Gartenhaus

Gartenhaus selber bauen: Kosten & Einsparpotenziale im Überblick

Der Bau eines Gartenhauses ist ein vielseitiges Projekt mit zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten. Ob Eigenbau oder Fertighaus, dieser Artikel beleuchtet die Kostenfaktoren, Materialbedarf und baurechtlichen Aspekte.

Kosten für ein Gartenhaus in Eigenregie

Die Kosten für den Eigenbau eines Gartenhauses können stark variieren, abhängig von Ihren individuellen Ansprüchen und der gewählten Ausstattung. Ein einfaches Modell mit grundlegender Funktionalität lässt sich bereits ab etwa 1.000 Euro umsetzen. Wenn Sie jedoch auf Komfort und zusätzliche Features Wert legen, können die Kosten bis zu 10.000 Euro oder mehr betragen.

Um Ihnen eine bessere Orientierung zu geben, hier einige konkrete Kostenfaktoren, die Sie berücksichtigen sollten:

  • Materialwahl: Hochwertiges, abgelagertes Holz ist nicht nur langlebig, sondern auch ästhetisch ansprechend. Für ein Haus mit rund 10 Quadratmetern sind etwa 600 Euro für Holzbohlen erforderlich.
  • Zusatzmaterialien: Neben den Holzbohlen benötigen Sie Materialien wie Beton für das Fundament, Dachschindeln, Beschläge und eventuell Dämmmaterialien. Diese können zusätzlich 400 bis 600 Euro ausmachen.
  • Ausstattung: Türen, Fenster und spezielle Dachbedeckungen können die Kosten weiter erhöhen. Hier sollten Sie mit etwa 300 bis 700 Euro rechnen, je nach Qualität und Anzahl der Elemente.
  • Werkzeuge: Sollten Sie nicht im Besitz der notwendigen Werkzeuge wie Akkuschrauber und Sägen sein, können zusätzliche Kosten für Kauf oder Miete anfallen, was leicht mehrere hundert Euro betragen kann.

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Damit ergibt sich allein für die Materialien und Werkzeuge ein Kostenspektrum von etwa 1.300 bis 1.900 Euro für ein einfaches Gartenhaus. Größere oder speziell ausgestattete Häuser können hingegen deutlich teurer werden.

Denken Sie daran, dass der Eigenbau eines Gartenhauses auch handwerkliche Fertigkeiten und Zeit erfordert. Damit können zusätzliche, indirekte Kosten durch den Zeitaufwand und eventuell nötige Unterstützung von Fachleuten entstehen.

Kostenaufstellung für ein Gartenhaus mit 9-12 qm

Eine sorgfältige Planung der Kosten ist der Schlüssel zum erfolgreichen Bau Ihres Gartenhauses. Im Folgenden finden Sie eine detaillierte Aufstellung der möglichen Kosten für ein Gartenhaus mit einer Fläche von 9 bis 12 Quadratmetern:

  • Holz für die Wände: Blockbohlen mit Doppelfalz kosten für diese Größe in etwa 500 bis 700 Euro.
  • Boden- und Dachmaterialien: Bodenbretter und Dachschalung schlagen mit rund 400 Euro zu Buche.
  • Fundament: Die Kosten für ein frostsicheres Fundament, ob als Plattenfundament oder eine einfache Betonplatte, liegen etwa zwischen 400 und 500 Euro.
  • Dacheindeckung: Für Dachmaterialien wie Dachschindeln oder Dachpappe sollten Sie weitere 500 bis 600 Euro einplanen.
  • Zusatzmaterialien: Zement, Sand und Lagerhölzer kosten zusammen etwa 100 bis 200 Euro.
  • Fenster und Türen: Investieren Sie etwa 250 bis 300 Euro für diese notwendigen Ausstattungsmerkmale.
  • Weiteres Zubehör: Für zusätzliche Teile wie Regenrinnen und Beschläge sind etwa 100 bis 150 Euro erforderlich.

Insgesamt ergeben sich Materialkosten von etwa 1.750 bis 2.350 Euro für ein Gartenhaus dieser Größe. Je nach individuellen Wünschen und spezifischen Materialien kann der Preis jedoch variieren.

Berücksichtigen Sie neben den genannten Materialkosten auch die möglichen Ausgaben für Werkzeuge sowie die potenziellen Kosten für den Einsatz von Fachkräften, falls erforderlich. Es ist zudem ratsam, sich im Vorfeld über eventuelle Baugenehmigungen zu informieren, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Werkzeuge für den Bau eines Gartenhauses

Für den Bau Ihres Gartenhauses benötigen Sie eine Auswahl an Werkzeugen, die Ihnen nicht nur das Arbeiten erleichtern, sondern auch für Präzision und Stabilität sorgen. Hier eine Übersicht der benötigten Werkzeuge:

Für die Grundkonstruktion:

  • Akkuschrauber und Bohrmaschine mit Holzbohrern
  • Holzsägen wie Schwert- oder Stichsägen
  • Hammer und Nägel

Für das Messen und Ausrichten:

  • Zollstock und Maßband
  • Wasserwaage für genaue Ausrichtung
  • Bleistift zum Markieren

Für die Fundamentarbeiten:

  • Schaufel zum Graben
  • Rüttelplatte oder Stampfer zum Verdichten des Untergrunds
  • Betonmischer (falls größere Mengen Beton erforderlich sind)

Für die Montage und Fixierung:

  • Winkeleisen und Metallwinkel für stabilere Verbindungen
  • Kombizange für vielseitige Handhabung
  • Klemmzwingen und Leim, um Teile vor der Fixierung sicher zu halten

Zusätzliche Hilfsmittel:

  • Teppichmesser für feine Schnitte
  • Leiter für Arbeiten in der Höhe

Falls Sie einige dieser Werkzeuge nicht besitzen, können Sie diese entweder kaufen oder mieten. Dies sollte in Ihrer Kostenplanung berücksichtigt werden, da es Ihre Gesamtausgaben erhöhen kann. Ein gut ausgerüsteter Arbeitsplatz fördert nicht nur die Qualität der Bauarbeiten, sondern auch Ihre Sicherheit während des Projekts.

Fundament für das Gartenhaus

Ein solides Fundament ist die Grundlage für die Langlebigkeit und Stabilität Ihres Gartenhauses. Abhängig von den Bodenbeschaffenheiten und der geplanten Nutzung des Gartenhauses, haben Sie diverse Möglichkeiten, das Fundament vorzubereiten.

Zuerst ist eine sorgfältige Bodenvorbereitung erforderlich. Ebnen Sie die Fläche gründlich und entfernen Sie Wurzeln, Steine und andere Unebenheiten. Anschließend tragen Sie eine Schicht Bausand auf, um eine stabile Basis zu schaffen.

Arten von Fundamenten

1. Plattenfundament:

  • Geeignet für: Leichte Gartenhäuser
  • Materialien: Gehwegplatten oder Pflastersteine
  • Kosten: Circa 20 bis 25 Euro pro Quadratmeter
  • Schritte: Heben Sie die Fläche etwa 20–25 cm tief aus, füllen Sie diese zunächst mit einer 10 cm dicken Schicht aus Kies, gefolgt von einer Sandschicht. Auf dieser Basis verlegen Sie die Gehwegplatten oder Pflastersteine, die anschließend mit Sand verfugt werden.

2. Streifenfundament:

  • Geeignet für: Mittelschwere bis schwere Gartenhäuser
  • Materialien: Beton, Bewährungsmatten
  • Kosten: Circa 50 bis 70 Euro pro Meter Streifenlänge
  • Schritte: Hierbei werden nur die Bereiche unter den zukünftigen Wänden des Gartenhauses ausgehoben und entsprechend betoniert. Dies ist besonders sinnvoll, wenn punktuelle hohe Belastungen auftreten.

3. Punktfundament:

  • Geeignet für: Kleinere bis mittlere Gartenhäuser
  • Materialien: Beton, eventuell Holz für Stützen und Schalungen
  • Kosten: Circa 15 bis 25 Euro pro Punkt
  • Schritte: Erstellen Sie einzelne Betonblöcke an den tragenden Ecken und möglicherweise zusätzlichen Punkten entlang der Wände. Diese Betonpunkte verteilen die Last gleichmäßig.

Trocknungszeit und Aushärtung

Ganz gleich, für welche Fundamentart Sie sich entscheiden, ist es wichtig, dem Beton ausreichend Zeit zur Trocknung zu geben. In der Regel sollten Sie mindestens 7 Tage einplanen, bevor Sie mit dem weiteren Bau Ihres Gartenhauses beginnen.

Bitte überprüfen Sie auch die lokalen Bauvorschriften sowie die Frostsicherheit des Fundaments. Ein mindestens 80 cm tiefes, frostfreies Fundament wird besonders in Regionen mit kalten Wintern empfohlen, um Frostschäden zu vermeiden.

Baugenehmigung für das Gartenhaus

Ob Sie für Ihr Gartenhaus eine Baugenehmigung benötigen, hängt stark von den jeweiligen örtlichen Bauvorschriften und dem Bundesland ab, in dem Sie ansässig sind. Entscheidende Faktoren für die Genehmigungspflicht sind die Größe des Gartenhauses, der Standort und die geplante Nutzung.

Genehmigungsfreie Gartenhäuser

In vielen Bundesländern sind Gartenhäuser mit einer Grundfläche bis zu einer bestimmten Größe genehmigungsfrei. Diese Größe kann von Bundesland zu Bundesland variieren, liegt aber häufig bei etwa 10 bis 30 Quadratmetern. Erkundigen Sie sich konkret bei Ihrer örtlichen Baubehörde, um sicherzugehen.

Wichtige Abstandsregeln und Standortvorgaben

Auch wenn Ihr Gartenhaus genehmigungsfrei ist, müssen Sie Abstandsregeln und ggf. Vorgaben des Bebauungsplans einhalten:

  • Mindestabstand zu Grundstücksgrenzen: In der Regel müssen bestimmte Mindestabstände zu den Nachbargrundstücken eingehalten werden, häufig mindestens 3 Meter.
  • Bebauungsplan: Prüfen Sie, ob Ihr Grundstück einem Bebauungsplan unterliegt, der spezifische Vorgaben zur Platzierung und Ausgestaltung von Gartenhäusern enthält.

Kosten der Baugenehmigung

Sollte eine Genehmigung erforderlich sein, sind die Kosten häufig abhängig vom Rohwert des Gartenhauses. Im Schnitt betragen diese etwa 0,5 % des Warenwerts:

  • Bei einem Gartenhaus mit einem Wert von 5.000 Euro: Etwa 25 Euro.
  • Bei einem Gartenhaus mit einem Wert von 10.000 Euro: Ungefähr 50 Euro.

Erforderliche Unterlagen

Für die Beantragung einer Baugenehmigung benötigen Sie normalerweise folgende Unterlagen:

  • Grundriss des Gartenhauses
  • Antragsformular
  • Baubeschreibung und Bauzeichnung
  • Berechnung des umbauten Raumes
  • Außenansichten und Schnittzeichnung
  • Lageplan des Grundstücks und des geplanten Standorts

Stellen Sie sicher, dass Sie sich im Vorfeld ausreichend informieren und alle erforderlichen Unterlagen einreichen, um Verzögerungen und zusätzliche Kosten zu vermeiden.

Nutzung und Sonderregelungen

Beachten Sie, dass auch die Nutzung des Gartenhauses von Bedeutung ist. Soll es z.B. als Wohnraum oder mit sanitären Einrichtungen genutzt werden, gelten oft strengere Regelungen.

Um unnötige Schwierigkeiten zu vermeiden, empfiehlt es sich, frühzeitig das Gespräch mit dem zuständigen Bauamt zu suchen und gegebenenfalls Nachbarn in Ihre Planungen einzubeziehen. So stellen Sie sicher, dass Ihrem Gartenhausprojekt nichts im Wege steht.

Vorteile des Selbstbaus

Der Selbstbau eines Gartenhauses bringt vielfältige Vorteile mit sich, die über die bloße Kostenersparnis hinausgehen. Hier sind einige der wichtigsten:

  • Individuelle Anpassungen: Sie können Ihr Gartenhaus nach Ihren persönlichen Vorstellungen gestalten. Egal, ob besondere Dachformen, spezifische Raumaufteilungen oder spezielle Dekorationselemente – Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
  • Einzigartiges Design: Ein selbstgebautes Gartenhaus ist ein Unikat und spiegelt Ihren individuellen Stil wider. Diese Einzigartigkeit hebt Ihr Gartenhaus von vorgefertigten Modellen ab.
  • Flexible Materialwahl: Sie haben die Freiheit, Materialien auszuwählen, die Ihren ästhetischen und ökologischen Ansprüchen genügen. Durch den Einsatz von recycelten Materialien können Sie zusätzlich Kosten sparen und nachhaltig bauen.
  • Anpassung an Grundstück: Ein selbstgebautes Gartenhaus kann optimal an die Gegebenheiten Ihres Grundstücks angepasst werden. So nutzen Sie den vorhandenen Platz effizient und beziehen Besonderheiten wie Baumstandorte oder Hanglagen mit ein.
  • Handwerkliche Erfahrung: Der Bau eines Gartenhauses bietet eine hervorragende Gelegenheit, handwerkliche Fähigkeiten zu erlernen oder zu vertiefen. Dies kann nicht nur persönlich bereichernd sein, sondern auch im Alltag von Nutzen sein.
  • Wertsteigerung und Eigenleistung: Durch Ihre eigene Arbeit steigern Sie den Wert Ihrer Immobilie und haben das befriedigende Gefühl, etwas Eigenes geschaffen zu haben. Jedes Mal, wenn Sie Ihr Gartenhaus nutzen, können Sie stolz auf Ihre Leistung sein.

Durch den Eigenbau können Sie nicht nur Geld sparen, sondern auch ein individuelles Gartenhaus schaffen, das perfekt zu Ihren Bedürfnissen und Vorstellungen passt. Diese Eigenleistung fördert das Gefühl der Zufriedenheit und erhöht die Wertigkeit des eigenen Gartens.

Nachteile des Selbstbaus

Während der Bau eines Gartenhauses in Eigenregie viele Vorteile bietet, gibt es auch einige bedeutende Nachteile, die Sie unbedingt berücksichtigen sollten:

  • Zeitintensiv: Der gesamte Bauprozess, von der Planung über die Materialbeschaffung bis hin zur Fertigstellung, kann sich über mehrere Wochen oder sogar Monate erstrecken.
  • Erforderliche Fachkenntnisse: Ohne ausreichende handwerkliche Fähigkeiten und Kenntnisse über Baukonstruktionen können Ihnen Fehler unterlaufen, die die Stabilität und Sicherheit des Gartenhauses gefährden.
  • Finanzielle Unwägbarkeiten: Unvorhergesehene Ausgaben für zusätzliche Materialien oder Werkzeuge können das ursprünglich geplante Budget schnell übersteigen.
  • Physische Anstrengung: Der Bau eines Gartenhauses erfordert erhebliche körperliche Arbeit, insbesondere beim Errichten des Fundaments, dem Tragen schwerer Materialien sowie der Montage.
  • Langfristige Wartung: Selbstgebaute Gartenhäuser benötigen unter Umständen mehr Pflege und gelegentliche Nacharbeiten, um ihre Langlebigkeit und Funktionalität zu gewährleisten.
  • Risiko von Sicherheitsmängeln: Unsachgemäße Konstruktionen können zu Sicherheitsrisiken führen, die durch nicht fachgerechte Montage oder mangelhafte Materialien entstehen.

Berücksichtigen Sie diese Herausforderungen und wägen Sie sie gut ab, bevor Sie sich für den Selbstbau Ihres Gartenhauses entscheiden. Wenn Zweifel an den eigenen Fähigkeiten oder der verfügbaren Zeit bestehen, könnte die Unterstützung durch Fachleute oder der Kauf eines Fertig-Gartenhauses die bessere Option sein.

Alternative: Fertig-Gartenhäuser

Wenn Sie nicht die Zeit oder das handwerkliche Geschick für den Eigenbau aufbringen möchten, stellt ein Fertig-Gartenhaus eine praktische Lösung dar. Diese Modelle werden als Bausatz geliefert, der alle notwendigen Materialien sowie eine detaillierte Bauanleitung umfasst. Fertig-Gartenhäuser bieten eine Reihe von Vorteilen:

  • Zeitersparnis: Ein Fertighaus kann innerhalb weniger Tage aufgebaut werden, insbesondere wenn Sie einen Fachbetrieb mit der Montage beauftragen. So ist Ihr Gartenhaus schnell einsatzbereit.
  • Einfacher Aufbau: Durch passgenaue Einzelteile und klar strukturierte Anleitungen können auch unerfahrene Hobbygärtner den Aufbau ohne Probleme durchführen.
  • Vielfältiges Angebot: Es steht Ihnen eine große Auswahl an Größen, Designs und Materialien zur Verfügung. Von schlichten Geräteschuppen bis hin zu komfortablen, individuell gestalteten Modellen ist für jeden Geschmack und Bedarf etwas dabei.
  • Weniger Risiko: Die Bauteile sind so gefertigt, dass sie perfekt zusammenpassen. Dies minimiert Fehler und verringert den Bedarf an Reparaturen sowie Nachbesserungen.
  • Wartungsarm: Fertig-Gartenhäuser aus hochwertigen Materialien sind langlebig und pflegeleicht, was langfristig Zeit und Kosten spart.

Diese Vorteile machen Fertig-Gartenhäuser zu einer attraktiven Option für alle, die eine schnelle und unkomplizierte Lösung bevorzugen. Ob als einfacher Stauraum oder als gemütlicher Rückzugsort – mit einem Fertig-Gartenhaus kommen Sie ohne großen Aufwand zu Ihrem persönlichen Gartenparadies.

Bilder: sixpixx / Shutterstock