Eisbegonien

Eisbegonien: Pflegetipps & Sorten für Garten und Balkon

Eisbegonien sind pflegeleichte Dauerblüher, die Gärten und Balkone mit farbenfrohen Blüten schmücken. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Kultur, von Standort und Boden über Pflege und Sorten bis hin zur Überwinterung.

Wuchs

Eisbegonien, auch Begonia semperflorens genannt, sind ausdauernde, krautige Pflanzen und gehören zu den kleineren Begonien-Arten. Sie erreichen meist eine Höhe von etwa 30 cm, wobei die Zuchtserie „BIG“ auch bis zu 60 cm hohe Büsche bildet. Diese Sorten tragen bis zu 8 cm große Blüten.

Der Wuchs der Eisbegonie ist aufrecht und reich verzweigt, was ihr einen buschigen Charakter verleiht. Die Pflanzen stehen dicht und teppichartig, wodurch sie sich besonders für flächige Bepflanzungen eignen. Typische Merkmale der Eisbegonien sind:

  • Höhe: Meist 15 bis 30 cm, bei der Zuchtserie „BIG“ bis zu 60 cm
  • Breite: Etwa 30 bis 40 cm
  • Wuchseigenschaften: Aufrecht und buschig, mit dichtem Laub

Diese Wuchseigenschaften machen Eisbegonien zu idealen Bodendeckern und Randbepflanzungen entlang von Wegen und Beeten sowie für Pflanzungen in Töpfen und Kübeln. Ursprünglich aus den Subtropen stammend, entfalten sie auch in gemäßigten Breiten eine lange Blütezeit von Mai bis zum ersten Frost.

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Blätter

Die Blätter der Eisbegonien sind ein charakteristisches Merkmal dieser Pflanze. Sie sind fleischig, sukkulent und asymmetrisch geformt – herzförmig und unregelmäßig, typisch für alle Begonienarten. Sie erreichen meist eine Länge von drei bis zehn Zentimetern und sind wechselständig an den Stielen angeordnet.

Die Farbvariationen der Blätter reichen von verschiedenen Grüntönen über Schokobraun und Bronzetöne bis hin zu panaschierten Mustern. Zudem sind die Blattränder gezähnt und tragen auf jedem Zahn ein kleines Haar. Die Blattoberfläche kann fein behaart sein und wirkt somit ledrig glänzend.

Bei der Pflege von Eisbegonien ist es wichtig, behutsam mit den Pflanzen umzugehen, da die Blätter und Stängel leicht brechen können.

Blüte

Die Blüten der Eisbegonie, auch als Gottesauge bekannt, sind klein, zierlich und haben ein charakteristisches gelbes Zentrum. Ihre Farbpalette reicht von Weiß über Rosa bis hin zu leuchtendem Rot. Es gibt sowohl einfarbige als auch zweifarbige Sorten.

Die Blütenformen variieren von einfach über gefüllt bis halbgefüllt, wobei gefüllte Blüten an Miniatur-Rosen erinnern. Besonders hervorzuheben ist die Unterscheidung zwischen männlichen und weiblichen Blüten, was zur Vielfalt der Pflanzen beiträgt.

Die Blütezeit erstreckt sich vom Frühjahr, meist ab Mai, bis zum ersten Frost im Herbst. Dank ihrer beständigen Blühfreudigkeit sind Eisbegonien eine attraktive Wahl für Gärten, Balkone und Beete.

Essbarkeit

Ein beeindruckender Aspekt der Eisbegonie ist ihre Essbarkeit. Sowohl die Blätter als auch die Blüten sind genießbar und bieten ein frisches, zitroniges Aroma. Diese pflanzlichen Teile können in der Küche vielseitig verwendet werden, beispielsweise zur Dekoration von Salaten und Desserts oder als aromatische Zugabe in Getränken.

Wichtig ist, vor dem Verzehr sicherzustellen, dass die Pflanzen frei von Rückständen von Pflanzenschutzmitteln sind. Es empfiehlt sich, einige Wochen nach dem Kauf zu warten, bevor die Blüten und Blätter konsumiert werden.

Welcher Standort ist geeignet?

Eisbegonien bevorzugen einen hellen, warmen und leicht schattigen Standort. Grundsätzlich sind sie jedoch anpassungsfähig und gedeihen auch an sonnigeren oder schattigeren Plätzen. Ideale Bedingungen für Eisbegonien beinhalten:

  • Helligkeit: Heller bis halbschattiger Platz, idealerweise mit Morgen- oder Abendsonne.
  • Temperatur: Warm und frostfrei, sie sollten erst nach den Eisheiligen ins Freie gepflanzt werden.
  • Witterungsbeständigkeit: Sie tolerieren sowohl Trockenheit als auch anhaltende Regenperioden und gedeihen auch an windigen Standorten.

Eisbegonien kommen ebenfalls gut in Innenräumen zurecht, besonders bei einem hellen, kühlen Platz während des Winters bei etwa 15°C.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Eisbegonien stellen keine besonderen Ansprüche an den Boden, bevorzugen jedoch humose und durchlässige Erde. Dies ist wichtig, um Staunässe zu vermeiden, die zu Wurzelfäule führen kann.

Im Beet ist nährstoffreiche, lockere Gartenerde ausreichend. Bei der Pflanzung in Töpfen oder Kübeln sollte eine gute Drainage durch eine Schicht aus Kies oder Tonscherben gewährleistet sein.

Pflanzung

Eisbegonien sollten ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, gepflanzt werden. Der Pflanzabstand im Beet sollte etwa 20 cm betragen. Wichtige Punkte zur Pflanzung umfassen:

  • Wählen Sie einen hellen, halbschattigen Standort, der warm und frostfrei ist.
  • Setzen Sie die Pflanzen vorsichtig ein, da Blätter und Stiele leicht brechen können.
  • Verwenden Sie humose, gut durchlässige Blumenerde.
  • Achten Sie darauf, dass Pflanzgefäße ausreichende Drainagelöcher haben.
  • Geben Sie bei der Pflanzung Langzeitdünger oder Kompost in die Erde.

Nach der Pflanzung sollten die Eisbegonien regelmäßig gegossen werden, wobei die oberste Erdschicht zwischen den Gießvorgängen leicht antrocknen sollte, um Staunässe zu vermeiden.

Eisbegonien pflegen

Eisbegonien sind pflegeleicht und benötigen nur wenig Aufmerksamkeit.

Gießen

Die Pflanzen bevorzugen feuchtes Substrat, vertragen jedoch keine Staunässe. Gießen Sie daher erst wieder, wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist.

Düngen

Eine bedarfsgerechte Düngung fördert das Wachstum und die Blühfreudigkeit der Eisbegonien. Es gibt verschiedene Möglichkeiten:

  • Bei der Pflanzung Langzeitdünger oder Kompost in die Erde einarbeiten.
  • Alternativ alle 14 Tage Flüssigdünger mit dem Gießwasser verabreichen.

Sonstige Pflegemaßnahmen

Verblühte Blüten müssen nicht entfernt werden, da sie von selbst abfallen. Zusätzliche Pflegehinweise:

  • Vorsichtig mit den Pflanzen umgehen, da die Blätter und Stängel leicht brechen können.
  • Schutz vor starkem Wind und heftigem Regen.
  • Bei Bedarf im Frühling leicht zurückschneiden, um einen kompakten Wuchs zu fördern.

Sorten & Arten

Eisbegonien (Begonia × semperflorens-cultorum) sind aufgrund ihrer Blütenvielfalt und einfachen Pflege besonders beliebt. Hier eine Auswahl bemerkenswerter Sorten:

Sorte Wuchshöhe Blütenfarbe Blütenform Laubfarbe
‚Ostas H‘ ca. 30 cm Weiß Einfach Grün
‚Oreb H Pink‘ ca. 30 cm Intensiv Pink Einfach Grün
‚Cocktail‘ ca. 30 cm Rot-, Weiß- und Rosatöne Einfach Dunkel
‚Volumia Rose bicolor‘ ca. 30 cm Weiß mit rosa Saum Einfach Grün
‚Doublet‘ ca. 30 cm Verschiedene Farben Gefüllt Bronzefarben/Grün
‚Party Rose‘ ca. 30 cm Kräftig Rosa Gefüllt Grün
‚Coco White‘ ca. 30 cm Weiß Rüschenblüten Dunkel
‚Gumdrop Pink‘ ca. 30 cm Intensiv Pink Gefüllt Dunkel
‚Doublet Pink‘ ca. 30 cm Rosa Rosenartig Grün
‚Diable‘ ca. 18 cm Rosa, Weiß, Rot Einfach Grün
‚Lotto‘ ca. 30 cm Rot, Weiß, Rosa Einfach Grün
‚Organdy‘ ca. 30 cm Verschiedene Rot-/Rosatöne Einfach Dunkelrot

Diese Sorten sind für verschiedene Gartenlandschaften geeignet und passen sich optimal in unterschiedlichen Garten- und Balkon-Szenarien ein.

So kommt die Pflanze über den Winter

Obwohl Eisbegonien oft einjährig kultiviert werden, ist eine Überwinterung im Haus möglich.

Überwinterung im Topf

Topfpflanzen können an einem hellen Standort bei Temperaturen zwischen 15 und 20°C überwintert werden. In dieser Zeit benötigen sie nur wenig Wasser und keinen Dünger. An einem hellen Standort können die Pflanzen sogar im Winter weiterblühen.

Überwinterung im Keller

Zur Überwinterung im Keller schneiden Sie die Pflanzen im Herbst zurück und lagern die Wurzelballen in einer Kiste mit leicht feuchter Erde. Der Keller sollte kühl, aber frostfrei sein. Ab März sollten die Pflanzen wieder ins Helle gestellt und gegossen werden, um das erneute Austreiben zu fördern.

Stecklingsvermehrung

Eine weitere Option ist die Vermehrung durch Stecklinge. Vor dem ersten Frost können die Triebe in Anzuchterde bewurzelt und frostfrei überwintert werden.

Krankheiten & Schädlinge

Eisbegonien sind relativ robuste Pflanzen. Dennoch können sie von einigen Krankheiten und Schädlingen befallen werden.

Grauschimmel und Mehltau

Diese Pilzkrankheiten treten bei feuchten Bedingungen und Wärme auf. Grauschimmel zeigt sich durch graue, flaumige Beläge, während Echter Mehltau einen weißen, mehlartigen Belag bildet.

Empfohlene Maßnahmen:

  • Verbesserung der Belüftung
  • Entfernung befallener Pflanzenteile
  • Behandlung mit einem Fungizid oder Schwefel

Spinnmilben

Spinnmilben treten vor allem bei trockener Luft auf. Sie saugen Pflanzensäfte aus und hinterlassen fahlgrüne Blätter mit gelblichen Flecken und feinen Gespinsten.

Empfohlene Maßnahmen:

  • Regelmäßiges Besprühen der Pflanzen zur Vorbeugung.
  • Behandlung mit Schädlingsspray bei Befall.

Wurzelfäule

Wurzelfäule entsteht durch Staunässe und führt zu welken Pflanzen und faulenden Wurzeln.

Empfohlene Maßnahmen:

  • Sicherstellung einer guten Drainage
  • Gießen erst, wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist
  • Verwendung durchlässigen, humosen Substrats

Schnecken

Schnecken meiden Eisbegonien in der Regel, weshalb sie eine ideale Wahl für schneckenanfällige Gärten sind.

Verwendung

Eisbegonien sind vielseitige Sommerblumen und lassen sich für unterschiedlichste Bepflanzungen einsetzen.

Beetbepflanzung

Dank ihres dichten Wuchses eignen sie sich hervorragend für flächige Bepflanzungen und Beetgestaltungen.

Grabbepflanzung

Sie sind eine beliebte Wahl für Gräber, da sie pflegeleicht sind und den ganzen Sommer über blühen, wodurch sie eine dauerhaft gepflegte Optik gewährleisten.

Topf- und Kübelbepflanzung

In Töpfen, Kübeln und Balkonkästen kommen sie ebenso gut zur Geltung. Besonders Sorten der „BIG“-Serie wirken imposant.

Kombinationen

Eisbegonien lassen sich gut mit anderen Sommerblumen kombinieren. Kombinieren Sie sie beispielsweise mit Zauberschnee (Euphorbia ‚Diamond Frost‘), Purpurglöckchen (Heuchera), Dahlien, Buntnesseln und Süßkartoffelpflanzen.

Unterpflanzung

Sie eignen sich auch zur Unterpflanzung von Bäumen und Sträuchern, da sie selbst im lichten Schatten blühfreudig sind.

Essbarkeite Dekoration

Die essbaren Blüten sind ideal zur Dekoration von Salaten und Desserts, wobei auf die Verwendung von Pflanzen ohne chemische Pflanzenschutzmittel geachtet werden sollte.

Mit diesen vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten sind Eisbegonien eine pflegeleichte Bereicherung für jeden Garten und Balkon.

Häufig gestellte Fragen

Warum werden Eisbegonien „Eisbegonien“ genannt, obwohl sie nicht frosttolerant sind?

Der Name „Eisbegonie“ leitet sich von den empfindlichen, fleischigen Blättern der Pflanze ab, die bei Berührung leicht brechen und an dünnes Eis erinnern. Trotz ihres Namens sind Eisbegonien nicht frosthart und reagieren empfindlich auf kalte Temperaturen.

Können Eisbegonien im Winter weiterblühen?

Ja, Eisbegonien können im Winter weiterblühen, wenn sie in einem hellen und kühl temperierten Raum bei etwa 15 bis 20°C überwintert werden. In diesem Umfeld benötigen sie nur wenig Wasser und keinen Dünger.

Welche historischen Hintergründe haben Eisbegonien?

Eisbegonien sind eine Hybride aus Begonia cucullata var. hookeri und Begonia schmidtiana, die ursprünglich aus Südamerika stammen und seit dem 19. Jahrhundert in Europa kultiviert werden. Sie sind seit langem beliebte Garten- und Zimmerpflanzen aufgrund ihrer langen Blütezeit und pflegeleichten Natur.

Wie werden Eisbegonien biologisch und korrekt vermehrt?

Die Vermehrung erfolgt am einfachsten durch Stecklinge oder Aussaat. Bei der Stecklingsvermehrung werden Triebe vor dem ersten Frost abgeschnitten und in feuchte Anzuchterde gepflanzt. Bei der Aussaat sollte das Saatgut nicht bedeckt werden, da Eisbegonien Lichtkeimer sind, und die Schale an einem hellen Platz bei etwa 22 bis 24 Grad warmen Bedingungen gehalten werden.

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