Cherimoya: Anbau, Pflege & Ernte der exotischen Frucht
Die Cherimoya, auch Rahmapfel genannt, stammt aus den Anden und begeistert mit exotischen Früchten. Dieser Artikel beleuchtet alle wichtigen Aspekte rund um den Anbau und die Pflege dieser außergewöhnlichen Pflanze.
Steckbrief
Früchte
Die Früchte der Cherimoya, auch bekannt als Zimtapfel oder Zuckerapfel, sind für ihren einzigartigen Geschmack geschätzt. Ihr cremiges, weißes Fruchtfleisch kombiniert Aromen von Bananen, Ananas und Zimt, mitunter auch Himbeeren, Birnen oder Erdbeeren. Die grünliche bis graugrüne Schale variiert je nach Sorte von glatt bis schuppenartig.
Cherimoyas sind meist herz- oder konisch geformt, mit einer Größe von 7 bis 20 Zentimetern und einem Gewicht von 150 bis 2000 Gramm. Reife Früchte erkennen Sie daran, dass die ledrig-weiche Schale unter Fingerdruck leicht nachgibt und braune Flecken aufweist – diese sind kein Zeichen von schlechter Qualität.
Zum Verzehr halbieren Sie die Cherimoya und löffeln Sie das aromatische Fruchtfleisch aus. Entfernen Sie die 1 bis 2 Zentimeter großen schwarzen Samen, da diese ungenießbar sind. Auch die Schale sollten Sie nicht verzehren, da sie giftig sein kann.
Cherimoyas sind reich an wertvollen Nährstoffen und enthalten unter anderem:
- Hohe Mengen an Vitamin C
- Kalium
- Ballaststoffe
- Vitamin B6
Dank ihres hohen Nährwerts und süßen, sahnigen Geschmacks eignen sich Cherimoyas hervorragend für den direkten Verzehr sowie für Desserts, Smoothies, Obstsalate und Süßspeisen. Auch Sorbets, Säfte oder Marmeladen lassen sich daraus herstellen.
Blätter
Die Blätter der Cherimoya sind wechselständig und zweizeilig angeordnet, eiförmig bis oval-lanzettlich und 7,5 bis 15 Zentimeter lang. Die Blattstiele sind behaart und etwa 6 bis 12 Millimeter lang. Die Oberseite der Blätter ist spärlich behaart und hellgrün, während die Unterseite dichter und samtig-bräunlich behaart ist, was sie vor Wasserverlust schützt und widerstandsfähiger gegen Schädlingsbefall macht.
Kurz vor der jährlichen Blütezeit wirft die Cherimoya ihre Blätter ab und treibt kurz darauf neue aus. Diese Blätter sind botanisch interessant und illustrieren die Anpassungsfähigkeit der Pflanze an ihre tropische Umgebung.
Blüte
Die Cherimoya bildet zwittrige, hängende Blüten, die einzeln, paarweise oder in Dreiergruppen an den Zweigen wachsen. Sie sind dichogam und proterogyn, wodurch eine Selbstbestäubung verhindert wird. In vielen Anbaugebieten ist daher eine manuelle Bestäubung notwendig, besonders aufgrund des Fehlens natürlicher Bestäuber wie Glanzkäfer.
Die Blütenmerkmale umfassen:
- Kurze, behaarte Blütenstiele
- Kleine, früh abfallende Kelchblätter
- Drei äußere, grünlich-gelbe, dickliche Blütenblätter, die bis zu 3 Zentimeter lang sind
- Drei kleinere, rosa bis rötliche, schuppenartige innere Blütenblätter
Die Blüten duften intensiv und fruchtig. Wenn natürliche Bestäuber fehlen, verwenden Sie einen Pinsel (10,00€ bei Amazon*), um den Pollen auf die Narben zu übertragen und so die Fruchtbildung sicherzustellen.
Wuchs
Der Cherimoya-Baum wächst meist als kleiner, schnellwüchsiger Baum oder Strauch und erreicht Höhen von etwa 5 bis 9 Metern. Die Krone ist breit und ausladend, mit Ästen, die sich nah am Boden verzweigen. Junge Zweige sind rötlich behaart, was der Pflanze ein charakteristisches Aussehen verleiht.
Die Cherimoya ist in der Regel immergrün, kann jedoch in Regionen mit Trockenperioden teilweise ihre Blätter verlieren, bevor sie erneut austreibt. Diese Eigenschaften machen den Baum zu einer interessanten und exotischen Ergänzung in Gärten und Plantagen.
Welcher Standort ist geeignet?
Cherimoyas benötigen einen sonnigen, warmen Standort und sind empfindlich gegenüber Kälte und Frost. Temperaturen unter -2 °C sind für die Pflanzen tödlich. In kühleren Regionen empfiehlt sich die Kultivierung im Kübel, um die Pflanzen im Winter ins Haus holen zu können.
Ein optimaler Standort sollte Folgendes bieten:
- Sonnige Lage oder Halbschatten
- Windgeschützter Platz
- Gut durchlässiger Boden
Zusätzlich profitieren Cherimoyas von Temperaturen zwischen 18 und 20 °C, einer relativen Luftfeuchtigkeit von 60-70 % während der Blütezeit und einem jährlichen Niederschlag von 800 bis 1.000 mm.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Cherimoyas bevorzugen durchlässige, humusreiche und leicht saure Böden mit einem pH-Wert zwischen 5 und 6,5. Staunässe sollte vermieden werden, da die Wurzeln schnell faulen können. Besonders geeignet sind sandige oder leicht lehmige Böden mit hohem Sandgehalt, der die Drainage unterstützt.
Regelmäßiger Kompost und organische Dünger verbessern die Bodenstruktur und fördern das Wachstum. In Regionen mit hohem Niederschlag oder schwerem Boden können Hochbeete oder die Beimischung von Sand und Kompost den Boden verbessern. Achten Sie darauf, den Boden regelmäßig zu lockern und von Unkraut zu befreien.
Sorten & Arten
Es gibt zahlreiche Cherimoya-Sorten mit unterschiedlichen Merkmalen bei Größe, Form, Geschmack und Schalenbeschaffenheit:
- Fino de Jete: Große und wohlschmeckende Früchte, aus Spanien stammend.
- Campas: Cremiges und süßes Fruchtfleisch.
- Booth: Mittelgroße Früchte mit glatter Schale.
- Dr. White: Große Früchte mit wenigen Kernen.
- Pierce: Hohe Erträge mit süßem und aromatischem Fruchtfleisch.
- White: Glatte Schale und besonders süße Früchte.
Zusätzlich gibt es Kreuzungen wie die Atemoya, eine Hybride aus Cherimoya und Zuckerapfel, die süße und pikante Aromen kombiniert.
Cherimoya pflegen
Die Pflege der Cherimoya umfasst regelmäßiges Gießen, Düngen und gegebenenfalls einen Schnitt, um optimale Wachstumsbedingungen zu gewährleisten.
Gießen
Pflanzen Sie die Cherimoya während der Wachstumsperiode regelmäßig, sodass der Boden gleichmäßig feucht bleibt, aber vermeiden Sie Staunässe. Im Winter reduzieren Sie das Gießen deutlich, da die Pflanze eine Ruhephase durchläuft.
Düngen
Düngen Sie die Cherimoya während der Wachstumsperiode alle zwei Wochen mit gut zersetzten organischen Düngern wie verrottetem Mist. Achten Sie dabei auf Anzeichen von Nährstoffmängeln.
Schnitt
Ein Formschnitt im Frühjahr kann helfen, einen kompakten Wuchs zu fördern. Entfernen Sie beschädigte, kranke oder sich überkreuzende Äste, um die Krone licht zu halten.
Schädlinge und Krankheiten
Die Cherimoya kann von Mehltau, Fruchtfliegen sowie Schmier- und Wollläusen befallen werden. Sie ist auch anfällig für Pilzerkrankungen wie die Phytophthora-Welke. Achten Sie darauf, die Wurzeln pfleglich zu behandeln.
So kommt die Pflanze über den Winter
In frostgefährdeten Regionen müssen Sie die Cherimoya im Haus überwintern. Stellen Sie die Pflanze an einen hellen, kühlen Ort bei Temperaturen zwischen 10 und 15 °C. Während der Ruheperiode reduzieren Sie das Gießen, achten jedoch darauf, dass der Wurzelballen nicht vollständig austrocknet.
Häufig gestellte Fragen
Welche spezifischen Standortbedingungen benötigt die Cherimoya für ein optimales Wachstum?
Die Cherimoya bevorzugt Standorte mit Temperaturen zwischen 18 und 20 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 60-70 % während der Blütezeit. In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet gedeiht sie in Höhen zwischen 1.500 und 2.000 Metern. Außerdem liebt sie durchlässige, humusreiche und leicht saure Böden mit einem pH-Wert zwischen 5 und 6,5.
Wie kann ich Cherimoya-Samen erfolgreich zu Hause keimen lassen?
Um Cherimoya-Samen zu keimen, pflanzen Sie sie etwa 2 cm tief in sandige, magere Erde. Die Keimung erfolgt bei einer Temperatur von 20-25 °C und kann zwischen drei Wochen und mehreren Monaten dauern. Wichtig ist eine gleichmäßige Feuchtigkeit, ohne dass Staunässe entsteht.
Was macht die Bestäubung der Cherimoya-Blüten so besonders?
Die Cherimoya-Blüten sind dichogam und proterogyn, was bedeutet, dass sie ihre Geschlechter zu unterschiedlichen Zeiten aufweisen und somit eine Selbstbestäubung verhindern. In vielen Regionen ohne natürliche Bestäuber ist daher eine manuelle Bestäubung mit einem Pinsel notwendig, was aufgrund des Geschlechterwechsels der Blüten etwas Übung erfordert.
Warum wird die Cherimoya als „kalte Samen“ bezeichnet?
Der Name Cherimoya leitet sich vom Quechua-Wort „chiri“ (kalt) und „muya“ (Samen) ab. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Samen in großen Höhen keimen können, trotz der dort herrschenden niedrigen Temperaturen. Diese Fähigkeit ermöglicht den Anbau in subtropischen und hochgelegenen tropischen Gebieten.