Glockenheide: Welche Arten sind winterhart?
Glockenheiden bestechen durch ihre Farbenpracht und Winterhärte. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Arten und gibt Tipps zur Pflanzung, Pflege und zum optimalen Winterschutz.
Winterhärte der Glockenheide – verschiedene Arten im Vergleich
Die Glockenheide ist ein vielseitiges Heidekrautgewächs mit zahlreichen Arten, von denen einige winterhärter sind als andere. Ein genauer Blick auf die Winterhärte der verschiedenen Arten ist daher entscheidend, um die passende Pflanze für den Garten auszuwählen.
Erica gracilis
Erica gracilis, auch als Kapheide bekannt, stammt ursprünglich aus Südafrika und ist daher nicht ausreichend winterhart für kalte Winter. Diese Art verträgt leichte Fröste, sollte aber vor stärkeren Minusgraden geschützt werden. Eine geschützte Überwinterung, etwa in einem kühlen, hellen Raum, ist empfehlenswert.
Daboecia cantabrica
Die Irische Glockenheide, Daboecia cantabrica, ist mäßig winterhart. Sie übersteht milde Winter im Freien, jedoch sollten bei strengem Frost Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Temperaturen bis -15 Grad Celsius können sie strapazieren, weswegen ein Winterschutz durch Mulch oder das Überwintern in einem frostfreien Quartier ratsam ist.
Erica tetralix
Die Moor-Glockenheide, Erica tetralix, ist sehr winterhart und kann Temperaturen von bis zu -28 Grad Celsius standhalten. Beheimatet in den atlantischen Regionen Europas, bevorzugt sie feuchte, saure Böden und gedeiht gut in Moorlandschaften. Ein leichtes Mulchen kann zusätzlichen Schutz bieten, falls die Schneedecke ausbleibt.
Erica carnea
Die Winterheide, auch als Schneeheide bekannt, ist eine der winterhärtesten Heidearten. Sie übersteht Temperaturen bis -30 Grad Celsius problemlos und eignet sich hervorragend für Gebiete mit harten Wintern. Diese Art ist in den Alpen beheimatet und gedeiht gut in sonnigen bis halbschattigen Lagen.
Winterharte Glockenheide: Tipps für den Winterschutz
Um die Glockenheide optimal gegen winterliche Einflüsse zu schützen, können einige Maßnahmen ergriffen werden:
- Mulchschicht ausbringen: Eine etwa 5 cm dicke Schicht aus Laub, Rinde oder Nadeln schützt den Wurzelbereich effektiv vor Kälteschäden. Achten Sie darauf, dass die Schicht nicht zu dicht ist, um Staunässe zu vermeiden.
- Wärme durch Laub und Reisig: Besonders in sehr kalten Regionen empfiehlt sich ein zusätzlicher Schutz durch Reisig. Es bietet Schutz vor eisigem Wind und reduziert die Gefahr des Austrocknens.
- Wasserzufuhr sicherstellen: Gießen Sie die Pflanze an frostfreien Tagen regelmäßig, da die immergrünen Blätter auch im Winter Wasser verdunsten. So verhindern Sie eine Austrocknung des Wurzelballens.
- Schutz vor Wintersonne: Positionieren Sie Ihre Pflanze an einem möglichst windgeschützten Standort oder errichten Sie einen temporären Schutz, um sie vor intensiver Wintersonne zu bewahren.
- Leichtes Zurückschneiden: Ein vorsichtiger Rückschnitt im Frühjahr fördert den neuen Austrieb und hilft, eine optimale Wuchsform beizubehalten.
Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass die Glockenheide auch eisige Winter gut übersteht und im Frühjahr kräftig austreibt. Es ist wichtig, dass Sie die Glockenheide während des gesamten Winters im Auge behalten und bei Bedarf schnell reagieren, um Schäden zu vermeiden.
Winterharte Glockenheide pflanzen: Standort und Boden
Für eine erfolgreiche Kultivierung der winterharten Glockenheide ist die Wahl des richtigen Standorts und Bodens entscheidend. Beachten Sie dabei folgende Empfehlungen:
Standort
Die Glockenheide bevorzugt sonnige bis halbschattige Plätze. Ein Standort mit mindestens drei Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag ist ideal. Wichtig ist, dass die Pflanze an einem windgeschützten Platz steht, da dies im Winter vor Austrocknung durch eisige Winde schützt.
Bodenbeschaffenheit
Ein durchlässiger, saurer Boden, der gut feucht gehalten werden kann, ist optimal. Glockenheiden gedeihen besonders in humosem, leicht torfigem Substrat, das sicherstellt, dass der Boden nicht austrocknet und keine Staunässe entsteht. Schwerere Böden können Sie mit Sand oder Kies durchlässiger machen. Falls Ihr Boden nicht sauer genug ist, verwenden Sie spezielle Moorbeeterde oder Rhododendronerde, um die benötigten Bodenbedingungen zu schaffen. Achten Sie darauf, dass der pH-Wert des Bodens im sauren Bereich liegt und keine Kalkablagerungen vorhanden sind, da Glockenheiden kalkempfindlich sind.
Vorgehen bei der Pflanzung
Bevor Sie die Pflanzen einsetzen, sollten Sie die Wurzelballen in einem Eimer Wasser gut durchfeuchten. Heben Sie Pflanzlöcher aus, die etwa doppelt so groß wie die Wurzelballen sind, und füllen Sie diese mit dem vorbereiteten Substrat. Ein Pflanzabstand von etwa 20-30 cm ermöglicht es den Pflanzen, sich auszubreiten und in Gruppen eine dekorative Wirkung zu entfalten.
Tipps für die Pflanzung im Kübel
Auch im Kübel können Glockenheiden prächtig gedeihen. Achten Sie auf ein Pflanzgefäß mit Wasserablauf, um Staunässe zu vermeiden. Verwenden Sie Rhododendronerde oder eine Mischung aus Moorbeeterde und Sand als Substrat. Stellen Sie sicher, dass der Kübel an einem sonnigen bis halbschattigen Platz steht und regelmäßig feucht gehalten wird.
Pflanzzeit
Der beste Zeitpunkt für die Pflanzung von Glockenheiden ist im Frühjahr oder Herbst. Bei einer Herbstpflanzung hat die Pflanze ausreichend Zeit, um vor dem Winter anzuwurzeln und sich an den neuen Standort zu gewöhnen.
Diese konkreten Hinweise helfen Ihnen, optimale Bedingungen für Ihre winterharte Glockenheide zu schaffen, sodass sie gesund gedeiht und jedes Jahr mit ihrer ansprechenden Blüte erfreut.