Goldulme ‚Wredei‘: Eigenschaften, Pflege und Standort
Die Goldulme ‚Wredei‘ (Ulmus x hollandica ‚Wredei‘) ist ein robuster und pflegeleichter Baum, der sich durch seine leuchtend goldgelbe Laubfärbung auszeichnet. Dieser Artikel bietet eine umfassende Beschreibung der Goldulme, ihrer Eigenschaften, Ansprüche und Verwendungsmöglichkeiten im Garten.
Steckbrief
Herkunft
Die Goldulme ‚Wredei‘ (Ulmus x hollandica ‚Wredei‘, auch bekannt als ‚Dampieri Aurea‘) wurde um 1877 von Inspektor Wrede im Arboretum von Alt-Geltow bei Potsdam selektiert. Diese Sorte entstand aus einer Kreuzung zwischen der Bergulme (Ulmus glabra) und der Feldulme (Ulmus minor) und gehört zur Familie der Ulmengewächse (Ulmaceae).
Ulmen sind eine von sieben Gattungen innerhalb der Familie der Ulmengewächse und kommen ausschließlich auf der Nordhalbkugel vor. Der Großteil der Ulmenarten ist in Ostasien vertreten, während einige in Nordamerika heimisch sind. In Mitteleuropa gibt es lediglich drei Ulmenarten. Ulmen besiedeln die Erde seit über zehn Millionen Jahren, jedoch sind ihre Bestände durch das sogenannte Ulmensterben stark gefährdet, welches durch Schlauchpilze der Gattung Ophiostoma verursacht wird. Die Goldulme ‚Wredei‘ zeigt jedoch eine hohe Toleranz gegenüber dieser Krankheit.
Wuchs
Die Goldulme ‚Wredei‘ wächst langsam und erreicht gewöhnlich eine Höhe von 8 bis 10 Metern. Die Krone der Goldulme ist im Jugendstadium säulenförmig und besteht aus straff aufrechten, braunen bis rotbraunen Seitenästen. Mit dem Alter entwickelt sich die Krone zu einer trichterförmigen Gestalt und kann bis zu 5 Meter breit werden. Der Stamm weist eine glatte, graue Rinde auf, die der Pflanze ein elegantes Aussehen verleiht. Der jährliche Zuwachs beträgt etwa 15 bis 20 Zentimeter.
Blätter
Die sommergrünen Blätter der Goldulme ‚Wredei‘ sind breit-eiförmig und haben einen stark gekrausten und gewellten Rand. Beim Austrieb im Frühling zeichnen sie sich durch ihre leuchtend goldgelbe Farbe aus, die sich im Sommer in ein sanftes Gelb bis Gelbgrün ändern kann, abhängig vom Lichteinfall. Je mehr Sonnenlicht die Blätter erhalten, desto intensiver bleibt die goldgelbe Färbung. Die Blätter sind 5 bis 8 cm lang, zugespitzt, tief doppelt gesägt und besitzen eine asymmetrische Basis. Im Herbst nehmen sie erneut eine goldgelbe Färbung an, was die Goldulme besonders dekorativ macht. Die Blätter sind wechselständig an den Zweigen angeordnet und haben eine raue Textur.
Blüte
Die Blüten der Goldulme erscheinen im April und Mai und sind eher unscheinbar. Sie blühen in traubigen oder büschelartigen Blütenständen und haben eine rotbraune Farbe. Die Blüten erscheinen oft noch vor dem Laubaustrieb und sind in der Regel zwittrig. Jede Blüte befindet sich an einem behaarten, gestielten Blütenstiel und enthält vier bis neun kleine Blütenblätter. Diese dezenten Blüten tragen zur Insektenfreundlichkeit der Pflanze bei, indem sie Pollen für Honigbienen bieten und Nahrung für Schmetterlingsraupen.
Früchte
Im Mai reifen die geflügelten Nüsschen der Goldulme heran, auch als Samaras bekannt. Diese flachen Nussfrüchte besitzen rundliche, pergamentartige Flügel und erreichen eine Größe von 10 bis 25 Millimetern. Der Samen sitzt zentral im Flügel, und die Ausbreitung erfolgt durch den Wind, der die Nüsschen weit tragen kann. Dieser Mechanismus erleichtert es der Goldulme, neue Standorte zu besiedeln.
Welcher Standort ist geeignet?

Foto: Ronnie Nijboer | Lizenz: CC0 | Quelle: Wikimedia
Die Goldulme bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte, wobei die leuchtend goldgelbe Laubfärbung in sonnigen Bereichen besonders gut zur Geltung kommt. Bei zu schattigen Standorten bleiben die Blätter grün. Die Pflanze gedeiht am besten auf tiefgründigen, nährstoffreichen und kalkhaltigen Böden, die durchlässig und weder zu trocken noch zu feucht sein sollten. Für zu feste Böden empfiehlt sich die Beimischung von Kies oder Sand, während leichte Böden durch Kompost oder Kalk verbessert werden können. In Gebieten mit eher trockenem Boden ist es ratsam, die Goldulme im Halbschatten zu pflanzen, um Verbrennungen der Blätter durch übermäßige Sonneneinstrahlung zu vermeiden.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Die Goldulme stellt hohe Ansprüche an den Boden. Sie bevorzugt tiefgründige, nährstoffreiche und frische bis feuchte Böden. Der Boden sollte schwach sauer bis alkalisch und vorzugsweise lehmig sein. Wichtig ist die Durchlässigkeit des Bodens, um Staunässe zu vermeiden und eine gleichmäßige Wasserversorgung sicherzustellen. Dies unterstützt das Wurzelwachstum und die gesunde Entwicklung der Pflanze.
Goldulme richtig pflanzen
Goldulmen werden in der Regel als Ballenware oder im Container angeboten und können das ganze Jahr über bei frostfreiem Wetter gepflanzt werden. Die beste Pflanzzeit ist jedoch der Herbst. Das Pflanzloch sollte etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen sein. Nach dem Einsetzen des Baumes wird das Loch mit dem Aushub wieder aufgefüllt und die Erde leicht angetreten, um Hohlräume zu vermeiden. Eine großzügige Bewässerung nach der Pflanzung stellt sicher, dass die Erde gut um die Wurzeln verteilt wird. Eine sorgfältige Vorbereitung des Bodens vor der Pflanzung ist ebenfalls wichtig, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen.
Goldulme pflegen
Die Goldulme ‚Wredei‘ ist pflegeleicht, benötigt jedoch während der Wachstumsphase ausreichend Feuchtigkeit. Gießen Sie junge Bäume bei trockenem Wetter regelmäßig, während ältere Exemplare nur bei langanhaltender Trockenheit zusätzliches Wasser benötigen. Vermeiden Sie Staunässe, um Wurzelfäule zu verhindern. Im Frühling empfiehlt sich die Anwendung von Langzeitdünger, der die Pflanze gleichmäßig mit Nährstoffen versorgt. Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht notwendig, jedoch können formgebende und auslichtende Schnittmaßnahmen im Spätsommer durchgeführt werden.
Goldulme richtig schneiden
Ein regelmäßiger Schnitt der Goldulme ‚Wredei‘ ist nicht erforderlich, kann aber im Spätsommer zur Erhaltung der Krone und zur Entfernung unerwünschter Äste durchgeführt werden. Ein formgebender Schnitt hilft, die Krone in Form zu halten und zu dicht stehende oder sich kreuzende Äste zu entfernen. Der Auslichtungsschnitt dient dazu, das Innere der Krone zu lichten und die Belüftung zu verbessern, was das Risiko von Pilzinfektionen verringert. Vermeiden Sie Rückschnitte direkt nach der Pflanzung und warten Sie zwei bis drei Jahre, bis der Baum gut angewachsen ist.
Krankheiten & Schädlinge
Die Goldulme (Ulmus x hollandica ‚Wredei‘) zeigt eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Ulmensterben. Dennoch können bestimmte Schädlinge wie Gallmilben und die Ulmen-Gallenblattlaus auftreten, die Pocken auf den Blättern verursachen. Gegen diese Schädlinge können im Frühjahr spezielle Spritzmittel auf Paraffin- oder Rapsölbasis eingesetzt werden. Weitere mögliche Krankheitsbilder sind pilzliche Blattfleckenerreger und Chlorose, die durch Nährstoffmangel entsteht. Regelmäßige Kontrollen und eine geeignete Pflege tragen zur Gesundheit der Goldulme bei.
Goldulme vermehren
Die Vermehrung der Goldulme ‚Wredei‘ erfolgt hauptsächlich durch Veredelung, weshalb im Handel fast ausschließlich veredelte Bäume erhältlich sind. Eine eigene Anzucht aus Samen ist möglich, jedoch sehr aufwendig. Eine alternative Vermehrungsmethode ist die Stecklingsvermehrung. Schneiden Sie dafür einen etwa 10-15 cm langen Steckling von grünem Holz, entfernen Sie die unteren Blätter und tauchen Sie den Steckling in Bewurzelungshormon (12,00€ bei Amazon*). Pflanzen Sie den Steckling in ein Substrat aus Torf und Sand und halten Sie es leicht feucht. Ein heller, nicht direkt sonniger Standort ist ideal. Dennoch bleibt die Veredelung die bevorzugte Methode, da sie schneller zu einem gesunden Baum führt.
Häufig gestellte Fragen
Warum werden auf manchen Zweigen der Goldulme normale grüne Blätter gefunden?
Bei der Goldulme ‚Wredei‘ kann es vorkommen, dass einige Zweige normal grün gefärbte Blätter tragen. Dies liegt daran, dass die Pflanze eine Kreuzung zwischen der Bergulme und der Feldulme ist und somit genetische Merkmale von beiden Elternpflanzen zeigt. Diese grünen Zweige können entfernt werden, um das einheitliche Erscheinungsbild der Goldulme zu bewahren.
Wie trägt die Goldulme zur Biodiversität bei?
Obwohl die Blüten der Goldulme eher unscheinbar sind, bieten sie dennoch eine wichtige Nahrungsquelle für Honigbienen und Schmetterlingsraupen. Die Pflanze unterstützt somit die Biodiversität, indem sie Insektenbestände fördert und zum ökologischen Gleichgewicht im Garten beiträgt.
Welche besonderen Merkmale machen die Goldulme ‚Wredei‘ zu einer guten Wahl für kleine Gärten?
Die Goldulme ‚Wredei‘ ist besonders geeignet für kleine Gärten aufgrund ihres säulenförmigen Wuchses und ihrer relativ geringen Höhe von 8 bis 10 Metern. Zudem wirft sie wenig Schatten, wodurch sie sich gut in Staudenbeete integrieren lässt. Ihre goldgelben Blätter setzen attraktive Akzente vor dunkelgrünen oder rotlaubigen Hintergründen.
Was sollte man bei der Bodenvorbereitung vor der Pflanzung der Goldulme beachten?
Vor der Pflanzung der Goldulme sollte sorgfältig darauf geachtet werden, dass der Boden tiefgründig, nährstoffreich und durchlässig ist. Feste Böden sollten mit Kies oder Sand aufgelockert, während leicht Böden durch Kompost oder Kalk verbessert werden können. Eine gründliche Vorbereitung des Pflanzlochs, etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen, fördert das Anwachsen und die gesunde Entwicklung der Pflanze.