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Igel suchen Winterquartier: So helfen Sie im Garten mit

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Igel sind wertvolle Gartenbewohner und helfen bei der natürlichen Schädlingsbekämpfung. Mit einfachen Maßnahmen können Sie Ihren Garten igelfreundlich gestalten und den Tieren beim Überwintern helfen.

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Wer Laub und Äste im Herbst liegen lässt, bietet Igel einen Unterschlupf

Igel im Garten überwintern lassen: Was tun?

Wollen Sie Igeln das Überwintern in Ihrem Garten erleichtern, ist es entscheidend, den Lebensraum entsprechend zu gestalten. Ein naturnaher Garten bietet viele Versteckmöglichkeiten und Nahrung. Hier sind einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können:

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1. Winterquartiere schaffen:

  • Fördern Sie natürliche Unterschlupfmöglichkeiten wie Laubhaufen und Reisighaufen. Auch hohle Baumstämme oder Erdmulden sind ideal.
  • Lassen Sie Holzstapel oder offene Komposthaufen ungestört liegen, um zusätzliche Verstecke zu bieten.

2. Igelhaus aufstellen:

  • Ein Igelhaus bietet zusätzlichen Schutz. Stellen Sie es wettergeschützt, ruhig und trocken auf. Der Eingang sollte zur wetterabgewandten Seite zeigen.
  • Nutzen Sie Holz oder andere robuste Materialien. Eine Grundfläche von etwa 30 x 30 cm und ein Eingangsdurchmesser von maximal 10 cm sind empfehlenswert.
  • Füllen Sie das Innere mit trockenem Laub, Stroh oder Moos und isolieren Sie das Haus außen mit Reisig oder Gras.

3. Gefahren minimieren:

  • Vermeiden Sie Laubsauger und Motorsensen, da sie Igel schwer verletzen können.
  • Verschieben Sie Laub- oder Reisighaufen, bevor sie verbrannt werden, um sicherzustellen, dass keine Tiere darin sind.
  • Begrenzen Sie die Betriebszeiten von Mährobotern auf den Tag, damit Igel ihnen ausweichen können.

4. Fütterung im Winter:

  • Ab Mitte Oktober wird das Nahrungsangebot knapp. Unterstützen Sie Igel mit geeigneten Futterstellen. Hochwertiges Katzenfutter und Wasser sind ideal, vermeiden Sie jedoch Speisereste, Hundefutter und Milch.

5. Rückzugsorte gewährleisten:

  • Schaffen Sie Durchgänge oder kleine Lücken im Zaun, damit Igel ihre nächtlichen Streifzüge fortsetzen können und Zugang zu benachbarten Gärten haben.
  • Eine dichte, dornige Hecke bietet zusätzlichen Schutz vor Räubern.

6. Sensibler Umgang:

  • Vermeiden Sie Störungen, insbesondere wenn sich der Igel bereits in seinem Winterschlafquartier befindet. Ein vorzeitiges Aufwecken kann den Energieverbrauch erhöhen und dem Igel schaden.

Igelhaus bauen

Um Igeln in Ihrem Garten einen sicheren Unterschlupf für den Winter zu bieten, können Sie ein Igelhaus selbst bauen. Hier einige Tipps:

  • Materialien: Nutzen Sie wetterfestes Holz für Wände und Dach. Eine Grundfläche von etwa 30 x 30 cm und eine Höhe von circa 30 cm sind ausreichend. Der Eingang sollte einen Durchmesser von etwa 10 cm haben.
  • Innenaufteilung: Das Haus sollte zwei Kammern haben – eine Schlafkammer und einen kleinen Eingangsbereich mit einer Trennwand für zusätzlichen Schutz.
  • Dach und Isolation: Bedecken Sie das Dach mit Dachpappe oder einer wetterfesten Plane und beschweren Sie es mit Mauersteinen. Eine Isolationsschicht aus Laub und Reisig rund um das Haus sorgt für zusätzliche Wärme.
  • Drainage und Luftzirkulation: Legen Sie unter dem Haus eine Schicht aus Sand oder Kies an, um Feuchtigkeit zu vermeiden. Bohrungen für Luftzirkulation verhindern Schimmelbildung.
  • Inneneinrichtung: Füllen Sie das Innere mit trockenem Laub oder Stroh, damit sich der Igel ein Nest bauen kann.

Den richtigen Standort wählen

Die Wahl des richtigen Standorts für ein Igelhaus ist entscheidend. Der Platz sollte ruhig, geschützt, schattig und windgeschützt sein. Vermeiden Sie feuchte Standorte und heben Sie das Haus leicht an oder stellen Sie es auf eine Schicht aus Sand oder Kies. Der Eingang sollte idealerweise nach Süden oder Südosten zeigen, um vor kalten Winden zu schützen. Eine leicht verwilderte Umgebung mit Laub und Reisig bietet zusätzlichen Schutz und eine gute Umgebung zur Nahrungssuche.

Igel im Winter füttern: Ja oder Nein?

Obwohl Igel sich grundsätzlich selbst versorgen, gibt es Situationen, in denen sie menschliche Hilfe benötigen:

  • Wann füttern?: Füttern Sie Igel, wenn junge Igel zu leicht sind (unter 500 Gramm) oder wenn Tiere bei geschlossener Schneedecke und dauerhaften Frost keine natürliche Nahrung finden.
  • Was füttern?: Hochwertiges Katzenfutter mit hohem Fleischanteil, ungewürztes, gekochtes Rinderhackfleisch und hartgekochte Eier sind geeignet. Vermeiden Sie Hundefutter, Milch, Obst, Nüsse und Küchenabfälle.
  • Futterstelle einrichten: Richten Sie die Futterstelle an einem geschützten Ort ein und bieten Sie stets frisches Wasser an. Nutzen Sie saubere Schalen und entfernen Sie täglich Futterreste.
  • Keine Fütterung nötig?: Gut genährte, gesunde Igel stören Sie besser nicht mit zusätzlichem Futter, da dies ihren natürlichen Rhythmus beeinträchtigen könnte.

Gefahren für Igel im Garten

Um Igel zu schützen, achten Sie auf folgende Punkte:

  • Motorisierte Gartenwerkzeuge: Verwenden Sie Mähroboter und Motorsensen nur tagsüber und unter Aufsicht.
  • Hunde: Halten Sie Ihre Hunde im Garten und beim Spaziergang in der Dämmerung oder Nacht stets unter Aufsicht.
  • Giftige Substanzen: Verzichten Sie auf chemische Schädlingsbekämpfungsmittel und greifen Sie zu umweltfreundlichen Alternativen.
  • Unzugängliche Barrieren: Schaffen Sie Durchlässe in Zäunen, damit Igel problemlos ein- und ausgehen können.
  • Wasserstellen und Fallgruben: Stellen Sie sicher, dass Teiche flache Ausstiege besitzen und Regentonnen sowie Kellerschächte abgedeckt sind.
  • Herbstfeuer und Gartenaufräumarbeiten: Prüfen Sie sorgfältig Laub- und Reisighaufen, bevor Sie diese abbrennen oder umsetzen.

So tragen Sie dazu bei, dass Igel sicher durch die kalte Jahreszeit kommen und sich in Ihrem Garten wohlfühlen.

Bilder: Christine Kuchem / Shutterstock