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Getreide mahlen: Wie mache ich es richtig und warum?

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Die Ernte ist eingefahren, die Körner sind gereinigt, doch die Arbeit ist noch lange nicht getan. Als nächstes folgt das Mahlen des Getreides. Nur in dieser Form ist es möglich, die eingebrachte Ernte zu Brot zu verarbeiten. Sie haben zum ersten Mal Getreide aus eigenem Anbau geerntet und sind deshalb noch unerfahren auf dem Gebiet? Keine Sorge, in diese Artikel finden Sie alle Informationen, die Sie benötigen, um erfolgreich Brot herzustellen.

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Getreide daheim mahlen ist aufwändig und macht Dreck, lohnt sich aber
AUF EINEN BLICK
Warum sollte man Getreide selbst mahlen?
Getreide mahlen lohnt sich, weil selbstgemahlenes Mehl mehr Ballaststoffe und Vitamine enthält, Allergikern Sicherheit bietet und bedarfsgerecht dosierbar ist. Eine Getreidemühle ist notwendig, um trockene Körner in Mehl zu verwandeln.

Lohnt sich der Aufwand?

Natürlich bereitet das Mahlen des Getreides ein bisschen Aufwand. Sie sollten sich aber unbedingt die Zeit nehmen, denn selbst gemahlenes Getreide bringt viele Vorteile mit sich:
Vollkornprodukte gelten als gesünder als Weizenmehl. Da die Schale des Korns bei der Verarbeitung erhalten bleibt, enthalten die Backwaren mehr Nährstoffe und Vitamine. Da Weizen das am häufigsten angebaute Getreide in Deutschland ist, ist das Mehl besonders preiswert. Um die Produktionskosten so gering wie möglich zu halten, mischen viele Hersteller dem selbst dem Industriebrot aus dem Supermarkt, das als Vollkornprodukt deklariert wird, Weizenmehl unter. Mahlen Sie Ihr Getreide hingegen selbst, können Sie sicher sein, ein vollwertiges, reines Endprodukt zu erhalten.

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Das ist vor allem für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit von hoher Relevanz. Vertragen Sie das Klebeeiweiß nicht, dürfen keine Spuren jener Getreidesorten in Ihrem Mehl auftauchen, die Gluten enthalten. Allergikerfreundliches Mehl erhalten Sie zwar inzwischen auch im Handel, jedoch besteht hier immer die Gefahr, dass zuvor glutenhaltige Mehlsorten in der Mühle verarbeitet wurden. Reste könnten sich unter Ihr Getreide mischen.

Ein weiterer Vorteil des eigenen Mahlens ist die genaue Dosierung. Zum Binden von Soßen benötigen Sie in der Regel nur kleine Mengen. Mit einer eigenen Mühle können Sie Ihr Mehl bedarfsgerecht erzeugen. Bleibt doch einmal etwas übrig, lesen Sie auf dieser Seite, wie Sie Ihr Getreide am besten lagern.
Alles in einem enthält selbst gemahlenes Mehl viel mehr Ballaststoffe und Vitamine. Es ist nicht nur gesünder, sondern schmeckt auch viel besser.

Anleitung

Um Ihr Getreide selber zu mahlen, benötigen Sie eine Mühle. Diese gibt es je nach gewünschten Funktionen in nahezu allen Preisklassen. Auf folgende Dinge sollten Sie achten:

  • Das Korn muss ausreichend trocken sein.
  • Eine verklebte Mühle reinigen Sie, indem Sie Reis durch das Mahlwerk laufen lassen. Dieser entzieht das Wasser.
  • Im Anschluss müssen Sie die Mühle mit einem trockenen(!) Pinsel reinigen.

Tipp

Eine weitere Möglichkeit, Getreide zu verarbeiten, ist die Körner zu keimen.

Bilder: Anton Brehov / Shutterstock