Gartenhaus

Ein Gartenhaus abbauen oder versetzen – so geht’s

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Steht Ihr Gartenhaus am falschen Ort oder entspricht nicht mehr Ihren Bedürfnissen? Dieser Artikel beleuchtet die Gründe für einen Abbau, die entstehenden Kosten und die verschiedenen Möglichkeiten der Demontage und Entsorgung.

Gartenhaus umsetzen
Auch selbstgebaute Gartenhäuser können Schritt für Schritt abgebaut werden

Gründe für den Abbau eines Gartenhauses

Es gibt vielfältige Gründe, die einen Abbau des Gartenhauses erforderlich machen können. Einer der häufigsten Gründe ist ein ungünstiger Standort. Vielleicht war der ursprüngliche Platz von Anfang an nicht optimal gewählt, oder es haben sich im Laufe der Zeit Ihre Gartenbedürfnisse und gestalterischen Vorstellungen geändert. Ein anderer Grund kann der Platzmangel sein. Eventuell benötigen Sie den Raum für ein neues Gartenprojekt, wie ein größeres Beet, einen Teich oder eine gemütliche Ecke für Ihre Gartenmöbel.

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Ein weiterer ausschlaggebender Grund für den Abbau ist der Zustand des Gartenhauses. Wenn es marode ist und Wetterschäden wie Fäule oder Feuchtigkeitsschäden aufweist, kann die Standsicherheit bedroht sein. Auch Schädlingsbefall kann die Bausubstanz derartig beeinträchtigen, dass ein Abriss unabdingbar wird. Zudem macht es manchmal Sinn, ein altes, sanierungsbedürftiges Gartenhaus durch ein neues zu ersetzen, das Ihren aktuellen Anforderungen und Wünschen besser entspricht.

Auch die Nutzung des Gartenhauses kann ein Grund für den Abbau sein. Wenn sich Ihre Bedürfnisse geändert haben und das Gartenhaus beispielsweise nicht mehr als Lagerraum, sondern als Freizeitraum oder Büro genutzt werden soll, könnte ein neuer Standort oder ein Neubau notwendig sein.

Gesetzliche und kommunale Regelungen sind ebenfalls zu beachten. Neue Bauvorschriften oder notwendige Baugenehmigungen können Veränderungen erfordern, die einen Abriss und Neuaufbau des Gartenhauses notwendig machen.

Risiken und Kosten beim Abbau eines Gartenhauses

Vor dem Abbau eines Gartenhauses sollten Sie sich über die möglichen Risiken und Kosten im Klaren sein.

Risiken beim Abbau

  1. Schäden am Gartenhaus: Das Gartenhaus kann sich während des Versetzens verziehen oder anderweitig beschädigt werden. Nägel und Balken, die durch Witterungseinflüsse verbogen oder morsch geworden sind, erschweren den Abbau.
  2. Ungünstiger neuer Standort: Der neue Standort muss bestimmte Kriterien erfüllen, beispielsweise muss der Boden eben, fest und trocken sein. Außerdem müssen die gesetzlichen Grenzabstände zu Nachbargrundstücken eingehalten werden.
  3. Bauschutt und Entsorgung: Beim Abbau fallen verschiedene Abfallarten an, die korrekt entsorgt werden müssen. Besonders problematisch sind giftige Materialien wie Asbest oder Teer-Dachpappen, die besondere Vorsichtsmaßnahmen erfordern.
  4. Zeitaufwand und Arbeitskraft: Ein sorgfältiger Abbau verlangt viel Zeit und oft die Hilfe mehrerer Personen. Planen Sie genügend Zeit ein und organisieren Sie Unterstützung durch Freunde oder Verwandte.

Kosten beim Abbau

  1. Eigenarbeit oder Fachfirma: Sie können das Gartenhaus selbst abbauen oder eine spezialisierte Firma beauftragen. Eigenarbeit spart Kosten, erfordert jedoch handwerkliches Geschick und körperliche Anstrengung. Eine Fachfirma übernimmt alle Tätigkeiten, jedoch fallen dafür variable Kosten an.
  2. Entsorgungskosten: Die Entsorgung von Bauschutt und Sperrmüll ist kostenpflichtig. Für einen geeigneten Container können erhebliche Gebühren anfallen. Bei älteren Gartenhäusern können zusätzliche Entsorgungskosten für gefährliche Baustoffe entstehen.
  3. Transport: Je nach Entfernung des neuen Standorts können Transportkosten anfallen, besonders wenn ein Kran oder ein Lastwagen benötigt werden. Die Mietkosten für Spezialfahrzeuge und die Arbeitsstunden für Fachkräfte müssen ebenfalls berücksichtigt werden.
  4. Finanzielle Vorsorge: Kalkulieren Sie immer mögliche Zusatzkosten ein, um unerwartete Komplikationen abzufangen. Es lohnt sich, einen detaillierten Finanzierungsplan aufzustellen oder einen Kostenvoranschlag von einer Fachfirma einzuholen.

Möglichkeiten zum Abbau eines Gartenhauses

Beim Abbau eines Gartenhauses gibt es verschiedene Methoden, abhängig von Größe und Zustand des Hauses sowie den vorhandenen Hilfsmitteln. Hier sind drei bewährte Möglichkeiten: der Abbau per Hand, der Abbau in Einzelteile und der Einsatz eines Krans.

Gartenhaus per Hand abbauen

Diese Methode eignet sich besonders für kleinere Gartenhäuser. Räumen Sie das Gartenhaus vollständig aus und lösen Sie es von der Verankerung mit Fundament oder Erdreich. Mit Tragegurten oder mehreren Personen können Sie es an den neuen Standort heben. Alternativ lassen sich Rundhölzer oder Rohre unter das Haus legen, um es rollend zu bewegen. Für längere Distanzen können Rollbretter, Autoanhänger oder Hubwagen hilfreich sein.

Gartenhaus abbauen und erneut aufbauen

Ist das Gartenhaus zu groß oder zu komplex, um es in einem Stück zu versetzen, bietet sich der vollständige Abbau in Einzelteile an. Vor dem Abbau empfiehlt es sich, detaillierte Fotos des Aufbaus zu machen und alle Einzelteile zu nummerieren. So erleichtern Sie sich den Wiederaufbau am neuen Standort. Diese Methode kann je nach Größe des Hauses mehrere Stunden oder Tage in Anspruch nehmen.

Gartenhaus mithilfe eines Krans abbauen

Bei besonders großen oder fest vernagelten Häusern kann der Einsatz eines Krans notwendig werden. Diese Methode ist zwar kostspielig und erfordert mehr Planung, ermöglicht aber das problemlose Versetzen großer Gartenhäuser. Lösen Sie die Verankerungen und sichern Sie die Traggurte um das leer geräumte Gartenhaus, um es mit dem Kran zu heben. Beachten Sie, dass genügend Platz und ein tragfähiger Untergrund vorhanden sein müssen.

Entsorgung des alten Gartenhauses

Soll das alte Gartenhaus nicht wieder aufgebaut werden, steht dessen Entsorgung an. Je nach Größe und Materialarten des Gartenhauses können unterschiedliche Herausforderungen und Kosten entstehen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Entsorgung

  1. Entrümpelung und Mülltrennung: Räumen Sie das Gartenhaus vollständig aus und trennen Sie verschiedene Materialien wie Holz, Metall und eventuelle Dachmaterialien.
  2. Vorbereitung auf den Abbau: Stellen Sie sicher, dass genügend Platz für einen Container zur Verfügung steht oder bringen Sie die Bestandteile direkt zu einem Wertstoffhof.
  3. Abbau des Gartenhauses: Beginnen Sie mit der Demontage auf dem Dach und arbeiten Sie sich nach unten vor. Sortieren Sie alle Teile sorgfältig, um eine reibungslose Entsorgung zu ermöglichen.

Optionen zur Entsorgung

  • Eigenständige Entsorgung: Zerlegen Sie das Gartenhaus selbst und sortieren Sie die Materialien entsprechend. Metalle können oft an regionale Schrotthändler verkauft werden.
  • Containerdienst: Ein Containerdienst ermöglicht die Entsorgung des gesamten Abfalls in einem bereitgestellten Container. Die Kosten liegen meist zwischen 113 und 170 Euro pro Tonne.
  • Abrissfirma beauftragen: Eine spezialisierte Firma übernimmt den gesamten Abbruch inklusive der fachgerechten Entsorgung. Diese Option ist sinnvoll, wenn das Gartenhaus groß ist oder auf einem festen Fundament steht.

Besonderheiten bei der Entsorgung

  • Sondermüll: Materialien wie Asbest oder Teer-Dachpappe müssen sicher verpackt und von Fachunternehmen entsorgt werden.
  • Nachsorge: Nach dem Entfernen des Gartenhauses sollten Sie das Grundstück gründlich reinigen und für zukünftige Gartenprojekte vorbereiten.

Wiederverwendung des alten Gartenhauses

Falls Ihr altes Gartenhaus noch in gutem Zustand ist, gibt es viele sinnvolle Möglichkeiten, um es weiter zu nutzen anstatt es zu entsorgen.

Mögliche Projekte zur Wiederverwendung

  1. Gartenmöbel: Stellen Sie stilvolle und stabile Gartenbänke, Tische und Stühle aus den Holzteilen Ihres alten Gartenhauses her.
  2. Hochbeete: Nutzen Sie die Holzbretter, um Hochbeete zu bauen, die das Anpflanzen von Gemüse und Kräutern erleichtern.
  3. Beeteinfassungen: Gestalten Sie dekorative und funktionale Beeteinfassungen mit den Holzbalken und Brettern.
  4. Schuppen oder Abstellräume: Bauen Sie das Gartenhaus an einem neuen Standort als Lagerraum oder Geräteschuppen wieder auf.
  5. Dekorationen und kleine Bauprojekte: Verwenden Sie einzelne Holzteile für Vogelhäuser, Blumenregale oder kleine Gartenbrücken.

Tipps für die Wiederverwendung

  • Sorgfältige Demontage: Achten Sie darauf, die Holzteile möglichst unbeschädigt zu lassen. Entfernen Sie Schrauben und Nägel vorsichtig.
  • Reinigung und Nachbehandlung: Behandeln Sie die Holzteile nach Bedarf mit Holzpflegeprodukten, um ihre Lebensdauer zu verlängern.
  • Planung und Skizzen: Fertigen Sie detaillierte Pläne oder Skizzen an, bevor Sie mit neuen Projekten beginnen, um die besten Holzstücke optimal zu nutzen.

Indem Sie Ihr altes Gartenhaus kreativ wiederverwenden, können Sie es in neue, nützliche Projekte integrieren und nachhaltig handeln.

Bilder: luisrsphoto / iStockphoto