Umtopfen zur rechten Zeit
Da sich der Wechsel in ein neues Pflanzgefäß für die Clematis als ausgesprochen strapaziös erweist, bietet sich für diese Maßnahme ein Tag während der winterlichen Saftruhe an. Im zeitigen Frühjahr hat die Waldrebe ihr gesamtes Laub abgeworfen. Die neue Vegetationsperiode hat noch nicht eingesetzt, sodass jetzt die beste Zeit für ein Umtopfen gekommen ist.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Der neue Topf verfügt idealerweise über einen mindestens 10 Zentimeter größeren Durchmesser und eine Bodenöffnung als Wasserablauf. Damit sich der Wurzelballen leichter aus dem alten Kübel lösen lässt, wird die Waldrebe in den voraufgehenden 2-3 Tagen nicht gegossen. In diesen Schritten nehmen Sie die Umpflanzung vor:
- Im neuen Kübel auf dem Boden mit Kies oder Tonscherben eine 5-8 cm hohe Drainage anlegen
- Bis auf halbe Topfhöhe eine hochwertige Kübelpflanzenerde einfüllen, um mit der Faust darin eine Mulde zu drücken
- Die Waldrebe jetzt austopfen, ins frische Substrat 5-7 cm tiefer einsetzen als bisher und gut angießen
- Ein Gießrand von 3-5 cm verhindert, dass kein Erde-Wasser-Gemisch überschwappt
- Eine Mulchschicht ausbreiten aus Pinienrinde, Blähton oder Rindenmulch
Steht kein größerer Topf zur Verfügung, besteht alternativ die Möglichkeit des Wurzelschnitts. Hierzu kürzen Sie zu lange Wurzelstränge soweit ein, dass der Wurzelballen wieder ins bisherige Gefäß hineinpasst. Verwenden Sie unbedingt frisch geschärftes und penibel desinfiziertes Werkzeug.
Richtige Pflege nach dem Umtopfen
Damit sich die Waldrebe im neuen Kübel zügig verwurzelt, steht eine ausreichende Wasserversorgung im Zentrum der Pflegearbeiten. Sofern Sie vorgedüngtes Substrat verwenden, düngen Sie die Clematis frühestens nach 4-6 Wochen zum ersten Mal. Sobald die ersten Ranken austreiben, werden diese am integrierten Spalier oder der Kletterhilfe befestigt.
Tipps & Tricks
Traditionelle Grundregeln in der Pflege von Clematis haben angesichts der riesigen Sortenvielfalt an Bedeutung verloren. So gilt längst nicht mehr für jede Waldrebe die Faustregel des beschatteten Fußes. Für Sonnenanbeter, wie Clematis texensis, wirkt sich dieser Grundsatz eher kontraproduktiv aus. Wildarten, wie Clematis alpina, heißen hingegen eine schattenspendende Unterpflanzung herzlich willkommen.