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Gartenhaus mit Pultdach selber bauen: Anleitung und Tipps

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Der Bau eines Gartenhauses mit Pultdach erfordert sorgfältige Planung und präzise Ausführung. Dieser Artikel liefert eine detaillierte Anleitung zum Bau eines stabilen und wetterfesten Pultdachs, von der Unterkonstruktion bis zur finalen Verschalung.

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Ein Pultdach ist eine recht einfache Dachform

Innenverkleidung: Dämmung und Schutz für Ihr Gartenhaus

Die Innenverkleidung Ihres Pultdachs ist mehr als nur eine Frage der Optik. Eine fachgerechte Dämmung und ein effektiver Dampfschutz sorgen für ein angenehmes Raumklima und schützen die Konstruktion vor Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen.

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Zunächst bringen Sie die Dampfbremsfolie direkt unter den Sparren an. Achten Sie dabei auf eine sorgfältige Befestigung mit einem Tacker und großzügige Überlappungen der Bahnen von mindestens 10 cm. Um eine luftdichte Schicht zu gewährleisten, sollten Sie alle Überlappungen und Durchdringungen mit speziellem Klebeband abdichten.

Im nächsten Schritt wird das Dämmmaterial zwischen den Sparren eingepasst. Achten Sie darauf, dass die Dämmung bündig mit der Oberkante der Sparren abschließt und lückenlos anliegt, um Wärmebrücken zu vermeiden.

Um die Dämmung effektiv zu belüften und Feuchtigkeitsschäden vorzubeugen, installieren Sie über jeder Sparrenreihe ein Lüftungsbrett. Dieses Brett sorgt für einen Mindestabstand zwischen Dämmung und der abschließenden Dachschalung und ermöglicht so eine kontinuierliche Hinterlüftung.

Mit diesen Maßnahmen schaffen Sie eine optimale Innenverkleidung, die Ihr Gartenhaus vor Wärmeverlust und Feuchtigkeit schützt und so zu einer längeren Lebensdauer und einem angenehmen Raumklima beiträgt.

Verschalung: Ästhetik und Funktion mit Rauspund

Die Verschalung Ihres Gartenhaus-Pultdachs mit Rauspund bietet sowohl optische als auch funktionale Vorteile. Durch die gute Zugänglichkeit aller vier Dachkanten gestaltet sich die Verlegung der Bretter besonders einfach.

Beginnen Sie mit dem Ausrichten der Bretter entlang der Dachkanten. Die Enden dürfen dabei zunächst überstehen, da sie später mit einer Handkreissäge präzise auf die gewünschte Länge zugeschnitten werden können. Achten Sie darauf, dass die Längsstöße der Bretter auf einem Sparren liegen und die Bretter in der Länge versetzt verlegt werden, um die Stabilität der Konstruktion zu erhöhen.

Für die Gestaltung der umlaufenden Aufkantung empfiehlt es sich, an den Ecken einen Versatz einzubauen. Lassen Sie dazu an einer Ecke die Blende durchlaufen und kürzen Sie die gegenüberliegende Blende. So können Sie die Teile fest miteinander verschrauben und gewährleisten, dass die Blenden im Anschluss korrekt und lotrecht positioniert sind.

Mit präziser Arbeit und Liebe zum Detail erzielen Sie eine stabile und optisch ansprechende Verschalung Ihres Pultdachs.

Unterkonstruktion: Stabile Basis für Ihr Dach

Die Unterkonstruktion bildet die Basis Ihres Pultdachs. Um eine effiziente Wärme- und Schalldämmung zu gewährleisten, verwenden Sie OSB-Platten. Unterstützen Sie die Platten während der Montage mit passgenau zugeschnittenen Latten und befestigen Sie sie mit Schrauben, um eine höhere Haltbarkeit und Stabilität gegenüber dem Nageln zu erzielen.

Planen Sie eine Dachbegrünung, spielen Profilbretter eine wichtige Rolle bei der Gesamtstruktur. Um die zusätzliche Last der Begrünung effektiv tragen zu können, empfehlen wir eine Profilbrettstärke von mindestens 28 Millimetern.

Abdichten und Dämmen: Schutz vor Witterungseinflüssen

Um Ihr Pultdach vor Witterungseinflüssen zu schützen und eine optimale Dämmung zu gewährleisten, sind folgende Schritte notwendig:

  1. Dachlatte befestigen: Bringen Sie entlang der schrägen Seiten eine tragende Dachlatte an, um später die Dampfbremsfolie und die OSB-Platten sicher montieren zu können.
  2. Sparren justieren: Ermitteln Sie den Sparrenabstand präzise, um eine gleichmäßige und stabile Unterteilung für die Dämmmaterialien und die Verkleidung zu schaffen.
  3. Stabilität erhöhen: Sichern Sie die äußeren Sparren zusätzlich mit Stahlwinkeln ab. Die Mittelsparren erhalten ihre Stabilität durch die Verbindung mit der Schalung.
  4. Dampfbremsfolie anbringen: Nach der Fixierung der Sparren bringen Sie die Dampfbremsfolie quer zu diesen an und befestigen sie in regelmäßigen Abständen, um Feuchtigkeitsschäden vorzubeugen.
  5. Überlappungen der Dampfbremsfolie: Achten Sie an allen Wandübergängen auf großzügige Überlappungen der Folie, um eine komplett umschließende Dampfbremse zu gewährleisten. Diese wird erst nach der endgültigen Verkleidung zurechtgeschnitten.
  6. OSB-Platten montieren: Schneiden Sie die OSB-Platten vor der Montage zu, um die Handhabung zu erleichtern und einen passgenauen Sitz zu gewährleisten.
  7. Dämmung zuschneiden: Schneiden Sie die Dämmmaterialien so zu, dass sie nicht nur zwischen die Sparren passen, sondern auch einen Zentimeter darüber hinausragen, um eine lückenlose Dämmung zu garantieren.
  8. Dämmung einbringen: Dank des geringfügig größeren Zuschnitts können Sie die Dämmstreifen ohne Zwischenräume einpassen und so eine kontinuierliche Isolierung sicherstellen.
  9. Dämmarbeiten abschließen: Mit dem Abschluss der Dämmarbeiten ist Ihr Dach optimal gegen Wärmeverlust und Feuchtigkeit geschützt.
  10. Unterspannbahn anbringen: Montieren Sie die Unterspannbahn als zusätzlichen Schutz quer zur Ausrichtung der Sparren. Verlegen Sie die Bahnen überlappend, um einen umfassenden Schutz vor Witterungseinflüssen zu gewährleisten.

Verbrettern: Der letzte Schliff für Ihr Pultdach

Die Verbretterung verleiht Ihrem Pultdach den letzten Schliff. Gehen Sie dabei Schritt für Schritt vor:

  1. Skizze: Beginnen Sie mit einer Skizze, um die Randgestaltung Ihres Daches zu planen. Für die Montage von Abdeckungselementen und das Auftragen von Materialien wie Kiesschüttung und Substrat benötigen Sie eine umlaufende Aufkantung mit einer Breite von mindestens 70 mm und einer Höhe von mindestens 50 mm.
  2. Brett aufschrauben: Befestigen Sie auf jedem Sparren ein stabiles Brett, um die Unterspannbahn zu sichern und eine effiziente Hinterlüftung der Dachdämmung zu gewährleisten.
  3. Rauspund verschrauben: Verwenden Sie für die Dachschalung Rauspund, den Sie mit zwei Schrauben pro Sparren befestigen. Beginnen Sie am höchsten Punkt des Daches und achten Sie darauf, dass die Nuten nach unten zeigen.
  4. Rand absägen: Nach der Komplettierung der Schalung schneiden Sie die Randüberstände mit einer Handkreissäge präzise zu. Eine vorher aufgeschraubte Führungshilfe unterstützt Sie dabei, einen geraden Schnitt zu erzielen.
  5. Aufkantungen vormontieren: Fertigen Sie alle vier Teile der Aufkantung vor der Montage vor, um die spätere Anbringung zu erleichtern und eine nahtlose Passform zu gewährleisten.
  6. Einfassung verschrauben: Befestigen Sie die vorgefertigte Einfassung von unten durch die Dachschalung hindurch. Achten Sie darauf, die Schrauben in maximal 30 cm Abstand zueinander zu setzen.
  7. Aufkantungen verschrauben: Um die Stabilität weiter zu erhöhen, verschrauben Sie die Aufkantungen zusätzlich durch die vorderen Blenden an der Kante der Dachschalung. Passen Sie die Eckverbindungen bereits bei der Vormontage entsprechend an.
Bilder: Jerry photo / Shutterstock