Kamelie

Kamelie pflegen: Blüte, Standort & Tipps für die richtige Pflege

Die Kamelie, bekannt für ihre eleganten Blüten, ist ein beliebter Zierstrauch für Gärten und Parks. Dieser Artikel bietet umfassende Informationen zu den verschiedenen Aspekten der Kultivierung von Kamelien, von der Standortwahl über die richtige Pflege bis hin zur Vermehrung.

Wuchs

Kamelien wachsen aufrecht und dicht verzweigt, oft als Sträucher oder kleinere Bäume. Unter idealen Bedingungen können sie im Garten bis zu vier Meter hoch werden. An ihren Naturstandorten in Ostasien erreichen sie sogar Höhen von bis zu 11 Metern und können mehrere Jahrhunderte alt werden.

Diese Sträucher entwickeln glänzend dunkelgrüne, dicke, ovale bis elliptische Blätter mit gezackten Rändern. Der jährliche Zuwachs der Zweige beträgt etwa 15 bis 20 Zentimeter. Ein typisches Merkmal verschiedener Kamelienarten ist ihre elegante Struktur:

  • Camellia japonica (Japanische Kamelie): Wächst dicht und aufrecht, erreicht bis zu 3 Meter Höhe.
  • Kleinbaumartige Kamelien: Unter günstigen Bedingungen bis zu 7-10 Meter hoch.

Die Kamelie legt ihre Blütenknospen im späten Winter oder frühen Frühjahr an. Diese werden dick und öffnen sich zu den charakteristischen Blüten der Pflanze. Farb- und Formvielfalt kennzeichnen die Blüten – sie können weiß, rosa, rot oder mehrfarbig sein, mit Formen von einfach bis gefüllt.

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Blätter

Kamelien haben immergrüne, wechselständige Blätter, die meist elliptisch bis eiförmig und zwischen 5 und 10 cm lang sind. Die Oberseite ist glänzend und dunkelgrün, während die Unterseite heller ist und oft braune Korkwarzen aufweist.

Typische Merkmale der Kamelienblätter umfassen:

  • Elliptisch bis eiförmige Form
  • Kurz und stumpf zulaufende Blattspitzen
  • Gezähnte Blattränder
  • Glänzend dunkelgrüne Oberseite und hellere Unterseite

Blüte

Die Blüten der Kamelie, die oft Rosen ähneln, zeigen eine bemerkenswerte Farb- und Formenvielfalt. Das Farbspektrum reicht von reinem Weiß über verschiedene Rosatöne bis zu tiefem Rot mit auffälligen gelben Staubgefäßen im Zentrum.

Blütenformen bei Kamelien:

  • Farben: Weiß, Rosa, Rot, mehrfarbig
  • Formen: Einfach, halbgefüllt, gefüllt, päonienförmig, anemonenförmig
  • Größe: Bis zu 15 Zentimeter Durchmesser

Die Blütezeit variiert je nach Sorte und Standort und reicht allgemein von September bis Mai. Viele Sorten blühen hauptsächlich im Winter und frühen Frühling.

Im Herbst bildet die Kamelie Samen in Kapselfrüchten, die dekorativen Wert im Garten bieten. Bereits im Juni beginnt die Knospenbildung für die nächste Blühperiode.

Welcher Standort ist geeignet?

Kamelien bevorzugen halbschattige Standorte, die vor praller Mittagssonne und starker Wintermorgen-Sonne geschützt sind. Sie gedeihen besonders gut an windgeschützten Plätzen, naher Hauswände oder unter größeren Bäumen. Im Garten eignen sie sich als Solitärsträucher in lichtschattigen Bereichen.

Als Kübelpflanzen fühlen sich Kamelien auf schattigen Terrassen und Balkonen wohl. Sie können auch in kühlen, ungeheizten Wintergärten oder Gewächshäusern gehalten werden, solange der Standort gut belüftet ist. Bei Temperaturen unter null Grad benötigen Kamelien im Kübel Winterschutz und sollten in ein kühles Winterquartier gebracht werden.

Im Sommer können sie von Mai bis Oktober draußen an einem warmen, halbschattigen Platz stehen. Vermeiden Sie Standortwechsel, da Kamelien empfindlich darauf reagieren können.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Kamelien bevorzugen durchlässigen, leicht sauren Boden mit viel organischer Substanz. Rhododendronerde erfüllt diese Anforderungen optimal. In lehmigen Böden sollten Sie ein großzügiges Pflanzloch mit einer Drainageschicht aus kalkfreiem Kies oder Splitt anlegen, um Staunässe zu vermeiden.

Für selbstgemischte Erde empfiehlt sich eine Mischung aus Weißtorf, Grünkompost, Blähton, Sand und Rindenkompost.

Essentielle Bodenbedingungen zusammengefasst:

  • Lockeren, durchlässigen Boden
  • Leicht saure pH-Werte
  • Viel organische Substanz
  • Vermeidung von Kalkgehalt und Staunässe

Kamelie pflegen

Die richtige Pflege ist entscheidend für die Blütenpracht der Kamelie. Hier sind die wesentlichen Schritte:

Gießen

Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Nutzen Sie kalkfreies Wasser, vorzugsweise Regenwasser. Bei niedriger Luftfeuchtigkeit, besprühen Sie die Blätter regelmäßig mit kalkfreiem, lauwarmem Wasser.

Düngen

Verwenden Sie spezielle Rhododendron-Dünger in mineralischer oder organischer Form, oder auch Flüssigdünger für Grünpflanzen. Achten Sie auf eine niedrige Salzkonzentration im Dünger und halbieren Sie die empfohlene Dosierung. Düngen Sie von Frühjahr bis Sommer.

Umtopfen

Topfen Sie Ihre Kamelie alle zwei bis drei Jahre im Frühjahr um, wenn das Gefäß stark durchwurzelt ist. Verwenden Sie ein ausreichend großes Pflanzgefäß mit einer Drainageschicht.

Weitere Pflegehinweise:

  • Besprühen der Blätter bei niedriger Luftfeuchtigkeit, vermeiden Sie dabei geöffnete Blüten;
  • Rückschnitt im Frühjahr zur Förderung eines buschigen Wuchses.

Pflanzung

Pflanzen Sie Kamelien idealerweise zwischen April und Juni. Heben Sie ein großzügiges Pflanzloch aus und fügen Sie eine Drainageschicht ein. Setzen Sie den Wurzelballen etwas höher als zuvor in das Loch ein und füllen Sie mit vorgemischter Erde auf.

Beim Pflanzen im Topf wählen Sie ein Pflanzgefäß nur geringfügig größer als das vorherige und achten auf eine Drainageschicht. Nach dem Einsetzen gründlich wässern.

Wichtige Pflanztipps:

  • Frühzeitige Pflanzung im Frühling
  • Halbschattige, windgeschützte Standorte
  • Gleichmäßige Feuchtigkeit ohne Staunässe

Kamelie richtig schneiden

Kamelien sind schnittverträglich. Der Rückschnitt hilft, die Wuchsform zu bewahren und die Pflanze gesund zu halten. Schneiden Sie im Frühjahr vor dem neuen Austrieb.

Rückschnitt

Unterscheiden Sie zwischen:

  • Erhaltungsschnitt: Entfernen Sie abgestorbene oder kranke Triebe.
  • Erziehungsschnitt: Formieren Sie die Pflanze zu einem Busch oder Baum.
  • Formschnitt: Kürzen Sie Triebe an Knotenpunkten für neues Wachstum.

Achten Sie dabei auf saubere Schnitte und vermeiden Sie, zu viele Triebe auf einmal zu entfernen.

Kamelie vermehren

Kamelien können durch Stecklinge oder Samen vermehrt werden, wobei Stecklinge gängiger sind.

Stecklinge

Schneiden Sie von Juni bis August etwa 15 bis 20 cm lange Triebe ab und entfernen die unteren Blätter. Stecken Sie die Stecklinge in Anzuchterde und pflegen Sie sie an einem hellen, warmen Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit.

Samen

Gewinnen Sie Samen aus Kapselfrüchten und prüfen ihre Keimfähigkeit. Säen Sie sie in ein Torf-Sand-Gemisch und halten Sie die Erde ständig feucht bei etwa 23 °C. Rechnen Sie mit einer langen Keimzeit.

Sorten & Arten

Die Vielfalt der Kamelien reicht von robusten Hybriden bis zu exklusiven Züchtungen:

  • ‚Polar Ice‘: Mittelstarker Wuchs, weiße Blüten.
  • ‚Winter’s Dream‘: Halbgefüllte, rosa Blüten.
  • ‚Fire N Ice‘: Orangerote Blüten, kompakter Wuchs.
  • ‚Elegans Variegata‘: Dicht verzweigter Wuchs, rosa-weiße Blüten.

Diese und viele andere Sorten bieten einzigartige Merkmale für jeden Garten.

So kommt die Pflanze über den Winter

Kamelien sind frostempfindlich und benötigen Winterschutz. Im Kübel überwintern sie am besten bei 10 bis 15 °C in hellen, kühlen Räumen. Bei Gartenpflanzen schützt eine dicke Mulchschicht den Wurzelbereich, während die Krone mit Vlies abgedeckt wird.

Wichtige Überwinterungsmaßnahmen:

  • Kübelpflanzen bei Frost ins Winterquartier bringen
  • Gartenpflanzen mit Mulch und Vlies schützen
  • Bei frostfreien Tagen gießen

Krankheiten & Schädlinge

Typische Schädlinge sind Schild- und Wollläuse sowie Dickmaulrüssler. Pilzkrankheiten wie das Kamelien-Sterben und die Phyllosticta-Blattfleckenkrankheit können auftreten und erfordern umgehende Maßnahmen wie das Entfernen befallener Teile.

Vorbeugende Maßnahmen umfassen:

  • Regelmäßige Kontrolle auf Schädlinge
  • Entfernen befallener Pflanzenteile bei Pilzkrankheiten
  • Gute Belüftung und Kalkfreiheit im Boden

Mit diesen Pflegemaßnahmen bleibt Ihre Kamelie gesund und vital.

Häufig gestellte Fragen

Wie wird die Kamelien-Pest behandelt?

Die Kamelien-Pest (Sclerotinia camelliae) äußert sich durch eine braunrote Verfärbung der Blüten, die meist in der Blütenmitte beginnt und oft von einem schimmelartigen Belag begleitet wird. Betroffene Blüten sollten sofort entfernt werden, da der Pilz nur durch in der Luft befindliche Sporen und nicht systemisch in der Pflanze verbreitet wird. Anfällig sind vor allem hellblütige Sorten.

Was sind typische Ursachen für Laub- und Blütenverlust bei Kamelien?

Laub- und Blütenverlust bei Kamelien können durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Zu große Wärme, Zugluft oder Ballentrockenheit führen oft zum Abfallen von Blättern und Knospen. Auch ein zu hoher Kalkgehalt im Boden kann dazu führen, dass Blüten faulen. Achten Sie auf eine ausgeglichene Wasserversorgung und verwenden Sie kalkfreies Wasser zum Gießen.

Warum sind Kamelien nichts für Anfänger?

Kamelien gelten als anspruchsvoll, da sie spezielle Bodenbedingungen, Standortwahl und Pflegeaufwand erfordern. Dazu zählen die Anforderung an leicht saures Substrat, kalkfreies Wasser, konstante Luftfeuchtigkeit und empfindliche Reaktion auf Standortwechsel. Allerdings können Kamelien bei richtiger Pflege sehr alt werden und sind dann eine wahre Zierde für den Garten.

Wie kann ich die Blattfleckenkrankheit bei Kamelien bekämpfen?

Die Blattfleckenkrankheit verursacht braune Flecken und Löcher in den Blättern. Entfernen Sie befallene Blätter und sorgen Sie für bessere Wachstumsbedingungen, wie eine ausgewogene Wasserversorgung und gute Belüftung. Ökologische Pflanzenschutzmittel können ebenfalls helfen, die Krankheit einzudämmen. Da die Krankheit schwer zu bekämpfen ist, sind präventive Maßnahmen besonders wichtig.

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