Teich

Ist Ihr Gartenteich undicht? So gehen Sie vor beim Abdichten

Artikel zitieren

Die fachgerechte Abdichtung ist entscheidend für die Langlebigkeit und Funktionstüchtigkeit eines jeden Gartenteichs. Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Teicharten und passende Abdichtungsmethoden, Materialeigenschaften sowie schrittweise Anleitungen zur fachgerechten Abdichtung und Reparatur.

Gartenteich undicht
Das Leck im Gartenteich zu finden, ist die schwierigste Aufgabe

Arten von Gartenteichen und deren Abdichtung

Gartenteiche können verschiedene Formen und Funktionen haben, die jeweils spezielle Anforderungen an die Abdichtung stellen. Bevor Sie mit der Abdichtung beginnen, ist es wichtig, den genauen Teichtyp zu bestimmen, da jeder seine eigenen Besonderheiten hat. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der gängigsten Gartenteicharten und deren spezifische Abdichtungsmethoden.

Lesen Sie auch

Schwimmteiche

Schwimmteiche kombinieren einen Schwimmbereich mit einem Regenerationsbereich, in dem Wasserpflanzen als natürliche Filter fungieren. Durch die intensive Nutzung und die freie Wasseroberfläche ist die UV-Belastung hoch. Um UV-Strahlung und mechanischen Beschädigungen entgegenzuwirken, empfiehlt sich eine zusätzliche Panzerung der Teichfolie.

Fischteiche

In Fischteichen leben Fische, die Pflanzen verzehren und dadurch oft Teile der Teichfolie ungeschützt der Sonne aussetzen. Hier sollten Sie eine UV-beständige Teichfolie verwenden und eventuell auch eine Schutzschicht aus Vlies oder Sand integrieren, um mechanische Schäden zu vermeiden.

Naturteiche

Naturteiche zeichnen sich durch eine dichte Unterwasservegetation aus, die durch ihre Schattenwirkung die Teichfolie vor UV-Strahlung schützt. Meist genügt hier eine einfache Teichfolie, unterstützt durch eine natürliche Beschattung von Wasserpflanzen und Seerosen.

Zierteiche

Zierteiche sind oft kleinere Teiche mit überwiegend dekorativem Charakter. Die dichte Bepflanzung, meist mit Seerosen, sorgt für ausreichenden UV-Schutz. Aufgrund des geringen mechanischen Risikos genügt in der Regel eine Teichfolie ohne zusätzliche Schutzeinrichtungen.

Filterteiche

Filterteiche dienen der Wasseraufbereitung und beherbergen dichte Pflanzenbestände, die das Wasser klären. Das angesammelte Sediment muss regelmäßig entfernt werden, wodurch die Teichfolie gefährdet sein kann. Eine zusätzliche Schutzschicht, beispielsweise aus Vlies, ist daher ratsam.

Feuerlöschteiche

Feuerlöschteiche müssen stets mit ausreichend Wasser gefüllt sein, um im Notfall einsatzbereit zu sein. Eine hochwertige, UV-beständige Folie ist hier essenziell, um Wasserverlust zu verhindern. Eine Panzerung im Ansaugbereich kann zusätzliche Sicherheit bieten.

Kläranlagen

Teichkläranlagen setzen auf natürliche Methoden zur Wasserreinigung und bedürfen daher einer robusten Abdichtung, die chemisch stabil ist. PE- oder EPDM-Folien sind hierbei besonders geeignet, da sie beständig gegen chemische Einflüsse sind. Während der gelegentlichen Entschlammung ist eine Schutzschicht ratsam, um die Folie vor Beschädigungen zu schützen.

Pferde-Schwimmbecken

Pferde-Schwimmbecken dienen der Rehabilitation und dem Training von Pferden. Hier ist eine besonders robuste Abdichtung erforderlich, meist wird eine PE-Folie verwendet, die zusätzlich durch eine massive Schutzschicht, wie Beton oder Vlies, gesichert wird.

Materialwahl für die Teichabdichtung

Die Wahl des geeigneten Materials für die Abdichtung Ihres Gartenteichs hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Teichgröße, die Bodenbeschaffenheit, der Nutzungszweck und das verfügbare Budget. Hier sind die gängigsten Materialien zur Abdichtung von Teichen und ihre spezifischen Eigenschaften:

Teichfolie: Teichfolien sind die am häufigsten verwendete Methode zur Abdichtung von Gartenteichen. Sie sind flexibel, relativ kostengünstig und in verschiedenen Materialien und Stärken erhältlich.

  • Polyethylen (PE) Folie: Widerstandsfähig und preiswert, jedoch weniger flexibel.
  • EPDM-Folie: Besonders langlebig, elastisch und UV-beständig, jedoch teurer.
  • PVC-Folie: Günstig, verliert jedoch mit der Zeit ihre Weichmacher und kann spröde werden.

Flüssigfolie: Aufgestrichen auf die Teichoberfläche, die zu einer wasserdichten Schicht aushärtet. Besonders geeignet für komplizierte Teichformen und schwer zugängliche Bereiche.

Lehm und Ton: Für naturnahe Teiche, bieten eine atmungsaktive Abdichtung und schaffen ein ideales Milieu für Teichpflanzen. Erfordern jedoch regelmäßige Wartung.

Beton: Langlebig und resistent gegen mechanische Einflüsse, kann jedoch unter extremen Wetterbedingungen zu Rissen neigen, die zusätzliche Abdichtung erfordern.

Glasfaser-Kunststoff (GFK): Robust und langlebig, geeignet für vorgeformte Teiche, widerstandsfähig gegen Wasser und Witterung.

Bei der Entscheidung für ein Abdichtungsmaterial sollten Sie nicht nur die Materialeigenschaften, sondern auch die spezifischen Anforderungen Ihres Teichs berücksichtigen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Abdichtung mit Teichfolie

Das Abdichten mit Teichfolie ist eine bewährte Methode, die sich für fast alle Gartenteicharten eignet. Hier finden Sie eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung:

1. Planung und Vorbereitung

  • Bestimmen Sie die Teichgröße und -form, und berechnen Sie die benötigte Teichfoliengröße. Planen Sie einen Überstand von mindestens 50 cm an den Rändern ein.
  • Wählen Sie einen geeigneten Standort, der von Bäumen und Sträuchern entfernt ist, um das Eindringen von Wurzeln zu vermeiden.

2. Aushub und Untergrundvorbereitung

  • Heben Sie die Teichgrube entsprechend den geplanten Maßen aus und formen Sie flache Stufen oder Terrassen für eine stabile Bepflanzung und einfache Wartung.
  • Entfernen Sie alle Steine, Wurzeln und spitzen Gegenstände aus der Grube, um Beschädigungen der Folie zu verhindern.
  • Glätten Sie den Untergrund und gleichen größere Unebenheiten mit einer Sandschicht von etwa 5 bis 10 cm aus.

3. Verlegen von Teichvlies

  • Decken Sie die gesamte Teichgrube gleichmäßig mit Teichvlies ab, um die Teichfolie vor mechanischen Schäden zu schützen. Überlappen Sie die Bahnen um etwa 10 cm.

4. Teichfolie verlegen

  • Verlegen Sie die Teichfolie an einem warmen Tag, da sich das Material dann besser an die Teichform anpasst. Breiten Sie die Teichfolie vorsichtig über dem Teichvlies aus und sorgen Sie dafür, dass die Folie gleichmäßig verteilt ist. Lassen Sie die Folie am Rand mindestens 50 cm überstehen.
  • Drücken Sie die Folie in alle Ecken und Kanten des Teichs und beschweren Sie diese vorübergehend mit Steinen oder Sandsäcken, um Falten zu vermeiden.

5. Fixierung der Teichfolie

  • Sichern Sie die überstehende Teichfolie entlang des Teichrandes mithilfe von Steinen, Kies oder speziellen Teichfolienprofilen.

6. Teich befüllen

  • Beginnen Sie langsam, den Teich mit Wasser zu füllen. Während des Befüllens streichen Sie die Teichfolie glatt und entfernen eventuelle Falten.

7. Gestaltung des Teichrandes

  • Verbergen Sie die Teichfolie am Rand mit Steinen, Pflanzen oder anderem naturverbundenen Material.

Reparatur von Undichtigkeiten

Wenn Wasser aus Ihrem Gartenteich austritt, ist schnelles Handeln gefragt, um größere Schäden zu vermeiden. Hier finden Sie eine detaillierte Anleitung zur effektiven Reparatur von Undichtigkeiten.

1. Identifizieren der undichten Stelle

  • Senken Sie den Wasserspiegel schrittweise ab, um die undichte Stelle zu finden. Beobachten Sie, ob der Wasserverlust stoppt, sobald der Wasserspiegel das Leck erreicht hat.

2. Vorbereitung des Reparaturbereichs

  • Trocknen und reinigen Sie die betroffene Stelle gründlich. Entfernen Sie Schmutz, Algen und Biofilm komplett. Rauhen Sie den Bereich rund um das Loch oder den Riss etwa 10 cm breit mit grobem Schmirgelpapier an.

3. Reparaturmethoden

  • Teichfolie: Nutzen Sie spezielle Flicken und Kleber. Tragen Sie den Kleber auf und drücken Sie den Flicken fest auf das Leck. Lassen Sie die Stelle gut trocknen.
  • Flüssige Teichfolie: Streichen Sie die flüssige Folie großflächig über das Leck und lassen Sie sie zwischen den Schichten gut trocknen.
  • GFK-Teiche: Verwenden Sie Kunstharz und Glasfasermatten. Tragen Sie mehrere Schichten Kunstharz und Glasfasermatte auf, bis die Dicke der ursprünglichen Teichwand erreicht ist.

4. Trocknungszeit und Abschlussarbeiten

  • Planen Sie mehrere Stunden bis hin zu einem Tag für die Trocknung des verwendeten Reparaturmaterials ein. Überprüfen Sie die Dichtheit, bevor Sie den Teich wieder vollständig füllen.

Panzerung der Teichfolie

Eine Panzerung der Teichfolie erhöht die Langlebigkeit Ihres Gartenteichs und schützt vor mechanischen Beschädigungen, UV-Strahlung und Verwitterung. Hier sind bewährte Methoden zur Panzerung der Teichfolie:

Sand

Eine Sandschicht von 5 bis 10 cm Dicke ist eine einfache und kostengünstige Lösung zur Panzerung der Teichfolie. Der Sand schützt zuverlässig vor mechanischen Beschädigungen und bietet einen natürlichen Look des Teichbodens.

Kies

Kies bietet soliden Schutz vor UV-Strahlung und mechanischen Schäden. Verschiedene Farben können das visuelle Erscheinungsbild des Teichs verbessern.

Mörtel

Eine dünne Mörtelschicht auf einer darunterliegenden Verbundmatte bietet eine besonders robuste Panzerung. Diese Methode ist aufwändiger und teurer, bietet jedoch den höchsten Schutz und ist besonders für stark beanspruchte Bereiche geeignet.

Mit der richtigen Panzerungsmethode können Sie die Lebensdauer Ihrer Teichfolie verlängern und lange Freude an Ihrem Gartenteich haben.

Bilder: holbinski / iStockphoto