Essigbaum

Götterbaum oder Essigbaum?

Gibt es eine Baumart, die sowohl Götterbaum als auch Essigbaum genannt wird, oder handelt es sich dabei um zwei verschiedene Baumarten? Laien kennen die Antwort nicht, da beide in der Liste einheimischer Baumarten nicht auftauchen. Eine Detailansicht bringt uns weiter.

AUF EINEN BLICK
Ist Götterbaum gleich Essigbaum?
Nein, Götterbaum ist nicht gleich Essigbaum. Es handelt sich um zwei völlig unterschiedliche, eingewanderte Baumarten, die inzwischen auch bei uns heimisch geworden sind. Oberflächlich betrachtet, ohne Kenntnisse über Laub, Blüten und Früchte, können sie jedoch sehr leicht verwechselt werden.

Warum werden Essigbaum und Götterbaum verwechselt?

Der Götterbaum (Ailanthus altissima) und der Essigbaum (Rhus typhina) werden deswegen verwechselt, weil ihre Blätter sehr ähnlich aussehen. Beide haben in etwa die gleiche Größe und sind stark gefiedert. Behaarten Triebe und gelb-grüne Blütenstände sind weitere Gemeinsamkeiten.

Was ist der markanteste optische Unterschied?

Der Essigbaum, auch bekannt als Hirschkolbensumach , Färberbaum und Gerbersumach hat kolbenartige, rote Fruchtstände. Hingegen reifen am Götterbaum geflügelte Samen, wie wir sie ähnlich vom Ahorn kennen. Unterschiede gibt es auch im der Wuchsform, die sich mit zunehmendem Alter deutlicher zeigen.

  • Götterbaum wird bis 30 m hoch
  • gehört zu den sehr schnell wachsenden Bäumen
  • die Krone ist unregelmäßig
  • Essigbaum wird in Deutschland 4-6 m hoch
  • wächst sehr ausladend, ist häufig mehrstämmig

Sind der Essigbaum und der Götterbaum verwandt?

Nein, trotz Ähnlichkeiten gehören beide unterschiedlichen Familien an. Der Essigbaum stammt aus der Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae). Zu uns ist er aus dem östlichen Nordamerika eingewandert. Der Götterbaum gehört zur Familie der Bittereschengewächse (Simaroubaceae). Sein Ursprung liegt in China und Vietnam. Beide haben einen starken Ausbreitungsdrang und gelten in Europa als invasive Pflanzenarten.

Gibt es Unterschiede in der Verwendung?

Beide Laubbaumarten werden hierzulande ausschließlich als Zierbäume genutzt, weil ihr Laub schön geformt ist und im Herbst mit wunderschönen Rottönen glänzt. Die säuerlichen Essigbaumfrüchte sind nicht giftig, sondern essbar. In Nordamerika bilden sie die Grundlage für eine vitaminreiche, erfrischende Limonade (Indian lemonade). Sie eignen sich auch gut zum Würzen. Die Blätter des Götterbaums werden in seiner Heimat an Seidenraupen verfüttert, während Wurzel und Rinde in der traditionellen Medizin geschätzt werden.

Tipp

Essigbaum und Götterbaum sind eine Bienenweide

Der Nektar- und Polenwert des Essigbaums wird mit 3 angegeben, was „gut“ bedeutet. Der Götterbaum hat den Pollenwert 2 und Nektarwert 3. Deswegen werden die Blüten beider Baumarten gern von Bienen angeflogen.

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