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Jasmin vermehren: Stecklinge richtig schneiden & pflegen

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Die Vermehrung von Jasmin durch Stecklinge ist eine einfache und effektive Methode, um neue Pflanzen zu ziehen. Dieser Artikel führt Sie Schritt für Schritt durch den Prozess, von der Auswahl der Triebe bis zum Umpflanzen der bewurzelten Stecklinge.

Jasmin vermehren Stecklinge
Jasmin lässt sich gut über Stecklinge vermehren

Der richtige Zeitpunkt für die Stecklingsvermehrung von Jasmin

Die ideale Zeit, um Jasmin durch Stecklinge zu vermehren, liegt zwischen dem späten Frühling und dem Sommer. In dieser Phase verfügen die Pflanzen über reichlich junges, leicht verholztes Triebmaterial, das die Grundlage für eine erfolgreiche Vermehrung bildet. Temperaturen zwischen 18 und 21 Grad Celsius begünstigen das Schneiden der Stecklinge, da in diesem Temperaturbereich die Wurzelbildung optimal verläuft.

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Auswahl der Triebe und Schneiden der Stecklinge

Für die erfolgreiche Vermehrung von Jasmin durch Stecklinge ist die richtige Auswahl der Triebe und das fachgerechte Schneiden entscheidend.

Geeignete Triebe auswählen: Entscheiden Sie sich für halbverholzte Triebe, die bereits leicht verholzt, aber noch biegsam sind. Einjährige Triebe oder Triebe, die im Frühjahr oder Sommer geschnitten wurden, sind optimal. Die Triebe sollten etwa 10 bis 15 Zentimeter lang sein und mindestens ein Internodium besitzen. Wählen Sie Zweige aus kräftigen und gesunden Bereichen der Mutterpflanze, um eine erfolgreiche Bewurzelung und Weiterentwicklung zu gewährleisten.

Stecklinge schneiden:

  1. Kürzen Sie die ausgewählten Triebe auf eine Länge von 10 bis 15 Zentimetern.
  2. Entfernen Sie die unteren Blätter, um die Verdunstungsfläche zu reduzieren und die Energie der Stecklinge auf die Wurzelbildung zu lenken.
  3. Entfernen Sie gegebenenfalls Blüten oder Knospen, um die Nährstoffverteilung zu optimieren.
  4. Halbieren Sie große Blätter, um die Verdunstung weiter zu minimieren.
  5. Führen Sie den Schnitt direkt unter einem Blattknoten oder einem Knospenpaar durch. In diesen Bereichen befindet sich viel Teilungsgewebe, welches die Wurzelbildung fördert. Verwenden Sie ein sauberes, scharfes Messer oder eine Schere, um saubere Schnitte zu erzielen.

Bewurzelung der Stecklinge

Jasmin-Stecklinge können entweder in Wasser oder in Anzuchterde bewurzelt werden.

  • Bewurzelung in Wasser: Stellen Sie die Stecklinge in einen Behälter mit Wasser, sodass die Schnittstellen vollständig bedeckt sind. Wechseln Sie das Wasser regelmäßig, um Bakterienbildung zu vermeiden. Sobald sich Wurzeln gebildet haben, können die Pflanzen in Anzuchterde umgesetzt werden.
  • Bewurzelung in Anzuchterde: Stecken Sie die Stecklinge zwei Drittel ihrer Länge in eine Mischung aus Sand und Erde. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht und decken Sie das Pflanzgefäß mit einer Plastiktüte ab, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Lüften Sie täglich, um Schimmelbildung zu vermeiden. Neues Blattwachstum signalisiert eine erfolgreiche Bewurzelung.

Pflege der Stecklinge

Die Pflege von Jasmin-Stecklingen erfordert einige wichtige Schritte:

  • Feuchtigkeit: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, ohne dass sie zu nass oder zu trocken wird, um das Wurzelwachstum zu unterstützen.
  • Luftfeuchtigkeit: Decken Sie die Stecklinge mit einer durchsichtigen Plastiktüte ab, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Lüften Sie regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Licht: Stellen Sie die Stecklinge an einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung.
  • Temperatur: Eine gleichmäßige Temperatur im Bereich von 20-25°C fördert das Wurzelwachstum. Vermeiden Sie Zugluft oder Temperaturschwankungen.
  • Beobachtung: Kontrollieren Sie die Stecklinge regelmäßig auf Anzeichen von Fäulnis oder Schimmel und entfernen Sie betroffene Teile.
  • Umpflanzen: Sobald sich neue Blätter zeigen und das Wurzelwerk entwickelt hat, entfernen Sie die Plastikabdeckung und pflanzen Sie die Stecklinge in größere Gefäße oder ins Freiland.

Anzeichen für erfolgreiche Bewurzelung

An folgenden Anzeichen erkennen Sie, dass die Stecklinge erfolgreich bewurzelt sind:

  • Neues Blattwachstum
  • Entwicklung kleiner Seitentriebe
  • Sichtbare Wurzelstränge
  • Widerstand gegen Zug

Umpflanzen der Stecklinge

Sobald die Stecklinge erfolgreich bewurzelt sind, können Sie sie in ein größeres Gefäß umpflanzen.

  1. Warten Sie, bis sich am Steckling sichtbare Wurzeln und kleine Seitentriebe zeigen.
  2. Wählen Sie ein Pflanzgefäß mit ausreichender Größe und Drainagelöchern.
  3. Verwenden Sie eine nährstoffreiche, durchlässige Erde.
  4. Setzen Sie die Stecklinge vorsichtig in das Gefäß.
  5. Bewässern Sie die frisch umgetopften Stecklinge.
  6. Stellen Sie die umgetopften Pflanzen an einen Standort mit viel indirektem Licht und einer gleichbleibenden Temperatur.
Bilder: Mallivan / iStockphoto