Verwirrung über essbare Früchte und giftige Inhaltsstoffe
Für die Unbedenklichkeit der Felsenbirne spricht, dass ihre essbaren Früchte nicht nur zu Marmeladen und Gelees verarbeitet, sondern auch frisch verzehrt werden können. Allerdings sollen z.B. die Blätter der Gewöhnlichen Felsenbirne (Amelanchier ovalis) Giftstoffe enthalten, weshalb Kinder und Haustiere mit eingeschränktem Geschmacksempfinden für die (eigentlich vor dem Verzehr warnenden) Bitterstoffe in den Blättern nicht an den Blättern knabbern sollten. Noch wichtiger ist aber die Tatsache, dass in den Samenkernen der Früchte cyanogene Glykoside enthalten sind, die beim Verzehr größerer Mengen theoretisch zu einer Blausäurevergiftung führen könnten. Allerdings werden die meisten Samen der Felsenbirne beim Frischverzehr unverdaut wieder ausgeschieden und es müssen durchaus größere Mengen aufgenommen werden, um wirkliche Vergiftungserscheinungen hervorzurufen.
Diese Symptome können beim Verzehr der Samenkerne auftreten
Mit ihrem Gehalt an Blausäure sind die Samenkerne der Felsenbirne durchaus mit dem Giftstoffgehalt von Apfelkernen vergleichbar. Sollten tatsächlich zu große Mengen der Kerne (insbesondere mit unreifen Früchten) aufgenommen werden, so kann es mitunter zu den folgenden Symptomen kommen:
- Übelkeit
- Brechreiz
- Durchfall
Als Sofortmaßnahme sollten bei diesen Symptomen größere Mengen an Flüssigkeit getrunken werden (Tee, Saft, Wasser), danach sollte möglichst sofort ein Arzt aufgesucht werden, um weitere Komplikationen auszuschließen.
Risiken vermeiden und die Früchte der Felsenbirne unbeschwert genießen
Um Risiken im Zusammenhang mit dem Verzehr der Früchte einer Felsenbirne vorzubeugen, sollten insbesondere Kinder die Früchte nicht in größerem Maße frisch verzehren. Da die enthaltene Blausäure beim Kochen zersetzt wird, können Marmeladen aus den Früchten bedenkenlos verzehrt werden. Außerdem kann auch darauf geachtet werden, die Früchte nur ohne die enthaltenen Samenkerne zu essen.
Tipp
Selbst bei Sorten der Felsenbirne mit giftigen Blättern birgt nur der Verzehr der Blätter sowie der Kerne überhaupt ein Gefahrenpotenzial. Rückschnitte und andere Pflegemaßnahmen können auch ohne Handschuhe gefahrlos durchgeführt werden.