Ginkgo

Ginkgo beim Pferd: Wirkung, Anwendung und Dosierung

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Menschen nutzen die Blätter des Ginkgobaums (Ginkgo biloba) bereits seits Jahrtausenden, um Durchblutung und Konzentration zu fördern. In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist das Ginkgoblatt fester Bestandteil vieler Behandlungen. Doch kann Ginkgo auch gegen ähnliche Zwecke beim Pferd eingesetzt werden?

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Ginkgo-Extrakt ist auch für Pferde ein wirkungsvolles Heilmittel
AUF EINEN BLICK
Wofür wird Ginkgo beim Pferd verwendet?
Ginkgo biloba kann bei Pferden zur Förderung der Durchblutung und Konzentration sowie zur Behandlung von Herzproblemen, Hufrehe und anderen Hufproblemen eingesetzt werden. Empfohlen wird eine Dosis von 30 Gramm Blättern pro 600 Kilogramm Körpergewicht und eine Anwendungsdauer von maximal zwei Wochen.

Was bewirkt Ginkgo beim Pferd?

Wie beim Menschen – und auch bei anderen Tieren wie beispielsweise Hunden – wird Ginkgo bei Pferden für folgende Zwecke eingesetzt:

  • bei Herzproblemen, vor allem bei älteren Pferden
  • bei Hufrehe und anderen Hufproblemen
  • allgemein bei Durchblutungsstörungen
  • zur Steigerung der Konzentration bei der Arbeit

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Die Inhaltsstoffe des Ginkgoblatts wirken gemäß verschiedenen Studien durchblutungsfördernd, so dass das Naturprodukt von Tierärzten und Tierheilpraktikern häufig ergänzend zur Therapie gegen Hufrehe – bei der es sich auch nur um eine Durchblutungsstörung der Huflederhaut handelt – sowie bei Herzproblemen empfohlen wird.

Gibt es Studien zu Ginkgo biloba bei Pferden?

Zur Wirkung von Ginkgo beim Menschen gibt es mittlerweile zahlreiche Studien, zur Wirkung beim Pferd existiert eine wissenschaftliche Publikation der Veterinärmedizinischen Universität Wien aus dem Jahre 2014. In dieser Studie konnten die ForscherInnen unter Zuhilfenahme thermografischer Untersuchungen feststellen, dass die Gabe von Ginkgoblättern tatsächlich die Durchblutung im Pferdehuf verbessert.

Ansonsten berichten Tierärzte und Praktiker des Öfteren davon, dass bei Hufrehe vor allem eine Kombination von Ginkgo und speziellen Mineralstoffen für den Huf – die dabei helfen sollen, gesundes Horn auszubilden – hilft. Wissenschaftlich durch Studien nachgewiesen ist dieser Effekt jedoch noch nicht.

Wie wird Ginkgo biloba bei Pferden angewendet?

Ginkgo biloba wird entweder als geschnittenes Blatt ohne weitere Zusätze oder als fertiges Heilmittel in flüssiger bzw. fester Form – meist als Extrakt, Pellets oder Pulver – angewendet. Sie verabreichen Ihrem Pferd Ginkgo ganz unkompliziert im Rahmen der Fütterung – viele Pferde fressen die getrockneten Blätter sehr gern.

Die Anwendung erfolgt stets innerlich, wobei die Dosierung etwa 30 Gramm Blätter auf 600 Kilogramm Körpergewicht betragen sollte. Bei Fertigpräparaten halten Sie sich an die Vorgaben des jeweiligen Herstellers, um eine versehentliche Über- oder Unterdosierung zu vermeiden.

Ist zu viel Ginkgo fürs Pferd schädlich?

Auch gesunde Dinge können im Übermaß schädlich sein – dies hat schon der Schweizer Arzt Paracelsus im 16. Jahrhundert scharfsinnig erkannt. Diese Weisheit gilt auch für Ginkgo, zumal die Blätter des Baumes giftige alicyclische Säuren, etwa die Ginkgolsäure, enthalten. Diese können nicht nur beim Pferd Unwohlsein bis hin zu Vergiftungserscheinungen und sogar Allergien auslösen.

Deshalb erfolgt in der Regel die Empfehlung, Ginkgoblätter nicht dauerhaft zu füttern. Meist sollten diese maximal zwei Wochen am Stück verabreicht werden, um dann eine Pause einzulegen. Zudem sollten Fertigpräparate den naturbelassenen Blättern vorgezogen werden, da Extrakte und Co. häufig weniger der schädlichen Inhaltsstoffe enthalten.

Tipp

Wann sollte Ginkgo bei Pferden nicht angewendet werden?

Des Weiteren sollte aufgrund der bekannten Nebenwirkungen Ginkgo nicht bei trächtigen Pferden sowie bei empfindlichen Tieren bzw. Individuen mit Blutungsneigungen verwendet werden. Zudem kann Ginkgo Hautprobleme, oft in Form von Ekzemen, auslösen.