Gartenhaus selber bauen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Ein Gartenhaus bereichert jeden Garten und bietet zusätzlichen Stauraum oder einen gemütlichen Rückzugsort. Dieser Artikel begleitet Sie Schritt für Schritt durch die Planung und den Bau Ihres eigenen Gartenhauses.
Planung und Baugenehmigung
Bevor Sie mit Ihrem Bauprojekt starten, ist eine durchdachte Planung unerlässlich. Die Fragen nach einer möglichen Baugenehmigung und örtlichen Bauvorschriften sollten im Vorfeld geklärt werden. Die Notwendigkeit einer Baugenehmigung variiert je nach Bundesland und Gemeinde sowie nach Größe und Nutzung des Gartenhauses.
Fragen Sie beim zuständigen Bauamt nach, ob für Ihr Vorhaben eine Genehmigung erforderlich ist. Halten Sie dazu erste Entwürfe oder Skizzen bereit. Oftmals müssen Abstandsregelungen und baurechtliche Bestimmungen eingehalten werden, auch wenn keine Genehmigung erforderlich ist.
Wird eine Baugenehmigung benötigt, lassen Sie den Bauantrag durch einen qualifizierten Entwurfsverfasser, wie einen Architekten oder Bauingenieur, erstellen. Der Bauantrag sollte Informationen wie Grundriss, Baubeschreibung, Berechnung des umbauten Raumes, Außenansichten, Schnittzeichnungen und Lageplan des Grundstücks enthalten. Die Kosten für Bauanträge variieren regional, liegen aber im Durchschnitt bei etwa 50 Euro.
Eine Bauvoranfrage beim Bauamt hilft, Unsicherheiten im Vorfeld zu klären und Komplikationen zu vermeiden. Kommunizieren Sie ebenfalls frühzeitig mit Ihren Nachbarn, um potenzielle Konflikte zu verhindern, besonders wenn das Gartenhaus in Grenznähe errichtet wird.
Auswahl des Fundaments
Ein stabiles Fundament ist entscheidend für die Langlebigkeit Ihres Gartenhauses. Die Wahl des Fundaments hängt von der Bodenbeschaffenheit, der Größe des Gartenhauses und der zu erwartenden Last ab. Hier eine Übersicht der gängigsten Fundamentarten:
1. Plattenfundament:
Eine durchgehende Betonfläche, die für größere und schwere Gartenhäuser geeignet ist. Es sollte über die Grundfläche hinausragen, um ein Abrutschen zu verhindern. Eine verdichtete Sandschicht und PE-Folie unter dem Beton schützen vor Feuchtigkeitsschäden.
2. Streifenfundament:
Betonstreifen unter tragenden Wänden bieten ausreichenden Halt für mittlere bis große Gartenhäuser. Dies spart Beton und Aufwand, vorausgesetzt der Baugrund hat eine gleichmäßige Tragfähigkeit.
3. Punktfundament:
Besonders geeignet für kleinere Gartenhäuser. Es verteilt die Last auf einzelne Betonpunkte an den Ecken und unter tragenden Wänden. Achten Sie auf gleichmäßig tragfähigen Baugrund.
4. Schraubfundament:
Eine schnelle und moderne Alternative für leichte Gartenhäuser. Es erfordert keine Betonarbeiten und ist ideal für unebenen oder schwer zugänglichen Baugrund.
Führen Sie vor der Wahl des Fundaments eine gründliche Bodenerkundung durch, um die optimale Stabilität zu gewährleisten.
Bau des Fundaments
Für ein solides Fundament sind sorgfältige Vorbereitungen entscheidend. Folgen Sie diesen Schritten:
1. Grundfläche markieren und Boden vorbereiten:
- Markieren Sie die Grundfläche mit Pflöcken und Richtschnur.
- Heben Sie den Boden etwa 25 cm tief aus und füllen Sie die Grube mit 10 cm Kies, den Sie gut verdichten.
2. Unterbau erstellen:
- Tragen Sie 5 cm Bausand auf und legen Sie eine PE-Folie, die den Beton vor aufsteigender Feuchtigkeit schützt.
3. Schalung und Betonieren:
- Errichten Sie eine Schalung aus Holzbrettern, die waagerecht ausgerichtet sein sollten.
- Gießen Sie eine 10 cm Schicht Estrichbeton, legen Sie Stahlmatten ein und füllen Sie den restlichen Beton auf. Glätten Sie die Oberfläche mit einer Holzlatte.
4. Aushärten und Nachbearbeitung:
- Lassen Sie den Beton mindestens 24 Stunden antrocknen und dann für mehrere Tage aushärten, wobei Sie ihn bei warmem Wetter feucht halten, um Risse zu vermeiden.
- Setzen Sie Streifenflachverbinder in den feuchten Beton, um die spätere Befestigung der Grundbalken zu erleichtern.
Diese Vorbereitung sichert ein langlebiges und stabiles Fundament.
Errichten des Grundgerüsts
Sobald das Fundament ausgehärtet ist, beginnen Sie mit dem Aufbau des Grundgerüsts:
1. Grundbalken befestigen:
- Verlegen Sie die Grundbalken und fixieren Sie diese an den Ecken mit speziellen Eckverbindungen, um die Stabilität zu erhöhen.
2. Eckpfosten aufstellen:
- Stellen Sie die vier Eckpfosten auf die Grundbalken und befestigen Sie diese mit Metallwinkeln. Montieren Sie zusätzlich Pfosten an den vorgesehenen Türöffnungen.
3. Querbalken montieren:
- Befestigen Sie die Querbalken zwischen den Eckpfosten und versehen Sie diese mit Nuten für eine stabilere Verbindung.
4. Dachsparren befestigen:
- Montieren Sie die Dachsparren auf den Querbalken, die das Gewicht des Daches gleichmäßig verteilen. Der Abstand der Sparren sollte gleichmäßig sein.
Achten Sie während des gesamten Prozesses auf korrekte und sichere Verbindungen.
Anbringen der Seitenwände und der Tür
Nach dem Grundgerüst sind die Wände und die Tür an der Reihe:
1. Verkleidung der Seitenwände:
- Befestigen Sie OSB-Platten an den Eckpfosten und Querbalken. Markieren und bohren Sie Schraubenlöcher gleichmäßig.
2. Türöffnung erstellen:
- Zeichnen Sie den Umriss der Türöffnung auf die OSB-Platte, bohren Sie Löcher in den Ecken und schneiden Sie die Öffnung sorgfältig aus.
3. Türrahmen vorbereiten und montieren:
- Verkleiden Sie das Türloch und befestigen Sie die Tür. Prüfen Sie die Ausrichtung und justieren Sie bei Bedarf nach.
Diese Schritte gewährleisten eine solide und funktionale Wand- und Türstruktur.
Einbau der Fenster
Für den Einbau der Fenster folgen Sie diesen Schritten:
1. Fensteröffnung vorbereiten:
- Zeichnen Sie die Fensterumrisse auf die Wandplatten und sägen Sie sie aus. Stellen Sie sicher, dass die Stegbreite zwischen den Fenstern ausreichend ist.
2. Fensterrahmen einsetzen und abdichten:
- Setzen Sie die vorgefertigten Fensterrahmen in die Öffnungen und befestigen Sie sie mit Schrauben. Dichten Sie die Ränder mit wetterbeständiger Dichtungsmasse ab.
3. Nachträgliche Anpassungen:
- Prüfen Sie die Funktion der Fenster und dichten Sie bei Bedarf nach.
Durch präzise Arbeit sorgen Sie für gut funktionierende und wetterfeste Fenster.
Aufbau des Daches
Der Dachaufbau erfolgt in mehreren Schritten:
1. Dachkonstruktion vorbereiten:
- Befestigen Sie Dachlatten quer zu den Dachsparren. Diese dienen als Basis für die Dacheindeckung.
2. Dachbretter anbringen:
- Legen Sie Bretter mit Nut und Feder auf die Dachlatten und schrauben Sie diese fest.
3. Dacheindeckung montieren:
- Entscheiden Sie sich für eine Dacheindeckung wie Wellplatten oder Schindeln und montieren Sie diese gemäß den Anweisungen. Beachten Sie dabei die Schutzmaßnahmen gegen Feuchtigkeit.
4. Dachabschlüsse und Regenabfluss:
- Installieren Sie Trauf- und Giebelbretter sowie eine Regenrinne, um das Eindringen von Wasser zu verhindern.
Kontrollieren Sie die Dachkonstruktion gründlich und nehmen Sie ggf. Nachbesserungen vor.
Stabilisierung und Streichen des Gartenhauses
Für die langfristige Stabilität und den Schutz des Gartenhauses folgen Sie diesen Schritten:
1. Zusätzliche Stabilisierung:
- Montieren Sie stabile Fensterbänke und eventuell Sturmwinkel.
2. Holz vorbereiten:
- Schleifen Sie die Holzoberflächen an und tragen Sie eine Holzgrundierung auf.
3. Erst- und Endanstrich:
- Tragen Sie eine wetterfeste Farbe oder Lasur in zwei Schichten auf, um das Holz zu schützen und dem Gartenhaus ein ansprechendes Aussehen zu verleihen.
Diese Maßnahmen erhöhen die Langlebigkeit und Stabilität Ihres Gartenhauses und schützen es vor Witterungseinflüssen.