Goldulme schneiden: So gelingt der perfekte Schnitt
Die Goldulme (Ulmus hollandica ‚Dampieri Aurea‘) ist pflegeleicht und entwickelt eine formschöne Krone. Dennoch sind regelmäßige Schnittmaßnahmen für die Gesundheit und Ästhetik des Baumes von Bedeutung. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Schnittarten, den idealen Zeitpunkt sowie die richtige Durchführung.
Notwendigkeit des Schnitts bei Goldulmen
Auch wenn die Goldulme von Natur aus eine attraktive Form entwickelt und langsam wächst, kann es dennoch Situationen geben, in denen ein gezielter Schnitt erforderlich ist. Einer der Hauptgründe ist die Pflege der Baumgesundheit. Durch das Entfernen von kranken, beschädigten oder schwachen Ästen wird verhindert, dass sich Krankheiten und Schädlinge ausbreiten. Zudem kann das Auslichten der Krone notwendig sein, um den Baum besser zu belüften und mehr Licht ins Innere zu lassen, was das allgemeine Wachstum fördert.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Gewährleistung der strukturellen Integrität und Sicherheit des Baumes. Bei dicht stehenden oder sich berührenden Ästen kann es zu Reibungsschäden und potenziellen Bruchstellen kommen. In städtischen oder kleinen Gartenflächen muss das Höhen- und Breitenwachstum des Baumes manchmal kontrolliert werden, um zu verhindern, dass der Baum umliegende Pflanzen verdrängt oder zu dominant wird.
Besonders bei trockenen oder stark beschädigten Ästen ist ein schneller Eingriff von Bedeutung, um weiteren gesundheitlichen Problemen vorzubeugen. Die Goldulme zeigt eine gute Schnittverträglichkeit, was auch kräftigere Rückschnitte zur Reduktion der Baumhöhe ermöglicht.
Zeitpunkt für den Schnitt
Der Winter zwischen November und März ist ideal, um die Goldulme zu schneiden. Diese Zeitspanne bietet mehrere Vorteile:
- Ruhephase des Baumes: Während des Winters befindet sich die Goldulme in einer Ruhephase, was bedeutet, dass sie keine neuen Triebe oder Blätter produziert. Dies reduziert den Stress für den Baum erheblich.
- Geringere Anfälligkeit für Schädlinge: Schneiden Sie den Baum an frostfreien Tagen, da aus den Schnittstellen Duftstoffe austreten könnten, die Schädlinge anziehen. Vermeiden Sie zu warmes Wetter.
- Effiziente Wundheilung: Im Winter sind die Schnittstellen weniger anfällig für Krankheiten. Der Baum hat im Frühjahr genügend Zeit, um schnell neue Triebe zu bilden und sich zu erholen.
Es ist ratsam, den Schnitt so spät wie möglich, idealerweise im März, durchzuführen. Dann treibt die Goldulme bald wieder aus und zeigt ein frisches, ansprechendes Erscheinungsbild.
Verschiedene Schnittarten
Das Schneiden der Goldulme kann auf unterschiedliche Weise erfolgen, abhängig von den Zielen, die Sie verfolgen. Hier sind die wichtigsten Schnittarten und deren spezifische Nutzen:
- Pflegeschnitt: Hierbei entfernen Sie tote, kranke oder beschädigte Äste. Dies verhindert die Ausbreitung von Krankheiten und sorgt dafür, dass der Baum gesund bleibt. Auch Zweige, die nach innen wachsen oder sich kreuzen, werden entfernt. Dies verbessert die Luftzirkulation in der Krone und fördert das Wachstum.
- Form- und Erhaltungsschnitt: Mit diesem Schnitt unterstützen Sie die natürliche Form des Baumes oder erzielen eine gewünschte Wuchsform. Äste, die die ästhetische Form beeinträchtigen, werden gezielt gekürzt oder entfernt. Besonders wichtig ist dieser Schnitt bei jungen Bäumen, um eine stabile und attraktive Form zu entwickeln.
- Rückschnitt: Ein Rückschnitt kann notwendig sein, wenn der Baum zu groß geworden ist oder im oberen Bereich verkahlt. Dabei wird der Baum kräftig zurückgeschnitten, um seine Größe zu regulieren und die Bildung neuer Triebe zu fördern. Dieses Vorgehen ist auch nützlich, um eine zu dichte Krone auszulichten und die innere Baumstruktur zu stärken.
- Säulenformung: Wenn Sie eine säulenförmige Goldulme erzielen möchten, sollten die seitlichen Triebe regelmäßig entfernt werden. Dies lenkt die Wuchsrichtung und unterstützt eine schmale, aufrechte Form. Dieser Schnitt erfordert Konsequenz und sollte mehrmals im Jahr durchgeführt werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Zudem hilft dies, die Vermehrung der Goldulme zu kontrollieren.
Jede dieser Schnittarten trägt zur Gesundheit und Ästhetik der Goldulme bei. Wählen Sie die passende Methode, um das langfristige Wachstum und die Vitalität Ihres Baumes zu unterstützen.
Durchführung des Schnitts
Für einen effektiven und nachhaltigen Schnitt Ihrer Goldulme sollten Sie einige grundsätzliche Schritte beachten:
1. Vorbereitung des Scherbereichs:
Wählen Sie einen frostfreien Tag und arbeiten Sie bevorzugt an einem bedeckten Tag, um die frischen Schnittstellen vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Dies reduziert das Risiko für spätere Krankheiten.
2. Werkzeugauswahl und -pflege:
Verwenden Sie scharfe und saubere Gartenscheren oder Astsägen. Desinfizieren Sie die Scheren vor Gebrauch, um die Übertragung von Krankheitserregern zu vermeiden.
3. Abfolge der Schnitte:
- Beginnen Sie mit der Entfernung von totem und kranken Holz.
- Schneiden Sie danach Äste ab, die nach innen wachsen oder sich kreuzen.
- Reduzieren Sie zu dicht stehende Triebe, um die Krone zu lichten und eine bessere Luftzirkulation zu ermöglichen.
- Kürzen Sie übermäßig lange Zweige ein, um die gewünschte Form zu erhalten.
4. Schnitttechnik:
Schneiden Sie immer knapp über einer nach außen gerichteten Knospe oder einem Nebenast, um das Aussehen der Krone zu erhalten und die Heilung zu fördern. Äste über 3 cm Durchmesser sollten Sie am Astende schneiden, um die Wundheilung zu beschleunigen.
5. Schnittführung:
Bei großen Ästen führen Sie einen Entlastungsschnitt aus: Setzen Sie zunächst einen Schnitt von unten an, um Absplittern zu verhindern, und schneiden Sie danach von oben vollständig durch. Arbeiten Sie sich von oben nach unten und von außen nach innen vor, um den Überblick zu behalten und eine natürliche Baumform zu bewahren.
6. Wundbehandlung:
Kleinere Schnittwunden heilen von selbst, während größere Schnittstellen mit einem Wundverschlussmittel behandelt werden können. Dies hilft, die Schnittwunde schneller zu verschließen und den Baum vor weiteren gesundheitlichen Problemen zu schützen.
7. Kontrolle und Nachbehandlung:
Regelmäßige Kontrollen der Schnitte und zusätzliche Auslichtungen oder Formkorrekturen, wenn nötig, unterstützen die langfristige Gesundheit Ihrer Goldulme.
Kontrolle von Wurzelausläufern
Die Goldulme neigt dazu, Wurzelausläufer zu bilden, die sich schnell in unerwünschte Richtungen ausbreiten können. Um einer unkontrollierten Vermehrung vorzubeugen und das Erscheinungsbild Ihres Gartens zu erhalten, sollten Sie regelmäßig Maßnahmen zur Kontrolle der Ausläufer ergreifen.
- Frühe Entfernung: Sobald Sie Wurzelausläufer bemerken, sollten Sie diese entfernen. Je schneller Sie handeln, desto einfacher ist es, die Ausbreitung einzudämmen. Wenn die Ausläufer zu groß werden, kann ihre Entfernung mühsam sein.
- Gründliches Ausgraben: Verfolgen Sie die Ausläufer bis zum Ursprung zurück und graben Sie sie vollständig aus. Achten Sie darauf, die Hauptwurzeln der Goldulme nicht zu beschädigen. Das einfache Abhacken oder Abschneiden der Triebe ist nicht ausreichend, da schlafende Augen am Triebende ansonsten zu weiteren Ausläufern führen können.
- Vermeidung durch Wurzelsperren: Falls die Goldulme in der Nähe von empfindlichen Gartenbereichen steht, kann eine Wurzelsperre (8,00€ bei Amazon*) helfen. Diese sollte mindestens einen Meter tief um den Baum herum im Boden installiert werden, um die Ausläuferbildung zu blockieren und so die Ausbreitung zu kontrollieren.
- Mulchschicht als Barriere: Auch das Auslegen einer dicken Schicht Mulchpapier oder -folie um den Baum herum kann die Bildung neuer Ausläufer verhindern, indem sie das Licht blockiert, das die jungen Triebe benötigen.
Durch diese Maßnahmen halten Sie die Wurzelausläufer Ihrer Goldulme im Zaum und können verhindern, dass sie andere Pflanzen im Garten beeinträchtigen oder unerwünscht in Beete und Rasenflächen vordringen.