Gartengestaltung

Garten und Natur im Winterschlaf

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Während Sie in der kalten Jahreszeit die wohlige Wärme in Ihrer Wohnung genießen dürfen, kehrt im Garten Ruhe ein. Je nach Region verbergen sich die Pflanzen unter einer dicken Schneedecke oder der Raureif glitzert in der Sonne und verzaubert die Natur.

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Ein winterlicher Garten ist ein schöner Anblick

Raureif ist die Mozartmusik des Winters, gespielt bei atemloser Stille der Natur. (Karl Förster)

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Was passiert unter der Schneedecke?

Unsere Gartenpflanzen sind wahre Überlebenskünstler, denen der Winter in der Regel nicht viel anhaben kann. Sie bestehen aus unzähligen Zellen, die Wasser enthalten. Damit dieses nicht gefriert, produzieren sie ein Gemisch aus Aminosäuren und Zucker, das wie ein Frostschutzmittel wirkt.

Von Vorteil ist es, wenn in der kalten Jahreszeit weicher Pulverschnee fällt. Selbst tiefe Minusgrade können den Pflanzen dann nicht schaden, denn unter der weißen Decke sinken die Temperaturen selten unter den Gefrierpunkt und die Erde beginnt sogar anzutauen und die Stauden können etwas Feuchtigkeit aufnehmen. Der Grund für diesen Wärmeeffekt liegt in den thermischen Eigenschaften des Schnees: Je lockerer und trockener die weiße Pracht ist, desto geringer ist ihre Wärmeleitfähigkeit.

Bäume, die ihr Laub abwerfen, haben eine andere Überlebensstrategie entwickelt: Sie trennen sich vom in dieser Jahreszeit unnötigen Blätterballast. Die lebensnotwendigen Nährstoffe werden in den bereits angelegten Knospen gespeichert, die sich erst entfalten, wenn es wieder wärmer wird.

Nadelbäume und immergrüne Gehölze haben über den Blättern eine feste Haut, die das Verdunsten der in den Blättern enthaltenen Feuchtigkeit verhindert. Ein zu sonniger und sehr kalter Winter kann für diese Pflanzen jedoch zum Verhängnis werden, denn durch die starke Sonneneinstrahlung verdunstet das Wasser, das durch die gefrorene Erde nicht ersetzt werden kann. Der Baum droht dann zu vertrocknen.

Wie verbringen die Tiere die kalte Jahreszeit?

Die Natur hat unsere Gartenbewohner mit unterschiedlichen Überlebensstrategien ausgestattet. Einigen Tieren legen sich ein dickes Winterfell zu, andere fallen in Winterruhe oder -schlaf. Manche Vogelarten wie Schwalben oder Rotschwänzchen und sogar manche Schmetterlinge wie Admiral und Distelfalter ziehen in den warmen Süden um.

Ihren Garten-Untermietern können Sie folgendermaßen helfen, damit sie gut durch den Winter kommen:

  • Pflanzen Sie fruchttragende Sträucher als Nahrungsquelle und schneiden Sie die Zierpflanzen in den Beeten im Herbst nicht zurück.
  • Begrünen Sie Mauern oder setzen Sie dichte Hecken, in denen sich die Tiere verstecken können.
  • Lassen Sie Laubhaufen und Holzstapel in einer ungenutzten Gartenhecke liegen.
  • Stellen Sie hier ein Winterquartier für Igel bereit.
  • Hängen Sie Nistkästen und Futterstellen für Vögel auf.
  • Ein Insektenhotel dient als Quartier für Wildbienen.
  • Bieten Sie auch Eichhörnchen eine Futterstelle an.

Der Gartenteich im Winter

Damit Fische und Kleinlebewesen im Gartenteich überleben können, sollte dieser mindestens einen Meter tief sein. So können sich Tiere in die wärmeren Wasserschichten in Bodennähe zurückziehen. Wichtig ist zudem ein Eisfreihalter, der dafür sorgt, dass das kleine Gewässer nicht zufriert und weiterhin ein Gasaustausch stattfindet.

Wenn Sie einen flacheren Teich haben, ist es besser, die Fische in einem Kaltwasseraquarium in einem kühlen Raum überwintern zu lassen. Wechseln Sie das Wasser regelmäßig, aber füttern Sie nur wenig.

Erholungszeit für den Gärtner

Haben Sie frostharte Kulturen kultiviert, können Sie sogar m Winter ein etwas ernten, wobei sich die Gartenarbeit dabei in überschaubaren Grenzen hält. Auch für den Gärtner ist jetzt die Zeit gekommen, in der er sich von einem langen Gartensommer erholen kann. Nutzen Sie diese Ruhephase für die entspannte Gartenplanung, um in unserem Forum zu stöbern oder um in einem informativen Gartenbuch zu schmökern.

Tipp

Vermeiden Sie es, allzu oft über den gefrorenen Rasen zu gehen. Durch die tiefen Temperaturen ist dieser empfindlich und die Halme knicken sofort ab. Schlimmstenfalls finden Sie entlang der häufiger genutzten Wege im Frühling abgestorbene Stellen im Gras, die neu begrünt werden müssen.

Bilder: Jo Ann Snover / stock.adobe.com