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Eibe ausgraben: So gelingt’s Schritt für Schritt

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Die Eibe, ein immergrüner Baum mit dichtem Wuchs, benötigt unter Umständen einen neuen Standort. Das Ausgraben und Umpflanzen erfordert sorgfältige Planung und die richtige Technik, um das Überleben und Gedeihen des Baumes zu gewährleisten.

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Nur kleine Eiben lassen sich ausgraben

Die richtige Vorbereitung: Werkzeuge und Planung

Eine erfolgreiche Umpflanzung oder Entfernung einer Eibe beginnt mit der richtigen Vorbereitung. Stellen Sie zunächst die notwendigen Werkzeuge bereit:

  • Spaten oder Schaufel: Zum Ausheben des Erdreichs rund um die Eibe.
  • Grabegabel: Zum Lockern des Bodens und vorsichtigen Anheben der Wurzeln.
  • Säge oder Axt: Zum Durchtrennen dickerer Wurzeln.
  • Schubkarre: Für den Transport der Eibe zum neuen Standort.
  • Handschuhe: Zum Schutz Ihrer Hände vor Verletzungen und dem Kontakt mit den giftigen Pflanzenteilen.
  • Wasser: Halten Sie ausreichend Wasser bereit, um den Wurzelballen vor dem Austrocknen zu schützen.

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Planung ist das A und O: Bestimmen Sie den idealen Zeitpunkt für das Ausgraben. Der Herbst bietet sich an, da die Eibe sich vor dem Winter erholen und im nächsten Frühjahr besser anwachsen kann. Markieren Sie den auszugrabenden Bereich um die Eibe. Berücksichtigen Sie dabei einen großzügigen Umkreis, um den Wurzelballen möglichst unversehrt zu halten. Planen Sie auch den neuen Standort sorgfältig. Lockern Sie den Boden und reichern Sie ihn bei Bedarf mit Kompost an. Das Pflanzloch sollte doppelt so groß wie der Wurzelballen sein, um ein optimales Einwachsen zu ermöglichen.

Schritt für Schritt: Die Eibe ausgraben

  1. Graben vorbereiten: Legen Sie einen ausreichend weiten und tiefen Graben um die Eibe an. Ein Durchmesser von 1 bis 2 Metern wird empfohlen, um genügend Platz für die Wurzeln zu gewährleisten. Graben Sie so tief, dass Sie die Hauptwurzeln erreichen.
  2. Wurzeln freilegen: Verwenden Sie eine Grabegabel, um die Wurzelstrukturen vorsichtig freizulegen. Achten Sie darauf, die feinen Wurzeln so weit wie möglich zu schonen, um die Vitalität der Eibe zu erhalten.
  3. Hauptwurzeln durchtrennen: Größere Wurzeln können Sie mit einer Säge oder Axt kappen. Achten Sie auf einen sauberen Schnitt, um die Pflanze möglichst wenig zu schädigen und eine Heilung der Schnittflächen zu begünstigen.
  4. Eibe anheben: Sobald alle Hauptwurzeln durchtrennt sind, können Sie die Eibe vorsichtig aus der Erde lösen und mit einer Schubkarre aus dem Grabungsgebiet transportieren.
  5. Wurzelballen schützen: Um ein Austrocknen zu vermeiden, wickeln Sie den Wurzelballen umgehend in feuchtes Sackleinen oder eine entsprechende Schutzfolie ein. Diese Maßnahme erhält die Feuchtigkeit im Wurzelbereich und unterstützt das Anwachsen am neuen Standort.

Der neue Standort: Einpflanzen und Pflegen

Die richtige Vorbereitung des Bodens und die sorgfältige Pflege sind entscheidend für ein erfolgreiches Umpflanzen und Wachstum der Eibe am neuen Standort.

  1. Standortwahl: Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit lehmigem, kalkhaltigem und gut durchlässigem Boden, um Staunässe zu vermeiden.
  2. Pflanzloch vorbereiten: Das Loch sollte mindestens doppelt so groß sein wie der Wurzelballen der Eibe. Bei verdichteten Böden empfiehlt sich eine Drainageschicht aus Kies oder Sand am Boden des Lochs, um die Wasserableitung zu verbessern.
  3. Bodenverbesserung: Mischen Sie den ausgehobenen Boden mit Kompost und Hornspänen, um Nährstoffe hinzuzufügen und die Bodenstruktur zu verbessern.
  4. Einpflanzen: Setzen Sie die Eibe vorsichtig ins Pflanzloch, sodass die Oberkante des Wurzelballens auf Bodenniveau liegt. Füllen Sie das Loch mit der angereicherten Erde auf und drücken Sie die Erde sanft aber fest an.
  5. Anwässern: Gießen Sie die Eibe nach dem Einpflanzen gründlich. Ein Gießrand aus Erde um die Pflanzstelle hilft, dass das Wasser direkt zu den Wurzeln fließt.
  6. Mulchen: Decken Sie den Boden um die Eibe mit einer Schicht Rindenmulch ab, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten und vor Temperaturschwankungen zu schützen.
  7. Regelmäßiges Gießen: In den ersten Wochen und Monaten ist regelmäßiges Gießen entscheidend. Die Erde sollte feucht, aber nicht nass gehalten werden.

Beobachten und anpassen: Überwachen Sie die Eibe im ersten Jahr nach dem Umpflanzen sorgfältig und passen Sie die Bewässerungsmenge je nach Witterung und Bodenbeschaffenheit an.

Alternative Methoden: Wenn Ausgraben keine Option ist

Manchmal lassen sich Eiben nicht ausgraben, beispielsweise aufgrund ihrer Größe oder der Nähe zu Gebäuden. In solchen Fällen bieten sich alternative Methoden an:

  • Umwickeln mit Folie: Bei kleineren Eiben oder Baumstümpfen kann die Abdeckung mit einer starken, dunklen Folie das Wachstum unterbinden.
  • Einsatz biologischer Mittel: Zur Zersetzung des Baumstumpfs können biologische Hilfsmittel eingesetzt werden, die auf natürliche Weise die Zersetzung fördern.
  • Hilfe durch Fachkräfte: Bei größeren Eiben oder komplizierten Standorten empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit Baumpflegern oder Spezialisten für Baumfällungen.
Bilder: Kolotnitska Iuliia / Shutterstock