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Gartenhausdach decken: Materialien & Anleitung für die Dacheindeckung

Die Materialauswahl und Dachform sind entscheidend beim Decken eines Gartenhausdachs. Dieser Artikel beleuchtet die gängigsten Materialien, Dachformen und gibt eine Anleitung zur fachgerechten Dacheindeckung.

Gartenhausdach decken: Materialauswahl und Dachformen

Beim Decken eines Gartenhausdachs ist sowohl die Wahl des Materials als auch die Dachform von großer Bedeutung. Diese beeinflussen das Aussehen und die Langlebigkeit Ihres Gartenhauses.

Materialauswahl

Materialauswahl

Verschiedene Materialien beeinflussen die Langlebigkeit und Ästhetik des Gartenhausdachs nachhaltig

Dachpappe:

Dachpappe ist ein bewährtes, kostengünstiges Material aus Bitumen-getränkter Pappe, oft bestreut mit Sand, Schiefer oder Kies zur Erhöhung der Abriebfestigkeit. Es ist einfach zu verarbeiten und für nahezu alle Dachformen geeignet, bedarf jedoch regelmäßiger Wartung.

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Bitumenschindeln:

Bitumenschindeln bestehen aus einer Glasvlies-Basis, getränkt in Bitumen und beschichtet mit Mineralgranulat. Diese Schindeln sind robust, wetterbeständig und langlebig. Sie bieten vielfältige Gestaltungsoptionen und sind ideal für Satteldächer oder Pultdächer mit einer Neigung ab etwa 15 Grad.

EPDM-Folie:

EPDM-Folie ist eine langlebige, gummiartige Abdichtungsfolie, besonders geeignet für Flach- und Pultdächer. Sie ist widerstandsfähig gegen UV-Strahlung, Ozon und extreme Temperaturen und bietet einen idealen Untergrund für Dachbegrünungen.

Dachformen

Dachformen

Die Wahl der Dachform beeinflusst Stabilität und Aussehen des Gartenhauses

Satteldach:

Ein Satteldach besteht aus zwei geneigten Dachflächen, die sich am Dachfirst treffen. Diese Form ist besonders stabil und ideal für Regionen mit viel Schnee. Satteldächer bieten auch zusätzlichen Stauraum im Dachbereich.

Flachdach:

Flachdächer haben eine geringe Neigung und zeichnen sich durch ihr kompaktes, modernes Aussehen aus. Sie eignen sich gut für kleine Gärten und bieten die Möglichkeit zur Dachbegrünung. Eine Neigung von mindestens 2% gewährleistet den Abfluss von Regenwasser.

Pultdach:

Ein Pultdach hat nur eine geneigte Fläche und ist somit einfacher zu bauen. Es verleiht Ihrem Gartenhaus ein modernes Aussehen und bietet Platz für Solarpanels oder Begrünung. Das Wasser läuft effizient an der Rückseite des Gartenhauses ab.

Walmdach:

Ein Walmdach besitzt geneigte seitliche Flächen, die dem Gartenhaus eine besonders stabile Struktur verleihen. Diese Form ist optimal für windige Regionen und bietet rundum Schutz.

Mansarddach:

Mansarddächer zeichnen sich durch steilere, gegliederte Dachflächen aus, die im Inneren besonders viel Raum bieten. Diese Form ist optisch ansprechend und ermöglicht eine bessere Nutzung des Oberraums.

Gartenhausdach decken: Schritt-für-Schritt-Anleitungen

Detaillierte Anleitungen erleichtern das Decken des Gartenhausdachs erheblich

Gartenhausdach decken: Schritt-für-Schritt-Anleitungen

Im Folgenden finden Sie präzise Anleitungen, um Ihr Gartenhausdach mit Dachpappe, Bitumenschindeln und EPDM-Folie zu decken.

Gartenhausdach decken mit Dachpappe und Bitumenschindeln

Diese Anleitung ist für Satteldächer geeignet und umfasst folgende Schritte:

Schritt 1: Erste Dachfläche mit Dachpappe abdichten

Rollen Sie die Dachpappe quer zur Dachneigung aus und beginnen Sie an der Traufkante. Achten Sie auf eine Überlappung von etwa 10 cm und befestigen Sie die Dachpappe mit Dachpappstiften.

Schritt 2: Dachfirst abdichten

Legen Sie die Dachpappe überlappend zu beiden Seiten des Dachfirsts, um diesen vor Witterung zu schützen.

Schritt 3: Zweite Dachfläche decken

Wiederholen Sie das Verlegen der Dachpappe auf der zweiten Dachfläche, ebenfalls mit einer Überlappung von etwa 10 cm zu den vorherigen Bahnen.

Schritt 4: Überstände sauber abschneiden

Schneiden Sie überschüssiges Material mit einem Teppichmesser bündig ab.

Schritt 5: Erste Reihe Bitumenschindeln anbringen

Beginnen Sie an der Traufe mit der ersten Reihe Bitumenschindeln. Bringen Sie diese verkehrt herum an, sodass die Schindeleinschnitte nach oben zeigen. Lassen Sie dabei einen Überstand von etwa 5 cm über die Traufkante hinaus.

Schritt 6: Weitere Bitumenschindeln verlegen

Verkleben Sie die folgenden Reihen Schindeln deckungsgleich und überlappend, sodass die Fugen der unteren Reihen überdeckt werden.

Schritt 7: Dachfirst mit Schindeln abdichten

Schneiden Sie die Bitumenschindeln zurecht und legen Sie sie schuppenförmig über den First. Fixieren Sie sie mit Dachpappnägeln.

Gartenhausdach decken mit EPDM-Folie

Diese Anleitung eignet sich für Flach- und Pultdächer:

Schritt 1: Dach vorbereiten

Reinigen Sie die Dachfläche gründlich und entfernen Sie alle Überreste alter Dachabdeckungen. Der Untergrund muss trocken und sauber sein.

Schritt 2: EPDM-Folie ausrollen

Breiten Sie die EPDM-Folie auf dem Dach aus und lassen Sie sie etwa 30 Minuten ruhen, damit sie sich entspannen kann.

Schritt 3: Flächenkleber auftragen

Rollen Sie die Folie zur Dachmitte auf und tragen Sie den Flächenkleber gleichmäßig mit einer Farbrolle auf. Lassen Sie dabei einen Rand von etwa 5 cm unbeschichtet.

Schritt 4: Folie verkleben

Rollen Sie die Folie langsam wieder aus und glätten Sie sie mit einem Besen, um Faltenbildung zu vermeiden.

Schritt 5: Blenden mit Kontaktkleber fixieren

Schlagen Sie die Enden der Folie an den Seiten zurück und tragen Sie Kontaktkleber sowohl auf die Folienenden als auch die Blenden auf. Drücken Sie die Folie fest an die Blenden.

Schritt 6: Ecken der Blenden verkleben

Falten Sie die Folie an den Ecken zu einem Dreieck und kleben Sie diese an die Blenden. Schneiden Sie überschüssige Folie bündig ab.

Diese Anleitungen ermöglichen es Ihnen, Ihr Gartenhausdach effektiv und zuverlässig selbst zu decken, basierend auf dem gewählten Material und Dachform. Achten Sie stets auf die spezifischen Anforderungen und Sicherheitsvorkehrungen.

Gartenhausdach erneuern: Wann und warum?

Eine rechtzeitige Dacherneuerung verhindert teure Schäden am Gartenhaus

Gartenhausdach erneuern: Wann und warum?

Ein Gartenhausdach sollte erneuert werden, sobald Sie Anzeichen von alterungsbedingten Schäden oder Undichtigkeiten feststellen. Achten Sie auf Verfärbungen des Holzes, Feuchtigkeit im Inneren oder sichtbare Risse und Löcher im Dachmaterial. Auch kleinere Undichtigkeiten können größere Schäden verursachen, die nicht nur das Dach, sondern die gesamte Konstruktion beeinträchtigen.

Gründe für die Erneuerung:

  • Schutz vor Witterungsschäden: Ein intaktes Dach schützt die Innenräume vor Feuchtigkeit, Regen und Schnee. Undichtigkeiten können Möbel, Geräte und die Konstruktion des Gartenhauses beschädigen.
  • Verlängerung der Lebensdauer: Regelmäßige Wartung und gegebenenfalls eine Dacherneuerung erhöhen die Langlebigkeit des Gartenhauses. Ein gut gepflegtes Dach verhindert kostspielige Reparaturen und den Ersatz des gesamten Hauses.
  • Vermeidung von teuren Folgeschäden: Eine rechtzeitige Erneuerung verhindert größere, teure Reparaturen. Intakte Dachkonstruktionen und Abdichtungen schützen die darunterliegenden Materialien.

Wann eine Erneuerung fällig ist:

  • Undichte Stellen: Sobald Wasser in das Gartenhaus eindringt, sollten Sie handeln. Auch kleine Tropfen können auf größere Probleme hinweisen.
  • Alterungserscheinungen: Materialien wie Dachpappe haben eine begrenzte Lebensdauer, während EPDM-Folie bis zu 50 Jahre halten kann. Überprüfen Sie regelmäßig die Materialien und planen Sie rechtzeitig eine Erneuerung ein.
  • Konstruktionsschäden: Achten Sie auf die Stabilität der Dachkonstruktion. Morsche oder beschädigte Dachsparren müssen erneuert oder verstärkt werden, um die Tragfähigkeit des Dachs zu gewährleisten.

Durch diese Maßnahmen können Sie die Funktionalität und den Schutz Ihres Gartenhauses sicherstellen und langfristig Kosten sparen.

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