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Thuja-Wurzeln entfernen: So geht’s richtig

Thuja-Hecken bieten dichten Sichtschutz, doch ihre Größe und Ausbreitung können zur Herausforderung werden. Dieser Artikel führt Sie durch die Planung und Durchführung der Entfernung einer Thuja-Hecke, einschließlich der effektiven Beseitigung des ausgedehnten Wurzelsystems.

Gründe für das Entfernen von Thuja-Hecken

Das Entfernen der Thuja-Hecke schafft Platz und ermöglicht neue Gestaltungsideen im Garten

Gründe für das Entfernen von Thuja-Hecken

Es gibt verschiedene Beweggründe, sich von einer Thuja-Hecke zu trennen, obwohl diese Koniferen häufig als blickdichte Heckenpflanzen verwendet werden.

Hier sind einige der häufigsten Gründe:

  • Platzbedarf: Thujas können sowohl in der Höhe als auch in der Breite beachtlich wachsen. Mitunter beanspruchen sie mehr Platz als ursprünglich eingeplant, was zur Einschränkung anderer Gartenbereiche führen kann.
  • Vorgaben der Gartenordnung: In manchen Kleingartenvereinen oder Wohnsiedlungen existieren spezifische Regelungen zur Gartengestaltung, die auch Höhe und Art der Hecken betreffen. Thujas, die diesen Vorgaben nicht entsprechen, müssen entfernt werden.
  • Pflanzengesundheit: Krankheiten oder Schädlingsbefall können dazu führen, dass Thujas nicht mehr zu retten sind. Um eine Ausbreitung auf benachbarte Pflanzen zu verhindern, ist eine Entfernung ratsam.
  • Ästhetische Gründe: Geschmäcker verändern sich im Laufe der Zeit, und was einst als idealer Sichtschutz galt, passt vielleicht nicht mehr zum aktuellen Gartendesign oder den Vorstellungen des Gartenbesitzers.
  • Bauvorhaben: Renovierungs- oder Erweiterungsprojekte im Garten oder am Haus können die Entfernung von Thujas notwendig machen, um Platz zu schaffen oder Zugänge freizumachen.

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Bei der Entscheidung, eine Thuja-Hecke zu entfernen, sollten Sie auch das umfangreiche Wurzelsystem der Pflanzen bedenken, das eine Herausforderung darstellen kann. Eine sorgfältige Planung und gegebenenfalls die Konsultation eines Gartenbau-Experten können dabei helfen, den Garten für neue Projekte vorzubereiten.

Zeitpunkt für die Entfernung der Hecke

Der optimale Zeitraum zur Entfernung der Thuja-Hecke ist von Oktober bis Februar

Zeitpunkt für die Entfernung der Hecke

Die Wahl des richtigen Zeitpunkts zur Entfernung einer Thuja-Hecke ist wichtig, um die Arbeiten reibungslos und im Einklang mit geltenden Gesetzen vorzunehmen. Um die Brut- und Nistzeiten heimischer Vogelarten zu schützen, schreibt das Bundesnaturschutzgesetz vor, dass zwischen dem 1. März und dem 30. September keine Gehölze gerodet werden dürfen. Daher ist der Zeitraum vom 1. Oktober bis zum 28. Februar ideal für die Entfernung Ihrer Thuja-Hecke.

Beachten Sie folgende Hinweise, um die Arbeiten zu erleichtern:

  • Frostfreier Tag: Untersuchungen zeigen, dass frostfreie Tage die Bodenarbeit erleichtern.
  • Aufgeweichter Boden: Ein nach Regenfällen aufgeweichter Boden lässt sich einfacher bearbeiten, da die Feuchtigkeit das Erdreich lockerer und durchlässiger macht.
  • Sonniges und trockenes Wetter: Idealerweise ist es am Tag der Entfernung sonnig und trocken, was nicht nur für angenehmere Arbeitsbedingungen sorgt, sondern auch die Effizienz steigert.

Unter Berücksichtigung dieser Punkte gestaltet sich die Entfernung Ihrer Thuja-Hecke umweltschonend und effektiv.

Vorbereitung und notwendiges Werkzeug

Eine gründliche Vorbereitung ist entscheidend für eine erfolgreiche Entfernung der Thuja-Wurzeln. Durch die Entfernung der oberirdischen Teile schaffen Sie Zugang zum Wurzelsystem und erleichtern so das Ausgraben. Dabei ist ein systematisches Vorgehen von außen nach innen und von oben nach unten empfehlenswert. Im Folgenden finden Sie die Werkzeuge, die Sie benötigen, um die Wurzeln effizient zu entfernen:

  • Astsäge
  • Astschere
  • Heckenschere (falls erforderlich)
  • Grabegabel
  • Spaten
  • Seilwinde (optional, für besonders alte und tief verwurzelte Exemplare)

Zur Vorbereitung gehört auch das Einkürzen der Triebe, sodass ein Teil des Stammes als Hebel genutzt werden kann. Eine Plane für den Aushub kann die Arbeitsfläche sauber halten und erleichtert das Entsorgen des Erdreichs.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Entfernung der Wurzeln

Die vollständige Entfernung der Thuja-Wurzeln kann herausfordernd sein

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Entfernung der Wurzeln

  1. Entfernen Sie alle Seitentriebe um den Stamm herum, um den Zugang zum Wurzelbereich zu erleichtern. Lassen Sie einen Teil des Stammes für späteren Hebelgebrauch stehen.
  2. Graben Sie mit einem Spaten einen großzügigen Kreis (mindestens 50 cm Radius) um den Stamm aus, um den Wurzelbereich freizulegen.
  3. Trennen Sie beim Freilegen der Wurzeln alle sichtbaren kleineren Wurzelstränge mit einer Astschere oder einem Spaten durch. Arbeiten Sie hierbei von außen nach innen.
  4. Entfernen Sie die dickeren Wurzeln mithilfe einer Axt oder einer Handsäge in mindestens 20 cm großen Stücken, um ein einfacheres Ausgraben zu ermöglichen. Alle dickeren Wurzelarme müssen vollständig durchtrennt werden.
  5. Lockern Sie den Wurzelstock mit einer Grabegabel, um die Herausnahme zu vereinfachen.
  6. Greifen Sie mithilfe des Spatens unter den Wurzelstock und heben Sie diesen vorsichtig heraus. Bei Bedarf nutzen Sie einen Teil des Stammes als Hebel.
  7. Sollten starke Widerstände auftreten, verwenden Sie eine Seilwinde als Unterstützung, um den Wurzelstock aus dem Boden zu ziehen.
  8. Graben Sie nach Entfernung des Hauptwurzelstocks die verbleibenden kleineren Wurzeln aus und entfernen Sie diese.

Diese schrittweise Anleitung unterstützt Sie bei der vollständigen Entfernung der Wurzeln einer Thuja-Hecke und bereitet den Boden auf eine Neubepflanzung vor.

Alternativen zum Ausgraben der Wurzeln

Es existieren effektive Methoden, Thuja-Wurzeln ohne Ausgraben zu behandeln oder zu entfernen.

  • Wurzeln natürlich verrotten lassen: Lassen Sie die Wurzeln im Boden, um natürlich zu verrotten. Diese Methode benötigt Zeit, oft mehrere Jahre, und eignet sich, wenn keine unmittelbare Neubepflanzung geplant ist. Beschleunigen lässt sich der Prozess durch Fräsen und Bohren von Löchern in die Wurzeln, die anschließend mit Kompost gefüllt werden. Bedecken Sie die behandelten Bereiche danach mit Mutterboden.
  • Maschinelle Entfernung: Die Anwendung von Maschinen wie einem Mini-Bagger stellt eine effiziente, wenn auch kostenintensive Option dar. Für den Einsatz ist zu bedenken, dass Thujas flache Wurzelsysteme entwickeln, die sich unterhalb der Bodenoberfläche ausbreiten und bei älteren Hecken eine beträchtliche horizontale Ausdehnung erreichen können.
  • Seilwinde oder Flaschenzug nutzen: Zur Erleichterung können robuste Bäume in der Umgebung genutzt werden, um mithilfe einer Seilwinde oder eines Flaschenzugs die Wurzelstöcke herauszuziehen. Diese Methode reduziert den körperlichen Einsatz erheblich und kann besonders bei komplexeren Wurzelsystemen von Vorteil sein.

Bodenvorbereitung für eine Neubepflanzung

Nach der Entfernung der Thuja-Wurzeln ist eine sorgfältige Bodenvorbereitung unerlässlich, um optimale Bedingungen für eine neue Bepflanzung zu schaffen. Hier wird Schritt für Schritt dargestellt, wie der Boden effektiv vorbereitet werden kann:

  1. Umgraben des Bodens: Beginnen Sie mit dem tiefen Umgraben des Bodens, um verbliebene Wurzelreste, Steine und Unkraut gründlich zu entfernen. Diese Phase ist entscheidend, um eine saubere Grundlage für das neue Pflanzgut zu schaffen.
  2. Bodenqualität prüfen und verbessern: Untersuchen Sie die Bodenbeschaffenheit. Sollte der Boden zu dicht oder lehmig sein, empfiehlt es sich, ihn mit Sand und organischem Material wie Kompost oder Humus anzureichern, um die Drainage und Fruchtbarkeit zu verbessern.
  3. pH-Wert messen: Da der Boden durch Thuja-Pflanzen saurer werden kann, ist es ratsam, den pH-Wert zu messen. Sollte der Boden zu sauer sein, kann eine Kalkung notwendig sein, um den pH-Wert zu erhöhen und optimale Wachstumsbedingungen für die neue Bepflanzung zu schaffen.
  4. Boden auffüllen: Befüllen Sie jegliche Hohlräume, die durch die Entfernung der Wurzeln entstanden sind, mit frischem, nährstoffreichem Pflanzsubstrat. Dies gewährleistet, dass die neuen Pflanzen einen gesunden Start haben.
  5. Drainageschicht einplanen: Überlegen Sie, ob eine Drainageschicht erforderlich ist, um Staunässe, besonders in schweren und lehmigen Böden, zu vermeiden. Eine Schicht aus Kies oder gebrochenem Stein am Grund der Pflanzlöcher kann hier Abhilfe schaffen.
  6. Boden ein letztes Mal auflockern: Bevor Sie die neuen Pflanzen setzen, lockern Sie die oberste Bodenschicht leicht auf. Dies erleichtert den Pflanzen das Anwachsen und die Wurzeln können sich besser ausbreiten.

Mit diesen vorbereitenden Maßnahmen schaffen Sie eine solide Grundlage für Ihre zukünftige Gartenbepflanzung und tragen dazu bei, dass Ihre neuen Pflanzen gedeihen und den Garten mit neuem Leben füllen.

Bilder: Taigi / Shutterstock