Hülsenfrüchte

Hülsenfrüchte einkochen – so geht’s

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Hülsenfrüchte lassen sich durch Einkochen hervorragend konservieren und stehen so jederzeit für vielseitige Gerichte zur Verfügung. Dieser Artikel erläutert detailliert die notwendigen Schritte, von der Vorbereitung der Hülsenfrüchte bis zur fachgerechten Lagerung der Gläser.

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Das Einkochen von Hülsenfrüchten ist ganz einfach

Vorteile des Einkochens von Hülsenfrüchten

Das Einkochen von Hülsenfrüchten bietet viele Vorteile, die über einfache Konservierung hinausgehen. Es handelt sich um eine nachhaltige und umweltschonende Methode der Vorratshaltung, da Hülsenfrüchte oft unverpackt gekauft werden können, wodurch Verpackungsmüll reduziert wird. Dies fördert die Ökobilanz und unterstützt Zero-Waste-Strategien im Haushalt.

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Die Haltbarkeit der Hülsenfrüchte verlängert sich durch das Einkochen auf mehrere Monate, ohne dass die Qualität leidet. Dies ist besonders praktisch, wenn Sie einen gut sortierten Vorrat anlegen möchten. Gesundheitlich bieten eingekochte Hülsenfrüchte den Vorteil, dass sie reich an Eiweiß, Eisen und anderen wichtigen Nährstoffen wie Kalium, Magnesium und B-Vitaminen sind. Diese Nährstoffe unterstützen eine ausgewogene Ernährung und können positive Effekte auf Blutdruck und Cholesterinspiegel haben.

Beim Einkochen bleiben die Nährstoffe besser erhalten als bei anderen Konservierungsmethoden. Das Einweichen und Kochen reduziert schwer verdauliche Komponenten, was die Verdauungsverträglichkeit verbessert. Ein weiterer Vorteil ist die Kosteneffizienz, da getrocknete Hülsenfrüchte in der Anschaffung günstiger sind als Konserven. Somit können Sie größere Mengen bevorraten, ohne hohe Ausgaben zu verursachen.

Durch das Einkochen haben Sie mehr Kontrolle über die Qualität und den Geschmack Ihrer Nahrung, fördern eine nachhaltige Lebensweise und unterstützen Ihre Gesundheit durch den Erhalt wichtiger Nährstoffe.

Benötigte Utensilien

Für das Einkochen von Hülsenfrüchten sind bestimmte Utensilien und Hilfsmittel erforderlich, um ein sicheres und effektives Ergebnis zu gewährleisten.

  • Reinigungstücher: Saubere Tücher sind praktisch, um die Deckel nach der Sterilisation abzutrocknen und die Gläser sorgfältig zu reinigen.
  • Einkochtopf oder großer Topf: Ein Elektro-Einkochautomat erleichtert das Verfahren erheblich. Alternativ können Sie einen großen Kochtopf mit einem Einsatz oder handtuchbedeckten Boden verwenden.
  • Sterile Gläser: Verwenden Sie Einmachgläser mit Dichtungsringen und Deckelschrauben. Diese sichern eine luftdichte Versiegelung und ein stabiles Vakuum.
  • Schöpfwerkzeuge: Eine Kelle sowie ein Löffel sind unverzichtbar, um die Hülsenfrüchte und die Flüssigkeit präzise abzufüllen.
  • Temperaturmesser: Essentiell, um die genaue Hitze zu prüfen, besonders bei Verwendung eines herkömmlichen Kochtopfs.
  • Einfüllhilfe: Ein Trichter sorgt dafür, dass die Hülsenfrüchte leicht in die Gläser gelangen und keine Verschmutzungen hinterlassen.

Stellen Sie sicher, dass alle Utensilien vor dem Gebrauch gründlich gereinigt und sterilisiert werden, um eine lange Haltbarkeit der eingekochten Hülsenfrüchte zu gewährleisten.

Vorbereitung der Hülsenfrüchte

Eine gründliche Vorbereitung der Hülsenfrüchte ist entscheidend für ein gelungenes Einkochergebnis.

Schritt 1: Verlesen und Waschen

Weichen Sie die Hülsenfrüchte in einer Schale mit reichlich Wasser ein und entfernen Sie schwimmende, beschädigte Exemplare. Diesem Schritt geht das eigentliche Waschen voraus, bei dem Verschmutzungen entfernt werden.

Schritt 2: Einweichen

Füllen Sie die Hülsenfrüchte in eine große Schüssel und bedecken Sie sie mit der dreifachen Menge an Wasser. Das Einweichen fördert die Verdaulichkeit und reduziert die Kochzeit erheblich. Die Einweichzeit beträgt etwa 12 Stunden, bei Bedarf können auch bis zu 24 Stunden verwendet werden.

Schritt 3: Spülen

Nach dem Einweichen werden die Hülsenfrüchte durch ein Sieb abgegossen und nochmals gründlich mit frischem Wasser abgespült. Dies reduziert mögliche Schaumbildung beim Kochen und befreit die Hülsenfrüchte von Restverunreinigungen.

Indem Sie diese Schritte befolgen, schaffen Sie die optimalen Bedingungen für das anschließende Kochen und Einkochen der Hülsenfrüchte.

Abfüllen und Verschließen der Gläser

Nachdem die Hülsenfrüchte gekocht und noch heiß sind, können Sie diese in die vorbereiteten Gläser abfüllen. Stellen Sie sicher, dass die Gläser unmittelbar vor dem Abfüllen nochmals mit heißem Wasser ausgespült wurden, um die Bildung von Keimen zu vermeiden.

  • Abfüllen: Nutzen Sie einen Einfülltrichter, um die heißen Hülsenfrüchte samt Flüssigkeit gleichmäßig in die sterilen Gläser zu füllen. Lassen Sie etwa 2 cm Platz zum Glasrand, da sich die Hülsenfrüchte während des Einkochprozesses noch etwas ausdehnen können.
  • Füllstand beachten: Bedecken Sie die Hülsenfrüchte vollständig mit dem heißen Kochwasser. Ein Abstand von etwa einem Zentimeter zum Glasrand sollte dabei eingehalten werden, um einen Unterdruck zu erzeugen, der das Vakuum im Glas sichert.
  • Glasränder reinigen: Wischen Sie die Ränder der Gläser sorgfältig mit einem sauberen, feuchten Tuch ab. Jegliche Rückstände könnten verhindern, dass sich das Glas später luftdicht verschließt.
  • Verschließen der Gläser: Verschließen Sie die Gläser sofort mit den vorbereiteten Deckeln. Bei Gläsern mit Bügelverschluss verwenden Sie die Gummiringe und Halteklammern oder Schrauben die Schraubdeckel fest zu.
  • Erste Abkühlphase: Stellen Sie jedes gefüllte Glas kurz auf den Kopf. Dadurch wird die Luft aus dem Deckelbereich verdrängt und der Verschluss zusätzlich gesichert.
  • Endgültiges Abkühlen: Lassen Sie die Gläser auf einem Küchentuch langsam abkühlen. Während des Abkühlprozesses zieht sich der Deckel sichtbar leicht nach innen, was auf ein gelungenes Vakuum hinweist.

Durch diese Schritte sorgen Sie für eine langfristige Haltbarkeit Ihrer eingekochten Hülsenfrüchte und minimieren das Risiko einer Keimbildung.

Einkochprozess

Das Einkochen von Hülsenfrüchten kann auf zwei bewährte Methoden erfolgen: im Einkochautomaten oder im Backofen. Beide Methoden gewährleisten eine sichere und langanhaltende Konservierung, wenn sie korrekt durchgeführt werden.

Einkochen im Einkochautomaten

  1. Platzieren Sie ein Gitter in den Einkochautomaten und schichten Sie die gefüllten Gläser locker darauf.
  2. Füllen Sie den Einkochautomaten mit Wasser, bis die Gläser zu etwa drei Vierteln im Wasser stehen.
  3. Erhitzen Sie das Wasser auf eine Temperatur von etwa 100 °C.
  4. Lassen Sie diese Temperatur 30 Minuten lang halten.
  5. Wiederholen Sie den Einkochvorgang nach zwei Tagen für weitere 30 Minuten, um sicherzustellen, dass alle potenziellen Keime abgetötet werden.

Einkochen im Backofen

  1. Stellen Sie die Gläser in eine Saftpfanne oder auf ein tiefes Backblech und füllen Sie heißes Wasser ein, sodass die Gläser etwa zwei bis drei Zentimeter tief im Wasser stehen.
  2. Heizen Sie den Backofen auf 180 °C vor.
  3. Bei einer Temperatur von mindestens 120 °C belassen Sie die Gläser für zwei Stunden im Ofen. Es ist wichtig, dass während dieser Zeit fortlaufend kleine Bläschen aufsteigen.
  4. Wiederholen Sie den Einkochvorgang nach zwei Tagen, um eine vollständige Keimfreiheit zu gewährleisten.

Durch die Beachtung dieser Schritte stellen Sie sicher, dass Ihre eingekochten Hülsenfrüchte lange haltbar und sicher konsumierbar sind.

Lagerung der Einkochgläser

Nachdem Sie Ihre Hülsenfrüchte erfolgreich eingekocht haben, ist die richtige Lagerung der Gläser entscheidend, um deren Haltbarkeit zu maximieren. Lassen Sie die Gläser nach dem Einkochvorgang langsam bei Raumtemperatur abkühlen. Ein schrittweises Abkühlen verhindert, dass die Gläser beschädigt werden.

Im Anschluss sollten Sie prüfen, ob sich ein Vakuum gebildet hat. Dies erkennen Sie daran, dass der Deckel fest nach unten gezogen ist und beim Draufdrücken kein Klickgeräusch macht. Gläser ohne Vakuumverschluss sollten bald verbraucht werden, weil sie weniger lang haltbar sind.

Lagern Sie die gereinigten Gläser an einem kühlen, dunklen Ort. Direkte Sonneneinstrahlung sowie große Temperaturschwankungen können die Qualität der eingekochten Lebensmittel negativ beeinflussen. Gut geeignete Lagerorte sind:

  • Keller: meist dunkel und konstant kühl, ideal für die langfristige Lagerung.
  • Vorratsschrank: sofern er sich nicht in der Nähe von Heizquellen befindet und keine direkte Sonnenstrahlung erreicht.

Empfehlenswert ist eine Lagertemperatur zwischen 10 °C und 15 °C. Vermeiden Sie häufige Bewegungen oder Erschütterungen der Gläser, um das Vakuum und die Dichtungen nicht zu beeinträchtigen.

Überprüfen Sie regelmäßig den Zustand Ihrer Gläser. Sollte sich Schimmel oder eine andere Art von Verderb zeigen, entsorgen Sie das betroffene Glas umgehend. Mit diesen Lagerungsmaßnahmen bleiben Ihre eingekochten Hülsenfrüchte über Monate hinweg frisch und genießbar.

Bilder: Bjoern Wylezich / Shutterstock