Douglasie

Ist Ihre Douglasie krank? Erkennen, vorbeugen & behandeln

Die Douglasie ist anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge, die ihre Gesundheit erheblich beeinträchtigen können. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Pilzkrankheiten, Insekten sowie abiotische Faktoren, die die Douglasie schädigen und gibt wertvolle Hinweise zur Prävention und zum Schutz.

Pilzkrankheiten der Douglasie

Die Douglasie kann durch verschiedene Pilzkrankheiten in ihrer Vitalität erheblich beeinträchtigt werden.

Diplodia-Triebsterben

Das Diplodia-Triebsterben wird durch den Pilz Diplodia spp. verursacht und tritt besonders nach stressigen Wetterereignissen auf. Insbesondere nach Trockenheit und intensiven Regenfällen sind junge Triebe im Juni und Juli betroffen. Rotbraune, verkrümmte und hängende Triebspitzen deuten auf einen Befall hin, der Nadelverlust und Höhenzuwachs zur Folge hat. Zudem macht ein solcher Befall die Bäume anfälliger für Sekundärinfektionen durch Schädlinge wie den Borkenkäfer.

Rußige Douglasienschütte

Der Pilz Nothophaeocryptopus gaeumannii gedeiht vor allem in dicht stehenden Beständen mit hoher Luftfeuchtigkeit. Er kann erheblichen Nadelverlust und damit Schwächung des Baumes verursachen. Die betroffenen Nadeln zeigen eine rußartige Verfärbung, besonders an älteren Nadeljahrgängen. Obwohl die Erkrankung nicht direkt zum Absterben der Bäume führt, kann sie in Verbindung mit Frost zu signifikanten Wachstumseinbußen führen und die Anfälligkeit gegenüber anderen Schaderregern erhöhen.

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Rostige Douglasienschütte

Die Rostige Douglasienschütte, verursacht durch Rhabdocline pseudotsugae, führt häufig zum Absterben des Baumes innerhalb eines Jahres. Der Pilz verursacht orangerote Verfärbungen der Nadeln und bricht durch schlitzartige Epidermisaufbrüche hervor. Die häufig in Europa vorkommende Küstendouglasie (Pseudotsuga menziesii var. menziesii) zeigt eine gewisse Resistenz, während andere Varietäten wie P. menziesii var. glauca und var. caesia sehr anfällig sind.

Sonstige Pilzkrankheiten

Weitere Pilzkrankheiten, die die Douglasie befallen können, sind die Rotbandkrankheit (Dothistroma sp.), Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea) und Sirococcus-Triebsterben (Sirococcus conigenus). Diese treten unter bestimmten klimatischen Bedingungen vermehrt auf:

  • Rotbandkrankheit: Tritt hauptsächlich an Föhren auf, kann aber auch auf benachbarte Douglasien übergreifen.
  • Grauschimmelfäule: Bei hoher Luftfeuchtigkeit und Frost, insbesondere an jüngeren Maitrieben.
  • Sirococcus-Triebsterben: Vorwiegend an Fichten, kann jedoch auch Douglasien betreffen, insbesondere an jungen Trieben.

Wurzelfäule

Verschiedene Pilze können Wurzelfäule verursachen, oft in Kombination mit anderen Stressfaktoren wie der Rußigen Douglasienschütte:

  • Dunkler Hallimasch (Armillaria ostoyae): Sehr problematisch als Wurzel- und Stammschädling.
  • Kiefern-Braunporling (Phaeolus schweinitzii) und Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum): Befallen überwiegend auf sandigen Böden angepflanzte Douglasien.
  • Krause Glucke (Sparassis crispa): Verursacht Stockfäule an der Stammbasis.
  • Klebriger Hörnling (Calocera viscosa): Führt zu Stamm- und Wurzelfäule, meist auf Stümpfen aktiv.

Insektenschäden an Douglasien

Douglasien können durch diverse Insektenarten, besonders in ihren Jugendstadien und bis ins Stangenholzalter, geschädigt werden.

Große Braune Rüsselkäfer und Grünrüssler

Der Große Braune Rüsselkäfer (Hylobius abietis) befällt vorwiegend junge Douglasien, indem er in Bodennähe an der Rinde nagt, was insbesondere nach Kahlschlägen und Sturmschäden zu intensiveren Schäden führt. Einheimische Grünrüssler-Arten (Phyllobius spp., Polydrusus spp.) können ebenfalls junge Nadeln benagen, was häufig mit Frostschäden verwechselt wird, jedoch meist unbedeutend ist.

Pinienprozessionsspinner

Der Pinienprozessionsspinner (Thaumetopoea pityocampa) ist vor allem in südlichen Alpenregionen sowie im Wallis und Genferseegebiet anzutreffen. Die Fraßschäden in den Baumkronen bleiben meist unbedeutend.

Borkenkäfer

Verschiedene Borkenkäferarten wie der Furchenflügelige Fichtenborkenkäfer (Pityophthorus pityographus) schädigen geschwächte Jungdouglasien, oft in Verbindung mit sternförmigen Brutbildern. Andere Borkenkäfer wie der Buchdrucker (Ips typographus) und der Große Lärchenborkenkäfer (Ips cembrae) befallen gelegentlich liegendes oder vorgeschwächtes Holz.

Douglasienwolllaus

Die Douglasienwolllaus (Gilletteella cooleyi) saugt an den Nadeln, was zu Krümmung oder Verfärbung und letztlich zum Nadelverlust führt. In Verbindung mit Krankheiten wie der Rußigen Douglasienschütte kann dies zum Absterben junger Douglasien führen.

Amerikanische Kiefernwanze

Die Amerikanische Kiefernwanze (Leptoglossus occidentalis) befällt neben Douglasien auch andere Nadelbäume und führt durch das Saugen an den Zapfen zu Ertragsminderungen bei der Samenproduktion.

Amerikanische Douglasiengallmücke

Die Amerikanische Douglasiengallmücke (Contarinia pseudotsugae) verursacht durch ihren Fraß im Inneren der Nadeln deren Deformation, Austrocknung und Absterben. In Kombination mit anderen Schaderregern kann dies zur Schwächung und zum Absterben der Bäume führen.

Abiotische Faktoren und Douglasienkrankheiten

Abiotische Faktoren beeinflussen die Gesundheit der Douglasie erheblich.

Standortfaktoren

Standortfaktoren

Gut durchlässige Böden fördern ein gesundes Wachstum der Douglasie

Die Douglasie gedeiht am besten auf durchlässigen, humosen Böden, die reich an Nährstoffen sind. Standorte mit schweren, wechselfeuchten Böden oder hohem Ton-, Lehm- oder Kalkgehalt wirken sich negativ auf die Vitalität der Bäume aus. Achten Sie auf:

  • Durchlässige Böden: Meiden Sie ton- oder lehmhaltige Böden.
  • Luftfeuchtigkeit: Hohe Luftfeuchtigkeit und Staunässe erhöhen die Krankheitsanfälligkeit.
  • Frostige Lagen: Frost kann die Bäume schwächen und zu Folgeschäden führen.

Eine unzureichende Wasserversorgung nach der Pflanzung kann die Widerstandskraft der jungen Douglasien erheblich beeinträchtigen.

Witterungsextreme

Witterungsextreme wie Spätfröste oder lange Trockenperioden stellen erhebliche Herausforderungen dar. Problematisch sind insbesondere:

  • Frosttrocknis: Sonneneinstrahlung bei gefrorenem Boden kann Wasserdefizite verursachen.
  • Dürren: Junge Douglasien sind empfindlich gegenüber langanhaltenden Sommerdürren, ältere Bäume sind besser angepasst.

Die Wahl geeigneter Provenienzen aus Regionen mit hoher Frost- und Dürretoleranz kann diese Risiken minimieren. Provenienzen aus den westlichen Cascades in Oregon sowie Küstengebieten von Oregon und Washington sind besser an kontinentaleuropäische Klimabedingungen angepasst.

Indem Sie Standort- und Klimafaktoren berücksichtigen, fördern Sie die Gesundheit Ihrer Douglasien und stärken deren Widerstandskraft gegen Krankheiten und Schädlinge.

Bilder: Sergei Telenkov / stock.adobe.com