Mädesüß

Mädesüß: Pflege, Verwendung & Standort der Pflanze

Das Echte Mädesüß (Filipendula ulmaria) ist eine heimische Wildstaude, die mit ihren duftenden Blüten und ihrem robusten Wuchs überzeugt. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Merkmale der Pflanze, von ihrem Standortanspruch über die Verwendungsmöglichkeiten bis hin zur Vermehrung.

Steckbrief

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Pflanzenart
Staude
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Lebenszyklus
Mehrjährig
Wuchs icon
Wuchs
Aufrecht, horstbildend
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Wuchshöhe
50 cm bis 200 cm
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Blütenfarbe
Cremeweiß
Blütenform icon
Blütenform
Radiärsymmetrisch, fünfzählig, in trichterförmigen Blütenständen
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Wuchs

Das Echte Mädesüß ist eine ausdauernde, krautige Staude, die eine Höhe von 50 bis 200 Zentimetern und eine Breite von 40 bis 60 Zentimetern erreicht. Die aufrechten, horstbildenden Pflanzen haben kantige, oft hohle Stängel, die im oberen Teil verzweigen. Die leicht rötlich überlaufenen Stängel tragen wechselständige Laubblätter. Unterhalb der Erde erstreckt sich ein flaches Wurzelsystem mit knollig verdickten Rhizomen, die eine vegetative Vermehrung ermöglichen. Diese Rhizome befinden sich knapp über oder direkt an der Erdoberfläche, sodass das Mädesüß im Winter oberirdisch abstirbt und im Frühjahr erneut austreibt.

Die Blätter erinnern an Ulmenlaub und die Blüten verströmen einen Honig- bis mandelartigen Duft. Diese Eigenschaften tragen zur Attraktivität und Unterscheidung der Pflanze bei.

Blätter

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Blätter des Echten Mädesüß (Filipendula ulmaria) mit gezähnten Rändern.
Foto: Joan Simon | Lizenz: CC BY-SA 2.0 | Quelle: Wikimedia

Die Laubblätter des Echten Mädesüß sind wechselständig am Stängel angeordnet. Sie sind in einen Blattstiel und eine Blattspreite gegliedert. Die unteren Blätter sind lang gestielt, die oberen fast sitzend. Die dunkelgrünen, stark geaderten Blattspreiten sind unterbrochen gefiedert und die Blattunterseiten weiß flaumig behaart. Die größeren Seitenfiedern sind eiförmig und doppelt gesägt. Zusätzlich gibt es kleinere Seitenfiedern, die ebenfalls gezähnt sind, und ein drei- bis fünflappiges Endblättchen.

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Die Nebenblätter sind nieren- oder herzförmig und gezähnt. Bemerkenswert ist die extrem hohe Spaltöffnungsdichte der Laubblätter.

Blüte

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Echtes Mädesüß in voller Blüte, Keila, Nordwest-Estland.
Foto: Ivar Leidus | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Von Juni bis August blüht das Echte Mädesüß mit kleinen, cremeweißen Blüten in trichterförmigen Blütenständen. Diese Blüten verströmen besonders abends einen intensiven Duft nach Mandeln und Honig. Die Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig, mit fünf Kronblättern und fünf dreieckigen Kelchblättern. Die Staubblätter, zwischen 20 und 40, sind doppelt so lang wie die Kronblätter. Die sechs bis zehn freien Fruchtblätter haben weiße Griffel, die in gelben Narben enden.

Nach der Blütezeit entwickeln sich gebogene Nüsschen, die etwa 2 bis 3 Millimeter lang sind. Diese Nüsschen reifen bis Oktober, verfärben sich braun und werden durch Wind und Wasser verbreitet.

Essbarkeit

Mädesüß ist sowohl kulinarisch als auch heilkundlich nutzbar.

  • Blüten: Sie eignen sich für die Zubereitung von aromatischem Tee, der Süßspeisen, Fruchtspeisen und Getränken eine besondere Note verleiht.
  • Blätter: Junge Blätter können für Tee verwendet werden, der harntreibend, entzündungshemmend und antirheumatisch wirken soll. Sie kommen auch in Wildkräutersalaten oder Gemüsegerichten zum Einsatz.
  • Wurzeln: Finden manchmal in speziellen Zubereitungen Verwendung.

Es ist wichtig, Mädesüß nur in moderaten Mengen zu genießen, da es bei übermäßigem Konsum Kopfschmerzen verursachen kann. Schwangere, Stillende und Asthmatiker sollten auf den Verzehr verzichten. Die getrocknete Droge aus der Apotheke ist für Tees zu bevorzugen, da die Inhaltsstoffe stark je nach Standort variieren können.

Anwendungsmöglichkeiten beinhalten unter anderem Sorbets, Wildkräutersalate und aromatisiertes Wasser.

Verwendung

In der Küche und Heilkunde ist das Echte Mädesüß vielseitig einsetzbar:

  • Blüten: Sie eignen sich für Tees, Desserts und aromatisierte Weine.
  • Blätter: Die jungen Blätter können entzündungshemmend und harntreibend wirken.
  • Wurzeln: Manchmal in speziellen Zubereitungen.

Mädesüß wird traditionell bei Erkältungen, rheumatischen Beschwerden, Kopfschmerzen, Blasenentzündungen und Magen-Darm-Problemen angewendet. Aufgrund enthaltener Salicylsäure, Flavonoide und ätherischer Öle, hat die Pflanze schmerz- und entzündungshemmende Eigenschaften.

Welcher Standort ist geeignet?

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Echtes Mädesüß in Blüte, Kleby bei Golczewo, Nordwestpolen.
Foto: Kenraiz | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Das Echte Mädesüß bevorzugt feuchte bis nasse, nährstoffreiche Böden mit einem pH-Wert von leicht sauer bis neutral. Geeignete Orte sind Wassergräben, feuchte Wiesen und Uferbereiche. Ursprünglich in Erlen-Eschenwäldern beheimatet, wächst es häufig in feuchten Bereichen. Es gedeiht bei Licht- und Halbschatten und erreicht in Feuchtgebieten Höhen von 50 bis 200 Zentimetern. Die Pflanze ist winterhart und verträgt strenge Winter. Typische Begleitpflanzen sind Wasserdost, Blutweiderich und Gilbweiderich.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Für optimales Wachstum benötigt Mädesüß durchlässige, humose und nährstoffreiche Böden. Geeignete Bodenarten sind Lehm-, Ton- und Sumpfhumusböden sowie Torfböden. Der Boden sollte feucht sein und einen leicht sauren bis neutralen pH-Wert aufweisen.

Maedesuess pflegen

Mädesüß ist pflegeleicht. Ein Rückschnitt erfolgt im Herbst oder Frühling des folgenden Jahres. Gießen Sie die Pflanze gründlich, um tiefere Wurzelbildung zu fördern. Bei trockenen Sommern ist zusätzliches Wässern erforderlich. Düngen ist meist nicht notwendig, aber bei nährstoffarmen Böden kann gelegentlich Kompost hinzugefügt werden. Befallene Blätter sollten bei Anzeichen von Rostpilz entfernt werden.

Teilen Sie die Horste im Frühjahr oder Herbst, um die Pflanze zu verjüngen oder zu kontrollieren. Mädesüß ist vollständig winterhart und benötigt keinen zusätzlichen Winterschutz.

Maedesuess vermehren

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Samen und Früchte des Echten Mädesüß (Filipendula ulmaria).
Foto: Rasbak | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Mädesüß kann auf verschiedene Weisen vermehrt werden:

  1. Selbstaussaat: Die Samen fallen im Herbst zu Boden und sorgen für natürliche Verbreitung.
  2. Aussaat: Reife Samen im Herbst oder Winter aussäen. Sie benötigen kühle Temperaturen und gleichmäßige Feuchtigkeit zur Keimung.
  3. Teilung des Wurzelstocks: Teilen Sie den Wurzelstock im Frühjahr oder Spätsommer und pflanzen Sie ihn an einer neuen Stelle ein.
  4. Abtrennen von Ausläufern: Abtrennen und Einpflanzen von Ausläufern im Frühjahr oder Spätsommer.

Sorten & Arten

Das Echte Mädesüß bietet verschiedene Sorten:

Echtes Mädesüß (Wildform): Üppige, cremeweiße Blüten, Blütezeit von Juni bis August, Höhe bis 200 Zentimeter.

Echtes Mädesüß ‚Plena‘: Gefüllte, weiße Blüten, Blütezeit von Juni bis August, Höhe bis 100 Zentimeter.

Echtes Mädesüß ‚Aurea‘: Goldgelbes Laub mit weißen Blüten, Blütezeit von Juni bis August, Höhe bis 180 Zentimeter.

Echtes Mädesüß ‚Variegata‘: Grün-weiß panaschierte Blätter, Blütezeit von Juni bis August, Höhe bis 80 Zentimeter.

Diese Sorten eignen sich für verschiedene Standortbedingungen und verleiht naturnahen Gärten ästhetische und ökologische Vorteile.

Maedesuess richtig schneiden

Das Schneiden von Mädesüß erfolgt nach der Blütezeit, um Selbstaussaat zu verhindern und die Pflanze zu pflegen. Im späten Winter oder frühen Frühjahr wird das abgestorbene Laub zurückgeschnitten. Belassen Sie die Pflanzenteile als Winterschutz und Insektenquartier. Schneiden Sie die abgestorbenen Teile etwa handhoch über dem Boden ab und verwenden Sie das Schnittgut als Mulch (13,00€ bei Amazon*) im Beet.

Durch diese Maßnahmen bleibt das Mädesüß vital und bietet gleichzeitig Lebensraum für nützliche Insekten.

Häufig gestellte Fragen

Warum kann das Echte Mädesüß Kopfschmerzen verursachen und wer sollte es meiden?

Das Echte Mädesüß enthält Salicylsäure, Flavonoide und ätherische Öle. Besonders bei übermäßigem Konsum kann es Kopfschmerzen auslösen. Schwangere, Stillende und Asthmatiker sollten den Verzehr von Mädesüß vermeiden, da die Inhaltsstoffe für diese Personengruppen potenziell schädlich sein können.

Was ist die hohe Spaltöffnungsdichte von Mädesüß und wo zeigt sich diese?

Die Blätter des Echten Mädesüß besitzen eine extrem hohe Spaltöffnungsdichte von 1300 je Quadratmillimeter, was für eine Pflanze ungewöhnlich hoch ist. Diese Spaltöffnungsdichte ist in den dunkelgrünen, stark geaderten Blattspreiten der Pflanze zu finden und trägt zur effizienten Regulierung des Wasserhaushalts und Gasaustauschs bei.

Wie macht man einen besonders aromatischen Tee aus Mädesüß?

Für einen aromatischen Tee können Sie die Blüten des Echten Mädesüß verwenden. Diese Blüten verströmen einen süßlich-herben Duft, der Getränken eine besondere Note verleiht. Junge Blätter lassen sich ebenfalls für Tee verwenden, welcher unter anderem harntreibend und entzündungshemmend wirken soll. Aufgrund ihrer variablen Inhaltsstoffe je nach Standort ist es ratsam, getrocknete Mädesüßblüten aus der Apotheke zu verwenden.

Welchen historischen Nutzen hatte Mädesüß und welche berühmte Persönlichkeit soll es geschätzt haben?

Historisch wurde Mädesüß als Streukraut verwendet, um am Morgen Fußböden zu bestreuen. In England wurde es Duftpotpourris beigemischt, und es war eine bevorzugte Aromapflanze der englischen Königin Elisabeth I. (1533–1603). Der süß-herbe Duft wurde allgemein als angenehm empfunden, obwohl er von einigen als zu aufdringlich betrachtet wurde, was der Pflanze auch den volkstümlichen Namen „Wiesenschabe“ einbrachte.

Bilder: hhelene / stock.adobe.com