Gartenhaus

Gartenhausdach erneuern: Anleitung & Materialien

Das Dach Ihres Gartenhauses schützt nicht nur vor Regen und Schnee, sondern prägt auch maßgeblich die Optik. Dieser Artikel bietet einen Überblick über gängige Dachformen für Gartenhäuser, erläutert die Entscheidung zwischen Sanierung und Erneuerung und liefert Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die Eindeckung mit Dachpappe und Bitumenschindeln sowie EPDM-Folie.

Dachformen für Gartenhäuser

Die Wahl der Dachform beeinflusst die Funktionalität und Ästhetik des Gartenhauses

Dachformen für Gartenhäuser

Jedes Gartenhaus erhält durch seine Dachform einen individuellen Charakter. Neben der Optik bietet die Wahl des Daches aber auch funktionale Vorzüge. Hier finden Sie eine Übersicht gängiger Dachtypen:

  • Satteldach: Das Satteldach ist der Klassiker unter den Gartenhausdächern. Seine geneigten Flächen sorgen für einen optimalen Abfluss von Regen und Schnee. Durch den Einbau von Giebel- oder Dachfenstern holen Sie sich zusätzliches Licht und frische Luft ins Gartenhaus. Die Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit dieser Dachform machen sie besonders beliebt.
  • Pultdach: Ein Pultdach mit seiner einzelnen, schrägen Dachfläche ist die perfekte Wahl für moderne Gartenhäuser und beengte Platzverhältnisse. Die schlichte Konstruktion ermöglicht eine kostengünstige Umsetzung und garantiert gleichzeitig eine effiziente Wasserableitung.
  • Flachdach: Flachdächer zeichnen sich durch ihre minimalistische, moderne Optik aus. Sie eignen sich besonders für Regionen mit wenig Regen- und Schneefall. Eine sorgfältige Dachabdichtung ist essenziell, um die Langlebigkeit des Daches zu gewährleisten.
  • Walmdach: Stabilität und Widerstandsfähigkeit gegenüber Wind zeichnen das Walmdach aus. Mit seinen geneigten Flächen an allen vier Seiten verleiht es Gartenhäusern einen traditionellen, eleganten Look.
  • Tonnendach: Das Tonnendach ist ein echter Blickfang mit seiner gewölbten Form. Es bietet nicht nur eine besondere Optik, sondern sorgt auch für eine gute Regenwasserableitung.
  • Zeltdach: Gartenhäuser mit Zeltdach fallen durch ihre pyramidenförmige Erscheinung auf. Diese Dachform verleiht dem Gartenhaus einen einzigartigen und auffälligen Look.
  • Stufendach: Mehrere, versetzt angeordnete Dachebenen machen das Stufendach zu einer besonderen Wahl. Diese Konstruktion bietet nicht nur optische Vielfalt, sondern eröffnet auch die Möglichkeit, zusätzliche Fenster oder eine Dachterrasse zu integrieren.
  • Pagodendach: Inspiriert von asiatischen Bauwerken, besticht das Pagodendach durch seine nach oben gewinkelten Dachecken. Es verleiht dem Gartenhaus ein exotisches und ästhetisch ansprechendes Aussehen.

Die Wahl der passenden Dachform beeinflusst nicht nur die Optik Ihres Gartenhauses, sondern auch dessen Funktionalität und Anpassung an die klimatischen Bedingungen.

Sanierung oder Erneuerung?

Eine gründliche Bewertung des Daches ist unerlässlich für die richtige Entscheidung

Sanierung oder Erneuerung?

Bei einem beschädigten Gartenhausdach stellt sich oft die Frage: Sanierung oder Erneuerung? Die Entscheidung hängt vom Zustand des Daches ab. Folgende Anzeichen sprechen für eine Erneuerung:

  • Großflächige Beschädigungen oder Verformungen der Dachstruktur
  • Feuchtigkeit im Innenraum, die auf Undichtigkeiten hindeutet
  • Materialermüdung, die nicht mehr repariert werden kann
  • Schimmelbildung oder Fäulnis an Holzelementen

Lesen Sie auch

Sollten nur kleinere Schäden vorliegen, könnte eine Sanierung ausreichen. Diese ist kostengünstiger und umfasst in der Regel:

  • Ausbesserung kleiner Risse oder Löcher
  • Erneuerung beschädigter Dachziegel oder anderer Elemente
  • Abdichtungsmaßnahmen an kritischen Stellen
  • Verbesserung der Dachisolierung

Egal ob Sanierung oder Erneuerung: Achten Sie auf eine sorgfältige Planung, hochwertige Materialien und eine fachgerechte Ausführung.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Dachpappe und Bitumenschindeln

Mit der richtigen Verlegung wird das Gartenhausdach dauerhaft wetterbeständig

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Dachpappe und Bitumenschindeln

Materialien: Dachpappe (Rollenware und Schindeln), Dachpappennägel, Teppichmesser, Schere

1. Unterlage vorbereiten: Beginnen Sie an der unteren Dachkante und verlegen Sie die Dachpappe quer zur Dachneigung. Fixieren Sie die Bahnen mit Dachpappennägeln und achten Sie auf eine Überlappung von mindestens 10 cm.

2. Dachfirst sichern: Legen Sie die Dachpappe mit Überlappung über beide Dachseiten, um den Dachfirst vor Feuchtigkeit zu schützen.

3. Zweite Dachfläche eindecken: Wiederholen Sie den Vorgang auf der gegenüberliegenden Dachseite.

4. Überstände abschneiden: Entfernen Sie überschüssige Dachpappe entlang der Ränder mit einem Teppichmesser.

5. Bitumenschindeln anbringen: Beginnen Sie an der Traufkante mit dem Anbringen der Bitumenschindeln. Die unterste Reihe wird umgedreht angebracht. Befestigen Sie die Schindeln mit Dachpappennägeln.

6. Weitere Reihen hinzufügen: Setzen Sie die Installation der Schindeln fort, wobei jede neue Reihe die Fugen der darunterliegenden überdeckt.

7. Firstkante absichern: Schneiden Sie die Schindeln für die Firstkante in einzelne Abschnitte, legen Sie sie überlappend über den Dachfirst und befestigen Sie sie sicher.

Mit dieser Anleitung sorgen Sie für eine langlebige und wetterbeständige Bedeckung Ihres Gartenhausdachs.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: EPDM-Folie

Eine gründliche Vorbereitung des Dachs sichert den Erfolg der EPDM-Verlegung

Schritt-für-Schritt-Anleitung: EPDM-Folie

Materialien: EPDM-Folie, Flächenkleber, Blendenkleber, Farbrolle, Besen

Schritt 1: Dach vorbereiten: Reinigen Sie die Dachfläche gründlich und stellen Sie sicher, dass sie trocken ist.

Schritt 2: Folie auslegen: Rollen Sie die EPDM-Folie (79,00€ bei Amazon*) auf dem Dach aus und lassen Sie sie ca. 30 Minuten ruhen.

Schritt 3: Kleber auftragen: Tragen Sie den Flächenkleber mit einer Farbrolle auf, wobei Sie am Rand der Folie einen Abstand von 5-10 cm einhalten.

Schritt 4: Folie verkleben: Legen Sie die Folie auf die Klebefläche und entfernen Sie Luftblasen oder Falten.

Schritt 5: Blenden verkleben: Klappen Sie die Ränder der Folie um und tragen Sie Blendenkleber auf. Drücken Sie die Folie fest.

Schritt 6: Blendenecken verkleben: Falten Sie die Folie an den Ecken zu einem Dreieck und verkleben Sie es sorgfältig.

Mit diesen Schritten gelingt die Verlegung der EPDM-Folie sicher und zuverlässig.

Zusätzliche Aspekte bei der Dacherneuerung

  • Dämmung: Eine effiziente Dämmung verbessert die Energieeffizienz und macht das Gartenhaus ganzjährig nutzbar.
  • Regenrinne: Eine Regenrinne leitet Wasser effektiv ab und schützt die Dachkonstruktion.
  • Sicherheit: Verwenden Sie sichere Ausrüstung und Schutzkleidung bei Dacharbeiten.
  • Wetterbedingungen: Planen Sie die Dacherneuerung bei trockenem, windstillem Wetter.
  • Material und Werkzeug: Stellen Sie alle benötigten Materialien und Werkzeuge im Voraus zusammen.
Bilder: Gena Melendrez / Shutterstock