Holunder

Holunder-Krankheiten: Gibt es wirksame Gegenmittel?

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Als Wildobstgehölz verfügt Holunder über eine robuste Konstitution, sodass er nur selten von Krankheiten heimgesucht wird. Kommt es zu Problemen, rücken einige wenige Auslöser in den Fokus. Welche das sind, erfahren Sie hier.

Holunder Krankheiten
AUF EINEN BLICK
Welche Krankheiten sind bei Holunder am häufigsten?
Die häufigsten Krankheiten bei Holunder sind Doldenwelke, Verrieselung und Grauschimmel. Doldenwelke wird durch Schlauchpilze verursacht, Verrieselung entsteht durch ungünstige Witterung oder Nährstoffmangel und Grauschimmel durch den Schwächeparasiten Botrytis cinerea. Prävention und Behandlung umfassen Rückschnitt, Pflanzabstand und Wurzelbereichsgießen.

Doldenwelke

Während der Reifezeit beginnen die Dolden, von den Seiten her zu welken. Auf den Blätter entwickeln sich verwaschene, rot-gelbe Flecken, während zugleich die Holunderbeeren notreifen. Gefördert wird der Krankheitsverlauf durch eine feuchte Witterung. Erst kürzlich fanden Wissenschaftler heraus, dass es sich um eine Pilzinfektion handelt. Fusarium sambucinum, ein bekannter Schlauchpilz, und Phoma sambuci-nigrae wurden als Auslöser identifiziert.

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Wirksame Bekämpfungsmittel stehen bislang nicht zur Verfügung. Inwieweit Präparate gegen Grauschimmel und Fruchtfäule einen Effekt erzielen, ist umstritten. Alle befallenen Pflanzenteile sollten umgehend entfernt und verbrannt werden.

Verrieselung

Herrscht während der Blüte ein nass-kaltes Wetter, ist Holunder durch die Verrieselung bedroht. Die Blüten fallen vorzeitig ab, sodass es nur zu einer minimalen Befruchtung kommt. Neben ungünstigen Witterungsbedingungen, führt ebenfalls ein Mangel an Nährstoffen zu der Krankheit. So beugen Sie vor:

  • ausgewogen organisch düngen, ohne zuviel Stickstoff
  • kurz vor der Blüte zusätzlich 10 Gramm Borax pro Quadratmeter verabreichen
  • bei wiederholtem Auftreten eine Bodenanalyse erstellen

Grauschimmel

Der weit verbreitete Schwächeparasit Botrytis cinerea verschont auch Holundersträucher nicht. Im Verlauf der Blüte ist die Infektionsgefahr besonders hoch. Die gesamte Pflanze wird überzogen mit einem grauen Pilzrasen. Auf Blättern und Beeren entwickeln sich rotbraune Flecken. Die Triebe hängen schlaff herab, die Früchte faulen. Die folgenden Behandlungsmethoden sind möglich:

  • den befallenen Boden mit Kalkstickstoff desinfizieren
  • erkrankte Triebe vollständig abschneiden
  • Holunder spritzen mit Bayer Garten Obst Pilzfrei Teldor (14,00€ bei Amazon*) oder Baycor
  • gefährdete Holunder von März an stärken mit Lebermoosextrakt
  • vorbeugend wirken Oscorna Pilzvorbeuge oder Myco-Sin
  • auf einen luftigen Pflanzabstand achten
  • einen jährlichen Rückschnitt vornehmen

Eine umsichtige Pflege trägt wesentlich zur Entwicklung von Resistenzen gegen Krankheiten vor. Hierzu zählt insbesondere, einen Holunder niemals über Blüten und Blätter zu gießen, sondern stets unmittelbar an den Wurzelbereich.

Tipps & Tricks

Die Blätter aller Holunder-Arten enthalten ein Glycosid, das nicht nur für Menschen giftig ist. Dieser Inhaltsstoff dringt in das Erdreich ein und bewirkt eine Wachstumshemmung bei anderen Pflanzen. Lassen Sie daher das herbstliche Laub nicht im Garten liegen, sondern verbrennen es und entsorgen die Asche im Hausmüll.