Flieder

Zwergflieder: Der kompakte Strauch für kleine Gärten

Artikel zitieren

Ein Zwergflieder sorgt im Garten für farbliche Akzente. Doch seine besonderen Wuchseigenschaften machen den Strauch zur idealen Kübelpflanze, die auch kleine Vorgärten und Balkone verschönert. Die robuste Gartenschönheit mit dem aromatischen Blütenduft hat spezielle Ansprüche an Pflege und Standort.

zwergflieder
Der Zwergflieder beeindruckt mit seiner schönen Blüte im Frühsommer
AUF EINEN BLICK
Was ist das Besondere am Zwergflieder?
Der Zwergflieder (Syringa meyeri) ist ein langsam wachsender, kompakter Strauch, der sich ideal für kleine Gärten, Kübelpflanzen und Balkone eignet. Er blüht von Mai bis Juli mit duftenden, farbenfrohen Blüten, bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und hat mittleren Wasserbedarf.

Herkunft

Der Zwergflieder wird auch als Meyers Flieder bezeichnet, abgeleitet von der wissenschaftlichen Bezeichnung Syringa meyeri. Er gehört zu den Ölbaumgewächsen und stammt ursprünglich aus dem Norden Chinas. Hier wächst das Gehölz in der Provinz Liaoning, wo es Strauchflächen an Berghängen mit prägt.

Lesen Sie auch

Wachstum

Meyers Flieder wächst als 1,5 Meter hoher Strauch. Er bildet eine lockere Gestalt. Seine Zweige sind schwach vierkantig und können kahl oder etwas flaumig behaart sein. Der Strauch wächst sehr langsam, aber kontinuierlich. Durch seine kompakte Gestalt benötigt er wenig Platz.

Blüte

Zwergfliedersträucher entwickeln kleine Einzelblüten in rispenförmigen Blütenständen. Die Blüten werden zwischen 2,5 und zehn Zentimeter lang. Sie bestehen aus einem dunkel purpurfarbenen Kelch und einer Blütenkrone, dessen Kronblätter im unteren Teil zu einer Kronröhre verwachsen sind. Die Zipfel sind ausgebreitet und können blauviolett, bläulich mit rosafarbenen oder roten Nuancen oder vollständig weiß gefärbt sein.

Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juli. An windgeschützten Standorten kommt der Strauch zu einer zweiten Blüte im Spätherbst. Jungpflanzen blühen bereits sehr ausgiebig. Die Blüten verströmen einen süßlichen Duft.

Frucht

Meyers Flieder entwickelt Kapselfrüchte, die ihre Samen ausstreuen. Die Früchte werden zwischen einem und zwei Zentimeter lang und sind mit deutlich sichtbaren Poren übersät.

Blätter

Die Laubblätter sind in Spreite und Stiel gegliedert. Die Blätter sind zwischen einem und fünf Zentimeter lang und breit, elliptisch oder eiförmig ausgeformt. Die Spreite ist kurz zugespitzt oder stumpf. Ihre Basis ist keilförmig oder abgerundet.

Auffallend sind die hervortretenden Blattadern, die sich handförmig über die grün gefärbte Blattspreite ziehen. Die Blattunterseite erscheint heller und ist entlang der Blattadern behaart.

Verwendung

Syringa meyeri eignet sich ideal für die Verschönerung von kleinen Gärten. Er kann als Hecke oder Solitär gepflanzt werden. Als Umrandung für Beete macht die asiatische Schönheit eine besonders gute Figur. Der Zwergflieder eignet sich für die Kübelpflanzung. Auf diese Weise können Sie Ihren Balkon eine frühlingshafte Atmosphäre verleihen. Das Gehölz kann als Bonsai oder Hochstamm kultiviert werden.

Die Blütenstände des Zwergflieders eignen sich als Schnittblumen für die Gestaltung von Blumensträußen oder als Tischdekoration in Vasen. Schneiden Sie möglichst lange Triebe ab und entfernen Sie anschließend alle Blätter.

So verlängern Sie die Blütezeit der Schnittblumen:

  • Zweigansatz der Länge nach einschneiden
  • Stiele kurz in warmes Wasser eintauchen
  • eine hohe Vase zu einem Drittel mit Wasser befüllen
  • Wasser alle zwei bis drei Tage austauschen

Hochstamm

Sorten, die mindestens 1,50 Meter hoch wachsen, können als Hochstamm gezogen werden. Bei dieser Form entwickelt der Strauch einen Stamm, der in einer reich verzweigten Krone endet. Solche baumartigen Exemplare benötigen weniger Platz und können auch im Kübel gezogen werden. Auf diese Weise bildet der Zwergflieder einen ästhetischen Blickfang im Vorgarten oder als Mittelpunkt einer Staudenanpflanzung. Er kann auch direkt in eine offene Rasenfläche gesetzt werden. Mehrere Bäumchen erzeugen eine Allee, die Hauptwege und Hofauffahrten säumen.

Bonsai

Syringa meyeri eignet sich ideal zur Bonsaikultivierung. Der Strauch wird ganzjährig im Freiland gezogen. Bei ausreichendem Lichteinfall entwickelt die Pflanze genügend Zucker und Sauerstoff, damit sie gut wachsen kann. Der Stamm wird dicker und die Blätter werden durch Wind und Regen fester. Dadurch sind die Pflanzen robuster gegen Schädlinge und Krankheiten.

Drahten

Zwergflieder lassen sich durch das Drahten in Form bringen. Wickeln Sie Stämme, Äste und Zweige spiralförmig von unten nach oben mit einem Aludraht ein. Achten Sie darauf, dass der Draht straff aber nicht zu fest sitzt. Die Windungen sollten gleichmäßig verteilt sein. Anschließend können Sie die Äste in die gewünschte Form bringen. Mitte Mai wird der Draht entfernt, da in dieser Zeit das Dickenwachstum beginnt.

Zwergflieder richtig schneiden

Um die Form des Bonsais zu erhalten, muss der Strauch regelmäßig nach der Blüte zurückgeschnitten werden. Beim Umpflanzen sollten Sie die Wurzeln einkürzen, sodass ein Gleichgewicht zwischen Wurzelballen und Krone entsteht.

Ist Zwergflieder giftig?

Wie alle Syringa-Arten enthält auch der Zwergflieder das Glykosid Syringin. Obwohl es als nicht giftig eingestuft wurde, kann ein Verzehr von großen Mengen bei empfindlichen Personen und Kindern Bauchkrämpfe, Kopfschmerzen und Übelkeit hervorrufen. Kleine Mengen sind meist unbedenklich. Die Blätter und Blüten einiger Syringa-Arten werden für die Zubereitung von Tees verwendet.

Auf Hunde und Katzen wirkt Syringin ähnlich wie auf den menschlichen Organismus. Aufgrund ihrer Körpergröße können bereits kleine Mengen ausreichen, um Magen-Darm-Beschwerden hervorzurufen. Vorsichtshalber sollten Sie keinen Zwergflieder anpflanzen, wenn sich Haustiere in Ihrem Garten befinden.

Welcher Standort ist geeignet?

Die ursprünglichen Verbreitungsgebiete liegen auf trockenen bis frischen Standorten in sonniger bis halbschattiger Lage. Bei geringerer Sonneneinstrahlung blüht der Strauch weniger üppig. Dauerhaft feuchte Bedingungen verträgt der Zwergflieder nicht. Damit solche Verhältnisse nicht entstehen, sollten Sie undurchlässige Böden mit Sand auflockern. Der Strauch gilt als robust, denn er verträgt sowohl Hitze als auch Kälte. Das Stadtklima bereitet ihm keine Probleme

Welche Erde braucht die Pflanze?

Der Zwergflieder wächst auf schwach sauren bis stark alkalischen Böden. Der pH-Wert liegt idealerweise zwischen 6,0 und 7,5. Er gedeiht sowohl auf sandigen als auch auf lehmigen Böden, wenn diese einen gewissen Anteil an Humus beinhalten. Nährstoffreiche Böden sind wichtig, damit der Zwergflieder üppig wächst.

Aussaat

Durch Samen vermehrte Sträucher entwickeln Blüten- und Blattfarben, welche die Merkmale zweier Elternpflanzen vereinen. So können Sie neue Sorten züchten, die sich zu individuellen Prachtexemplaren entwickeln.

Nach der Blüte ernten Sie die Fruchtstände. Mit Hilfe eines Siebs können Sie verwelkte Blätter und Pflanzenteile von den Samen trennen. Befüllen Sie ein Pflanzgefäß mit Anzuchterde und streuen Sie das Saatgut gleichmäßig aus. Stellen Sie den Topf an einen kühlen und schattigen Ort. Die Winterkälte animiert die Samen zum Keimen im nächsten Frühjahr.

Achten Sie im Frühjahr darauf, dass die Erde nie austrocknet. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, können Sie die Töpfe nach dem Winter abdecken oder in einem Gewächshaus platzieren. Die Samen benötigen weiterhin kühle Temperaturen. Wenn die Jungpflanzen einige Zentimeter hoch gewachsen sind, können sie pikiert werden. Ab Herbst ist eine Pflanzung im Freiland möglich.

Stecklinge

Mit dieser Methode können Sie ein identisches Abbild der Mutterpflanze erzeugen. Schneiden Sie zur Blütezeit Triebe ab, die mindestens drei Blattknoten besitzen. Sie sollten junge Triebe wählen, die noch nicht verholzt sind.

Der Schnitt erfolgt dicht unter oder über einem Blattknoten. An diesen Stellen können sich später die Wurzeln bilden. Entfernen Sie die untersten Blätter vom Trieb. Schneiden Sie die Rinde am unteren Ende kreuzweise ein, damit der Steckling Wasser aufnehmen kann. Stecken Sie den Trieb in Anzuchterde, die Sie sich zuvor aus Erde, Sand und Algenkalk gemischt haben.

Es dauert einige Wochen, bis die Stecklinge Wurzeln entwickelt haben. Viele Jungpflanzen beginnen erst im darauffolgenden Frühjahr mit der Entwicklung frischer Triebe.

Zwergflieder im Topf

Bei der Kübelkultivierung sollten Sie auf Gartenerde zurückgreifen, die den Substratanforderungen entspricht. Mischen Sie etwas Sand oder Perlit unter, damit sich die Erde nicht so schnell verdichtet und durchlässiger wird. Dadurch beugen Sie auch eine Schimmelbildung vor.

Das richtige Pflanzgefäß:

  • 20 bis 30 Zentimeter hohe Sträucher benötigen ein Volumen von 3,5 Liter
  • 60 bis 80 Zentimeter hohe Sträucher bevorzugen einen 15-Liter Topf
  • Hochstämme mit 100 Zentimeter wachsen im Topf mit zehn Liter Volumen

Balkon

Der Zwergflieder eignet sich perfekt zur Verschönerung von Balkonen. Sein Wachstum hält sich in Grenzen. Durch regelmäßige Rückschnitte von Trieben und Wurzeln bleibt der Strauch kompakt und klein. Er kann das ganze Jahr im Freien bleiben, da ihm frostige Temperaturen nichts ausmachen. In besonders strengen Wintermonaten sollten Sie das Pflanzgefäß entsprechend schützen.

Zwergflieder gießen

Syringa meyeri hat einen mittleren Wasserbedarf. Er mag ein frisches Substrat und reagiert empfindlich auf Staunässe. Kurzfristige Trockenzeiten bereiten den Wurzeln keine Probleme, so lange sie nicht zu lang andauern. Wenn die Blätter schlaff werden, ist die nächste Bewässerung fällig. Bei einer Kultivierung im Kübel müssen Sie den Strauch regelmäßiger gießen.

Zwergflieder richtig düngen

Zwergflieder erfreuen sich über eine Düngung vor und nach der Blütezeit. Versorgen Sie die Pflanze im Frühjahr und Herbst mit Kompost. Die frühzeitige Nährstoffzufuhr sorgt für eine besonders üppige Blütenpracht und fördert das Wachstum.

Arbeiten Sie Hornspäne in den Boden ein und geben Sie der Pflanze einen Langzeitdünger, damit sie das ganze Jahr über von den Nährstoffen zehren kann. Vermeiden Sie Dünger, die viel Stickstoff enthalten. Das sorgt für eine verminderte Blütenbildung und Ihr Strauch duftet weniger.

Zwergflieder richtig schneiden

Ein Rückschnitt ist normalerweise nicht notwendig. Um die dichte Wuchsform zu unterstützen, können Sie den Strauch nach der Blüte etwas auslichten. Kommt es zum Platzmangel, können Sie den Strauch radikal zurückschneiden. Diese Maßnahme wird gut vertragen, da der Strauch aus dem alten Holz erneut austreibt. Allerdings bleibt die Blüte im nächsten Frühjahr aus, denn der Zwergflieder entwickelt seine Blütenknospen im Vorjahr.
weiterlesen

Wie pflanze ich richtig um?

Je älter der Zwergflieder ist, desto schwieriger gestaltet sich das Umpflanzen. Die Wurzeln können schon recht umfangreich sein. Diese Maßnahme sollte im Frühjahr vor der Blüte erfolgen, damit sich der Strauch bis zum Winter am neuen Standort einleben kann. Schneiden Sie den Strauch vor dem Ausgraben zurück, sodass er eine kompakte Form hat. Es sollte idealerweise ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Trieben und Wurzelballen entstehen. Das Anwurzeln gelingt umso besser, je weniger Blattmasse die übrig gebliebenen Wurzeln mit Nährstoffen versorgen müssen.

Stechen Sie einen großen Wurzelballen ab und heben Sie das Substrat aus. Setzen Sie den Strauch in das vorbereitete Pflanzloch und füllen Sie Lücken mit dem Aushub auf. Anschließend wird der Strauch durchdringend gegossen, damit sich die Erde schließen kann. Ein Gießrand verhindert, dass das Wasser oberflächlich abläuft.

Umtopfen

Der langsam wachsende Zwergflieder muss erst nach einigen Jahren in ein neues Gefäß gepflanzt werden. Die Kübelpflanzen erfreuen sich alle drei Jahre über ein Substratwechsel. Wenn Sie den Strauch klein halten möchten, können Sie die Wurzeln einkürzen.

Überwintern

Der Zwergflieder ist winterhart und übersteht die frostigen Temperaturen an einem windgeschützten Standort auch ohne Winterschutz. Eisige Zugluft bereitet der Pflanze Probleme. An solchen exponierten Plätzen sollten Sie den Strauch schützen. Decken Sie den Boden mit Stroh, Reisig oder Tannenzweigen ab, damit die Wurzeln geschützt sind.

Kübelpflanzen sind empfindlicher gegen Fröste, da die Erde im Topf schnell durch friert. Stellen Sie das Pflanzgefäß an einen windgeschützten Ort auf eine Styroporplatte oder ein Stück Holz, damit die Kälte aus dem Boden nicht in den Topf zieht. Sie können in besonders strengen Wintermonaten den Kübel mit Folie oder Jute umwickeln.

Schädlinge

Geschwächte Sträucher werden gelegentlich von Blatt- oder Wollläusen befallen. Diese Schädlinge ernähren sich vom Pflanzensaft, sodass der Zwergflieder zusätzlich geschwächt wird. Wischen Sie befallene Pflanzenteile mit einem Tuch ab, das Sie vorher in einer Spülmittellösung getränkt haben. Vorbeugend sollten Sie auf eine optimale Nährstoffversorgung achten, damit das Immunsystem der Pflanze nicht geschwächt wird.

Pilzbefall

Staunässe führt zur Fäulnisbildung an den Wurzeln. Dadurch siedeln sich Pilzsporen der Gattung Phytophthora an, die der Pflanze schaden. Durch schnelles Handeln können Sie Ihre Pflanze retten. Graben Sie den Strauch aus und schneiden Sie verfaulte Wurzeln großzügig ab. Kürzen Sie die übrigen Wurzeln ein und lassen Sie den Ballen für 24 Stunden an der Luft trocknen.

Pflanzen Sie den Strauch in frisches Substrat und kürzen Sie die Zweige ein, damit sich die Pflanze schneller regenerieren kann. Verzichten Sie auf ein Angießen. Die erste Bewässerung erfolgt nach drei oder vier Tagen. Es dauert etwa zwei Wochen, bis sich der Zwergflieder erholt hat.

Zwergflieder blüht nicht

Wenn der Zwergflieder nicht blüht, kann ein später Standortwechsel als Ursache in Frage kommen. Wird der Strauch nach der Blütezeit umgesetzt, bleibt häufig die Knospenbildung im Herbst aus. Sie sollten das Gehölz immer vor der Blüte umsetzen.

Tipp

Als geeignete Pflanzpartner erweisen sich Gehölze, die ihre Pracht nach der Blütezeit des Zwergflieders entwickeln. Mit Hortensien, Bartblumen, Gartenhibiskus oder Ranunkelsträuchern schaffen Sie ästhetische Pflanzarrangements. Frühblühende Gehölze wie Weigelie oder Duftjasmin eignen sich für die Gestaltung einer farbenfrohen Hecke.

Sorten

  • Palibin: Purpurrote Knospen öffnen sich ab Ende Mai, zart rosafarbenen Blüten. Bis 100 Zentimeter hoch. Wuchshöhe 80 bis 125 Zentimeter.
  • Red Pixie: Blütezeit vom Spätfrühling bis zur Herbstmitte, Blüten rosa bis magentafarben. Würziger Blütenduft.
  • Josee: Extrem winterharte Sorte. Blütenstände schlank mit rosafarbenen Blüten. Wuchshöhe bis 150 Zentimeter.

Bilder: Ilona5555 / Shutterstock