Teich

Gartenteich-Steine: Richtige Auswahl & Gestaltungstipps

Die Gesteinsauswahl beeinflusst Wasserqualität und Teichökologie. Dieser Artikel beleuchtet die Bedeutung kalkhaltiger und kalkfreier Gesteinsarten und gibt Tipps zur Gartenteichgestaltung mit Steinen.

Kalkhaltige und kalkfreie Gesteinsarten im Gartenteich

Bei der Gestaltung und Instandhaltung Ihres Gartenteichs spielt die Auswahl der richtigen Gesteinsarten eine wesentliche Rolle. Der Kalkgehalt der Steine beeinflusst nicht nur die Wasserqualität, sondern auch das ökologische Gleichgewicht im Teich.

Kalkhaltige Gesteinsarten bergen die Gefahr, die Karbonathärte des Wassers zu erhöhen. Dies führt zu unerwünschtem Algenwachstum, da härteres Wasser den Algen bessere Wachstumsbedingungen bietet. Zu den häufig verwendeten kalkhaltigen Gesteinen gehören Kalkstein, Marmor, Sandstein und Dolomit. Alle diese Gesteinsarten enthalten Kalziumkarbonat, das sich im Wasser lösen kann und somit den Kalkgehalt erhöht.

Für eine stabilere Wasserqualität empfehlen sich hingegen kalkarme oder kalkfreie Gesteinsarten, da diese den Kalkgehalt des Wassers nicht beeinflussen. Geeignete Gesteine sind Diabas, Basalt, Granit, Schiefer, Flusskies sowie Quarzkiese und -sande. Diese Gesteine enthalten nur geringe Mengen an Kalziumkarbonat und beeinträchtigen daher das Wasser nicht.

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Ihre Wahl der Gesteinsarten sollte abhängig von der bestehenden Wasserhärte getroffen werden. Wenn Ihr Wasser bereits eine hohe Karbonathärte aufweist, sollten Sie unbedingt kalkfreie Gesteine verwenden, um eine weitere Härtebildung zu vermeiden. Bei weichem Wasser ist jedoch die Verwendung von kalkhaltigen Steinen in geringen Mengen vertretbar und kann den pH-Wert stabilisieren.

Beachten Sie auch, dass scharfkantige Steine die Teichfolie beschädigen können. Verwenden Sie daher vorzugsweise runde Kieselsteine und vermeiden Sie Splitt oder Schotter, um die Lebensdauer Ihrer Teichanlage zu verlängern.

Nährstoffeintrag durch Steine minimieren

Um das Risiko eines übermäßigen Nährstoffeintrags in Ihren Gartenteich zu verringern, sollten Sie bereits bei der Planung und Gestaltung des Teichs vorsichtig vorgehen. Einige einfache Maßnahmen können dabei helfen:

Den Teich erhöht anlegen: Ein leicht erhöhter Teichrand verhindert, dass Regenwasser von umliegenden gedüngten Flächen in den Teich gelangt. Achten Sie darauf, den Teichrand gut zu verdichten und eine funktionierende Kapillarsperre anzulegen, um die Wasseraufnahme durch umliegende Pflanzen zu minimieren.

Gräben und Kiesbetten verwenden: In kritischen Randbereichen können kleine Gräben angelegt werden, um Hangwasser abzufangen. Füllen Sie diese Gräben mit saugfähigem Kies, um das Wasser zu filtern und überschüssige Nährstoffe zurückzuhalten.

Düngung vermeiden: Verzichten Sie in unmittelbarer Teichnähe auf die Verwendung von Düngemitteln. Dies reduziert die Gefahr, dass Nährstoffe durch Regenwasser in den Teich gespült werden und verstärktes Algenwachstum verursachen.

Kapillarsperren instand halten: Prüfen Sie regelmäßig die Integrität der Kapillarsperren rund um den Teich. Beschädigte Sperren ermöglichen es gedüngtem Substrat, in den Teich zu gelangen, was dem Wasserhaushalt schadet.

Entfernung von kalkhaltigen Steinen aus dem Teichbereich

Falls sich bereits kalkhaltige Steine in oder um Ihren Gartenteich befinden, ist es wichtig, diese zeitnah zu entfernen, um eine Erhöhung der Wasserhärte zu vermeiden. Hartes Wasser begünstigt das Wachstum von Algen und beeinträchtigt das ökologische Gleichgewicht im Teich.

  1. Steine in Gewässernähe entfernen: Untersuchen Sie die Bereiche um den Teich, insbesondere dort, wo Regenwasser in den Teich abfließen kann. Kalkhaltige Steine sollten im Umkreis von 5 bis 10 Metern entfernt oder durch kalkfreie Alternativen ersetzt werden. Ersetzen Sie besonders kalkhaltige Gehwege, Splitt, Kies oder wassergebundene Wegdecken durch kalkfreie Alternativen wie Granit oder Schiefer.
  2. Überprüfung von Gabionen: Kontrollieren Sie Gabionen und andere steinhaltige Elemente auf ihren Kalkgehalt. Entfernen oder ersetzen Sie kalkhaltiges Material, um einen Anstieg der Wasserhärte zu verhindern.
  3. Vermeidung von scharfkantigen Steinen: Achten Sie bei der Entfernung von kalkhaltigen Steinen auf die Unversehrtheit der Teichfolie, um Beschädigungen zu vermeiden. Verwenden Sie runde Kiessteine, die weniger Abrieb und mechanische Belastung verursachen.
  4. Teich leerpumpen bei starkem Befall: Falls größere Mengen kalkhaltiger Kieselsteine in den Teich gefallen sind, sollten Sie das Gewässer leeren und den Teichschlamm sowie die Kiesel vollständig entfernen. Achten Sie hierbei besonders auf die Teichfolie, um Beschädigungen zu vermeiden.

Verwendung von Steinen zur Teichgestaltung

Steine bieten vielfältige Möglichkeiten zur Gestaltung Ihres Gartenteichs und tragen zu einer natürlichen und ästhetischen Integration in den Garten bei. Verschiedene Steinarten können dabei unterschiedliche Funktionen erfüllen, von der Teichumrandung über Trittsteine bis hin zu gestalterischen Elementen im und am Teich.

Gestaltung des Teichrandes

Große Natursteine eignen sich hervorragend, um den Teichrand zu kaschieren und der Teichfolie einen ästhetischen Abschluss zu verleihen. Steinplatten können hier als Trittsteine zum Ufer fungieren und gleichzeitig die Übergänge harmonisch gestalten. Für eine natürliche Optik eignen sich gebrochene Steinplatten, die zusammen mit Pflanzen einen rustikalen oder romantischen Charakter erzeugen.

Dekorative Elemente

Für eine abwechslungsreiche Teichlandschaft können Findlinge und Felsblöcke verwendet werden. Diese großformatigen Steine schaffen Struktur und dienen als Kontrast zu den Teichpflanzen. Auch kleinere Steine und Kiesel lassen sich gut integrieren, etwa für Kieswege am Ufer oder in Randbereichen des Teichs.

Bachläufe und Wasserfälle

Zur Gestaltung von Bachläufen und Wasserfällen sind schieferartige Bruchsteine besonders geeignet. Ihre natürliche Optik und unterschiedlichen Größen ermöglichen eine flexible und naturnahe Anordnung. Achten Sie darauf, die Steine stabil zu verlegen, besonders wenn diese begangen werden sollen. Es empfiehlt sich eine feste Verlegung auf Zement- oder Betonuntergrund.

Schaffung von Ruhe- und Rückzugsorten

Um Tieren und Pflanzen im Teich Rückzugsorte zu bieten, können Sie Steine in verschiedenen Größen und Formen verwenden. Große Steine dienen als visuelle Ankerpunkte, während kleinere Steine und Kiesflächen Lebensräume für Insekten und Amphibien bieten.

Praktische Tipps

  • Vermeiden Sie den Einsatz von Steinen, die Wasser aufnehmen, da diese im Winter bei Frost brechen können.
  • Kombinieren Sie größere Findlinge mit feinerem Flusskies, um eine natürliche Erscheinung zu erzielen.
  • Lassen Sie einen Teil des Ufers unberührt, damit sich Pflanzen und Tiere problemlos ansiedeln können.

Durch die bewusste Auswahl und Anordnung von Steinen können Sie die Schönheit und Funktionalität Ihres Gartenteichs erheblich steigern und eine harmonische Integration in die Umgebung erreichen.

Bilder: alexkatkov / Shutterstock