Unkraut

Acht tolle Tipps, wie Sie Unkraut großflächig und effektiv entfernen

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Gartenarbeit beinhaltet nicht nur das Setzen neuer Pflanzen und wöchentliche Rasenmähen. Zuvor und in regelmäßigen Abständen müssen Beikräuter, die anderen Gewächsen die Nährstoffe rauben können, gründlich entfernt werden. Gerade auf großen Flächen kann dies, gehen Sie falsch an die Sache heran, sehr mühsam werden. Mit unseren umweltfreundlichen Tipps gelingt die Bekämpfung garantiert.

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Mulch schützt auf ökologische Art und Weise vor Unkraut
AUF EINEN BLICK
Wie kann ich großflächig Unkraut umweltfreundlich entfernen?
Um großflächig Unkraut umweltfreundlich zu entfernen, können Sie Beete umgraben, Unkrautfolie einsetzen, Mulchmaterial verwenden oder Rasenflächen regelmäßig mähen. Auf Terrassen und Wegen helfen Fugenkratzer und Fugensand gegen Unkraut neu einzukehren.

Werkzeugliste

Damit die Arbeit gut von der Hand geht, sollten Sie das richtige Werkzeug zur Hand haben:

  • stabiler, scharfer Spaten
  • Grabgabel
  • Unkrautfolie
  • Mulchmaterial
  • Unkrautstecher
  • Rasenmäher
  • Mulchpapier oder Zeitungspapier
  • Gasbrenner

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Beete sorgfältig umgraben

Möchten Sie ein Beet neu anlegen oder haben Beikräuter auf einer Beetfläche die Oberhand gewonnen, sollten Sie sich die Mühe machen und die gesamte Fläche einmal umgraben. In das Beet
gewachsenen Rasen und Unkrautsamen bringen Sie dabei tief unter die Erde, wo alles langsam zu Humus verrottet. Wurzelunkräuter hingegen werden gründlich ausgelesen, denn bereits aus kleinsten Wurzelresten entwickelt sich bei diesen Pflanzen frisches Grün.

Rigolen – denn doppelt hält besser

Das tiefgründige Umgraben (rigolen, Tiefkultur) empfiehlt sich bei der Neuanlage von Beeten. Die Erde wird hierbei nicht nur ein Spatenblatt, sondern zwei Spatenblätter tief umgegraben. Dadurch gelangt das Grün von Beikräutern und Rasen besonders tief in den Boden. Die in der obersten Schicht enthaltenen Unkrautsamen wandern ebenfalls nach unten und können durch den Lichtmangel nicht mehr aufgehen.

Achtung: Tiefgründig aufgelockerte Beete sollten Sie nicht betreten, denn dadurch verdichtet sich der mühsam aufgelockerte Boden wieder. Legen Sie deshalb schmale, längere Beete an, deren Mitte Sie gut erreichen.

Dunkle Folien lassen die Saat nicht keimen

Damit das Unkraut wachsen kann, benötigt es wie alle Pflanzen viel Licht. Haben Sie etwas Geduld und möchten das Beet nicht sofort bepflanzen, können Sie eine dunkle Plane über der Erde ausbreiten und an den Ecken mit Erdhaken oder Steinen befestigen. Dadurch gehen die Pflanzen zuverlässig ein, verrotten und bilden eine wertvolle Mulchschicht.

Unkrautvlies, ein toller Helfer im Kampf gegen Beikräuter

Allerdings bleiben Unkrautsamen auch unter der Folie längere Zeit keimfähig. Haben sich Beikräuter bereits stark ausgesamt, empfiehlt es sich deshalb, bei der Anlage des Beetes zusätzlich auf spezielles Unkrautvlies zu setzen.

  • Bedecken Sie das von Unkräutern gerodete und gründlich aufgelockerte Beet mit dem Vlies und fixieren Sie es mit Kunststoffankern.
  • Schneiden Sie an den Stellen, an denen Pflanzen eingesetzt werden sollen, ein Kreuz in das Vlies.
  • Setzen Sie die Pflanzen ein und legen Sie das Vlies wieder eng um das Gewächs, damit auch an dieser Stelle kein Unkraut sprießen kann.
  • Damit das sich das Unkrautvlies optisch in die natürliche Umgebung einfügt, können Sie es abschließend mit einer dünnen Mulch- oder Erdschicht bedecken.

Mulch unterdrückt Unkräuter zuverlässig

Ist das Beet bereits bepflanzt und das regelmäßige Unkraut jäten wird zur Sisyphusarbeit, können Sie Unkräuter durch eine Mulchschicht wirkungsvoll unterdrücken. Als Mulchmaterial eigenen sich:

  • Rasen- und Baumschnitt
  • Gemüserückstände
  • Gründüngungspflanzen
  • Laub
  • Rindenmulch
  • Rindenkompost
  • Holzhäcksel
  • Miscanthushäcksel (zerkleinertes Chinaschilf)
  • Stroh
  • Pinienrinde
  • Flusskies oder Splitt

Die Mulchschicht wirkt nicht nur unkrauthemmend, temperaturausgleichend und feuchtigkeitsregulierend. Sie verhindert zudem, dass Unkrautsamen keimen. Zusätzlich zersetzt sich das organische Material langsam und reichert den Boden mit Humus an.

Abdecken mit Mulch- oder Zeitungspapier

Das Abdecken mit Zeitungs- oder Mulchpapier unterdrückt das Wachstum und die Keimung von Unkraut ebenfalls. Insbesondere im Gemüsebeet ist spezielles Mulchpapier das Mittel der Wahl, das sich auch im gewerbsmäßigen Anbau und auf sehr großen Beetflächen bewährt hat.

Es verrottet nach etwa sechs Wochen langsam, der Unkraut unterdrückende Mulcheffekt bleibt jedoch etwa drei Monate bestehen. Das Material wird im Herbst einfach untergegraben und bildet wertvollen Humus.

In Ausnahmefällen können Sie auch auf Zeitungspapier zurückgreifen. Allerdings enthalten die Farben Schwermetalle, die durch die Verrottung in den Boden gelangen. Setzen Sie Zeitung deshalb mit Bedacht ein.

Unkraut im Rasen entfernen

Müssen Sie im Rasen großflächig Unkräuter wie Löwenzahn entfernen, sollten Sie diese nicht einfach ausreißen. Bleibt ein Teil der Pfahlwurzeln in der Erde, entwickeln sich die Pflanzen immer wieder aufs Neue. Stechen Sie aus diesem Grund die Wurzeln mit einem Unkrautstecher tief aus. Dies ist bei großen Flächen zwar mühsam, bringt aber langfristig den gewünschten Erfolg.

Damit sich Unkraut im Rasen erst gar nicht breit macht, sollten Sie regelmäßig mähen. Dadurch werden Beikräuter geschwächt und können keine Samenstände bilden, die für eine weitere Ausbreitung sorgen würden.

Unkraut auf Terrassen und Wegen entfernen

Auch hier finden Beikräuter, greift man nicht immer wieder zum Fugenkratzer, beste Wachstumsbedingungen. Mit einem Gasbrenner lassen sich diese zwar mühelos und in relativ kurzer Zeit abflammen. Allerdings wird dadurch nur das oberflächliche Grün zerstört, die in die tiefe ragenden Wurzeln treiben meist rasch wieder aus.

Langfristig sinnvoller ist es zunächst alle Unkräuter gründlich aus den Spalten zu entfernen. Kehren Sie diese im Anschluss mit speziellem Fugensand gegen Unkraut neu ein, können sich keine Beikräuter mehr ansiedeln.

Tipp

Umgraben ist nicht nur im Kampf gegen Unkraut, sondern auch in Sachen Schneckenbekämpfung, eine gute Maßnahme. Die Gelege werden dabei zerstört und tief unter die Erde gebracht, wo sie unweigerlich eingehen.

Bilder: Lithiumphoto / Shutterstock