Echter Jasmin

Echter Jasmin im Winter: Was Sie wissen müssen

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Der Echte Jasmin (Jasminum officinale) verzaubert mit seinem intensiven Duft, benötigt aber als nicht heimische Pflanze etwas Unterstützung im Winter. Dieser Artikel gibt eine umfassende Anleitung zur richtigen Überwinterung und stellt winterharte Alternativen vor.

Echter Jasmin Frost
Echter Jasmin verträgt keine Temperaturen unter Null Grad

Winterhärte des Echten Jasmins

Der Echte Jasmin (Jasminum officinale) besitzt nur eine begrenzte Winterhärte und verträgt kurzzeitig Temperaturen bis -15 °C. In unseren Breitengraden sind solche Minusgrade jedoch oft zu intensiv für dauerhafte Freilandkulturen. Um Frostschäden zu vermeiden, wird der Echte Jasmin meist als Kübelpflanze kultiviert. Diese sollte im Herbst rechtzeitig ins Haus geholt werden.

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Eine geeignete Überwinterung erfordert einen Standort, an dem die Temperatur zwischen 5 und 10 °C liegt. Der Wurzelballen darf niemals vollständig austrocknen, benötigt jedoch im Winter deutlich weniger Wasser als im Sommer. Düngen ist während der Wintermonate nicht nötig. Sobald die Temperaturen im Frühjahr steigen und keine Frostgefahr mehr besteht, kann der Jasmin langsam wieder nach draußen gebracht werden.

Überwinterung im Haus

Um den Echten Jasmin sicher durch den Winter zu bringen, holen Sie ihn ins Haus, sobald die Nachttemperaturen auf 10 bis 15 °C sinken. Geeignet sind helle, kühle und frostfreie Standorte mit einer Temperatur um die 10 °C. Folgende Möglichkeiten bieten sich an:

  • Unbeheiztes Gewächshaus oder Wintergarten: Diese Orte bieten ideale Bedingungen mit Temperaturen zwischen 5 und 10 °C und ausreichend Licht.
  • Heller Kellerraum oder Hausflur: Diese Optionen sind geeignet, solange die Temperatur nicht unter 5 °C fällt. Sorgen Sie für genügend Helligkeit, um Blattfall zu vermeiden.
  • Gut isolierte Garage: Auch eine Garage kann dienen, solange ausreichend Licht vorhanden ist und die Temperatur zwischen 5 und 10 °C bleibt.

Bei zu warmen oder sehr dunklen Standorten könnte der Jasmin seine Blätter verlieren oder nicht richtig in die nötige Ruhephase gehen. Stellen Sie zudem sicher, dass der Wurzelballen nicht vollständig austrocknet. Verwenden Sie kalkarmes Wasser zum Gießen und vermeiden Sie Staunässe.

Vorbereitungen für die Überwinterung

Um den Echten Jasmin optimal auf die Winterruhe vorzubereiten, sollten folgende Maßnahmen beachtet werden:

  1. Gießverhalten anpassen: Reduzieren Sie ab August oder September schrittweise die Wassergaben. Der Wurzelballen sollte leicht feucht bleiben, aber nie komplett austrocknen.
  2. Düngung einstellen: Beenden Sie die Düngung spätestens im September, da der Jasmin während der Winterruhe keine zusätzlichen Nährstoffe braucht.
  3. Schädlingskontrolle: Untersuchen Sie Ihre Pflanze gründlich auf Schädlinge wie Blattläuse oder Wollläuse. Behandeln Sie befallene Pflanzen vor der Einlagerung.
  4. Rückschnitt: Verzichten Sie auf einen starken Rückschnitt im Herbst. Entfernen Sie nur abgestorbene oder vertrocknete Triebe. Ein umfassender Rückschnitt sollte erst im Frühjahr nach der Winterruhe erfolgen.
  5. Standortwahl: Wählen Sie einen hellen, kühlen und frostfreien Standort für die Überwinterung. Ideal sind Temperaturen zwischen 5 und 10 °C wie in einem unbeheizten Gewächshaus, einem hellen Kellerraum oder einem frostfreien Hausflur.

Pflege während der Überwinterung

Auch während der Wintermonate benötigt der Echte Jasmin etwas Aufmerksamkeit:

  • Gießen: Gießen Sie sparsam und regelmäßig. Der Wurzelballen sollte leicht feucht bleiben, jedoch nie völlig austrocknen. Staunässe vermeiden Sie durch gut abgetrocknetes Substrat zwischen den Wassergaben.
  • Schädlingskontrolle: Kontrollieren Sie die Pflanze regelmäßig auf Schädlingsbefall und behandeln Sie betroffene Pflanzen umgehend.
  • Lüften: Sorgen Sie im Winterquartier für regelmäßiges Lüften, um die Luftfeuchtigkeit zu regulieren und Schimmelbildung vorzubeugen. Vermeiden Sie Zugluft.
  • Temperatur: Halten Sie die Temperatur konstant zwischen 5 und 10 Grad Celsius. Niedrigere Temperaturen können Schäden verursachen, während höhere die Pflanze am Ruhen hindern.
  • Licht: Ein heller Standort verhindert Blattverlust. In zu dunklen Räumen kann die Pflanze Blätter abwerfen, was sie jedoch in der Regel problemlos verkraftet.

Auswinterung

Wenn die Temperaturen im Frühjahr stabil bleiben und keine Frostgefahr mehr besteht, ist es Zeit, den Echten Jasmin wieder ins Freie zu bringen.

Vorgehensweise bei der Auswinterung

  1. Standortwahl: Wählen Sie einen geschützten, halbschattigen Platz, um die Pflanze langsam an die direkte Sonneneinstrahlung zu gewöhnen.
  2. Eingewöhnung: Stellen Sie den Jasmin zunächst tagsüber nach draußen und holen Sie ihn nachts wieder ins Haus, falls die Temperaturen stark schwanken. Dieser Prozess sollte etwa eine Woche dauern.
  3. Wasserbedarf: Passen Sie die Bewässerung schrittweise an den steigenden Wasserbedarf an und halten Sie den Wurzelballen kontinuierlich leicht feucht.
  4. Schädlingskontrolle: Untersuchen Sie die Pflanze auf Schädlinge, die während der Wintermonate aufgetreten sein könnten, und behandeln Sie diese gegebenenfalls.
  5. Erste Düngung: Beginnen Sie mit einer leichten Düngung, um das Wachstum zu fördern. Verwenden Sie dafür einen stickstoffarmen Dünger.

Alternative: Winterharte Jasmin-Arten

Wenn Sie nach einer Alternative suchen, die winterhart ist und keine spezielle Überwinterung benötigt, gibt es einige robuste Jasmin-Arten, die sich hervorragend für den Garten eignen.

Winterjasmin (Jasminum nudiflorum)

Der Winterjasmin beeindruckt mit seiner ungewöhnlichen Blütezeit, die bereits im Dezember beginnt und bis in den Frühling andauern kann. Diese Art ist besonders widerstandsfähig und verträgt Temperaturen bis -20 Grad Celsius. Winterjasmin gedeiht an sonnigen sowie halbschattigen Standorten und bevorzugt gut durchlässigen Boden. Junge Pflanzen sollten in den ersten Jahren durch eine Mulchschicht geschützt werden.

Duftjasmin (Philadelphus)

Auch wenn der Duftjasmin nicht zur Jasmin-Gattung gehört, ähnelt er dem Echten Jasmin stark im Aussehen und seinem betörenden Duft. Er ist extrem pflegeleicht und winterhart bis -20 Grad Celsius. Duftjasmin wächst am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten und benötigt keine spezielle Überwinterung oder zusätzlichen Schutz. Er eignet sich hervorragend als Zierstrauch und wird wegen seines intensiven Dufts und der üppigen weißen Blüten geschätzt.

Sternjasmin (Trachelospermum jasminoides)

Der Sternjasmin ist eine weitere interessante Option. Diese kletternde Pflanze ist immergrün und gedeiht in milden Wintern hervorragend, wobei sie Temperaturen bis -10 Grad Celsius standhält. In kälteren Regionen sollten Sie den Wurzelbereich durch Mulchen schützen und die Pflanzen in sehr kalten Wintern abdecken. Sternjasmin blüht reichlich vom Frühsommer bis Herbst und verströmt einen angenehmen Duft.

Durch die Wahl dieser widerstandsfähigen Jasmin-Arten können Sie die Schönheit und den Duft der Jasminblüten genießen, ohne sich um aufwendige Überwinterungsmaßnahmen kümmern zu müssen.

Bilder: CaioCarvalhoPhotography / iStockphoto