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Fliederbaum schneiden: Wann und wie es richtig geht

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Mit lichtdurchfluteter Krone bleibt im Fliederbaum das Blütenholz bis zu 20 Jahre lang vital. Grund genug, altes, abgestorbenes und verkahlendes Holz alle paar Jahre auszulichten. Wann und wie Sie Flieder als Hochstamm richtig schneiden, bringt diese Anleitung auf den Punkt.

Flieder Rückschnitt
Das Ausputzen verblühter Blüten ist eine rein kosmetische Maßnahme und muss mit großer Vorsicht durchgeführt werden
AUF EINEN BLICK
Wie schneide ich einen Fliederbaum korrekt?
Um einen Fliederbaum richtig zu schneiden, sollte man im Spätwinter die Baumkrone auslichten, abgestorbene Äste entfernen, störende Triebe kürzen und verdichtete Bereiche lockern. Verwelkte Blüten werden nach der Blütezeit entfernt, Ausläufer und Stammtriebe sollten regelmäßig beseitigt werden.

Bester Schnittzeitpunkt ist im Spätwinter

Das optimale Zeitfenster für einen Auslichtungsschnitt am Fliederbaum öffnet sich im Spätwinter. Wenn sich die laublose Winterruhe dem Ende zuneigt, tolerieren auch ältere Exemplare einen regulierenden Schnitt innerhalb der Krone. Wählen Sie einen trockenen, wolkenverhangenen Tag mit Temperaturen über dem Gefrierpunkt.

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Im Laufe der Jahre entwickelt sich die Krone im Fliederbaum zu einem Geflecht aus alten und jungen Ästen. Ohne einen gelegentlichen Schnitt beschatten sich die Triebe gegenseitig. In der Folge verkahlt die Kronenmitte, während Zweige der äußeren Sektoren mit unschönen Verästelungen verdrießen. Indem Sie alle drei bis vier Jahre einen Auslichtungsschnitt durchführen, beugen Sie dem Ärgernis vor. So gehen Sie sachkundig vor:

  • Abgestorbene, kahle Äste auf Astring absägen
  • Quer wachsende und andere störende Triebe um bis zu zwei Drittel zurückschneiden
  • Straff aufrechte Triebe herunterbinden oder abschneiden
  • Von zu eng stehenden Ästen den schwächeren entfernen

Sofern Sie mit überlangen, aus der Kronenform ragenden Trieben hadern, löst ein Ableitungsschnitt das Problem. Statt an einer Knospe zu schneiden, wählen Sie als Schnittpunkt einen jungen Seitentrieb, der nach außen gerichtet ist. Flieder tragen an ein- und zweijährigen Zweigen ihre schönste Blütenpracht, sodass dank einer Ableitung weder eine Lücke im Kronenbild entsteht noch die diesjährige Blüte beeinträchtigt wird.

Verwelkte Blüten ausputzen

Häufigster Anlass für einen Schnitt am Fliederbaum sind verwelkte Blütenkerzen. Sofern Sie die abgestorbenen Fliederblüten als Störfaktor empfinden, spricht nichts gegen einen leichten Pflegeschnitt am Ende der Blütezeit. Die Schnittführung erfordert ein gutes Augenmaß, weil sich unterhalb verwelkter Blüten bereits das Blütenholz für die nächstjährige Fliederblüte bildet.

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Ausläufer und Stammtriebe entfernen

Die schönsten Fliederbäume gedeihen als Kombination aus robustem Stamm einer Wildart und edler Krone. Abgesehen von den mannigfaltigen Vorzügen, ist eine derartige Veredelung verbunden mit dem Wachstum zahlreicher Ausläufer und Stammtriebe.

Bleiben Sie den Wildlingen zeitnah auf den Fersen. Erkennbar sind die wuchsstarken Wildtriebe anhand einer anderen Blattform, als die Kronenblätter. Wurzelausläufer reißen Sie ab mit einem kräftigen Ruck, um möglichst viel Gewebe zu entfernen. Naseweise Stammtriebe schneiden Sie kurz vor der Rinde ab.

Tipp

Haben Sie einen alten Fliederbaum oder vergreisten Fliederstrauch geerbt? Dann können Sie das Ziergehölz mit einem Verjüngungsschnitt auf Vordermann bringen. Im fortgeschrittenen Alter verwinden Flieder die radikale Schnittart problemlos, wenn Sie die Maßnahme auf drei Jahre verteilen.