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Punktfundament fürs Gartenhaus: Wie geht das genau?

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Punktfundamente sind eine kostengünstige und effiziente Möglichkeit, Gartenhäuser auf festem Untergrund zu fundamentieren. Der Artikel erläutert die Vorteile, Planungsaspekte und die schrittweise Umsetzung von Punktfundamenten für ein solides Gartenhaus.

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Ein Punktfundament ist eine kostengünstige Alternative zur Bodenplatte

Eigenschaften und Vorteile von Punktfundamenten

Punktfundamente bieten eine stabile Basis für Gartenhäuser, insbesondere auf festem und ebenem Untergrund. Diese Fundamentart besteht aus mehreren Einzelfundamenten, die gezielt unter den tragenden Balken des Gartenhauses positioniert werden. Dies ermöglicht eine gezielte Lastverteilung auf den Baugrund.

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Material- und Kostenersparnis

Im Vergleich zu durchgehenden Fundamentplatten erfordern Punktfundamente weniger Beton und Baumaterialien. Dies reduziert die Baukosten sowie den Arbeitsaufwand erheblich.

Geringer Arbeits- und Zeitaufwand

Die Errichtung von Punktfundamenten ist einfacher und schneller umzusetzen. Das Ausheben kleiner Löcher und Füllen mit Beton ist weniger zeitintensiv als das Anlegen einer großen Baugrube.

Bodenbelüftung und Feuchtigkeitsschutz

Punktfundamente ermöglichen eine konstante Bodenbelüftung unter dem Gartenhaus, wodurch Feuchtigkeitsschäden vermieden werden können. Dies verlängert die Lebensdauer des Gartenhauses.

Frostbeständigkeit

Sie sind generell unempfindlicher gegen Frostschäden als große Betonfundamente, da kleinere Flächen leichter vor Frost geschützt werden können.

Anforderungen an den Baugrund

Für eine optimale Funktion ist die Beschaffenheit des Baugrunds entscheidend. Der Boden sollte tragfähig und gleichmäßig fest sein, um ein ungleichmäßiges Setzen der Fundamente zu vermeiden. Punktfundamente sind besonders geeignet für feste und gleichmäßige Böden. Weniger geeignet sind sandige oder stark setzungsgefährdete Böden, da diese Bedingungen ein tiefes Graben und zusätzliche Stabilisierung erforderlich machen könnten.

Planung und Positionierung der Punktfundamente

Ein solides Fundament ist das Herzstück eines stabilen Gartenhauses. Daher ist die sorgfältige Planung und präzise Positionierung der Punktfundamente von größter Bedeutung.

Standortbestimmung und Fundamentplan

Legen Sie den genauen Standort des Gartenhauses in Ihrem Garten fest. Achten Sie darauf, dass der Boden tragfähig und eben ist, damit Sie später Ihr Gartenhaus ausrichten können. Dies ist entscheidend, um eine gleichmäßige Lastverteilung zu gewährleisten und spätere Setzungen zu vermeiden.

Anzahl und Größe der Punktfundamente

Die Anzahl der benötigten Punktfundamente hängt maßgeblich von der Größe und dem Gewicht des Gartenhauses sowie von der Tragfähigkeit der Fundamentbalken ab. Eine gute Faustregel für ein mittelgroßes Gartenhaus besagt, dass mindestens neun Punktfundamente nötig sind. Im Durchschnitt sollten die Abstände zwischen den Fundamenten etwa 50 bis 100 cm betragen. Die Grundfläche einzelner Fundamente beträgt idealerweise 30 x 30 cm bis 50 x 50 cm.

Tiefe und Positionierung der Fundamente

Die Tiefe der Punktfundamente spielt eine wesentliche Rolle für die Stabilität und Frostsicherheit. Eine Gründungstiefe von mindestens 80 cm ist in den meisten Regionen notwendig, um in frostfreie Bodenschichten zu gelangen. In Gebieten mit starkem Frost können auch 100 cm erforderlich sein.

Wahl der Materialien

Für die Erstellung der Punktfundamente empfehlen sich Materialien wie Beton der Güteklasse B25 wegen seiner hohen Stabilität und Widerstandsfähigkeit. Achten Sie darauf, ob eine Schalung notwendig ist, insbesondere bei sandigen Böden, um ein Wegdrücken des Betons zu verhindern.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Bau eines Punktfundaments

Sobald die Planung abgeschlossen ist, können Sie mit dem Bau der Punktfundamente beginnen. Hier finden Sie eine detaillierte Anleitung.

1. Standortvorbereitung

Markieren Sie den vorgesehenen Standort für das Gartenhaus exakt. Verwenden Sie Schnurnägel und eine Maurerschnur, um die Position der einzelnen Fundamentpunkte genau abzustecken.

2. Ausschachten der Fundamentlöcher

Heben Sie die Löcher mit einem Erdbohrer oder einer Schaufel aus. Die Löcher sollten eine Mindesttiefe von 80 cm aufweisen. Bei größeren Gartenhäusern können auch Abmessungen von 50 x 50 cm nötig sein.

3. Schalung anlegen

Bei lockerem oder sandigem Boden empfiehlt es sich, eine Schalung aus Holz oder Kunststoffrohren zu verwenden, um ein Nachrutschen des Erdreichs zu verhindern.

4. Vorbereitung der Fundamentlöcher

Füllen Sie den Boden der Löcher mit einer 10 cm dicken Schotterschicht für eine stabile Basis und verbesserte Drainage. Verdichten Sie diese Schicht sorgfältig.

5. Betonieren der Punktfundamente

Bereiten Sie den Beton vor und füllen Sie ihn in die Löcher. Verdichten Sie den Beton, um eingeschlossene Luftblasen zu entfernen.

6. Einbringen der H-Anker

Setzen Sie in den noch feuchten Beton H-Anker oder andere geeignete Befestigungselemente ein. Diese Anker dienen als späterer Befestigungspunkt für die Fundamentbalken des Gartenhauses. Achten Sie darauf, dass die H-Anker exakt im Lot stehen und die richtige Position haben, damit das Gartenhaus stabil auf seiner Unterkonstruktion ruht.

7. Beton aushärten lassen

Der Beton benötigt Zeit zum Aushärten. Halten Sie den Beton während der ersten Tage feucht, um schnelles Austrocknen zu vermeiden. Eine vollständige Aushärtung erreicht der Beton nach etwa 2 bis 3 Wochen.

8. Fertigstellung

Nachdem der Beton vollständig ausgehärtet ist, können die Schalungen entfernt werden. Füllen Sie die Fläche um die Punktfundamente mit Schotter auf. Jetzt sind Ihre Punktfundamente bereit für die Montage der Fundamentbalken und den weiteren Aufbau Ihres Gartenhauses.

Frostschutzmaßnahmen

Um Frostschäden an den Punktfundamenten zu vermeiden, sind gezielte Frostschutzmaßnahmen unverzichtbar.

Tiefenfundamente und Frostschutzschicht

Stellen Sie sicher, dass die Punktfundamente in frostfreie Bodenschichten gegründet werden. Eine Mindesttiefe von 80 cm ist dabei in den meisten Regionen erforderlich. Eine 15 cm dicke Frostschutzschicht aus Materialien wie Schotter oder Kiesel unter den Fundamenten reduziert das Eindringen von Frost und sorgt zusätzlich dafür, dass das Gartenhaus sicher verankert ist.

Frostschürze

Besonders anfällige Böden erfordern eine Frostschürze um das gesamte Fundament. Diese sollte mindestens 80 cm tief und 30 cm breit sein und schützt die Fundamente vor Frosthebungen.

Durch diese gezielten Maßnahmen können Sie die Frostsicherheit Ihrer Punktfundamente erheblich erhöhen.

Bilder: photowind / Shutterstock