Heidekraut

Winterharte Besenheide: Das müssen Sie wissen

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Die Besenheide ist ein robuster Zwergstrauch, der mit seinen farbenfrohen Blüten den Garten im Herbst verzaubert. Dieser Artikel informiert umfassend über die wichtigsten Aspekte der Kultivierung, von der Standortwahl über die Pflege bis hin zur Vermehrung.

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Heidekraut ist meist sehr gut winterhart

Winterhärte der Besenheide

Die Besenheide ist widerstandsfähig und winterhart und kann kalte Temperaturen gut überstehen. Eine zusätzliche Schutzmaßnahme ist jedoch ratsam, insbesondere bei Temperaturen unter -10 Grad Celsius. Eine Schicht aus Laub oder Tannenzweigen kann die Pflanze vor Kälteschäden bewahren.

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Schutzmaßnahmen bei starkem Frost

Junge Pflanzen sollten durch eine Mulchschicht besser durch den ersten Winter gebracht werden, da dies die Ausbildung der vollen Winterhärte fördert. Bei extrem kalten Wintern empfiehlt sich das Abdecken der Pflanzen mit Reisig oder Vlies. Diese Maßnahmen schützen nicht nur vor Frost, sondern auch vor Trockenschäden durch winterliche Sonneneinstrahlung.

Besenheide im Topf

Die Kultivierung im Topf erfordert besonderen Schutz, weil die Wurzeln in Gefäßen leichter durchfrieren. Stellen Sie die Töpfe an einen geschützten Ort, z.B. nahe an eine Hauswand. Wickeln Sie die Töpfe mit isolierenden Materialien wie Vlies oder Jutesäcken ein, um die Wurzeln vor eisigen Temperaturen zu bewahren.

Winterliche Trockenheit vermeiden

Winterliche Trockenheit kann der Besenheide erheblich schaden. An frostfreien Tagen sollten Sie gießen, um zu verhindern, dass die Pflanze vertrocknet. Achten Sie darauf, dass die Erde stets leicht feucht bleibt, da die immergrünen Blätter auch im Winter Feuchtigkeit benötigen.

Standortbedingungen für Besenheide

Besenheide gedeiht am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten, wobei ein vollsonniger Platz bevorzugt wird. Ein Platz ohne starke Mittagshitze im Sommer ist ideal. Der Boden sollte durchlässig und humos sein, um Staunässe zu vermeiden und eine gute Feuchtigkeitsregulierung zu gewährleisten.

Bodenbeschaffenheit

Die optimale Bodenbeschaffenheit für Besenheide beinhaltet:

  • Durchlässig und humos: Verwenden Sie sandig-humos bis sandig-lehmige Böden mit guter Wasserabführung.
  • Stickstoffarm: Nährstoffarme Böden sind ideal.
  • Saurer pH-Wert: Ein pH-Wert zwischen 4 und 5 ist optimal. Verwenden Sie bei Bedarf Rhododendronerde oder mischen Sie Sand unter, um den Boden anzupassen.
  • Vorbereitung bei lehmigen Böden: Lockern Sie schwere Böden mit Sand und saurer Erde auf, um die Struktur zu verbessern und Staunässe zu vermeiden.

Bei der Kultivierung in Gefäßen sollten diese über ausreichende Drainagelöcher verfügen, um Wasserstaus zu verhindern. Kontrollieren Sie den Feuchtigkeitsgehalt regelmäßig, besonders an heißen und trockenen Sommertagen.

Pflege der Besenheide

Die Besenheide ist pflegeleicht, benötigt aber einige spezifische Pflegemaßnahmen für optimales Wachstum und Blütenpracht.

Gießen

Ein gleichmäßig feuchter Boden ist entscheidend. Verwenden Sie vorzugsweise kalkfreies Wasser, wie etwa Regenwasser, und gießen Sie so, dass die Wurzeln tief eindringen können. Vermeiden Sie jedoch Staunässe, da sie die Wurzeln schädigen kann.

Düngen

Düngen Sie die Besenheide im Frühjahr mit einem speziellen Dünger für Moorbeetpflanzen. Eine zweite Düngung im Sommer sichert die Nährstoffversorgung. Wenn Sie Kompost verwenden, achten Sie darauf, dass dieser sauer wirkt.

Schneiden

Ein jährlicher Rückschnitt im Frühjahr hält die Besenheide kompakt und blühfreudig. Kürzen Sie die Triebe des letzten Jahres um etwa die Hälfte, jedoch nicht bis ins alte Holz, da dies den Neuaustrieb hemmen kann.

Weitere Pflegetipps

  • Mulchen: Eine Mulchschicht im ersten Winter schützt junge Pflanzen vor Frost.
  • Boden: Stellen Sie sicher, dass der Boden durchlässig bleibt, indem Sie regelmäßig auflockern. Feste oder lehmige Böden können mit Sand und Kompost verbessert werden.
  • Topfpflanzen: Besenheide im Topf benötigt eine gute Drainage und darf nicht austrocknen. Tauchen Sie den gesamten Topf in Wasser, wenn die Pflanze ausgetrocknet ist, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Vermehrung der Besenheide

Die Besenheide (Calluna vulgaris) lässt sich durch Stecklinge oder Absenker vermehren. Schneiden Sie im Sommer etwa zehn Zentimeter lange Seitentriebe ohne Blüten. Entlauben Sie die unteren Teile der Stecklinge und setzen Sie sie in eine Anzuchtschale mit saurer Anzuchterde. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht und decken Sie die Stecklinge mit einer transparenten Haube oder Frischhaltefolie ab. Lüften Sie täglich. Nach etwa drei Wochen können die bewurzelten Stecklinge ins Freiland gepflanzt werden.

Alternativ können Sie Besenheide durch Absenker vermehren. Biegen Sie im Herbst einige Seitentriebe auf den Boden, ritzen Sie diese leicht an und bedecken Sie sie mit Erde. Nach einigen Wochen bilden sich neue Wurzeln, und die Absenker können von der Mutterpflanze getrennt und umgepflanzt werden.

Verwendung der Besenheide

Die Besenheide bietet durch ihre attraktive Erscheinung und Anpassungsfähigkeit zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten im Garten und auf dem Balkon.

Gartenbepflanzung und Bodendecker

Durch ihren niedrigen und dichten Wuchs eignet sich die Besenheide hervorragend als Bodendecker. In Massenpflanzungen bildet sie dichte Teppiche, die Unkrautwuchs unterdrücken und dekorative Akzente setzen. Ein Pflanzabstand von etwa 20 Zentimetern gewährleistet ein gleichmäßiges Wachstum und erleichtert die Pflege.

Grabbepflanzung

Besenheide wird oft für die Grabbepflanzung genutzt. Sie hält den Boden bedeckt und bleibt über mehrere Jahre hinweg attraktiv. Verschiedene Sorten mit unterschiedlichen Blühfarben und -zeiten ermöglichen eine ganzjährige Blütenpracht.

Balkon und Terrasse

Auch in Töpfen, Kübeln und Balkonkästen lässt sich die Besenheide gut kultivieren. Kombinationen mit Gräsern, Enzian oder winterharten Gewächsen schaffen eine farbenfrohe Gestaltung. Achten Sie darauf, dass das Pflanzgefäß über ausreichende Drainagelöcher verfügt.

Heidehonig und Bienenweide

Die Besenheide hat einen hohen Nutzen in der Imkerei. Der gewonnene Heidehonig wird für seinen intensiven Geschmack geschätzt. Zudem bietet die Besenheide eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten.

Verwendung in der Volksmedizin und Heilkunde

Historisch wurde Besenheide in der Heilkunde eingesetzt. Ein Aufguss aus ihren Blüten und Blättern wurde zur Behandlung von Atemwegs- und Harnwegsinfektionen sowie zur Linderung von Hautirritationen genutzt. Auch heute spielt sie eine Rolle in der Naturheilkunde, etwa zur Herstellung von Tees und Tinkturen.

Durch die Integration der Besenheide in Ihren Garten tragen Sie nicht nur zur ästhetischen Aufwertung bei, sondern unterstützen auch die lokale Insektenwelt und können von den vielfältigen Anwendungen dieser robusten Pflanze profitieren.

Bilder: Faraonvideo / Shutterstock