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Koniferenhecke entfernen: Anleitung & Tipps zum Roden

Das Entfernen einer Koniferenhecke ist aufwendig und erfordert Planung. Dieser Artikel liefert eine umfassende Anleitung, die alle wichtigen Aspekte von rechtlichen Vorgaben über die Wahl des Werkzeugs bis hin zur Entsorgung des Schnittguts abdeckt.

Gesetzliche Regelungen und Genehmigungen

Informiere Sie sich vor der Heckenentfernung über die örtlichen Vorschriften

Gesetzliche Regelungen und Genehmigungen

Bevor Sie mit der Entfernung Ihrer Koniferenhecke beginnen, sollten Sie die gesetzlichen Bestimmungen und möglichen Genehmigungspflichten beachten. In Deutschland regelt das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) den Schutz von Hecken. Besonders relevant ist hier die Brutzeit von Vögeln zwischen dem 1. März und dem 30. September, in der das Entfernen oder starke Zurückschneiden von Hecken in der Regel verboten ist.

Außerhalb dieser Schutzzeit ist die Entfernung von Hecken im Siedlungsbereich häufig ohne Genehmigung möglich. Anders verhält es sich in der freien Landschaft oder bei bestimmten Heckenarten, für die teilweise strengere Regelungen gelten. Hier kann eine Genehmigung durch die örtliche Naturschutzbehörde erforderlich sein. Diese Genehmigung wird insbesondere dann notwendig, wenn eine Hecke älter ist oder im Bebauungsplan festgelegt wurde.

Zusätzlich zu den bundesgesetzlichen Vorschriften können kommunale Regelungen bestehen. Beispielsweise können je nach Bundesland und Gemeinde die Regelungen hinsichtlich der zulässigen Höhe, Lage und Entfernung von Hecken variieren. Daher ist es ratsam, sich vor Beginn der Arbeiten bei der zuständigen Gemeindeverwaltung oder Naturschutzbehörde über die lokalen Vorschriften zu informieren.

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In Ausnahmefällen können Sondergenehmigungen für die Entfernung während der Schutzzeit erteilt werden, wenn beispielsweise eine erhebliche Gefahr durch kranke Pflanzen besteht oder die Pflanzen als Verkehrshindernis klassifiziert werden.

Beachten Sie zudem stets die Schonzeit für brütende Vögel und prüfen Sie kommunale und regionale Vorschriften, um keine gesetzlichen Vorgaben zu verletzen.

Zeitpunkt für die Entfernung

Die Entfernung einer Koniferenhecke ist nicht zu jeder Jahreszeit möglich, da gesetzliche Regelungen zum Schutz der Tierwelt zu beachten sind. Optimal lassen sich Koniferenhecken daher im Herbst oder Winter entfernen:

  • Herbst: Sobald die Schonzeit endet, können Sie im Oktober mit der Entfernung der Hecke beginnen. Dieser Zeitpunkt ist besonders günstig, wenn anschließend eine Neupflanzung geplant ist, die noch vor dem Frosteintritt erfolgen sollte.
  • Winter: Auch im Winter ist die Entfernung möglich, vorausgesetzt der Boden ist frostfrei. Dies erleichtert das Ausgraben der Wurzeln. Besonders gut geeignet sind Tage mit milden Temperaturen und Regenfällen, da der aufgeweichte Boden die Arbeit erleichtert.

Vermeiden Sie zu heiße Tage, um die körperlich anstrengenden Arbeiten besser zu bewältigen und den Boden optimal bearbeiten zu können.

Werkzeuge und Materialien

Um eine Koniferenhecke effektiv und sicher zu entfernen, benötigen Sie eine gut ausgewählte Ausrüstung. Stellen Sie alle notwendigen Werkzeuge und Materialien bereit, um die Arbeit möglichst effizient zu erledigen:

Schneidwerkzeuge

  • Säge oder Astschere: Für das Schneiden stärkerer Triebe und Äste.
  • Heckenschere, elektrisch oder manuell: Um die äußeren Zweige und Triebe zu kürzen und zu entfernen.
  • Motorsäge: Idealerweise mit Gehörschutz, für das Absägen sehr dicker Hauptstämme.

Grabewerkzeuge

  • Grabgabel oder Spaten: Hilfreich beim Ausgraben und Freilegen der Wurzeln.
  • Fällaxt: Zum Zerkleinern von größeren Wurzeln unter der Erde.

Weitere wichtige Ausrüstung

  • Erde-Plane: Zum Sammeln und Abtransportieren des Wurzelwerks und Erdreichs.
  • Stufenleiter oder Tritt: Wenn die Hecke besonders hoch ist.
  • Schneidwerkzeug-Reinigungseimer: Gefüllt mit Wasser, um klebrigen Pflanzensaft von den Werkzeugen zu entfernen.
  • Gartenhäcksler: Nützlich, um Schnittgut zu zerkleinern und das Abfallvolumen zu reduzieren.
  • Flaschenzug oder Seilwinde (optional): Gut, um besonders widerstandsfähige Wurzelballen herauszuziehen, wenn stabile Befestigungspunkte verfügbar sind.

Schutzausrüstung

  • Sicherheitsstiefel: Schützen Ihre Füße vor herabfallenden Ästen und Werkzeugen.
  • Schutzhandschuhe: Notwendig zum Schutz vor Dornen und scharfen Ästen.
  • Augenschutz: Verhindert Verletzungen durch Holzsplitter und Staub.
  • Ohrenschützer: Wichtig während der Nutzung lauter Geräte wie Gartenhäcksler oder Motorsägen.

Mit dieser Ausrüstung können Sie die Herausforderung, eine Koniferenhecke zu entfernen, effizient und sicher meistern. Achten Sie stets auf Ihre Sicherheit und die der Helfenden, und nutzen Sie die richtigen Werkzeuge für die jeweiligen Arbeitsschritte.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Vorbereitung: Stellen Sie sicher, dass Sie alle benötigten Werkzeuge und Schutzkleidung bereit haben.
  2. Triebe und Äste entfernen: Kürzen Sie zunächst die Triebe der Hecke, um das Gewicht und das Volumen zu reduzieren. Nutzen Sie hierfür eine Heckenschere oder Astsäge.
  3. Stamm kürzen: Sägen Sie den Hauptstamm auf etwa 1 bis 1,5 Meter Höhe ab. Diese Länge ermöglicht es Ihnen später, den verbleibenden Stamm als Hebel beim Entfernen der Wurzeln zu verwenden.
  4. Wurzeln ausgraben: Graben Sie mit einem scharfen Spaten einen Kreis um den Stamm und legen Sie die oberen Wurzeln frei. Entfernen Sie die Erde, bis Sie auf die Wurzeln stoßen. Kleinere Wurzeln können Sie direkt mit dem Spaten durchtrennen.
  5. Große Wurzeln durchtrennen: Schneiden Sie größere Wurzeln mit einer Axt oder Kettensäge durch. Legen Sie ein Stück der Wurzel frei und schlagen Sie sie auf beiden Seiten des Grabenrandes durch.
  6. Stamm heraushebeln: Bewegen Sie den gekürzten Stamm in verschiedene Richtungen, um die Wurzeln zu lockern. Falls notwendig, wiederholen Sie das Durchtrennen von Wurzeln.
  7. Seilwinde oder Flaschenzug verwenden (optional): Falls Sie auf besonders hartnäckige Wurzelballen stoßen, kann der Einsatz einer Seilwinde oder eines Flaschenzugs hilfreich sein. Befestigen Sie das Seil oben am Stamm und ziehen Sie den Wurzelballen heraus.
  8. Restwurzeln entfernen: Entfernen Sie alle sichtbaren Wurzelreste sorgfältig, um ein ungewolltes Nachwachsen der Hecke zu verhindern. Bei festem Boden können kleine Löcher in verbleibende Wurzeln geschlagen werden, damit sie im Boden verrotten.
  9. Bodendurcharbeitung (optional): Sollten Sie eine Neupflanzung planen, ist es ratsam, den Boden vollständig umzugraben und von allen Wurzelresten zu säubern. Arbeiten Sie Humus in den Boden ein und messen Sie den pH-Wert. Bei Bedarf kalken Sie den Boden, um den Säuregehalt zu neutralisieren.

Entsorgung des Schnittguts

Bei der Entfernung einer Koniferenhecke fällt in der Regel eine große Menge an Schnittgut an, das ordnungsgemäß entsorgt werden muss. Hierbei stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

  1. Kompostierung: Kleinere Äste und Zweige können Sie problemlos kompostieren. Schneiden Sie die Stücke jedoch nicht länger als 20 cm, um den Kompostierungsprozess zu beschleunigen. Alternativ können Sie einen Gartenhäcksler verwenden, um das Material zu zerkleinern, was die Zersetzung erleichtert.
  2. Mulch: Gehäckseltes Schnittgut eignet sich hervorragend als Mulch zur Bodenabdeckung in Gemüse- und Blumenbeeten oder rund um andere Hecken und Bäume. Dieser Mulch unterdrückt Unkraut, hält den Boden feucht und versorgt ihn nach und nach mit Nährstoffen.
  3. Grüngutcontainer: Für größere Mengen an Heckenschnitt können Sie einen Grüngutcontainer mieten. Gartenbauunternehmen und kommunale Recyclinghöfe bieten oft diesen Service an, wobei der Container direkt bei Ihnen abgeholt wird.
  4. Wertstoffhof: Größere Mengen an Schnittgut, die nicht kompostiert oder als Mulch verwendet werden können, bringen Sie am besten zum örtlichen Wertstoffhof. In vielen Gemeinden wird die Annahme von Grünschnitt kostenfrei oder gegen eine geringe Gebühr angeboten.
  5. Benjeshecke: Falls Sie eine größere Menge Gehölzschnitt haben, können Sie auch eine Benjeshecke anlegen. Hierbei wird das Schnittgut in einer Reihe aufgeschichtet, wodurch Lebensraum für verschiedene Tiere entsteht und gleichzeitig Nährstoffe in den Gartenkreislauf zurückgeführt werden.

Beachten Sie, das Verbrennen von frischem Grünschnitt zu vermeiden, da dieser aufgrund seines hohen Feuchtigkeitsgehalts viel Rauch und Schadstoffe produziert. Verwerten Sie das Schnittgut möglichst naturnah und umweltfreundlich, um den ökologischen Kreislauf zu unterstützen.

Bilder: Voyagerix / Shutterstock