Gartenhaus

Gartenhaus-Fundament richtig planen und umsetzen

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Gartenhäuser gibt es in vielfältigen Ausführungen: Von der kleinen Hütte, in der nur die Gartengeräte Platz finden bis hin zur großzügigen Laube, in der eine Heizung und sanitäre Anlagen für Komfort sorgen, ist fast alles möglich. Damit das Haus nicht im Laufe der Jahre in Schieflage gerät, ist ein gutes Fundament als Basis essentiell. Wir möchten Ihnen in diesem Artikel die gängigen Unterkonstruktions-Arten vorstellen.

Gartenhaus Untergrund
Ein Betonfundament ist stabil und frostsicher
AUF EINEN BLICK
Welches Fundament eignet sich für ein Gartenhaus?
Für ein Gartenhaus-Fundament gibt es verschiedene Möglichkeiten: Betonplatten, durchgehende Fundamentplatte, Streifenfundament, Punktfundament oder Pfahlfundament. Die Wahl hängt von der Größe, Nutzung und Bodenbeschaffenheit des Gartenhauses ab.

Die Planung des Fundaments

Das Anlegen des Fundaments ist mit ein wenig handwerklichem Geschick kein Problem. Die für diese Arbeiten benötigen Maschinen können Sie kostengünstig in vielen Baumärkten mieten, sodass sich auch die körperliche Anstrengung im Rahmen hält. Für welche Art Sie sich letztlich entscheiden, ist vom Untergrund, der Größe und der späteren Nutzung des Hauses abhängig.

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Welche Hilfsmittel werden benötigt?

Diese variieren je nach Ausführung ein wenig. Sinnvoll sind nachfolgende Werkzeuge:

  • Maurerschnur
  • Spaten
  • Eimer und Schubkarre
  • Wasserwaage
  • Verschalungsbretter oder Holzpflöcke
  • Eine ausreichende Menge an Kies und Fertigbeton
  • Rüttelplatte
  • Minibagger

Das Fundament aus Betonplatten

Dies dürfte die einfachste Variante sein, die sich für kleinere Gartenhäuser sehr gut eignet. Spannen Sie zunächst ein Fadengerüst und gehen Sie dann folgendermaßen vor:

  • Bodenfläche etwa 25 Zentimeter tief und 10 Zentimeter größer als die Grundfläche ausgraben.
  • Eine etwa 10 Zentimeter dicke Schicht Kies und darüber eine dünne Lage Sand einbringen.
  • In dieses Bett werden die Betonplatten eingelegt.
  • Sand auf den Platten verteilen und gut in die Fugen kehren.
  • An den Rändern mit Mörtel abstützen.

Die Fundamentplatte: Stabil und frostsicher

Ist das Haus größer als ein Geräteschuppen oder der Boden wenig verdichtet, ist eine durchgehende Fundamentplatte die bessere Lösung. Auch diese lässt sich mit etwas Geschick problemlos selbst anlegen.

  • Mindestens 30 Zentimeter tiefe Grube mit einem Überhang von 10 Zentimetern ausheben.
  • Randschalung aus stabilen Brettern anbringen, damit der Beton nicht über den Rand austritt.
  • Eine etwa 15 Zentimeter dicke Kiesschicht einfüllen.
  • Das Material mit einer Rüttelplatte verdichten und eine PE-Folie als Nässe- und Frostschutz darüberbreiten.
  • Mit einer Schicht Beton, in die eine Stahlmatte eingebracht wird, sowie einer zweiten Betonschicht verfüllen.
  • Oberfläche mittels eines Abziehers glätten.

Über dieser Grundplatte können Sie eine weitere Kiesschicht ausbringen, in die dann optisch attraktiver wirkende Pflastersteine gelegt werden.

Das Streifenfundament

Dieses müssen Sie nur unter den tragenden Wänden, und bei einem leichten und nicht allzu großen Gartenhaus sogar ohne Stahlarmierung, anlegen. Da eine etwa 10 Zentimeter dicke Betonbodenplatte ausreicht, sparen Sie viel teures Material. Allerdings ist die Konstruktion aufwändiger, da die Betonstreifen weit in den Boden ragen müssen. Ein Minibagger ist hier sehr hilfreich, denn er erleichtert die schweißtreibende Arbeit spürbar.

Vorgehensweise:

  • Erde etwa 20 Zentimeter tief ausheben.
  • Entlang der Außenwände einen 60 Zentimeter tiefen und 30 Zentimeter breiten Graben anlegen.
  • Gegebenenfalls eine Verschalung aus stabilen Brettern anbringen.
  • Mit Beton ausgießen, das Holz kann im Anschluss als zusätzliche Isolierung im Boden verbleiben.
  • Auf der gesamten Fläche eine dünne Kiesschicht ausbringen und mit Beton verfüllen.

Das Punktfundament, ideal wenn die Bodenbeschaffenheit gleichbleibend ist

Neun symmetrisch angeordnete Einzelfundamente bilden in der Regel das Punktfundament.

  • Das Fadenfundament durch kreuzweise gespannte Schnüre ergänzen.
  • Dann mindestens 80 Zentimeter tiefe Löcher mit 40 Zentimeter Seitenlänge entlang der Außenwände und der Mitte des Gartenhauses ausheben.
  • Diese gegebenenfalls mit stabilen Brettern verschalen. Notwendig ist dies nur, bei wenig standfesten Untergründen.
  • Mit Beton auffüllen.

Da hier in der Regel keine Bodenplatte gegossen wird ist es wichtig, die einzelnen Betonpunkte mindestens fünf Zentimeter über der Rasenkante anzulegen. Auf diesen wird dann ein weiterer Unterbau aus Holz befestigt.

Das Pfahlfundament

Soll die Laube an einem Gewässer oder auf relativ nassem Untergrund stehen, ist ein auf Stelzen stehendes Gartenhaus nicht nur optisch, sondern auch praktisch die ideale Lösung. Die Realisierung erfolgt durch in den Boden gerammte Holz- oder gegossene Betonpfähle. Mit vorgefertigten, kesseldruckimprägnierten Kanthölzern (17,00€ bei Amazon*) ist es sehr einfach und kostengünstig anzulegen. Auf dieser Basis wird dann der Unterbau des Gartenhauses verschraubt, aufwändige Aushubarbeiten und das Betonieren entfallen.

Tipp

Berücksichtigen Sie bei der Planung des Fundaments unbedingt Stromleitungen und sanitäre Anlagen. Bitte bedenken Sie, dass für derart ausgebaute Gartenhäuser in fast allen Bundesländern eine Baugenehmigung erforderlich ist.