Südfrüchte

Cherimoya-Bäumchen selbst züchten: Tipps und Tricks

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Die Cherimoya, auch bekannt als Rahmapfel, besticht durch ihre exotischen Früchte und ihr einzigartiges Aroma. Dieser Leitfaden bietet umfassende Informationen zu den optimalen Bedingungen für den Anbau, die erfolgreiche Aussaat, die richtige Pflege und die Ernte dieser tropischen Pflanze.

Cherimoya züchten

Standort und Temperatur: So fühlt sich die Cherimoya wohl

Um Ihrer Cherimoya ein optimales Umfeld zu bieten, sollten Sie bei der Standortwahl und den Temperaturbedingungen einige Punkte beachten. Da diese Pflanze aus den Anden stammt, bevorzugt sie ein warmes und feuchtes Klima.

  • Lichtverhältnisse: Junge Pflanzen bevorzugen einen warmen, jedoch vor direkter Sonneneinstrahlung geschützten Platz. Sobald Ihre Cherimoya kräftigere, grüne Blätter entwickelt, verträgt sie auch direkte Sonne und kann an einen vollsonnigen Standort umziehen.
  • Wind und Kälte: Ein windgeschützter Platz ist ideal. Obwohl die Cherimoya in ihrer Heimat kühlere Perioden benötigt, verträgt sie keinen Frost. Temperaturen knapp unter 0°C können bereits Schäden verursachen.
  • Überwinterung: Im Winter benötigt die Cherimoya einen hellen und warmen Raum, wie beispielsweise einen Wintergarten. Temperaturen unter 12°C sollten vermieden werden.
  • Bodenbeschaffenheit: Wählen Sie einen durchlässigen, sandigen oder tonhaltigen Boden mit einem leicht sauren bis neutralen pH-Wert (6,5 – 7,5). Vermeiden Sie Staunässe und fördern Sie so ein gesundes Wurzelwachstum.

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Mit diesen Tipps schaffen Sie beste Voraussetzungen für eine gesunde Cherimoya, die Sie mit etwas Glück sogar mit ihren exotischen Früchten belohnt.

Aussaat: Cherimoya aus Kernen ziehen

Mit etwas Geduld und den richtigen Bedingungen können Sie Cherimoya-Kerne ganz einfach selbst aussäen. So ziehen Sie aus den Kernen der Frucht junge Pflanzen:

1. Kerne vorbereiten:

Wählen Sie die Kerne einer reifen Cherimoya aus und befreien Sie diese gründlich von Fruchtfleischresten.

2. Aussaat:

Befüllen Sie kleine Töpfe mit einem mageren, gut durchlässigen Substrat, beispielsweise Quarzsand oder torffreie Kakteenerde. Setzen Sie die Kerne etwa zwei Zentimeter tief in die Erde ein.

3. Standortwahl:

Stellen Sie die Töpfe an einen warmen Ort mit einer konstanten Temperatur zwischen 25 und 30 Grad Celsius. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, um ein Austrocknen des Substrats zu verhindern.

4. Pflege während der Keimphase:

Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Die Keimdauer der Kerne beträgt bis zu einem Monat. Sobald sich ein Trieb zeigt, sorgen Sie für ausreichend Licht.

5. Weiterentwicklung:

Nach etwa ein bis zwei Jahren, wenn die Pflanzen erste Blätter entwickelt haben und eine Höhe von 30 bis 70 Zentimetern erreicht haben, sollten Sie sie in einen größeren Behälter mit geeignetem Substrat umpflanzen.

Mit diesen Schritten schaffen Sie eine gute Grundlage für die erfolgreiche Zucht Ihrer Cherimoya-Pflanzen. Geduld und die richtige Pflege lassen diese exotischen Pflanzen auch in weniger tropischen Klimazonen gedeihen.

Die richtige Pflege für Ihre Cherimoya

Eine sorgfältige Pflege ist essenziell, um das Wachstum Ihrer Cherimoya zu fördern und sie optimal auf die Ernte vorzubereiten.

Gießen: Den Wasserbedarf der Cherimoya decken

Halten Sie die Erde Ihrer Cherimoya gleichmäßig feucht, um ihr ein gesundes Wachstum zu ermöglichen. Vermeiden Sie Staunässe, um Wurzelfäule vorzubeugen. Verwenden Sie am besten Regenwasser, da es kalkarm ist und die Pflanze schont.

Bestäubung: So entstehen Früchte

Da die natürlichen Bestäuber der Cherimoya in unseren Breiten fehlen, ist eine manuelle Bestäubung der Blüten notwendig. Hierbei wird Pollen von männlichen auf weibliche Blüten übertragen. Diese Aufgabe erfordert etwas Fingerspitzengefühl und das richtige Timing, da die Blüten zunächst weiblich und etwa 24 Stunden später männlich sind. Sammeln Sie den Pollen abends und lagern Sie ihn über Nacht kühl, um ihn am nächsten Morgen auf die weiblichen Blüten aufzutragen.

Düngen: Nährstoffversorgung der Cherimoya

Von Mai bis September, während der Wachstumsperiode, benötigt die Cherimoya eine regelmäßige Nährstoffversorgung. Eine Düngung alle vier Wochen fördert ein gesundes Wachstum. Verwenden Sie am besten einen Flüssigdünger in reduzierter Konzentration oder greifen Sie auf natürliche Düngemittel wie Kompost oder Brennnesseljauche zurück.

Mit diesen Pflegetipps unterstützen Sie das Wachstum Ihrer Cherimoya und schaffen die Grundlage für eine reiche Ernte an schmackhaften Früchten.

Ernte: Genießen Sie die Früchte Ihrer Arbeit

Die erfolgreiche Handbestäubung wird schließlich mit reifen Cherimoyas belohnt. Wichtig ist der richtige Zeitpunkt für die Ernte. Eine zu früh geerntete Frucht kann geschmacklich enttäuschen, während eine überreife Cherimoya schnell Druckstellen entwickelt. Anzeichen für die Erntereife sind:

  • Die Schale verfärbt sich von Grün zu Gelblich.
  • Die Fruchthaut gibt auf leichten Fingerdruck nach, ohne zu weich zu sein.
  • Der Duft der Frucht intensiviert sich.

Nach der Ernte bieten Cherimoyas eine Vielzahl an Verwendungsmöglichkeiten. Ob pur, im Salat oder als Basis für ein Dessert – Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Unreife Früchte können Sie bei Zimmertemperatur nachreifen lassen. Ein kleiner Trick: Platzieren Sie die Cherimoyas neben reifen Bananen. Diese geben Ethylen ab, ein natürliches Reifegas, das den Reifeprozess beschleunigt.

Behandeln Sie die geernteten Früchte vorsichtig, da sie druckempfindlich sind. Lagern Sie sie am besten einzeln in einer Obstschale oder auf einer weichen Unterlage, um Druckstellen zu vermeiden.