie bei jedem Rückschnitt als erstes, am besten schon gleich, wenn Sie diese bemerken. Nach der Blüte schneiden Sie die welken Blütenstände ab. Die Kamelie eignet sich aber auch als Schnittblume für die Vase.

Die Kamelie im Winter

Kamelien sind in der Regel nicht wirklich winterhart, vertragen aber meistens zumindest für kurze Zeit Frost. In einer milden Gegend (Rheingraben oder Weinbauregion] kann die Kamelie mit entsprechendem Winterschutz das ganze Jahr über im Garten bleiben. Sie braucht aber auch in dieser Zeit ausreichend Wasser, damit der Wurzelballen nicht austrocknet.

Ihre Kamelie im Topf überwintern Sie am besten frostfrei, aber kühl und hell, idealerweise in einem nicht zu warmen Gewächshaus oder Wintergarten. Ohne eine kühle Winterpause wird die Kamelie nicht blühen.

Krankheiten und Schädlinge

Ein Schädlingsbefall kommt bei den Kamelien durchaus vor. Schmierläuse treten relativ häufig auf. Das weiße Gespinst auf den Blättern ist jedoch leicht zu erkennen, so können Sie rasch auf einen Befall reagieren. Andernfalls gesellt sich eventuell noch eine Pilzinfektion dazu. Der Rußtaupilz zeigt sich durch einen schwarzen Belag auf den Blättern. Auch Blatt- oder Schildläuse sowie Thripse treten gelegentlich bei Kamelie auf.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Standort: sonnig bis halbschattig, im Winter keine Morgensonne, im Sommer keine Mittagssonne
  • Boden: leicht sauer und leicht feucht
  • immergün
  • Blüten: ähnlich wie Pfingstrosen, bis zu 15 cm Durchmesser
  • Blütenfarbe: weiß, rosa oder rot
  • Blütezeit: je nach Sorte und Klima zwischen September und Mai
  • Blühtemperatur: maximal 12 °C bis 16 °C
  • nur bedingt winterhart
  • Überwinterung nicht über 10 °C

Tipp

Sorgen Sie in erster Linie für einen geeigneten Standort und den richtigen Boden, dann ist die restliche Pflege der Kamelie nicht mehr allzu schwierig.

Bilder: simona pavan / Shutterstock