Gartenhaus

Gartenhaus aufstellen: So gelingt es Schritt für Schritt

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Der Aufbau eines Gartenhauses erfordert sorgfältige Planung und Durchführung. Dieser Artikel bietet eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, von der Vorbereitung des Untergrunds bis zu den Abschlussarbeiten.

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Beim Gartenhaus-Aufbau ist logisch Schritt für Schritt vorzugehen

Den Untergrund vorbereiten

Bevor Sie mit dem Aufbau des Gartenhauses beginnen, ist die Wahl des richtigen Standorts und die sorgfältige Vorbereitung des Untergrundes entscheidend. Ein stabiler Untergrund gewährleistet die Langlebigkeit des Gartenhauses. Folgende Schritte sollten Sie dabei beachten:

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1. Standortwahl und Messen: Wählen Sie einen geeigneten Standort und messen Sie die geplante Fläche aus, um sicherzustellen, dass das Gartenhaus gut hineinpasst und genügend Platz um den Bau herum vorhanden ist.

2. Untergrund reinigen und ebnen: Entfernen Sie Gras, Unkraut, Steine und andere Hindernisse. Schaffen Sie eine ebene Fläche mithilfe von Schaufel und Spaten. Achten Sie darauf, den Untergrund sauber und trocken zu halten.

3. Ausheben und Befestigen: Heben Sie den Boden in der gewünschten Form auf die notwendige Tiefe aus. Für kleinere Gartenhäuser kann eine Tiefe von 30 cm ab der Grasnarbe ausreichen. Verdichten Sie die Aushubfläche mit Schotter und einer Rüttelplatte.

4. Fundament errichten: Abhängig von der Größe und dem Gewicht des Gartenhauses sowie der Bodenbeschaffenheit stehen verschiedene Fundamenttypen zur Verfügung:

  • Betonplatte: Für große und schwere Gartenhäuser.
  • Punktfundament: Geeignet für mittelgroße Gartenhäuser.
  • Streifenfundament: Ideal für verschiedene Größen und Gewichte.
  • Gehwegplatten: Für kleine, leichte Gartenhäuser.
  • Verdichteter Kiesuntergrund: Für sehr kleine, leichte Gartenhäuser.

5. Isolierung und Feuchtigkeitsschutz (optional): Überlegen Sie, ob eine zusätzliche Isolierung sinnvoll ist. Eine Feuchtigkeitssperre aus Auflagepads kann helfen, Feuchtigkeit abzuhalten und Trittschalldämmung zu bieten.

Die Unterkonstruktion des Gartenhauses

Die Unterkonstruktion bildet das Fundament des Gartenhauses und schützt vor aufsteigender Feuchtigkeit. Je nach Baumaterial des Gartenhauses sollten Sie eine passende Unterkonstruktion wählen.

  1. Unterkonstruktion planen: Planen Sie die Unterkonstruktion so, dass sie das Fundament an allen Seiten überragt, um Wasserabfluss zu gewährleisten.
  2. Feuchtigkeitssperre einrichten: Legen Sie eine Feuchtigkeitssperre, wie Teerpappe oder PE-Folie, um den Aufstieg von Feuchtigkeit zu verhindern.
  3. Balken der Unterkonstruktion verlegen: Verlegen Sie die Balken in einem gleichmäßigen Raster und achten Sie auf präzise Abstände. Nutzen Sie gekreuzte Ausklinkungen für stabile Verbindungen.
  4. Unterkonstruktion befestigen: Verankern Sie die Unterkonstruktion mit Schraubankern im Fundament für zusätzliche Stabilität.
  5. Feuchtigkeitssperre unter den Balken anbringen: Legen Sie rutschfeste Gummigranulat-Pads unter die Balken, um Unebenheiten auszugleichen und vor Feuchtigkeit zu schützen.
  6. Bodenbalken montieren: Befestigen Sie die Bodenbalken im 45-Grad-Winkel an der Unterkonstruktion und beachten Sie eine gleichmäßige Lastverteilung.

Die Wände des Gartenhauses errichten

Nachdem die Unterkonstruktion und das Fundament des Gartenhauses abgeschlossen sind, können Sie mit dem Errichten der Wände beginnen. Hierbei ist Präzision entscheidend.

  1. Eckpfosten aufstellen: Stellen Sie die Eckpfosten auf die vorbereitete Unterkonstruktion und verschrauben Sie diese fest. Diese dienen als Hauptstützen für die Wände.
  2. Seitenwände setzen: Beginnen Sie mit den Rück- und Seitenwänden. Platzieren Sie die unteren Wandbohlen auf den Sockelbalken und verschrauben Sie diese.
  3. Wandaufbau fortsetzen: Setzen Sie die weiteren Wandbohlen übereinander, indem Sie die Nut in die Feder der darunterliegenden Bohle stecken und fixieren Sie diese mit Schrauben.
  4. Tür- und Fensteröffnungen vorbereiten: Planen Sie die Tür- und Fensteröffnungen während des Aufbaus ein und nutzen Sie kürzere Bohlen für die Aussparungen.
  5. Deckbohlen montieren: Montieren Sie die Deckbohlen, sobald die Wandhöhe erreicht ist. Diese haben oft Aussparungen für die Dachkonstruktion.
  6. Isolation der Wände (optional): Für zusätzliche Isolierung können Sie die Innenwände dämmen, um den Nutzungskomfort zu erhöhen.
  7. Verkleidung anbringen: Verkleiden Sie die Außenseiten der Wände mit weiteren Holzbrettern und optionalen Zierleisten.

Das Dach des Gartenhauses konstruieren

Ein funktionales und wetterbeständiges Dach ist essenziell für die Langlebigkeit Ihres Gartenhauses. Arbeiten Sie präzise, um eine stabile Konstruktion zu gewährleisten.

  1. Dachbalken zusägen: Messen und sägen Sie die Dachbalken auf die benötigte Länge, planen Sie dabei Überstände ein.
  2. Dachbalken einsetzen und befestigen: Setzen Sie die Dachbalken in die Aussparungen der oberen Wandbohlen und verschrauben Sie diese schräg an den Verbindungsstellen.
  3. Dachbohlen verlegen und verschrauben: Verlegen Sie die Dachbohlen von der Vorderseite aus und verschrauben Sie diese auf den Dachbalken.
  4. Dachabdichtung: Decken Sie das Dach mit einer wasserabweisenden Schicht ab, wie Dachpappe oder Bitumenschindeln, und achten Sie auf ausreichende Überlappungen.

Die Tür des Gartenhauses einbauen

Der Einbau der Tür ist entscheidend für die Funktionalität des Gartenhauses. Beachten Sie die folgenden Schritte:

  1. Türöffnungen vorbereiten: Definieren Sie die Türöffnungen zwischen den bereits aufgebauten Wänden mit kürzeren Bohlen.
  2. Rahmen für Tür befestigen: Befestigen Sie Latten als Anschläge auf beiden Seiten der Türöffnung.
  3. Tür einsetzen: Setzen Sie die vormontierte Tür in die vorbereitete Öffnung ein und richten Sie sie mittig und waagerecht aus.
  4. Türrahmen verschrauben: Verschrauben Sie den Türrahmen, beginnend an der unteren Ecke, und arbeiten Sie sich nach oben vor.
  5. Türflügel fixieren: Befestigen Sie die Türflügel an den Scharnieren des Rahmens und prüfen Sie die Funktion.
  6. Türschloss und Griffe montieren: Montieren Sie das Türschloss und die Türgriffe und testen Sie die Schließmechanismen.

Die Dachrinne anbringen

Die Montage einer Dachrinne schützt das Gartenhaus vor Wasserschäden und ermöglicht eine kontrollierte Regenwasserabführung. So wird es gemacht:

  1. Rinnenhalterungen montieren: Bringen Sie die Rinnenhalterungen in gleichmäßigen Abständen an und achten Sie auf ein geeignetes Gefälle.
  2. Rinnenlänge abmessen und zuschneiden: Messen Sie die benötigte Rinnenlänge, schneiden Sie die Rinne zu und entgraten Sie die Schnittkanten.
  3. Rinne einsetzen und Endstücke anbringen: Setzen Sie die Rinne in die Halterungen und schließen Sie die Enden mit passenden Endstücken ab.
  4. Fallrohr montieren: Befestigen Sie das Fallrohr am tiefsten Punkt der Rinne und fixieren Sie es mit Rohrschellen an der Wand des Gartenhauses.
  5. Traufbleche anbringen (optional): Bringen Sie Traufbleche an der Dachkante an, um das Wasser direkt in die Rinne zu leiten.

Das Dach abdichten

Ein dichtes und wetterfestes Dach ist unerlässlich für den Schutz des Gartenhauses. Gehen Sie wie folgt vor:

  1. Materialien auswählen: Wählen Sie geeignete Abdichtungsmaterialien wie Dachpappe, Bitumenschindeln oder spezielle Dachbahnen.
  2. Untergrund vorbereiten: Stellen Sie sicher, dass das Dach sauber, trocken und frei von Verunreinigungen ist.
  3. Dachpappe verlegen: Beginnen Sie am tiefsten Punkt des Daches und arbeiten Sie sich nach oben vor. Überlappen Sie die Bahnen um etwa 10 cm.
  4. Zusätzliche Schichten aufbringen (optional): Bei Nutzung von Bitumenschindeln oder Dachbahnen überlappen Sie ebenfalls um etwa 10 cm.
  5. Unterspannbahnen anbringen (optional): Legen Sie eine Unterspannbahn über die Dämmung und Sparren, um zusätzlichen Schutz zu gewährleisten.

Blenden anbringen und Wetterschutzfarbe auftragen

Um Ihr Gartenhaus wetterfest und optisch ansprechend zu gestalten, sollten Sie Blenden anbringen und eine schützende Wetterschutzfarbe auftragen.

Abschlussleisten anbringen

  1. Freiliegende Teile verkleiden: Verkleiden Sie die freiliegenden Stirnseiten der Dachbalken und anderen exponierten Holzflächen mit Abschlussleisten.
  2. Blenden befestigen: Befestigen Sie die Blenden wahlweise mit Baustoffkleber oder rostfreien Schrauben.

Wetterschutzfarbe auftragen

  1. Vorbereitungen treffen: Reinigen Sie die zu streichenden Flächen gründlich.
  2. Erster Anstrich: Tragen Sie einen ersten Anstrich mit Wetterschutzfarbe auf, insbesondere auf Schnittkanten und Verbindungsstellen.
  3. Eindringtiefe erhöhen: Arbeiten Sie die Farbe gründlich in die Holzstruktur ein.
  4. Trocknungszeit beachten: Lassen Sie den Anstrich ausreichend trocknen und tragen Sie eine zweite Schicht auf, falls nötig.

Zusätzlicher Schutz

Sturmwinkel montieren (optional): In windanfälligen Gebieten erhöhen Sturmwinkel die Standfestigkeit.

Abschlussarbeiten

Abschließend folgen wichtige Schritte, um die Anlage vollständig abzuschließen und für die langfristige Nutzung vorzubereiten.

  1. Schotter verteilen: Verteilen Sie eine Schotterschicht unter dem Vordach und rund um das Gartenhaus.
  2. Kies als Spritzschutz verwenden: Legen Sie Kies unter das Fallrohr und entlang der Hauswände aus.
  3. Fugensand einschlämmen: Verteilen Sie Fugensand auf der Schotterfläche und schlemmen Sie ihn mit Wasser ein.
  4. Boden verdichten und glätten: Verdichten Sie den Boden erneut, um sicherzustellen, dass alle Schichten fest und stabil sind.
  5. Endkontrollen durchführen: Überprüfen Sie alle Bauteile und Verbindungen, ziehen Sie lose Schrauben nach und kontrollieren Sie die Stabilität.
  6. Detailarbeiten ausführen: Montieren Sie Abschlussleisten an Dächern und Wänden und versiegeln Sie Schnittkanten und Bohrlöcher mit Wetterschutzfarbe.
  7. Bereich dekorieren (optional): Integrieren Sie das Gartenhaus optisch in Ihre Gartenlandschaft mit dekorativem Rindenmulch oder Pflanzbeeten.

Indem Sie diese Abschlussarbeiten sorgfältig ausführen, stellen Sie sicher, dass Ihr Gartenhaus stabil, sicher und langlebig ist.

Bilder: sixpixx / Shutterstock