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Hecke ausgraben: So gelingt der Umzug Ihrer Hecke

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Das Entfernen einer Hecke erfordert sorgfältige Planung und die richtigen Methoden, um ein effektives und nachhaltiges Ergebnis zu gewährleisten. Dieser Artikel führt Sie Schritt für Schritt durch den gesamten Prozess, vom Rückschnitt bis zur Entsorgung.

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Große Heckenpflanzen auszugraben, ist eine Herausforderung

Vorbereitung und Planung

Bevor Sie eine Hecke ausgraben, ist eine gründliche Vorbereitung und Planung zwingend notwendig. Dies umfasst das Vermessen der Hecke, um die Länge und Höhe zu bestimmen und den notwendigen Material- und Arbeitsaufwand realistisch einschätzen zu können.

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Standortanalyse und Schutzmaßnahmen

Wählen Sie den neuen Standort der Hecke sorgfältig aus und bereiten Sie diesen gründlich vor. Entfernen Sie Gras und Unkraut, lockern Sie den Boden auf und verbessern Sie die Bodenfruchtbarkeit durch das Hinzufügen von Kompost. Planen Sie eine effiziente Drainage, um Staunässe zu vermeiden. Decken Sie den Boden, besonders bei Pflanzen mit Dornen, mit einer Plane ab, um Verletzungen von Kindern und Haustieren vorzubeugen.

Rechtliche Aspekte und zeitliche Planung

In vielen Regionen gibt es gesetzliche Vorschriften zum Schutz nistender Vögel. In der Regel dürfen Hecken nur zwischen Oktober und Februar entfernt werden. Klären Sie dies bei Ihrer örtlichen Umweltbehörde und holen Sie gegebenenfalls eine Genehmigung ein.

Werkzeug- und Materialcheckliste

Stellen Sie sicher, dass folgende Werkzeuge und Materialien bereitstehen:

  • Festes Schuhwerk und Handschutz: Schutzkleidung zur Vermeidung von Verletzungen
  • Transportkarre: Um das ausgegrabene Wurzelwerk und Schnittmaterial zu transportieren
  • Schneidwerkzeuge wie Heckenschere oder Motorsäge: Um dicke Äste zu kürzen
  • Hartmetallsäge und Beil: Geeignet für das Durchtrennen starker Wurzeln
  • Gabel und Schaufel: Zum Lösen und Ausheben der Wurzeln

Sicherheitsmaßnahmen

Tragen Sie stets Schutzkleidung und überprüfen Sie Ihre Werkzeuge vor Gebrauch, um Unfälle zu vermeiden. Eine gründliche Planung und Vorbereitung verringert das Unfallrisiko und sorgt für einen reibungslosen Ablauf.

Rückschnitt der Hecke

Ein gezielter Rückschnitt der Hecke erleichtert das anschließende Ausgraben. Schneiden Sie zunächst die Zweige und Äste mit einer Heckenschere oder Akku-Astsäge ab. Verwenden Sie für dickere Äste eine Astsäge oder Kettensäge. Der Hauptstamm sollte knapp über dem Boden abgesägt werden, wobei ein Stück stehen bleiben sollte, um später als Hebel zu dienen.

Vorgehensweise für den Rückschnitt

  1. Vorprüfung auf Nester: Überprüfen Sie die Hecke auf Nester und seien Sie besonders vorsichtig.
  2. Schneiden von außen nach innen: Entfernen Sie die Äste von außen nach innen und von oben nach unten.
  3. Große Äste entfernen: Entfernen Sie größere Äste stückweise für besseren Zugang.
  4. Stamm kürzen: Lassen Sie einen Teil des Stamms stehen, um Hebelkraft beim Ausgraben zu nutzen.

Der Rückschnitt reduziert das Pflanzenvolumen und erleichtert das anschließende Ausgraben.

Ausgraben der Wurzeln

Nachdem die Hecke zurückgeschnitten wurde, können Sie mit dem Ausgraben der Wurzeln beginnen. Setzen Sie den Spaten oder die Grabegabel etwa 20 bis 30 Zentimeter vom Heckenstamm entfernt an und lockern Sie die Erde rund um die Pflanze.

Arbeitsschritte

  1. Freilegen des Wurzelsystems: Graben Sie, bis die Hauptwurzeln erreicht sind, und entfernen Sie Steine und größere Hindernisse.
  2. Durchtrennen der Wurzeln: Dünnere Wurzeln entfernen Sie direkt beim Graben, dickere Wurzeln durchtrennen Sie mit einer Axt oder Säge.
  3. Lockern und Entfernen des Wurzelballens: Bewegen Sie den Hauptstamm, um die restlichen Wurzeln zu lockern. Nutzen Sie bei Bedarf Werkzeuge wie eine Seilwinde oder einen Flaschenzug für größere Hecken.
  4. Entfernung der restlichen Erde: Entfernen Sie anhaftende Erde mit einem Spaten oder spülen Sie diese mit einem Gartenschlauch ab.

Die richtigen Werkzeuge und eine systematische Vorgehensweise erleichtern das gründliche Entfernen der Wurzeln.

Umgang mit verbleibenden Wurzeln

Behandeln Sie kleinere Restwurzeln fachgerecht, um ein erneutes Austreiben zu verhindern:

  1. Einritzen und Löcher bohren: Fördert die Verrottung der Wurzeln.
  2. Verrottung fördern: Füllen Sie geschnittene Wurzeln mit Kompost, der Pilzsporen und Mikroorganismen enthält.
  3. Mechanische Methoden: Entfernen Sie störende Wurzeln manuell mit scharfen Gartenhacken oder Spaten.
  4. Nachhaltige Alternativen: Setzen Sie auf die natürliche Verrottung und vermeiden Sie den Einsatz chemischer Mittel.

Diese Methoden stellen sicher, dass die Wurzeln langfristig keine Probleme verursachen.

Entsorgung des Schnittguts und der Wurzeln

Entsorgen Sie das Schnittgut und die ausgegrabenen Wurzeln ordnungsgemäß, um Ihren Garten sauber zu halten.

  1. Gartenhäcksler nutzen: Zerkleinern Sie kleinere Äste und Zweige und verwenden Sie das Material als Mulch.
  2. Kompostieren: Leichte Schnittgutmengen können auf dem Komposthaufen entsorgt werden.
  3. Biotonne und Grünabfallsack: Nutzen Sie die Biotonne oder Grünabfallsäcke für mäßige Mengen.
  4. Wertstoffhof: Größere Mengen können beim örtlichen Wertstoffhof abgegeben werden.
  5. Containerdienst: Mieten Sie bei großen Projekten gegebenenfalls einen Container.

Achten Sie auf eine umweltfreundliche und konforme Entsorgung der Rückstände.

Durch sorgfältige Planung, den Einsatz der richtigen Werkzeuge und Materialien sowie eine strukturierte Vorgehensweise wird das Entfernen einer Hecke zum Erfolg.

Bilder: Grandpa / Shutterstock