Schlangenbart

Schlangenbart im Garten: Schmuckstaude mit besonderem Charme

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Lesen Sie hier einen kommentierten Schlangenbart-Steckbrief mit Erläuterungen zu Wachstum und schönen Sorten. Wie Sie schwarzes Schlangengras richtig pflanzen und pflegen, bringen wissenswerte Tipps auf den Punkt.

schlangenbart
Der Schwarze Schlangenbart lässt sich schön mit andersfarbigen Gräsern kombinieren
AUF EINEN BLICK
Was zeichnet den Schlangenbart (Ophiopogon planiscapus) aus?
Der Schlangenbart (Ophiopogon planiscapus) ist eine bodendeckende, immergrüne Staude aus der Familie der Spargelgewächse. Sie wächst in lockerrasiger Form, erreicht eine Wuchshöhe von 10-20 cm und bildet grasartige Blätter. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September und zeigt traubenförmige, glockenförmige Blüten.

Steckbrief

  • Wissenschaftlicher Name: Ophiopogon planiscapus
  • Familie: Spargelgewächse (Asparagaceae)
  • Herkunft: Asien
  • Wuchstyp: Staude
  • Wuchsform: lockerrasig, bodendeckend
  • Wuchshöhe: 10 cm bis 20 cm
  • Blatt: grasartig, immergrün
  • Blüte: traubig, glockenförmig
  • Frucht: Beere
  • Giftigkeit: schwach giftig
  • Winterhärte: winterhart
  • Verwendung: Bodendecker, Unterpflanzung, Einfassung

Wachstum

Schlangenbart ist eine asiatische Staude mit dem Erscheinungsbild von Ziergras. Botanisch zählt Ophiopogon planiscapus zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) und ist entfernt verwandt mit Maiglöckchen (Convallaria majalis) oder Elefantenfuß (Beaucarnea). Markenzeichen der japanischen Zierpflanze ist ein extravagantes Wachstum mit diesen Eigenschaften:

  • Wuchstyp: immergrüne Staude in Ziergras-Optik, glockenförmige Blüten im Sommer, blauschwarze Beeren im Herbst.
  • Wuchsform: aufrecht, bogig überhängend, locker-buschig, polsterbildend.
  • Wuchshöhe: 10 cm bis 20 cm, selten bis 30 cm.
  • Wuchsbreite: 20 cm bis 30 cm, selten bis 100 cm.
  • Wurzeln: kurze, verdickte Rhizome mit Ausläufern.
  • Gärtnerisch interessante Eigenschaften: pflegeleicht, winterhart, schattenverträglich, schnittfest, kalkempfindlich, bodendeckend, schwach giftige Früchte, schöne Beet- und Topfpflanze.

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Blatt

Direkt aus dem verdickten Wurzelstock sprießen ganzjährig schmucke Blätter mit diesen Merkmalen:

  • Blattform: lanzettlich mit abgerundeter Spitze, ganzrandig.
  • Blattfarbe: dunkelgrün (Ursprungsart), dunkelpurpurrot bis schwarz oder grün-gelb-gestreift (Sorten).
  • Blattlänge: 20 cm bis 40 cm, gelegentlich bis 65 cm.
  • Blattbreite: 0,7 cm bis 1,5 cm, selten bis 2 cm.

Video: So sieht Schwarzblättriger Schlangenbart aus

Blüte

Bis zum Beginn der Blütezeit ist immergrüner Schlangenbart von Ziergras, wie Japanseggen (Carex morrowii), kaum zu unterscheiden. Aufgedeckt wird sein botanischer Status als Staude, wenn sich diese Blüten entfalten:

  • Blütenstand: Traube mit nickenden Einzelblüten.
  • Einzelblüte: kurz gestielt, glockenförmig.
  • Blütenfarbe: strahlend weiß bis zart-violett überhaucht.
  • Blütezeit: Juni bis September.

Frucht

Dekoratives Finish einer Schlangenbart-Blütezeit sind zierende Früchte mit diesen Attributen:

  • Fruchttyp: Beere mit 1 bis 4 Samen.
  • Fruchtfarbe: stahlblau bis blauschwarz.
  • Fruchtgröße: erbsengroß
  • Besonderheit: schwach giftig, nicht essbar.

Arten und Sorten

Die grünblättrige Ursprungsart Ophiopogon planiscapus fungiert primär als florale Vorlage für die Züchtung spektakulärer Kultivare. Folgende Tabelle stellt Ihnen den Schlangenbart-Stammvater und zwei seiner bekanntesten Sorten näher vor:

Arten und Sorten Schlangenbart (Ursprungsart) Schwarzblättriger Schlangenbart Dunkelblättriger Schlangenbart
Botanischer Name Ophiopogon planiscapus Ophiopogon planiscapus ‚Niger‘ Ophiopogon planiscapus ‚Black Dragon‘
Blattfarbe dunkelgrün schwarz, dunkelgrüne Basis schwarzgrün
Wuchshöhe 10-20 cm 10-20 cm 20-40 cm
Wuchsbreite 20-30 cm 20-30 cm 20-30 cm
Blütenfarbe strahlend-weiß mit hellviolettem Schimmer zartviolett blassviolett
Fruchtschmuck stahlblau blauschwarz schwarzviolett

Die zeitgenössische Gartengestaltung hat schwarzes Schlangenbart-Gras entdeckt. Sensationell fügt sich die dunkellaubige Staude ein in die hellen Kiesflächen japanischer Gärten. Gepflanzt im weißen Topf setzt schwarzblättriger Schlangenbart im Zen-Garten auf dem Balkon stylische Akzente. Die moderne Wohnraumgestaltung favorisiert die pflegeleichte Staude als angesagte Zimmerpflanze.

Schlangenbart pflanzen

Beste Pflanzzeit für Schlangenbart ist im Frühling. Ab Ende Februar kann man die pflanzfertigen Stauden in Baumschule und Staudengärtnerei kaufen. Marktübliche Preise für Topfware bewegen sich zwischen 9,90 Euro und 18,90 Euro. Wo und wie Sie schwarzes Schlangenbart-Gras richtig pflanzen, lesen Sie hier:

Standort

Idealerweise wird die Schlangenbart-Staude im Halbschatten gepflanzt. Am sonnigen Standort bleicht die Blattfarbe aus. Schattige Lagen werden mit einer spärlichen Blütezeit quittiert.

Gut zu wissen: Die lokale Lichtintensität steht im engen Zusammenhang mit der Blattfarbe. Schwarzer Schlangenbart entfaltet sein Optimum bei 800 bis 1000 Lux. Gestreifte Arten benötigen mit 1200 bis 1600 Lux mehr Licht.

Boden, Substrat

Ein ganzjährig dekoratives Schlangenbart-Wachstum profitiert von diesen Boden- und Substratqualitäten:

Pflanz-Tipps

Schlangenbart ist einfach zu pflanzen. Diese Pflanz-Tipps weisen hin auf wichtige Details:

  • Vor der Pflanzung den Wurzelballen in Regenwasser stellen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
  • Das Pflanzloch ist 1,5-mal größer, als der ausgetopfte Wurzelballen.
  • Der Pflanzabstand beträgt 20 cm bis 25 cm, respektive 15 bis 17 Pflanzen je m².
  • Topfsubstrat einfüllen über einer fingerdicken Schicht aus Blähton als Drainage.

Wussten Sie, dass Trockenstress die häufigste Ursache ist, wenn Schlangenbart nicht anwächst? Gießen Sie daher die Staude am Pflanztag und in der Folgezeit regelmäßig.

Exkurs

Schwarzer Schlangenbart kombinieren – Tipps

Mit seinem dunklen Blattschopf lässt Schlangenbart gelblaubige Nachbarn erstrahlen. Empfehlenswerte Kombi-Partner sind: Gold-Freiland-Fuchsie (Fuchsia magellanica var. gracilis ‚Aurea‘), Gelbes Flattergras (Milium effusum ‚Aureum‘) oder die Gold-Funkie (Hosta ‚June Fever‘). Als Unterpflanzung harmoniert Schwarzblättriger Schlangenbart ‚Black Dragon‘ eindrucksvoll mit goldgelben Ahornarten, wie Japanischem Schlitzahorn (Acer palmatum ‚Aureum‘)

Schlangenbart pflegen

Im geschützten Halbschatten erweist sich eine Schlangenbart-Staude als sehr pflegeleicht. Die folgenden Tipps machen Sie vertraut mit allen wichtigen Pflegemaßnahmen:

Gießen

  • Beeterde und Substrat ganzjährig gleichmäßig feucht halten.
  • Vorrangig mit gesammeltem Regenwasser oder abgestandenem Leitungswasser gießen.

Düngen

  • Beetpflanzen im März und Juni düngen mit Kompost und Hornspänen, nicht einharken, sondern einregnen.
  • Topfpflanzen von April bis Anfang August alle 2 Wochen düngen mit einem organischen Flüssigdünger (z. B. Oscorna Animalin (39,00€ bei Amazon*)).

Schneiden

  • Immergrüne Schlangenbart-Staude nicht zurückschneiden.
  • Vereinzelte, eingetrocknete Blätter im Februar/März aus dem Blattschopf zupfen oder schneiden.
  • Extra-Tipp: Im Familiengarten verwelkte Blütenstände ausputzen, damit sich keine giftigen Beeren bilden, die kleine Kinder zum Naschen verleiten.

Überwintern

  • Ophiopogon planiscapus im Beet abdecken mit Nadelreisig oder atmungsaktivem Vlies (unter einer Laubschicht besteht Fäulnisgefahr).
  • Schlangenbart im Topf hell und frostfrei überwintern bei 8° bis 10° Celsius.
  • Winterpflege: bei Trockenheit gießen (im Beet an frostfreien Tagen), ab August nicht mehr düngen.

Vermehren

  • Schlangenbart-Staude im März/April durch Teilung vermehren.
  • Wurzelballen in Teilstücke zerlegen mit 10 bis 15 Blättern.
  • Teilstücke am halbschattigen Standort oder in einen Topf mit Substrat einpflanzen.

Krankheiten und Schädlinge

  • Häufige Schädlinge: Läuse, Spinnmilben, Thripse und Gewitterfliegen-Larven.
  • Bei Befall auf den Blattunterseiten: Parasiten abbrausen, Blattschopf besprühen mit Seifen-Spiritus-Lösung.
  • Bei zusätzlichen Blattflecken auf der Oberseite: durch fortgeschrittenen Schädlingsbefall betroffene Blätter entfernen.

Beliebte Sorten

Über die Top-Kultivare obiger Steckbrief-Liste hinaus wetteifern diese schönen Schlangenbart-Sorten um Ihre Gunst:

  • Japanischer Schlangenbart (Ophiopogon japonicus): grasähnliche Kleinstaude, dunkelgrüne bis schwarzgrüne Blätter, weiße, hellviolett changierende Glockenblüten von Juli bis August, gefolgt von sattblauen Beeren im Herbst.
  • Kleiner Schlangenbart ‚Minor‘: dunkelgrüne Zwerg-Sorte mit weißen Glockenblüten und stahlblauen Früchten, Wuchshöhe 5 cm bis 10 cm, Wuchsbreite 10 cm bis 20 cm.
  • Nigrescens: Premium-Sorte begeistert mit dunkel-purpur-violetten Blättern, rosa-weißen Perlblüten und schwarzblauen Beeren.
  • Little Tabby: seltene panaschierte Sorte mit dunkelgrünen, weiß gerandeten Blättern, weißen Blüten und dunkelblauen Früchten.

FAQ

Ist Schwarzer Schlangenbart winterhart?

Am richtigen Standort ist ausgepflanzter Schwarzer Schlangenbart (Ophiopogon planiscapus ‚Niger‘) winterhart bis – 20° Celsius. Zum Schutz vor Kahlfrost, praller Wintersonne und anderen Wetterkapriolen ist ein leichter Winterschutz zu empfehlen. Als Topfpflanze ist die asiatische Kleinstaude angreifbar für Frostschäden und sollte im hellen, frostfreien Winterquartier überwintern.

Gibt es schwarzes Gras?

Hinter dem Erscheinungsbild schwarzer Gräser verbirgt sich die wahrscheinlich schwärzeste Staude überhaupt. Es handelt sich um den Schwarzblättrigen Schlangenbart ‚Niger‘. Die grasähnlichen, schwarzgrünen Blätter sind kaum von einem Ziergras zu unterscheiden. Stammvater der spektakulären Sorte ist die grünlaubige Schlangenbart-Ursprungsart Ophiopogon planiscapus, die in Asien beheimatet ist.

Mein grüner Schlangenbart ist nach dem Winter braun verfärbt. Was tun?

Das beschriebene Schadbild deutet auf zwei Ursachen hin. Entweder hat Ihr Schlangenbart einen Frostschaden oder Sonnenbrand erlitten. In beiden Fällen sind die Blätter irreversibel geschädigt. Schneiden Sie die Staude bis Handbreit über dem Boden zurück. Mit Beginn der neuen Wachstumsphase sprießt frisches Laub.

Bilder: guentermanaus / Shutterstock