Igel

Igel im Winter zufüttern: Empfohlene Futterarten & Tipps

Igel sehen nicht nur niedlich aus, die Stacheltiere verzehren auch jede Menge Ungeziefer wie Laufkäfer, Spinnen und gelegentlich einmal ein Mäusenest. Doch von was leben unsere stacheligen Gartenmitbewohner im Winter?

Die Überwinterungsstrategie des Igels

Fallen die Nachttemperaturen im Herbst unter sieben Grad, findet der Igel keine Insekten mehr. Deshalb fressen sich die Tiere im Herbst eine Speckschicht an und gehen ab November in den Winterschlaf.

Damit sie diesen überstehen, müssen erwachsene Igel mindestens 800 Gramm auf die Waage bringen, Jungtiere etwa 500 Gramm. Sie sind dann vorne schmal und hinten recht rund, sodass ihr Aussehen einer Birne ähnelt.

Schaffen es die Tiere nicht, genügend zuzunehmen und sitzen beispielsweise bei Kälte längere Zeit auf einem Fleck oder haben hinter dem Kopf eine deutliche Hungerfalte, benötigen Sie unsere Hilfe.

Welches Futter eignet sich für Igel?

Idealerweise wird ein verletzter oder zu leichter Igel in einer Auffangstation über den Winter gepäppelt. Bedenken Sie bitte, dass es sich um ein Wildtier handelt, das Krankheiten übertragen kann und das fast immer von Zecken oder Flöhen geplagt wird. Deshalb sollte der erste Weg zu einem Tierarzt führen, der Sie bezüglich des weiteren Vorgehens berät.

Nehmen Sie einen gefundenen Igel vorübergehend auf oder möchten den Igeln in Ihrem Garten etwas zufüttern, können Sie ihnen folgende Nahrung anbieten:

  • Hochwertiges, getreidefreies Katzennassfutter ohne Soße, Gelee oder Zucker.
  • Gut geeignet ist auch angedünstetes Hackfleisch, das Sie nicht würzen.
  • Vermengen Sie die Fleischkost mit ein wenig Weizenkleie oder Haferflocken sowie einem Teelöffel Pflanzenöl.

Milch hingegen ist völlig ungeeignet, denn die darin enthaltende Laktose verursacht Durchfälle und Darmentzündungen. Sie kann den kleinen Stachelträger sogar das Leben kosten.

Was tun, wenn ein zugefütterter Igel nicht in den Winterschlaf geht?

Manchmal strapazieren Igel die Gastfreundschaft über und kommen weiter täglich an die Futterstelle, obwohl sie längst in Winterschlaf gegangen sein müssten. Passiert das, raten Experten zu einem Entzug des Futters, vorausgesetzt, der Igel hat das ideale „Schlafgewicht“ erreicht.

Versorgen Sie den kleinen Kerl dann zwar weiterhin mit Wasser, geben Sie aber kein Feuchtfutter. Ihr Gast erkennt schnell, dass es hier nichts mehr zu fressen gibt und sucht sich einen Platz zum Schlafen. Idealerweise stellen Sie ihm hierfür ein geschütztes Igelhaus zur Verfügung.

Erscheint der Igel nach drei Tagen immer noch an der Futterstelle, sollten Sie einen Experten kontaktieren. Es könnte sein, dass das Stacheltier dringend medizinische Hilfe benötigt.

Tipp

Ein sich gut als Winterquartier eignendes Igelhaus (43,00€ bei Amazon*) erhalten Sie in vielen Zoohandlungen. Es lässt sich aber mit wenig Aufwand auch selbst bauen. Mit Reisig und Blättern gegen die Kälte isoliert bietet es den Tieren ein geborgenes Nest, um die kalte Jahreszeit in Ruhe zu verschlafen.

Bilder: brianwhittaker / stock.adobe.com